Nordossetien-Alanien
Nordossetien | |
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Staat: | Russland |
Föderationskreis: | Südrussland |
Fläche: | 7.953 km² |
Einwohner: | 751.000 |
Hauptstadt: | Wladikawkas |
Bevölkerungsdichte: | 94 Einwohner/km² |
Kfz-Kennzeichen: | 15
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Das im Nordkaukasus gelegene Nordossetien oder Alanien (russ. Республика Северная Осетия, Respublika Sewernaja Ossetija) ist seit 1991 eine Republik im südlichen Teil des europäischen Russland.
Geografie
Nordossetien ist ein gebirgiges Land am Nordrand des Kaukasus. Es grenzt im Westen an Kabardino-Balkarien, im Osten an Inguschetien und im Süden an Georgien (siehe auch Südossetien).
Bevölkerung
Die Bevölkerung besteht nach der letzten russischen Volkszählung 2002 aus 445310(=62,70%) Osseten und 164734(=23,19%) Russen. Weitere Minderheiten sind die 21442(=3,02%) Inguschen, die 17147(=2,41%) Armenier, die 12659(=1,78%) Kumücken und die 10803(=1,52%) Georgier . Insgesamt wurde eine Einwohnerzahl von 710275 Personen ermittelt. Amtssprachen sind Ossetisch und Russisch. Das Ossetische ist eine indogermanische Sprache. Die wichtigsten Religionen sind Russisch-orthodox und der Islam.
Städte
Fast die Hälfte der Bewohner lebt in der Hauptstadt Wladikawkas . Weitere bedeutende Orte sind Mosdok, Beslan und Alagir .
Geschichte
Die Region ist seit dem Altertum besiedelt. Im 7. Jahrhundert vor Christus wanderten mit den Skythen verwandte iranische Stämme ein. Im 9. Jahrhundert n. Chr. entstand der Staat Alanien unter dem Volk der Alanen, den direkten Vorfahren der Osseten. Einige Bauwerke aus dieser Zeit sind heute noch vorhanden, u.a. Wehrtürme.
Im 13. Jahrhundert wurde Alanien von den Mongolen verwüstet, später stand die Region unter dem Druck der Osmanen und Tataren, sodass man sich Richtung Moskau wandte und freiwillig dem Russischen Reich beitrat. Damit war das Gebiet der Osseten eines der ersten im Kaukasus, die unter russische Oberhohheit gerieten, im Jahr 1776.
Die Festung Wladikawkas – heute Hauptstadt – war der erste russische militärische Außenposten in Ossetien.
Zu Zeiten der Sowjetunion war Nordossetien eine Autonome Sowjetrepublik (ASSR). Mit Auflösung der UdSSR und der Bildung der russischen Teilrepublik 1991 sahen sich die Osseten mit der Tatsache konfrontiert, in zwei Staaten zu leben, darum gibt es Bestrebungen, die Region mit dem benachbarten georgischen Südossetien zu vereinigen. Staatschef der Republik ist Alexander Dsasochow.
Der Konflikt um das benachbarte Tschetschenien belastete Nordossetien stark. So kam es häufiger auch hier zu Anschlägen, die meist in Wladikawkas und Mosdok stattfanden. In Mosdok sind russische Streitkräfte für den Tschetschenieneinsatz angesiedelt. So starben 1999 bei einem Anschlag in Wladikawkas 52 Menschen, bei einem Anschlag 2003 in Mosdok 50 weitere. Seinen vorläufigen Höhepunkt erreichte die Terrorwelle vom 1. September bis 3. September 2004. In einer Schule der Stadt Beslan fand eine schwere Geiselnahme statt, die mindestens 335 Menschen das Leben kostete.
Wirtschaft
Der Großteil der Industrie befindet sich in der Hauptstadt Wladikawkas. Die Flüsse werden zum Teil für Kraftwerke benutzt, vielfach wird auch Quellwasser abgefüllt und als Mineralwasser verkauft. Landwirtschaftlich überwiegen die Schwarzerdeböden im Norden und alpine Weiden im Süden. Die Schönheit der Landschaft ist ein weiterer Pluspunkt, es gibt einige Naturparks in den Bergen.