Buschmeister
Buschmeister | ||||||||||
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![]() Südamerikanischer Buschmeister (Lachesis muta muta) | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Lachesis | ||||||||||
Linnaeus, 1766 |
Die vier Buschmeister-Arten der Gattung Lachesis sind bodenbewohnende, nachtaktive Schlangen, die in gebirgigen Regenwäldern Mittel- und Südamerikas leben. Die Gattung ist nach einer griechischen Schicksalsgöttin (Lachesis) benannt.
Merkmale
Buschmeister werden etwa 2,5 m lang, in Ausnahmefällen bis 3,5 m. Sie sind damit die längsten Vipern der Welt und die größten Giftschlangen Amerikas. Die Giftzähne werden bis 35 Millimeter lang. Das Schwanzende ist spitz und verhornt, davor befindet sich eine Anzahl dorniger Schuppenreihen. Ähnlich wie Klapperschlangen lassen Buschmeister das Schwanzende bei Erregung vibrieren. Die Färbung der Oberseite ist rötlichgelb mit einer Längsreihe großer, schwarzbrauner Rauten, in denen sich zwei kleine, hellere Flecke befinden. Die Unterseite ist gelblichweiß; der Kopf ist unregelmäßig schwarzbraun gefleckt.
Lebensweise
Buschmeister sind Lauerjäger, die oft tagelang an der selben Stelle verweilen. Die Nahrung besteht aus kleineren Säugetieren, die mit einem Giftbiss getötet werden. Die Buschmeister sind die einzigen eierlegenden (oviparen) Grubenottern Amerikas und bewachen ihr Gelege. Die geschlüpften Schlangen sind etwa 30 cm lang und etwas kontrastreicher gefärbt als die ausgewachsenen Schlangen.
Gift
Der Giftbiss des Buschmeisters ist für den Menschen ohne medizinische Hilfe zumeist tödlich. Die Schmerzen, die durch das stark hämotoxische Gift des Buschmeisters verursacht werden, werden als außergewöhnlich stark beschrieben. Die Schlange zieht jedoch eher die Flucht vor, als einen Menschen anzugreifen.
Zur Behandlung des Bisses stehen monovalente Antiseren wie „Antiaquetico“ und „Anti-Laquesico“ zur Verfügung.
Arten und Verbreitung
- Darien-Buschmeister (Lachesis acrochorda): Ost-Panama, Westkolumbien, Nordwestekuador.
- Schwarzkopf-Buschmeister (Lachesis melanocephala): südöstliches Costa Rica und angrenzende Gebiete in Westpanama.
- Südamerikanischer Buschmeister (Lachesis muta): Amazonasbecken, Guyanaschild (Unterart L. m. muta), südostbrasilianischer Küstenregenwald (Unterart L. m. rhombeata).
- Zentralamerikanischer Buschmeister (Lachesis stenophrys): Nicaragua, Costa Rica, Panama.
Quellen und weiterführende Informationen
Literatur
- Jonathan A. Campbell & William W. Lamar (2004): The Venomous Reptiles of the Western Hemisphere. Cornell University Press.
- Dieter Schmidt: Schlangen - Biologie, Arten, Terraristik. bede Verlag Ruhmannsfelden, 2006; Seite 251. ISBN 3-89860-115-3