Fahrenheit 451
Der Roman Fahrenheit 451 von Ray Bradbury erschien erstmals 1953 in einem New Yorker Verlag und wurde seitdem in zahlreiche Sprachen übersetzt. Er basiert auf der Kurzgeschichte The Fire Man von Bradbury, die in Galaxy Science Fiction Vol. 1 No. 5 (Feb. 1951) erschien.
Inhalt
Fahrenheit 451 spielt in einer Welt, in der es als schweres Verbrechen gilt, Bücher zu lesen oder sogar zu besitzen. Die Gesellschaft wird vom politischen System abhängig, anonym und unmündig gehalten. Glücksdrogen und Videowände sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Selbständiges Denken gilt als gefährlich, da es zu anti-sozialem Verhalten führe und so die Gesellschaft destabilisiere; Bücher gelten als Haupt-"Anstifter" zu nicht systemkonformem Denken und Handeln.
Die noch vorhandenen Bücher aufzuspüren und zu vernichten ist in diesem System Aufgabe der Feuerwehr. Die Bücher werden an Ort und Stelle angezündet, die Häuser, in denen sie gefunden wurden, als Strafe meist gleich mit niedergebrannt - manchmal einschließlich ihrer renitenten Bewohner. Zum Aufspüren der Bücher bedient man sich des Denunziantentums. Auf den Helmen und Uniformen der „Feuerwehr“ ist die Zahl „451“ angebracht, jene Fahrenheit-Temperatur, bei der Papier Feuer fängt und Bücher sich entzünden. Die Temperatur 451° Fahrenheit entspricht 233° Celsius bzw. 506 Kelvin.
Hauptperson des Romans ist der Feuerwehrmann Guy Montag, der zunächst kritiklos in diesem System funktioniert. Durch die 17-jährige Clarisse lernt er die Kunst der Worte und den Wert freien Denkens kennen. Heimlich liest er Bücher und beginnt die Welt mit anderen Augen zu sehen. Diese Veränderungen gehen nicht spurlos an Montag vorbei. Er wird von seiner Ehefrau Mildred denunziert und soll bei der Verbrennung seines eigenen Hauses mitwirken. Montag flieht und schließt sich einer Gruppe von Dissidenten an, die – von den Medien totgeschwiegen – in den Wäldern vor der Stadt leben und Bücher auswendig lernen, um sie vor dem Vergessenwerden zu bewahren.
Das Buch warnt vor einer totalitären Gesellschaft, die durch die Allmacht von Medienpropaganda und die Unterdrückung jeglicher freien Information stabilisiert wird.
Verfilmung
1966 wurde Fahrenheit 451 von François Truffaut verfilmt. Die Hauptrolle des Feuerwehrmanns Montag spielte der österreichische Schauspieler Oskar Werner.
Die Story weicht teilweise von Bradburys Roman ab: Der Krieg aus der zweiten Hälfte des Buches kommt im Film nicht vor, ebensowenig der Roboterhund, der den fliehenden Montag jagt. Außerdem heisst Montags Ehefrau im Film Linda.
In der Verfilmung bedient sich der Regisseur Truffaut im Vorspann eines Tricks, der konsequenterweise den Inhalt der Geschichte überspitzt: Die Namen der Hauptdarsteller und des Filmteams werden nicht – wie normalerweise in Filmen – als Text angezeigt, sondern gesprochen. Die einzige Schrift, die im Film vorkommt und – im Kontext der Geschichte gesehen – somit akzeptiert wird, ist die Zahl „451“, die die Feuerwehr symbolisiert.
Momentan wird an einer Neuverfilmung des Stoffes durch Frank Darabont (Regie und Drehbuch) gearbeitet.