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Neumarkt in der Oberpfalz

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Wappen Karte
Deutschlandkarte, Position von Neumarkt hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Neumarkt in der Oberpfalz
Fläche: 78,99 km²
Einwohner: 41.074 (30. Juni 2004)
Bevölkerungsdichte: 500 Einwohner je km²
Höhe: 423 m ü. NN (Rathaus)
  höchster Punkt: 595 m ü. NN
    (Stadtteil Fuchsberg)
  tiefster Punkt: 406 m ü. NN
    (Nähe Beckenmühle)
Postleitzahl: 92318
Telefonvorwahl: 09181
Geografische Lage: 49° 17' n. Br.
11° 28' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: NM
Gemeindekennzahl: 09 3 73 147
Gliederung des Stadtgebiets: 13 Ortsteile bzw.
Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
92318 Neumarkt
Website: www.neumarkt.de
E-Mail-Adresse: info@neumarkt.de
Politik
Oberbürgermeister: Alois Karl (CSU)
Regierende Partei: CSU

Neumarkt in der Oberpfalz ist eine Große Kreisstadt (Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz) in der Oberpfalz in Bayern.

Geografie

Geografische Lage

Neumarkt i.d.OPf. liegt am Westrand der Fränkischen Alb bzw. des Bayerischen Jura auf der Europäischen Wasserscheide eingebettet in einen Talkessel. Das Stadtgebiet reicht im Osten bis auf die Hochfläche des Jura, ansonsten ist es begrenzt durch die Zeugenberge Dillberg, Staufer Berg und Buchberg.

Stadtgliederung

Neumarkt verteilt sich auf ein geschlossenes Stadtgebiet sowie mehrere abgetrennte Stadtteile. Mit dem Zentrum und der Innenstadt sind die Stadtteile Altenhof, Holzheim, Woffenbach, Hasenheide, Wolfstein, Mühlen und Kohlenbrunnermühle fest verwachsen. Der Stadtteil Pölling ist mittlerweile nur noch durch die Stadtumgehung und ca. 200 m Acker vom Stadtgebiet abgetrennt. Als eigenständige Ortschaften existieren nur noch Stauf, Rittershof und Pelchenhofen. Außerdem zählen viele vereinzelte Einödhöfe (z.B. Schleifmühle, Tiefenbrunn) und kleinere Ansiedlungen (z.B. Höhenberg im Tal, Lähr, St. Helena) zum Stadtgebiet.

Geschichte

Datei:Johannesrathaus.jpg
Das Rathaus, dahinter St. Johannes

Die genauen Gründungsdaten von Neumarkt sind nicht bekannt, aber die Gründung ist wohl im 12. Jahrhundert an der damals bedeutsamen Handelsstraße zwischen Nürnberg und Regensburg erfolgt. 1160 wird in einem Schenkungsbuch des Klosters Reichenbach ein "Marchward du Nuwenmarchet" erwähnt. Es wird allgemein angenommen, dass die Stadt um 1130 planmäßig angelegt wurde.

Erstmals als Stadt erwähnt wurde Neumarkt im Jahre 1235.

Bereits im 14. Jahrhundert berichten verschiedene Quellen von einer Stadtbefestigung.

Im 15. Jahrhundert und 16. Jahrhundert ist Neumarkt pfälzische Residenzstadt. Unter den Pfalzgraf Johann entstehen die Hochbauten der Stadt wie das Rathaus, das Pfalzgrafenschloss, die Kirche St. Johannes, die Hofkirche und der Reitstadel.

Im 19. Jahrhundert wandelte sich Neumarkt allmählich zur Industriestadt, so siedelte sich hier mit Express-Werken die erste Fahrradfabrik Europas an. Ab 1846 war Neumarkt mit Fertigstellung des Ludwigs-Kanals Hafenstadt. Die ehemals hohen Erwartungen an den Kanal sollten sich allerdings nie erfüllen, da ihm bald die Eisenbahn den Rang ablief.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Neumarkt noch in den letzten Kriegstagen durch zwei Luftangriffe stark zerstört. Über 90% der Altstadt sowie das Bahnhofsviertel lagen bei Kriegsende in Schutt und Asche. Der anschließende Wiederaufbau führte zu einem Überwiegen der zeittypischen Architektur im Stadtbild. Jedoch gelang es, den historischen Charakter der Altstadt zu bewahren. Erst zum Ende des 20. Jahrhunderts konnten das Untere Tor und der Reitstadel wiederaufgebaut werden.

1998 fand in Neumarkt die 8. Bayerische Landesgartenschau statt.

Eingemeindungen

Im Rahmen der Gebietsreform von 1972 wurde die Kreisfreie Stadt Neumarkt Große Kreisstadt, wobei die Gemeinden Pölling, Stauf, Holzheim, Woffenbach, Mühlen und Pelchenhofen eingegliedert wurden.

Einwohnerentwicklung

Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist die Einwohnerzahl von 12000 (1950) ständig angewachsen und beträgt heute ca. 41000.

Politik

Wappen

Das Stadtwappen zeigt einen schwarzen Adler auf rotem Grund, der an die ehemalige Reichsunmittelbarkeit der Stadt erinnert.

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Zu den Sehenswürdigkeiten zählen vor allem die historische Altstadt und das Landesgartenschaugelände am Ludwig-Donau-Main-Kanal. Am Stadtrand bzw. außerhalb der Stadt lohnen vor allem die barocke Wallfahrtskirche Mariahilf und die Burgruine Wolfstein einen Besuch. Die Bayerische Volkssternwarte Neumarkt bietet in der Nähe des Stadtteils Höhenberg regelmäßig Vorträge und Himmelsführungen an. Neben Stadtführungen werden auch Führungen in den Museen sowie auf der Burgruine Wolfstein angeboten.

Theater

Regelmäßige Veranstaltungen im Reitstadel und im Festsaal der Residenz ("Neumarkter Konzertfreunde", "Kleinkunst in der Residenz")

Museen

  • Stadtmuseum
  • Museum Lothar Fischer
  • Modelleisenbahnmuseum (bis 2003)
  • Brauereimuseum in der Brauerei Gloßner

Bauwerke

Datei:Schloss neumarkt.jpg
Schloß am Residenzplatz

Die Hochbauten der Pfalzgrafen:

Außerdem:

  • Christuskirche mit ehem. Kapuzinerkloster (um 1670)
  • Wallfahrtskirche Mariahilfberg (um 1800) mit Kreuzweg und Hl.-Grab-Kapelle
  • Ludwig-Donau-Main-Kanal mit Kanalhafen am Klinikum
  • Kasernen an der Stadtmauer (1720, von 1814 bis 1909 bayerische Chevauleger-Regimenter)

Besonders sehenswert ist die Burgruine Wolfstein aus dem 12. Jahrhundert hoch über der Stadt, von der aus sich ein großartiger Rundblick bietet. Zur Zeit finden hier archäologische Ausgrabungen statt.

Parks

Die Altstadt wird im Bereich des ehem. Stadtgrabens fast durchgehend von einem Grüngürtel umgeben. Der im Jahr 2004 neu gestaltete Stadtpark hinter dem Schloß mit dem Leitgraben und dem anschließenden Schloßweiher lädt besonders zum Verweilen ein. Vom Museum Lothar Fischer aus ist hier über den Residenzplatz bis hin zum Rathaus die Anlage eines Skulpturenpfades mit Werken des Künstlers geplant. Die geplante Stadthalle soll sich im Norden an der Mühlstraße an den Park anschließen. Ein Denkmal erinnert an den in Neumarkt geborenen Christoph von Neumarkt, der später als Christoph III. von Dänemark, Schweden und Norwegen in die Geschichte einging.

In Höhe des Oberen Tores ist der Ludwigshain ein weiterer Teil des Grüngürtels. Hier befindet sich u.a. ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege. Das zentrale Mahnmal Neumarkts steht jedoch im Eichelgarten am Friedhof.

1998 fand in Neumarkt die 8. Bayerische Landesgartenschau statt. Das zu diesem Zweck in eine herrliche Parklandschaft umgewandelte Gelände der ehem. Kläranlage stellt heute eine vielbesuchte Grün- und Freizeitanlage in der Stadt dar. Der sogenannte LGS-Park fügt sich ein in das Gebiet zwischen dem Stadtteil Holzheim und der Altdorfer Str. und wird vom Ludwig-Donau-Main-Kanal durchgezogen. Im Sommer lädt die Veranstaltungsreihe "Sommer im Park" mit Konzerten und Kleinkunst zum Besuch ein.

Im Norden findet der LGS-Park Verlängerung entlang der Schwarzachaue bis zum Stadtrand am Berliner Ring. Dort kann neben einem keltischen Baumkalender und einer Sonnenuhr auch eine Kopie des keltischen "Sonnenhutes" besichtigt werden, der bei Ezelsdorf gefunden wurde und heute im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg steht, ausserdem eine Büste Sebastian Kneipps.

Im Süden der Stadt, fast ein wenig in Vergessenheit geraten, befindet sich der Wasag-Park. Ende der 80er Jahre geriet diese Grünanlage in die Schlagzeilen wegen Schadstoffbelastungen, die noch von der Waffen- und Sprengstofffabrik aus den 30er-40er Jahren stammten. Deren bauliche Überreste sind heute noch im Park zu finden, genau so wie ein Denkmal an Friedrich Ebert.

Sport

Über das Stadtgebiet verteilt finden sich zahlreiche Fußball- und Bolzplätze, ausserdem einige Tennisanlagen (z.B. Holzheim und Woffenbach). Im Stadtteil Pölling wurde ein Golfplatz (18-Loch-Meisterschaftsanlage) errichtet, Minigolffreunde kommen im LGS-Park auf ihre Kosten.

Das Freibad bietet im Sommer ein beheiztes Erlebnisbecken mit Wasserrutschen, Sprungtürmen, Wildwasseranlage usw. an, im Winter kann das Hallenbad benutzt werden.

Auf der Jura-Hochebene werden vom Stadtteil Höhenberg aus im Winter zahlreiche Loipen gespurt, ausserdem wird im Stadtteil Voggenthal ein Skilift betrieben. Die Stadtwerke installieren in den Wintermonaten eine Kunsteislaufbahn auf dem Volksfestplatz, die bis zu Temperaturen von über 10°C benutzt werden kann.

Radfahrer erreichen Neumarkt über den "Fünf-Flüsse-Radweg" oder die "Tour de Baroque", ausserdem entlang des Ludwig-Donau-Main-Kanals. Verschiedene regionale Radrouten haben in Neumarkt ihren Ausgangspunkt.

Ausserdem wurde ein 44 km langer Rundwanderweg um Neumarkt markiert.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Frühlingsfest (Mai)
  • Altstadtfest (Juni)
  • Jura-Volksfest (August)
  • Sommer im Park (Mai - August)
  • Weihnachtsmarkt (Ende November bis Dezember)

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Neumarkt liegt direkt an der Bundesautobahn 3 zwischen Nürnberg und Regensburg, ca. 25 km vom Großraum Nürnberg entfernt, sowie an der Bahnlinie Nürnberg - Regensburg. Die beiden Bundesstraßen B 8 und B 299 kreuzen sich in Neumarkt. An der A 3 ist der Bau einer zweiten Anschlussstelle Neumarkt-Ost in Höhe des Stadtteiles Frickenhofen geplant. Die bisherige Anschlussstelle Neumarkt i.d.OPf. (92) wird umbenannt in Neumarkt-Nord.

Vom Hauptbahnhof Nürnberg gibt es mindestens einmal die Stunde eine Verbindung mit IC / RE / RB. über die Strecke Nürnberg - Neumarkt - Regensburg, ausserdem befindet sich ein Haltepunkt im Stadtteil Pölling. Der Bau einer S-Bahn nach Neumarkt ist geplant, z.Zt. wird die mögliche Errichtung einer dritten Station Neumarkt-Woffenbach diskutiert. Den öffentlichen Personennahverkehr bedienen die Stadtwerke Neumarkt (SWN) mit 13 Buslinien, zusätzlich verbinden eine Reihe von Regionalbuslinien die Stadt mit dem Umland. Neumarkt ist in Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) und in den Regensburger Verkehrsverbund (RVV) integriert.

Der Rhein-Main-Donau-Kanal durchquert den Landkreis Neumarkt, in unmittelbarer Nähe der Stadt Neumarkt befinden sich die Häfen Berching und Dietfurt.

Ansässige Unternehmen

Bedeutende Wirtschaftsunternehmen sind die Pfleiderer AG (Holzverarbeitung, Anlagenbau), Bionorica AG (Pharma), Max Bögl GmbH & Co. (Bauindustrie), Eberhard Faber GmbH (Bleistifte, Bürobedarf), sowie die Fritz Berger AG (Campingartikel).

Neumarkt hat 3 Privatbrauereien (Gansbrauerei, Glossner, Lammsbräu).

Medien

In Neumarkt erscheinen drei Tageszeitungen:

Außerdem werden je eine wöchentliche Nachrichtensendung ("studio neumarkt") auf dem Ingolstädter Regionalfernsehsender intv, bzw. "Marktplatz Neumarkt" im Regionalsender RTL- Franken- Life- TV (Nürnberg) angeboten.


Bildung

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Emil Silberhorn (ehemaliger Bürgermeister)
  • Kurt Romstöck (Alt-Oberbürgermeister)
  • Willi Gebhard (Alt-Bürgermeister)

Söhne und Töchter der Stadt

  • Johann von Neumarkt, Pfalzgraf in Neumarkt, bedeutender Baumeister der Stadt, kämpfte gegen die Hussiten, *1383 Neunburg vorm Wald - † 1443 Neumarkt, begraben in der Klosterburg zu Kastl [Bild:Pfalzgraf-Johann-Brunnen]
  • Christoph III, König von Dänemark, Norwegen und Schweden, *26. Februar 1416 - † 5. Januar 1448 Helsingborg, begraben in der St.-Lucii-Kirche zu Roskilde auf Seeland in Dänemark
  • Otto II. von Neumarkt, Pfalgraf in Neumarkt und Brautführer bei der sog. "Landshuter Hochzeit" 1475, * ? - † 1499 Neumarkt, begraben in der Hofkirche zu Neumarkt
  • Hartmann Schopper, Humanistischer Dichter, *1542 - † nach 1595
  • Johann Dietrich Eckart, Proto-NS-Dichter, * 23. März 1868 - † 26. Dezember 1923 Berchtesgaden
  • Käthe Dorsch, Schauspielerin, * 29. Dezember 1890 - † 25. Dezember 1957 Wien
 Käthe-Dorsch-Stiftung in Berlin:  Unterstützung von bedürftigen Angehörigen künstlerischer Berufe

Vanitas vanitatum et omnia vanitas:

  • Anitta Hoffmann - Der Berg des Eises
  • Lizzy Aumeier - Musikerin und Kabarettistin




Gleichnamige Orte siehe unter: Neumarkt