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Plazenta

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Datei:Plazenta.PNG
Schematische Darstellung des Aufbaus der Plazenta.

Die Plazenta ist ein bei allen weiblichen höheren Säugetieren (Eutheria) und manchen Beutelsäugern (Metatheria) bei der Trächtigkeit (Schwangerschaft) vorhandenes Gewebe im Uterus.

Sie ist ein embryonales Gewebe, dass in die Schleimhaut des Uterus einwächst und der Versorgung des Embryos mit Nährstoffen und Sauerstoff dient. Die Verbindung zwischen Embryo und Plazenta erfolgt über die Nabelschnur. Neben der Versorgung des Embryos erfüllt die Plazenta hormonelle Aufgaben (siehe unten). Die Plazenta wird kurz nach der Geburt als sog. Nachgeburt ausgeschieden.

Plazentaschranke

Die Funktion der Placenta ist eine Barriere (die sog. Plazentaschranke) entlang derer die vom Embryo benötigten Stoffe in das embryonale Blut diffundieren und Abfallstoffe aus dem Blut des Ungeborenen entfernt werden. Viele Stoffe, die dem Embryo schaden, können die Plazentaschranke nicht passieren. Andere Substanzen wie zum Beispiel Alkohol können nicht durch die Plazentaschranke abgehalten werden und daher ihre toxische Wirkung entfalten. Auch viele Viren können die Plazentaschranke passieren (siehe zum Beispiel den Artikel Röteln während der Schwangerschaft).

Ein bestimmter Antikörpertyp, genannt IgG, kann auf diesem Weg ebenfalls in den Körper des Embryo gelangen. Dies ist wichtig, weil das Immunsystem der Babys erst ab dem 6. bis 8. Lebensmonat in der Lage sind, selbst wirksame Antikörper zu bilden, und deshalb durch die Plazenta und später beim Stillen Schutz durch von der Mutter gebildete Antikörper erhalten. Allerdings kann dieser Mechanismus auch zu Problemen führen, z. B. wenn die Mutter rhesusnegativ ist und bereits IgG-Antikörper gegen das entsprechende Oberflächenprotein gebildet hat. Diese Antikörper gelangen in den Blutkreislauf des Embryo und können dort Gewebe zerstören.

Beim Menschen

Im Deutschen wird die menschliche Plazenta als Mutterkuchen bezeichnet. Sie produziert das Hormon Chorion-Gonadotropin, das die Regelblutung unterdrückt und somit die Schwangerschaft erhält.

In Deutschland wird die Nachgeburt meist von den Krankenhäusern an die Pharmaindustrie verkauft.

Oft ist es mittlerweile möglich, die Plazenta ausgehändigt zu bekommen, beispielsweise um daraus homöopathische Medikamente erstellen zu lassen oder sie in der Erde zu vergraben. Letzterer Brauch war und ist in unterschiedlichsten Regionen der Welt verbreitet.

In seltenen Fällen kann dabei auch eine Glückshaube entstehen.