Zum Inhalt springen

Kastilien

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. Januar 2004 um 03:04 Uhr durch Maclemo (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.


Kastilien ist die zentrale Landschaft Spaniens mit den Autonomen Regionen Kastilien-La Mancha, Kastilien-Leon und Madrid. Nach dieser Landschaft ist das größte Staatsvolk Spaniens - die Kastilier - und deren Sprache Kastilisch benannt. Die in Kastillien verwendete Aussprache hat einen ähnlichen Status wie in Deutschland Hannoveraner Hochdeutsch, während beispielsweise Andalusisch als Dialekt angesehen wird (vergleichbar mit "bayrisch"). Die Gesamtheit aller Dialekte wird als spanisch bezeichnet. Das kastilische Scheidegebirge unmittelbar nördlich von Madrid teilt die Landschaft in das nördliche Altkastilien (wozu oft auch Kantabrien und die Rioja gerechnet wird) und das südliche Neukastilien, dessen Abgrenzung zur Mancha unklar ist.

Die Grafen von Burgos spalteten sich um 925 vom Königreich León ab, nach den vielen Burgen in ihrer Gegend (im Kampf gegen die Mauren) nannten sie ihr Land Kastilien. Unter Sancho III. kam es zu Navarra, nach dessem Tod 1035 wurde das Land wieder unabhängig, übernahm allerdings den navarresischen Königstitel, ab da gab es das Königreich Kastilien. Unter König Ferdinand I. bis 1065 mit León vereinigt, wurde es nach seinem Tod selbständig, die endgültige Vereinigung mit León unter kastilischer Führung kam nach dem Tod Alfons' IX. von León 1230. Im Kampf gegen die Mauren wurde 1085 Toledo erobert, 1236 Córdoba, 1248 Sevilla und 1262 Cádiz. 1492 wurde mit der Eroberung des Königreichs Granada das letzte maurische Fürstentum der Krone von Kastilien angeschlossen.

1469 mit der Heirat Isabellas von Kastilien mit Ferdinand von Aragonien wurde es mit Aragonien zum neuen Staat Spanien vereinigt. In wirtschaftlicher Hinsicht standen die ehemaligen Königreiche aber weiter Rücken an Rücken: Aragonien war mehr auf das Mittelmeer ausgerichtet, während für Kastilien bereits der Atlantik größere Wichtigkeit hatte. Die Eroberung Amerikas erfolgte daher im Namen der Krone von Kastilien - theoretisch waren die Untertanen der Krone von Aragonien in Spanisch-Amerika Ausländer.