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The Dark Knight

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Film
Titel The Dark Knight
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2008
Länge 152 Minuten
Stab
Regie Christopher Nolan
Drehbuch Christopher Nolan,
David S. Goyer,
Jonathan Nolan
Produktion Christopher Nolan,
Charles Roven,
Emma Thomas
Musik Hans Zimmer,
James Newton Howard
Kamera Wally Pfister
Schnitt Lee Smith
Besetzung

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The Dark Knight (dt. Der Dunkle Ritter) ist eine US-amerikanische Comicverfilmung des Regisseurs Christopher Nolan aus dem Jahre 2008. Der Spielfilm ist die Fortsetzung von Nolans Batman Begins aus dem Jahre 2005.

Handlung

Als Batman und Polizist James Gordon erfolgreich beginnen, das Verbrechen in Gotham City zu bekämpfen, erscheint ein geheimnisvoller Krimineller, nur bekannt als Joker. Durch ihn wird eine neue Welle des Chaos in der Stadt verursacht. Batman und Lieutenant Gordon beschließen, den beliebten Bezirksstaatsanwalt Harvey Dent in ihren Kampf gegen das organisierte Verbrechen einzubinden. Dent ist mittlerweile mit Bruce Waynes Jugendliebe Rachel Dawes liiert.

Den Mafiabossen von Gotham bietet Joker bei einem Treffen an, Batman gegen 50 % ihres gesamten Vermögens zu töten. Nach anfänglichem Widerwillen nehmen die Bosse das Angebot an und der Joker verkündet den Bewohnern von Gotham daraufhin, jeden Tag Menschen zu töten bis Batman sich der Polizei stellt und öffentlich demaskiert. Diese Drohung macht er wahr und tötet unter anderem Commissioner Loeb und eine Richterin, die den Anti-Mafia-Verfahren vorsitzt.

Um Batman zu schützen, gibt Harvey Dent an, Batman zu sein und lässt sich verhaften. Beim Versuch, Dent bei einem Gefangenentransport zu töten, wird der Joker von Batman und Lieutenant Gordon gestellt und verhaftet. Gordon wird dafür zum Commissioner ernannt. Bei seinem Verhör offenbart der Joker, dass Rachel und Dent an verschiedenen Orten gefangen gehalten werden und nur einer der beiden von Batman gerettet werden kann. Er gibt Batman die zwei Adressen, vertauscht dabei aber bewusst die Namen, weshalb Batman ungewollt Dent rettet und Rachel stirbt. Dabei wird Dents linke Gesichtshälfte durch Feuer entstellt.

Dem Joker gelingt die Flucht aus dem Gefängnis und durch einen Anruf bei einer Fernsehshow und der darauf folgenden Zerstörung eines Krankenhauses verursacht er eine Massenflucht aus Gotham. Zwei Fähren, eine mit Häftlingen und die andere mit Zivilisten an Bord, stattet er mit Unmengen Sprengstoff aus und gibt den Passagieren die Fernzünder zur jeweils anderen Fähre. Der Joker stellt den Passagieren das Ultimatum, die andere Fähre innerhalb von einer Stunde in die Luft zu sprengen, um damit die eigene Fähre zu retten. Sollten diese sich weigern, würde er selbst wiederum beide Schiffe sprengen. Die Passagiere beider Fähren weigern sich jedoch, den Zünder auszulösen.

Batman kann in der Zwischenzeit den Aufenthaltsort des Jokers ausfindig machen. Er begibt sich sofort zu dem betreffenden Gebäude, um diesen zu stellen. Nach einer wilden Konfrontation mit der Polizei, die ebenfalls schon in das Gebäude eingedrungen ist, findet er den Joker im obersten Stockwerk. In dem darauffolgenden Kampf stürzt dieser in die Tiefe, kann aber noch von Batman gerettet werden. Der Joker offenbart ihm, dass Harvey Dent auf Grund des Todes seiner Liebsten Rachel und seiner Beeinflussung verrückt geworden sei und – als Two-Face – Rache an allen nehme, die für ihren Tod verantwortlich scheinen, da sie ihn gerettet haben. Dieser hält Gordons Familie als Geisel, an genau dem Ort, wo Rachel starb. Batman überlässt den gefesselten Joker den anrückenden Polizisten und macht sich sofort auf den Weg. Er kommt gerade noch rechtzeitig und kann Dent in letzter Sekunde davon abhalten, Gordons Sohn zu töten. Doch Dent stürzt dabei in den Tod.[2]

Um den Menschen nicht den Glauben an Harvey Dent als Retter mit Gesicht zu nehmen, übernimmt Batman die Schuld für dessen Morde, da laut Gordon „er es ertragen kann, denn er ist kein Held, er ist ein stiller Wächter, ein wachsamer Beschützer, ein dunkler Ritter“.

Produktion

Casting

In einem Interview der Filmzeitschrift Cinema erklärte Christian Bale, dass er einen Vertrag über insgesamt drei Batman-Teile abgeschlossen hat, somit übernimmt er erneut die Rolle des Batman. Mit dabei sind auch die Schauspieler Morgan Freeman, Gary Oldman und Michael Caine, welche bereits in Batman Begins mitwirkten. Für die Rolle der Rachel Dawes wurde diesmal Maggie Gyllenhaal auserwählt, nachdem Katie Holmes erklärt hatte, nicht mehr für eine Fortsetzung zur Verfügung zu stehen. Anfang August 2006 bestätigte das Filmstudio Warner Bros., dass Heath Ledger bereits für die Rolle des Joker unterschrieben habe, nachdem Robin Williams mehrmals angefragt hatte, jedoch abgelehnt wurde. Heath Ledger verstarb am 22. Januar 2008 kurz nach Abschluss der Dreharbeiten.

Design

Das Batpod

In viele der im Film vorkommenden Ausrüstungsgegenstände von Batman wurde viel Arbeit investiert. Während Christopher Nolan und sein Design-Team für die Entwürfe zuständig waren, wurde das meiste vom Produktionsdesigner Nathan Crowley und der Kostümbildnerin Lindy Hemming ausgearbeitet und schließlich von Chris Corbould und dessen Team verwirklicht. Die Absichten des Regisseurs werden im Interview deutlich: „In der Fortführung der Geschichte können wir nun also demonstrieren, wie Batman sich weiter technisch aufrüstet, ohne dass das unglaubwürdig wirkt. Was mir an ihm besonders gefällt: Er verfügt ja über keinerlei Superkräfte – nur über sehr großen Reichtum.“[3]

Der Tumbler, das Batmobil aus Batman Begins, wurde auch in diesem Film verwendet. Nolan und Crowley wollten aber zusätzlich etwas Innovatives. „[…] wir wollten Batman auch etwas Neues zur Verfügung stellen, ein aktuelles Transportmittel, sehr exotisch und sehr dynamisch. Ein Zweirad, das aber eindeutig kein Motorrad ist. Im Grunde stellt der Bat-Pod im Motorradbereich das dar, was der Tumbler im Autobereich leistet.“ Corbould und sein Team bekamen die Aufgabe das Bat-Pod anhand eines Modells in Originalgröße in die Realität umzusetzen. Im Film wurde das Gefährt vom professionellen Stuntfahrer Jean-Pierre Goy gefahren.[3]

Der Anzug von Batman wurde komplett überarbeitet. Hemming und ihr Team haben das Outfit zugunsten von mehr Flexibilität und höherem Tragekomfort verbessert. Der neue Suit wurde aus 200 Einzelteilen aus Gummi, Fiberglas und Nylon und metallischem Netz gefertigt. Für die Kostümeffekte war Graham Churchyard zuständig. Um das Makeup des Jokers kümmerten sich Conor O’Sullivan und Robert Trenton. Es wurde ein völlig neues Verfahren auf Silikonbasis benutzt, das es ermöglichte, Maskenteile nahtlos auf der Haut anzubringen. Die Entwicklung dieser Technik nahm zwei Jahre in Anspruch.[4]

Dreharbeiten

Gedreht wurde vom 18. April bis zum 11. November 2007. Für Gotham City wurde erneut Chicago als Drehort gewählt. Des Weiteren wurde in London und Hong Kong gedreht. Erstmals wurden in einem „normalen“ Kinofilm (d. h. ein auf 35-mm-Film gedrehter Streifen) vier große Actionsequenzen von insgesamt ca. 30 Minuten Länge im IMAX-Format gedreht. In der IMAX-Version von The Dark Knight werden diese Sequenzen in voller Größe auf der Leinwand gezeigt, wohingegen die (per IMAX DMR qualitativ verbesserten) 35-mm-Anteile „letterboxed“ sind.

Filmmusik

Hans Zimmer und James Newton Howard komponierten zusammen, wie auch zuvor bei Batman Begins, die Filmmusik. Der in 14 Stücke gegliederte 73-minütige Soundtrack wurde am 22. August 2008 über Warner Bros. publiziert. Bereits vor der Vollendung des Drehbuchs von The Dark Knight wurde ein komplettes Theme geschrieben, welches aber im Vorgänger nicht vorkam. Hans Zimmer erzählte Soundtrack.net: „Wir haben von Anfang an gehofft, dass der Film gut ankommen würde, und dass es einen weiteren geben wird, so dass wir eine Entwicklung der Figur wollten. Er hat sich das Theme bisher noch nicht verdient!“[5]

Rezeption

Erfolg

„The Dark Knight“ im Vergleich zu den anderen „Batman“-Verfilmungen: Einspielergebnisse, Userwertungen, Tenor der Kritik. Stand: 26. 8. 2008.[6]

Der Film feierte am 14. Juli 2008 in New York Premiere und startete am 21. August 2008 in den deutschen, österreichischen und schweizerischen Kinos. In den USA hat der Film am Startwochenende nach Angaben der Verleihfirma 155,34 Millionen bzw. nach Angaben der IMDb 158,41 Millionen US-Dollar[7] eingespielt. Dies ist das höchste inflationär unbereinigte Ergebnis der Kinogeschichte der USA. Mit rund 67,85 Millionen Dollar Einspielerlös hatte der Film zudem den besten Starttag und erzielte einen neuen Rekord mit allein 18,49 Millionen Dollar Einspielerlös aus den Mitternachtsvorführungen des Starttags. Mit 6,2 Millionen Dollar wurde ein neuer Einspielrekord der IMAX-Kinos aufgestellt. Der Film läuft in 4366 Kinos und damit in so vielen wie noch kein anderer Film zuvor. Innerhalb von 18 Tagen hat The Dark Knight 400 Millionen Dollar eingespielt und damit einen weiteren Rekord aufgestellt; der bisherige Rekordhalter Shrek 2 – Der tollkühne Held kehrt zurück hatte dafür 43 Tage benötigt.[8] Als zweiter Film überhaupt erreichte The Dark Knight die 500 Millionen-Dollar-Grenze und das bereits am 45. Tag – 53 Tage schneller als Titanic.[8]

Insgesamt hat The Dark Knight 990 Millionen US-Dollar eingespielt, davon 527 Millionen US-Dollar allein in den USA. Die Produktionskosten betrugen 185 Millionen US-Dollar.[8][7]

Kritiken

The Dark Knight wurde von der Kritik positiv aufgenommen, hervorgehoben wurde vor allem die Schauspielleistung von Heath Ledger. So beschrieb ihn Christiane Peitz im Tagesspiegel als „kein simpler bad guy. Er ist Monster, Mephisto und Punk, Marlon Brando und Sid Vicious, ein Tier, eine Naturgewalt, der Horror [...] Heath Ledger ist nicht Artist, sondern Anarchist.“ [9] Der Gong schrieb, dass die Figur des Jokers „nicht mehr ironisch-verspielt wie einst der von Jack Nicholson“ sei, „dieser Joker ist ein ethikfreier, enthemmter, aber hochintelligenter Psychopath.[10]

Für den Professor für Filmstudien Jerome Charyn, der eine Kritik in der Zeit verfasste, verkomme Batman damit zum „Stichwortgeber und Handlanger des Joker“. Damit sei „aus dem nervtötenden Hollywood-Wahn, jeden Superhelden auf Erden auszuschlachten, endlich das erste Meisterwerk entstanden.“ Er vergleicht den Film mit Iron Man, der zwar „intelligent gemacht“ sei, aber nicht an den Geist des glorreichen Comicstrips herankomme. So sei The Dark Knight „ein amoralischer Film, trotz des üblichen Hollywood-Endes, bei dem das aufgepappte Gute scheinbar obsiegt […]. Heath Ledgers Mega-Joker wurde zum neuen Helden der Nation […] und zu ihrer Totenmaske. Vermutlich wird er einen neuen Comicboom und eine Welle weiterer Verfilmungen auslösen. Doch ist zu bezweifeln, ob dabei ein Film herauskommt, der so subtil gearbeitet ist wie The Dark Knight. Es werden nur Nachahmungstäter sein.“[11]

Den Hype sah Barbara Schweizerhof von der taz als Grund für den Erfolg des Filmes an, der nach dem Tod von Heath Ledger so groß wurde, „dass der eigentliche Filmstart wie eine Erlösung erschien.“ Sie attestiert dem Film „spannende Unterhaltung. […] Es gibt tolle Verfolgungsjagden, atemberaubende Explosionen und schicksalhafte Wendungen. Aber der Film ist keine Offenbarung. Wie so viele Superhelden-Verfilmungen dauert er im Grunde zu lange und kaschiert seinen Mangel an echtem Drama nur mühsam mit viel pathetischem Gerede über die Schwierigkeit, ein Held zu sein, wenn man es mit dem Bösen zu tun hat. Die Anspielungen auf aktuelle Situationen des ‚War on Terror‘ nimmt man besser erst gar nicht ernst.“[12]

Die Wochenzeitung Die Zeit über Heath Ledgers schauspielerische Leistung im Film: „Inwieweit Heath Ledgers Leistung als Gegenspieler von Batman in "Dark Knight" gewürdigt worden wäre ohne den tragischen Tod des Schauspielers, kann heute nicht mehr beantwortet werden. Sicher aber ist, dass Ledger die Rolle des "Jokers" mit einer Intensität ausfüllt, die so ziemlich alle seine finsteren Vorgänger weit hinter sich lässt. Ledger spielt nicht den Joker, für 152 Minuten ist er der Joker.“[13]

Literatur

Der offizielle Roman zum Film wurde von Dennis O’Neil geschrieben und erschien auf deutsch im Panini Verlag am 27. Juli 2008. Das offizielle Making-of zum Film heißt The Art of the Dark Knight: With Complete Script und erschien am 8. Juli 2008 im Verlag Universe Publishing auf englisch.

Einzelnachweise

  1. SPIO.de (FSK)
  2. Craig Byrne: The Dark Knight: Featuring Production Art and Full Shooting Script. Hrsg.: Bob Kane. Universe Publishing, 2008, ISBN 978-0-7893-1812-1., Seite 163
  3. a b Design-Bericht auf digitalproduction.com vom 20. Juli 2008
  4. Batmans neuer Suit Special über Kostüme und Maske auf batmannews.de
  5. Hans Zimmer über den Dark Knight Soundtrack
  6. San Andreas: The Dark Knight. In: Der Umblätterer. 26. August 2008. Abgerufen am 26. August 2008. (deutsch)
  7. a b IMDb Box office/business- Seite für The Dark Knight
  8. a b c Box Office Eintrag von The Dark Knight
  9. Christiane Peitz: Wer zuletzt lacht. In: Der Tagesspiegel. (deutsch).
  10. Gong 34/2008, Seite 111
  11. Jerome Charyn: Amerikas Totenmaske. In: DIE ZEIT. (deutsch).
  12. Barbara Schweizerhof: Das Sommergespenst. In: die tageszeitung. (deutsch).
  13. Das Böse auf der Leinwand. In: Die Zeit. (deutsch).