Ferenc Mádl
Ferenc Mádl Vorlage:Lautschrift (* 29. Januar 1931 in Bánd) ist ein ungarischer Jurist und seit dem 4. August 2000 Staatspräsident Ungarns.
Mádl, ein deutschstämmiger Ungar, studierte in Pécs, Budapest und Straßburg Jura.
Er arbeitete anfangs als Mitarbeiter der Wissenschaftsakademie Ungarns (Magyar Tudományos Akadémia, MTA). Seit 1971 hatte er einen Lehrstuhl an der Loránd-Eötvös-Universität in Budapest inne (zuerst als Dozent, danach von 1973 bis 2000 als Professor). Sein Spezialgebiet ist das internationale Zivilrecht. Zwischen 1985 und 2000 war er Institutsleiter. Er lehrte an vielen Universitäten der Welt (u. a. in München). Er ist seit 1987 Mitglied der MTA. 1989 wurde er Mitglied der Europäischen Akademie für Wissenschaften und Kunst.
Politisch wurde er erst 1990 aktiv. Der damalige Regierungschef József Antall ernannte ihn zum Minister ohne Geschäftsbereich. Seine Aufgabe war es, die Wissenschaftspolitik der Regierung zu führen. 1993 ernannte man ihn zum Minister für Kultur und Bildung (bis 1994). 1995 war der parteilose Rechtsprofessor der Kandidat der Opposition zur Präsidentschaft. Er verlor gegen das amtierende Staatsoberhaupt Árpád Göncz (den Staatspräsidenten wählt das Parlament). 2000 wurde er im dritten Wahlgang zum dritten Staatsoberhaupt Ungarns nach 1990 gewählt. Er wurde am 4. August in sein Amt eingeführt.
Mádl kandidiert nicht für eine zweite Amtszeit. Als Nachfolger werden die Parlamentspräsidentin Katalin Szili, die Ministerin für Chancengleichheit Kinga Göncz (Tochter von Árpád Göncz), der ehemalige Präsident der MTA, Ferenc Glatz, der ehemalige Justizminister Péter Bárándy, ex-Ministerpräsident Péter Medgyessy, bzw. der Filmregisseur István Szabó gehandelt.
Er ist verheiratet und hat ein Kind.
Personendaten | |
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NAME | Mádl, Ferenc |
KURZBESCHREIBUNG | ungarischer Jurist und seit dem 4. August 2000 Staatspräsident Ungarns |
GEBURTSDATUM | 29. Januar 1931 |
GEBURTSORT | Bánd |