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Hamburg-Neuenfelde

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Lage des Stadtteils

Neuenfelde

Lage des Bezirks

Harburg

Datei:Pincerno - Neuenfelde 2008.gif
Datei:Pincerno - Bezirk Harburg 2008.gif
Basisdaten
Bundesland: Hamburg
Bezirk: Harburg
Fläche: 15,5 km²
Einwohner: 4870 (2004)
Bevölkerungsdichte: 314 Einwohner je km²
Vorwahl: 040
Geografische Lage: 53° 30′ 53″ n. Br.
9° 47′ 44" ö. L.
Kfz-Kennzeichen: HH

Neuenfelde ist ein Stadtteil der Freien und Hansestadt Hamburg im Bezirk Harburg. Er liegt am Mühlenberger Loch, zwischen Cranz und Finkenwerder. Mit Cranz und Francop stellt Neuenfelde den Hamburger Teil und Osten der Elbmarsch-Kulturlandschaft Altes Land dar. Nordöstlich von Neuenfelde liegt das Airbus-Werk Finkenwerder.

Geschichte

Neuenfelde entstand aus zwei Dörfern.

Das eine Dorf auf dem etwas höher gelegenen Elbufersaum hieß Hasselwerder (ursprünglich "Haslewarther"), erstmals erwähnt in einer Urkunde von 1059. Hasselwerder wurde wie die anderen höher gelegenen Gebiete früh von Sachsen besiedelt.

Seit etwa 1140 wurden holländische Siedler ins Land geholt, um Deiche zu bauen und das tiefer liegende Binnenland zu kultivieren. Von ihnen wurde u.a. auch Nincop gegründet. Wann das war, ist auch hier nicht bekannt. Urkundlich wird der Ort erstmals 1257 erwähnt.

Diese von den Holländern gegründeten Dörfer wurden Marschhufendörfer genannt. Nach dem „Hollerrecht“ durften sie ihre kirchlichen und rechtlichen Angelegenheiten selbstständig regeln und hatten auch Anspruch auf Siedlungsland.

Lange Zeit lebten diese beiden Bevölkerungsgruppen eher neben- als miteinander. Durch Sturmfluten, Deichsicherung und Hochzeiten wuchsen die Orte seit Beginn des 15. Jahrhunderts aber immer mehr zu einem Gemeinwesen zusammen.

Wachsende Schwierigkeiten in der Entwicklung der einzelnen Orte - u.a. bei Wegerecht, Be- und Entwässerung, Schulwesen - ließen gemeinsame Einrichtungen entstehen, wie das „Kirchspiel Neuenfelde“ (Ende des 15. Jahrhunderts), die „Schule Neuenfelde“, die „Post Neuenfelde“ oder auch das „Standesamt Neuenfelde“. Dieses führte dann im Jahre 1929 mit Zustimmung der Stader Regierung zum Zusammenschluss der beiden Gemeinden zur neuen Gemeinde Neuenfelde.

Lange konnte Neuenfelde aber keine eigenständige Gemeinde bleiben. Zuerst ging Neuenfelde 1935 vom Kreis Jork in den Kreis Harburg über, um 1937 durch das „Groß-Hamburg-Gesetz“ seine Eigenständigkeit zu verlieren und als neuer Stadtteil in Hamburg aufzugehen.

Politik

A380 im Endanflug auf Hamburg Finkenwerder; im Hintergrund die Kirche von Neuenfelde

Nach dem gescheiterten Versuch der Stadt Hamburg, Grundstücke zu enteignen, die ihr für die Verlängerung der Airbus Start- und Landebahn an den Ortskern von Neuenfelde fehlen, setzte Airbus diese Verlängerung ohne die nicht erworbenen Flächen in einem Planänderungsverfahren durch. Hamburger Verwaltungsrichter verzichteten im Eilverfahren auf eine neuerliche Bedarfsprüfung und konnten so den Baustopp aufheben. Im Frühjahr 2006 haben die Bauarbeiten im Neuenfelder Nordwesten (mittelalterlicher Ringdeich Rosengarten) begonnen und am 16. Juli 2007 wurde der neue Bahnabschnitt eingeweiht.

Für die Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft und der Bezirksversammlung gehört Neuenfelde zum Wahlkreis Süderelbe.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Konzertreihen

  • Neuenfelder Orgelmusiken

In den 1950-er Jahren begründete Reihe monatlicher Konzerte auf der Arp-Schnitger-Orgel in der St. Pankratius-Kirche (Organistenweg), April bis Dezember jeden 1. Sonntag im Monat, 16.30 Uhr, Eintritt frei.

  • Musikwerft

Bunte Reihe monatlicher Konzerte des Vereins "Kultfeld" (Verein für Kultur in Neuenfelde e.V.), September/Oktober bis März/April in der Neuenfelder Kirche, sonntags, 16.30 Uhr, Eintritt frei.

Bauwerke

  • Die St. Pankratius-Pfarrkirche in Neuenfelde - 1682 auf einer Talsanddüne erbaut und in fünfzig Jahren einheitlich barock eingerichtet - ist u.a. als Arp Schnitger-Stätte berühmt (Schnitgers größte erhaltene zweimanualige Orgel von 1688, Kirchenstuhl und Gruft). Nach einer Restaurierung der figürlichen Bemalung ihres Tonnengewölbes ist sie seit Oktober 2005 wieder täglich geöffnet (von 9 bis mindestens 16 Uhr).
    Bauzeit: Grundsteinlegung am 23. Mai 1682; Kirchweihe (1. Predigt) am 3. Dezember 1682
  • Der Hof des Orgelbauers Arp Schnitger.
  • Diverse unter Denkmalschutz stehende Bauernhäuser.
  • Drei Prunkpforten aus dem 17. Jahrhundert stehen vor den Höfen Quast, Palm und Jonas.

Regelmäßige Veranstaltungen

Neuenfelder Markt: Am ersten Sonnabend im September laden seit 1978 fast alle Vereine, Einrichtungen und Gruppen aus Neuenfelde und Francop zum wieder belebten »Neefeller Markt« ein, rund um die Neuenfelder Kirche.

Auftakt ist ein Laternenumzug am Vorabend mit kostenloser Laterne für jedes Kind, angeführt vom Spielmannszug der Neuenfelder Schützen (Freitag, 20 Uhr, Kirche).

Vom späten Vormittag des Markttages an säumen Kinder-Flohmarktstände den Organistenweg nahe der Kirche, in die eine jährlich wechselnde Ausstellung lockt. Kurz danach öffnen auf dem Kirchenvorplatz die Marktstände der Vereine, die informieren und verpflegen, und die bunte Kinderspielmeile mit Hüpfburg, Wasserspiel mit Feuerwehrschlauch, Ponyreiten und anderen Spielstationen. Traditioneller Höhepunkt ist - von heimischen Musik- und Tanzaufführungen gerahmt - der heitere Wettkampf vieler Vereinsmannschaften um den »Wanderfloh« (16 Uhr). Zum Abschluss erklingen Volkslieder, mitzusingen zum Schifferklavier und vorgetragen von der Liedertafel »Frohsinn« Francop.

Wirtschaft und Infrastruktur

Sietas-Werft und Hubbrücke am Este-Sperrwerk

Neuenfelde ist Teil des Obstanbaugebiets Altes Land.

Größter Industriebetrieb:

Verkehr

Die Buslinie 257 fährt von Neugraben kommend durch Neuenfelde und dann abwechselnd nach Jork und Cranz.

Persönlichkeiten

Commons: Hamburg-Neuenfelde – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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