Dubrovnik
Die Stadt Dubrovnik (italienisch Ragusa) ist eine Stadt in Kroatien an der Adria in der Region Süddalmatien. Sie hat 43.770 Einwohner (Volkszählung von 2001) und ist Verwaltungssitz der Gespanschaft Dubrovnik-Neretva (kroatisch Dubrovačko-neretvanska županija).


Jahrhundertelang war Dubrovnik eine unabhängige Stadtrepublik, die Handelsbeziehungen mit großen Teilen Südosteuropas und des Mittelmeerraumes unterhielt.
Sehenswürdigkeiten
Dubrovnik ist eine der schönsten Städte des gesamten Mittelmeerraumes und Kroatiens und somit ein Zentrum des Fremdenverkehrs. Die Altstadt ist autofrei und steht auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Die Stadt wurde während des kroatischen Unabhängigkeitskrieges 1991 von der Jugoslawischen Bundesarmee bzw. den serbisch-montenegrinischen Truppen stark zerstört, die Schäden sind aber heute zum großen Teil behoben.

Die Mauern von Dubrovnik umfassen einen perfekt erhaltenen Komplex öffentlicher und privater, sakraler und säkularer Bauwerke aus allen Perioden der Stadtgeschichte, beginnend mit seiner Gründung im siebten Jahrhundert. Hier seien vor allem die Hauptpromenade - der Stradun -, der Fürsten-Palast, die St.-Vlaho(Blasius)-Kirche, die Kathedrale, drei große Klöster, das Zollhaus und das Rathaus hervorgehoben. Eine weitere Sehenswürdigkeit von Dubrovnik ist die Rolandsäule.
Geschichte
Entstehung der Stadt
Die kroatische Bezeichnung der Stadt ist von dem Wort dubrava (slaw. Hain) hergeleitet; die romanische Bezeichnung Ragusa - Rausa geht auf den Namen der kleinen Insel zurück, auf der die erste Siedlung (Lave, Lausa) entstanden war.

Dubrovnik wurde wahrscheinlich in der 1. Hälfte des 7. Jahrhunderts gegründet, nach dem Untergang des einstigen Epidaurum (heute Cavtat) in der Zeit des slawisch-awarischen Vorstoßes nach Dalmatien. Die slawische Siedlung Dubrovnik, nach der später die ganze Stadt benannt wurde, entwickelte sich auf dem Festland, am Fuße des Sergiusberges. Die räumliche Trennung des romanischen vom slawischen Teil markiert die heutige Placa, an deren Stelle ein Kanal die Insel vom Festland trennte. An dieser Nahtstelle entwickelte sich später das Zentrum der vereinigten Stadt. Dubrovnik stand seit seiner Gründung unter dem Schutz von Byzanz (einige Zeit residierte hier ein byzantischer Stratege). Zur Zeit der Kreuzzüge fiel es unter die Souveränität Venedigs (1205-1358), entrichtete aber auch den jeweiligen Herrschern Serbiens jährlich 2000 Dukaten für die freie Durchreise iherer Kaufleute. Nach dem Friedensschluss von Zadar 1358 anerkannte Dubrovnik die Oberhoheit der ungarisch-kroatische Könige an und zahlte ihnen Tribut bis zur deren Niederlage von Mohács 1526. Allerdings reisten schon ab 1420 regelmäßig Delegationen zu den Osmanen, die neben der Beteuerung ihrer Neutralität Tribute in Höhe von 1500 Dukaten jährlich überbrachten.
Republik Dubrovnik
Nach Erlangung seiner Autonomie (dem König werden nur Abgaben in Form von Steuern und Schiffen geleistet) begann Dubrovnik sein Leben als selbständige Republik und erlebt im 15. und 16. Jahrhundert seinen größten Aufschwung. Die Krise der Mittelmeerschifffahrt und besonders das katastrophale Erdbeben von 1667 führten zu einer schweren Krise, von der sich die Stadtrepublik nicht mehr richtig erholte. 1806 marschierten die Franzosen in die Stadt ein, und 1808 proklamierte Marschall Marmont die Aufhebung der Republik Dubrovnik (die Bezeichnung war seit dem 15. Jahrhundert in Gebrauch).
Jüngere Geschichte
Dubrovnik gehörte als Département Raguse zu den Illyrischen Provinzen des napoleonischen Frankreichs. Durch Beschluss des Wiener Kongresses fiel die Stadt an Österreich und wurde Teil des Kronlands Dalmatien. Noch zu Zeiten der Habsburgerherrschaft begann sich der Fremdenverkehr am Anfang des 20. Jahrhunderts zu entwickeln.
Von 1918 bis 1941 gehörte Dubrovnik zum ersten Jugoslawien. Im Rahmen der Umstrukturierung der inneren Landesgrenzen wurde Dubrovnik 1939 aufgrund historischer Gründe und mehrheitlich kroatischer Bevölkerung zum Teil der Banschaft Kroatien (Banovina Hrvatska). Während des Zweiten Weltkriegs war die Stadt Teil des so genannten Unabhängigen Staates Kroatien. Nach 1945 blieb Dubrovnik Teil der kroatischen Teilrepublik im zweiten Jugoslawien. Die Stadt wurde in der Nachkriegszeit eines der wichtigsten Ziele des Adria-Tourismus.
Im kroatischen Unabhängigkeitskrieg (1991 bis 1992) wurde die von der der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärte Stadt von den serbischen Streitkräften massiv beschossen. Die Schäden dieses militärisch sinnlosen Aktes sind mittlerweile fast vollständig behoben und die Stadt gilt wieder als das beliebteste Urlaubsziel in der Region.
Bekannte Persönlichkeiten aus Dubrovnik
- Ivan Gundulić (auch Giovanni da Gondola) Renaissance-Schriftsteller, 1589-1638
- Rugjer Josip Bošković Gelehrter und Diplomat, 1711-1787