Zum Inhalt springen

Uta Ranke-Heinemann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. April 2005 um 19:57 Uhr durch 84.139.201.235 (Diskussion) (Überblick). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Uta Ranke-Heinemann (*2. Oktober 1927 in Essen) ist eine katholische Theologin und Autorin.

Überblick

Uta Ranke-Heinemann ist die Tochter des verstorbenen Bundespräsidenten Gustav Heinemann. In den 1980er Jahren engagierte sich Uta Ranke-Heinemann für die Friedensbewegung, war Kandidatin auf der Friedensliste und trat als Rednerin auf zahlreichen Kundgebungen auf. Als Kandidatin der PDS für das Amt des Bundespräsidenten war sie 1999 auf Grund der Mehrheitsverhältnisse chancenlos (s. Bundespräsidentenwahl 1999).

Uta Ranke-Heinemann ist Autorin einiger Bücher, die das Christentum in seiner heutigen Praxis kritisch beleuchten. Sie wurde wegen dieser Bücher von kirchlicher Seite scharf kritisiert. So entzog der Essener Kardinal Hengsbach ihr den Lehrstuhl für katholische Theologie an der Universität Essen, nachdem sie öffentlich ihren Zweifel an der Jungfrauengeburt Marias kundgab. Ihr Hauptwerk "Eunuchen für das Himmelreich - Katholische Kirche und Sexualität" wurde weltweit zum Bestseller und erscheint in der mittlerweile 25.Auflage. Das "Markenzeichen" Uta Ranke-Heinemanns ist das lindgrüne Kostüm, welches sie bei jedem Fernsehauftritt trägt.

Nach dem Tod ihres Mannes Edmund Ranke (gestorben am: 11.09.2001)widmete Ranke-Heinemann diesem in der überarbeiteten Verfassung ihres Werkes "Nein und Amen" das Abschlußkapitel. Sie beschränkt sich in dieser überarbeiteten Ausgabe nicht mehr auf essentielle Fragen des Glaubenszweifels, vielmehr formuliert sie ihren "Abschied vom traditionellen Christentum". Sie verabschiedet sich vom christlichen Erlösungsmythos, der für sie einer "Menschenopferreligion nach religiösem Steinzeitmuster" entspricht. Dennoch bleibt sie ihrem Gottesglauben treu, und greift die Gedanken Descartes` zum Beweis der Existenz Gottes auf. Als erkenntnisleitendes Interesse nimmt in der komplexen Gedankenwelt der streitbaren Theologin nunmehr die Frage nach einem Leben nach dem Tode ein.

Ein ausführliches Interview mit Uta Ranke-Heinemann findet sich unter:

http://www.auricher-wissenschaftstage.de/rankhein.htm

Werke

  • Weisheit der Wüstenväter, 1958
  • Von christlicher Existenz', 1964
  • Das frühe Mönchtum, 1964
  • Antwort auf aktuelle Glaubensfragen, 1965
  • Der Protestantismus, 1965
  • Gedanken zu Sonntagsepisteln, 1967
  • Christentum für Gläubige und Ungläubige, 1968
  • Die sogenannte Mischehe, 1968
  • Eunuchen für das Himmelreich. Katholische Kirche und Sexualität, 1988
  • Widerworte, 1989
  • Nein und Amen. Anleitung zum Glaubenszweifel, 1992
  • Nein und Amen. Mein Abschied vom traditionellen Christentum, 2002