Ferdinand II. (Aragón)
Ferdinand II., der Katholische (* 10. März 1452 in Sos; † 23. Jänner 1516 in Madrigalejo) war König von Aragonien 1479-1516.
Er war der Sohn von Johann II. von Aragón und dessen zweiter Gemahlin Johanna Enriquez. Am 19. Oktober 1469 heiratete er Isabella I von Kastilien, und war somit ab 1474 auch König von Kastilien und León, als solcher wird er als Ferdinand V. gezählt. Er war seit 1468 auch König von Sizilien (als Ferdinand II.) und seit 1504 auch König von Neapel (als Ferdinand III.). Mit Isabella I hatte er die Kinder Isabella (1. Oktober 1470-23. August 1498), Johann (28. Juni 1478-4. Oktober 1497), Johann I. (6. November 1479-13. April 1555), Maria (29. Juni 1482-7. März 1517) und Katharina (15. Dezember 1585-7. Januar 1536). In zweiter Ehe heiratete er 1506 Germaine von Foix, die ihm den Sohn Johann (3. Mai 1509-3. Mai 1509), schenkte. Ferdinand II war auch Vater der unehelichen Kinder Alfons, Johanna, Maria und Maria.
Durch seine Heirat mit Isabella, der Thronerbin von Kastilien wurden die beiden Königreiche vereinigt, dies wurde nach Ferdinands Tod auch de jure vollzogen und das Königreich Spanien wurde gegründet. Das Jahr 1492 brachte für Spanien zwei bedeutende Wendungen: die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus, der im Auftrag des Königspaares segelte und die Eroberung des Königreiches Granada, mit dem der letzte maurische Staat auf der iberischen Halbinsel verschwand. Er und Isabella waren als die katholischen Könige bekannt, da sie in vorher nicht gekannter Schärfe und Brutalität gegen Juden und Moslems vorgingen. 1492 wurden alle Nicht-Katholiken von der iberischen Halbinsel vertrieben, was wirtschaftlich und künstlerisch einen großen Aderlass bedeutete.
Am 21. August 1496 kam es zu einer Doppelhochzeit: Johanna, die Tochter des Königspaares heiratete den Habsburger Philipp den Schönen, während der Thronfolger Johann Margarethe von Österreich heiratete. Da Johann kurz darauf verstarb, war Philipp nun der Thronerbe Kastiliens, seine Regentschaft trat er 1504 an, verstarb aber schon 1506. Da die nunmehrige Thronerbin Johanna aber aufgrund ihres Wahnsinns regierungsunfähig war, übernahm Ferdinand die Regentschaft Spaniens bis zu seinem Tod.
Seine zweite Ehe mit Germaine von Foix gab ihm den Vorwand, das Königreich Navarra südlich der Pyrenäen zu erobern, was bis 1512 abgeschlossen war.
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