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Romano Benet

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Romano Benet (* 20. April 1962 in Tarvisio, Provinz Udine) ist ein italienischer Bergführer, Abenteurer und Förster. Er gehört zu den erfolgreichsten italienischen Höhenbergsteigern. Seit 1989 ist er mit seiner ständigen Seilpartnerin Nives Meroi verheiratet. Nach zahlreichen Erstbegehungen in den julische Alpen entwickelten sie sich als Team allmählich zu Extrembergsteigern. Sie sind auch an den Achttausendern des Himalaya ausnahmslos zusammen unterwegs. Das Paar wohnt in Fusine Laghi bei Udine (Region Friaul-Julisch Venezien).[1]

Stil und Art der Expeditionen

Alle Unternehmungen zu den Bergen im Himalaya sind Kleinexpeditionen. Benet und Meroi beschränken sich auf minimale Ausrüstung und einen engen befreundeten Teilnehmerkreis, zu dem meist Luca Vuerich gehört. Dies ermöglicht mit geringer Sponsorunterstützung das Auslangen zu finden und verschafft die zum Erfolg nötige Flexibilität.

Alle von Romano Benet erstiegenen Achttausender wurden ohne zusätzlichen Sauerstoff und meist im Alpinstil, also ohne Lastenträger, Fixseile und vorbereitete Hochlager erreicht.

Benet hat alle Achttausender bestiegen mit Ausnahme des Annapurna, des Makalu und des Kangchendzönga (Stand 20. Oktober 2008).

Chronologie der Expeditionen und Erfolge

  • 1994 Versuch des K2 über die NW-Wand auf teilweise neuer Route mit Nives Meroi und Filippo Sala zu durchsteigen, 8450 m werden erreicht.
  • 1995 Bhagirathi II (6450 m) im Garwahl Himalaya, Neuroute an der Nordwand, Neuroute im Abstieg über die Südwand, anschließende Besteigung über den Normalweg.
  • 1996 Mount Everest, auf 8000 m wegen der schlechten Wetterbedingungen am Nordgrat gescheitert.
  • 1998 Nanga Parbat, erster Achttausender-Gipfel, vom letzten Lager der Kingshofer-Route in nur neun Stunden zum Gipfel.
  • 1999 Gipfel des Shisha Pangma, nur 10 Tage später Gipfel des Cho Oyu, Versuch am Mount Everest.
  • 2000 Versuche der Besteigung der bis dahin undurchstiegenen Nordseite des Gasherbrum II, eines der letzten "Probleme" des Himalaya. Schlechte Witterung verhindert einen Erfolg, fünf schwierigere Sechstausender können dennoch erstmals erstiegen werden.
  • 2001 Mazeno Peak (7120 m), die politische Situation nach den Ereignissen des 11. September führt zum frühzeitigen Abbruch der "Dreier"-Expedition (Benet-Meroi-Vuerich) und verhindert so eine erfolgreiche Erstdurchsteigung der schwierigen kombinierten 3000 Meter hohen Nordwand im Alpinstil.
  • 2003 erst zweite Seilschaft insgesamt und Nives Meroi als erste Frau überhaupt, die die drei 8000er der Gasherbrum-Gruppe (Gasherbrum I, Gasherbrum II und Broad Peak) hintereinander besteigt. Romano Benet, Nives Meroi und Luca Vuerich brauchen dazu 20 Tagen, 1983 brauchten Erhard Loretan, Marcel Ruedi und Jean-Claude Sonnenwyl dafür 15 bzw. letzterer 17 Tage. Versuch des K2 von Norden.
  • 2004 Gipfel des Lhotse mit Ehefrau und Luca Vuerich. Ein Besteigungsversuch des K2 über die Nordseite zum 50-Jahre-Jubiläum seiner Erstbesteigung musste wegen schlechter Wetterbedingungen abgebrochen werden.
  • 2005 die Besteigung des Dhaulagiri scheiterte am 8157 Meter hohen Vorgipfel wegen schlechter Verhältnisse und in Ermangelung eines Seiles. Ein Versuch an der Annapurna wird wegen Schlechtwetters abgebrochen.
  • 2006 Gipfel des Dhaulagiri. Ein Versuch an der Annapurna wird wegen ständig abgehender Eislawinen auf 6600 Metern abgebrochen. Gipfel des K2, erste Italienierin, bis dahin erst siebente Frau der Welt, neben dem italienischen Paar erreichen in diesem Jahr insgesamt nur noch zwei weitere japanische Bergsteiger (jedoch mit künstlichem Sauerstoff) den Gipfel.
  • 2007 Gipfel des Mount Everest, erster Gipfelerfolg einer Italienerin ohne Flaschen-Sauerstoff durch seine Ehefrau Nives Meroi. Ein Besteigungsversuch des Makalu in der Nachmonsunzeit scheitert oberhalb des Makalu La (7400 m) auf Grund zu großer Schneemengen, welche zu zweit nicht bis zum Gipfel durchspurt werden konnten, keine andere Expedition war am Berg.
  • 2007/2008 Versuch der Wintererstbesteigung des Makalu, stürmische Winde zerstören die aufgebauten Lager, dadurch Verlust aller Ausrüstung, Nahrungsvorräte und Kommunikationsgeräte, auf der Flucht zum Hillary Basecamp bricht sich Nives Meroi das Wadenbein.
  • 2008 Manaslu zusammen mit der inzwischen wieder genesenen Ehefrau und Luca Vuerich, der Hauptgipfel wurde bereits 13 Tage nach Ankunft im Basislager erreicht, der Abstieg vom Gipfel ins Basislager mit Abbau aller Zwischenlager erfolgte in 10,5 Stunden, auf 6900 Metern erfolgten durch Leila Meroi höhenmedizinische Untersuchungen.(Stand 20.Oktober 2008).

Einzelnachweise

  1. Persönliche Homepage von Nives Meroi (italienisch)