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Anglizismus

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Der Begriff Anglizismus bezeichnet die Übertragung einer für das Englische charakteristischen sprachlichen Erscheinung in eine nichtenglische Sprache. Damit ist einerseits die Übernahme englischer Lexeme gemeint, die zum Teil an das deutsche Wortbildungssystem angepasst werden (downloaden, ich habe downgeloadet / gedownloadet), andererseits Lehnübersetzungen wie Sinn machen für Sinn ergeben oder am Ende des Tages für letzten Endes. Eine eindeutige Abgrenzung zu englischen Fremdwörtern gibt es nicht. Wissenschaftliche Fachausdrücke werden in der Regel nicht als Anglizismen bezeichnet.

Solche idiomatischen Eigenheiten haben allen Bemühungen um Sprachreinheit zum Trotz Einzug in die Alltagssprache gehalten. Das Wort Anglizismus wird hier vor allem dann gebraucht, wenn es sich um Wörter handelt, die noch als fremd wahrgenommen werden, manchmal auch, wenn es um die Kennzeichnung von unerwünschten - weil nicht aus der eigenen Sprache entstandenen - Begriffen geht.

Gerade das Deutsche und das Niederländische haben zudem die Eigenart, völlig neue englische Wörter zu erfinden. So ist zum Beispiel das Wort "Handy" kein Anglizismus. Solche Wörter werden "Scheinanglizismen" oder "Pseudoanglizismen" genannt.

Liste mit Anglizismen:

Anglizismus Bedeutung
Recycling Wiederverwendung
Meeting Besprechung
Talk Diskussion
Team Gruppe, Kollektiv
Tape Kassette, Klebeband
Party Fest
"Sinn machen" "Sinn ergeben" von 'to make sense'
"einmal mehr" "noch einmal" von 'once more'
"in 2003" "2003" oder "im Jahr 2003" von 'in 2003'
"am Ende des Tages" "letzten Endes" von 'at the end of the day'
"erinnern" "ich erinnere das Bild" statt "ich erinnere mich an das Bild" von 'I remember the pic'
"etwas kommunizieren" "etwas rüberbringen" von 'to communicate something' (im deutschen wird kommunizieren nur intransitiv verwendet)
"sensibel" "vernünftig" von 'sensible'
O mein Gott! O Gott!

Siehe auch: Denglisch