Lockheed Martin F-35
Lockheed Martin F-35 Lightning II | |
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Typ | Mehrzweckkampfflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller | Lockheed Martin Aeronautics |
Erstflug | 15. Dezember 2006 |
Indienststellung | In der Flugerprobung |
Produktionszeit | Seit 2003 in Produktion |
Stückzahl | 13 (Stand: April 2008) |
Die F-35 Lightning II, vormals bekannt als Joint Strike Fighter (abgekürzt JSF, deutsch „gemeinsames Kampfflugzeug“), ist ein gegenwärtig in der Entwicklung befindliches US-Kampfflugzeug von Lockheed Martin.
Definition

Die F-35 ist ein Mehrzweck-Angriffs- und Kampfflugzeug, das die General Dynamics F-16, Northrop F/A-18, Fairchild-Republic A-10, General Dynamics F-111 und bis 2012 auch die AV-8B Harrier II-Jets ersetzen soll. Zweck der F-35 ist es, ein Kampfflugzeug mit Stealth-Technologie und moderner Avionik zur Verfügung zu stellen, dessen Stealthfähigkeiten gegenüber der F-22 Raptor zwar verringert sind, das aber aufgrund des daraus resultierenden niedrigeren Preises die Anschaffung großer Stückzahlen ermöglicht. Die F-35 schließt damit die Lücke zwischen dem Luftüberlegenheitsjäger F-22 Raptor der amerikanischen Luftwaffe und der F/A-18E/F Super Hornet der US Navy, welche nur über beschränkte Tarnkappenkapazitäten verfügt.
Den JSF wird es in drei verschiedenen Varianten geben, die auf die Bedürfnisse der jeweiligen Abnehmer abgestimmt sind:
- Ein konventionell startendes und landendes Flugzeug für die US Air Force und den Export (F-35A).
- Ein Kurzstartflugzeug mit Senkrechtlandekapazität (STOVL) für das US Marine Corps, die Royal Air Force, die Royal Navy und die italienische Marine (F-35B).
- Eine trägergestützte Variante für die US Navy mit größeren Tragflächen, beiklappbaren Tragflächenenden, verstärktem Fahrwerk sowie Fanghaken (F-35C).
Die F-35B ist das erste Serien-STOVL-Flugzeug, das Überschallgeschwindigkeit erreicht. Alle drei Typen verfügen über Tarnkappenfähigkeiten, solange keine Waffen an Außenpositionen mitgeführt werden. Am 13. Juli 2004 startete die Produktion der 22 neuen Prototypen (davon 14 flugfähig), ab August 2006 sollten dann erste Flugversuche durchgeführt werden. Zwischenzeitlich hat das Triebwerk Pratt & Whitney F135 unter Mithilfe der russischen Firma Jakowlew (Jak-141) erste Versuchsläufe absolviert. Der Vertrag für die Produktion des Alternativtriebwerks F136 von Rolls Royce und General Electric wurde von den USA aufgelöst.
Geschichte

Die Anforderungen für den JSF entstanden im Joint-Advanced-Strike-Technology-Programm (JAST). Im Rahmen des Programms bauten zwei Firmen Prototypen, Boeing trat mit der X-32 gegen die X-35 von Lockheed Martin an. Im Oktober 2001 wurde dann entschieden, den Konstruktionsvertrag für den zukünftigen Joint Strike Fighter an Lockheed Martin zu vergeben. Für die weitere Entwicklung und Produktion schloss sich Lockheed Martin mit BAE Systems und Northrop Grumman zum Lockheed Martin F-35 JSF Team zusammen. Mit der Entwicklung des Antriebssystems wurde Pratt & Whitney sowie ein Konsortium aus Rolls-Royce und General Electric beauftragt. Die Regierung unter George W. Bush beschloss jedoch, den 2,4 Milliarden Euro schweren Vertrag mit Rolls-Royce aufzulösen, so dass nun Pratt & Whitney alleiniger Hersteller der F-35-Triebwerke ist.
Am 13. Juli 2004 begann der Produktionsstart für die Testflugzeuge. Die ersten Flugzeuge sollen im Jahr 2012 in Dienst gestellt werden.
Am 15. März 2006 berichtete Spiegel Online, dass die Tarnfähigkeit laut Aussagen des US-Verteidigungsministeriums wahrscheinlich nicht den ursprünglichen Versprechen gerecht werden könne[1]. Als Reaktion auf diese neuen Informationen äußerte Australiens Verteidigungsminister Brendan Nelson Bedenken bezüglich des Flugzeugs, die britische Regierung drohte sogar mit dem Ausstieg aus der Entwicklung. Beide Regierungen planen, ihre Luftwaffe mit F-35-Maschinen aufzurüsten.
Am 7. Juli 2006 verkündete der Generalstabschef der US-Luftwaffe, General T. Michael Moseley, an Lockheed Martins Standort Fort Worth (Texas) den Namen der F-35: Sie heißt nun Lightning II und steht damit in der Tradition der ebenfalls von Lockheed gebauten P-38 Lightning, einem Jagdflugzeug des Zweiten Weltkriegs und der English Electric Lightning, einem britischen Abfangjäger der 1960er Jahre.
Am 12. Dezember 2006 unterzeichnete der australische Verteidigungsminister Brendan Nelson in Washington D.C. eine Absichtserklärung zur Beteiligung Australiens am Joint-Strike-Fighter-Programm (JSF).
Die F-35A startete am 15. Dezember 2006 in Fort Worth zu ihrem Erstflug, der jedoch wegen technischer Probleme schon nach 32 Minuten beendet werden musste.
Für das Jahr 2007 waren dem US-Verteidigungsministerium nur Mittel für zwei F-35A genehmigt worden, anstatt wie geplant für fünf Maschinen. Für das Finanzjahr 2008 sind 6,1 Mrd. US$ für die Produktion von 12 Maschinen eingeplant, sechs F-35A und sechs F-35B. Für das Finanzjahr 2009 sind vom US-Verteidigungsministerium 16 Maschinen eingeplant, allerdings muss der Kongress dem noch zustimmen[2].
Nachdem es Anfang Mai 2007, durch ein kurzzeitiges Versagen der Stromversorgung, beinahe zu einem Absturz kam, ruhte der Testflugbetrieb der F-35[3] bis zum nächsten Testflug am 7. Dezember 2007[4].
Am 11. Juni 2008 flog zum ersten Mal der F-35B Prototyp, allerdings ohne dabei die STOVL-Eigenschaften zu testen. Die Maschine wurde von BAE-Testpilot Graham Tomlinson geflogen[5]. Die Annäherung an den Schwebeflug ist für Anfang 2009 vorgesehen.
Entwicklungsmodell X-35

Die X-35 wurde gebaut, um die Einsatzfähigkeit der Technik zu beweisen. Es wurden zwei Prototypen gebaut, die X-35C und die X-35A, die später zum STOVL-Flugzeug X-35B umgebaut wurde.
X-35A
Die X-35A ist die Basisversion des JSF und startet und landet konventionell (CTOL). Der Erstflug fand am 24. Oktober 2000 in Palmdale (Kalifornien/USA) statt, der erste Überschallflug am 21. November 2000. Nachdem die Tests der X-35A im November abgeschlossen wurden, entstand hieraus die X-35B.
X-35B
Die X-35B ist ein Flugzeug, das senkrecht starten und landen kann (VTOL), genutzt wird aber hauptsächlich die STOVL-Variante (Kurzstart und senkrechte Landung). Erreicht wird die Schwebefähigkeit durch einen Liftfan hinter dem Cockpit (Anordnung wie bei der EWR VJ 101), der mit dem einzigen Triebwerk im Heck verbunden ist, sowie dem Abgasstrahl, der durch ein „3-Bearing-Swivel-Modul“ um 90° nach unten geschwenkt werden kann. Die Steuerung des Flugzeugs erfolgt durch vom Triebwerk gespeiste Düsen in den Tragflächen. Der erste Schwebeflug über einem Gitterrost erfolgte am 22. Februar 2001 in Palmdale (Kalifornien/USA). Der erste Übergang vom Schweben zum Horizontalflug erfolgte am 3. Juli auf der Edwards AFB (USA), der Übergang Horizontalflug - Senkrechtlandung erfolgte am 16. Juli 2001. Die X-35B ist u. a. in dem Actionfilm Stirb langsam 4.0 zu sehen.
X-35C
Diese Variante ist für den Einsatz auf "normalen" Flugzeugträgern (CV) ausgelegt. Die Hauptunterscheidungsmerkmale sind die vergrößerten Tragflächen, das verstärkte Fahrwerk und der Fanghaken am Heck. Der Erstflug fand am 16. Dezember 2000 in Palmdale (Kalifornien/USA) statt, zwischen dem 3. Januar 2001 und dem 10. März 2001 wurden 250 simulierte Flugzeugträger-Landungen durchgeführt.
Alle 3 Varianten haben die Überschallfähigkeit nachgewiesen. Aufgrund der großen Änderungen am Flugzeug gehen beide X-35 an Museen. Die X-35C wurde am 16. Juli 2003 an das Patuxent River Naval Air Museum übergeben, die X-35A/B am 26. September 2003 an das Smithsonian Udvar-Hazy National Air and Space Museum.
Avionik




Die Avionik der F-35 ist hochgradig integriert, um die Arbeitsbelastung für den Piloten so gering wie möglich zu halten, so dass sich dieser auf seine Kampftaktik konzentrieren kann, anstatt auf die Bedienung verschiedener Avioniksysteme. Dies wird im wesentlichen durch Sensorfusion erreicht, das heißt, dass ein zentraler Computer alle Sensordaten (z. B. Radar-, RWR- oder EO-Sensoren) auswertet und zu einem einzigen Lagebild zusammensetzt. Dadurch ist es dem Piloten möglich, mit einem Blick die gesamte taktische Situation zu erfassen. Dargestellt wird dieses Bild bei der F-35 auf einem großen Touchscreen-MFD (50 x 20cm) und dem Helmvisier (HMDS). Eine Sprachsteuerung ist ebenfalls integriert. Die Avionik-Software wird bei Entwicklungsende voraussichtlich ca. 4,5 Millionen Zeilen C++-Code umfassen. Es folgt eine Beschreibung der wichtigsten Avionik-Komponenten.
AN/APG-81
Bei dem AN/APG-81 handelt es sich um das Bordradar der F-35, welches von Northrop Grumman produziert wird. Es basiert auf der AESA-Technologie und hat viele Baugruppen und Fähigkeiten mit dem AN/APG-77 der F-22 Raptor gemein. Das Radar verfügt über eine Vielzahl von Betriebsmodi, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Luft-Boden-Betriebsmodi (SAR) gelegt wurde. Die Reichweite für ein Ziel mit einem Radarquerschnitt von 1 m² beträgt ca. 150 km[6], wobei diese Reichweite nicht für den LPI-Betriebsmodus gilt. In Zukunft soll das Radar auch als EloKa-System verwendet werden können. Bis August 2007 wurden bereits 8 Geräte ausgeliefert, wobei die ersten drei Softwareversionen bereits implementiert und getestet sind. Damit liegt Northrop Grumman vor dem eigentlichen Zeitplan.
EOTS
Das EOTS (Electro-Optical Targeting System) ist ein elektro-optisches Zielsystem, welches von Lockheed Martin entwickelt wird. Es basiert auf dem Sniper XL-Pod, das für die F-16 entwickelt wurde. Das System verfügt über einen Entfernungs-/Zielbeleuchtungslaser, eine Videokamera und einen hochauflösenden FLIR-Sensor. EOTS kann als Boden-Luft- und Luft-Luft-Sensor genutzt werden. Lockheed Martin hat inzwischen einige Modelle für die Systemintegration und Tests produziert.
AN/AAQ-37
Bei dem AN/AAQ-37, auch als DAS (Distributed Aperture System) bezeichnet, handelt es sich um ein infrarotgestütztes Sensorsystem. Es besteht aus separaten 6 IR-Kameras, welche so auf der Flugzelle angeordnet sind, dass der gesamte Luftraum überwacht werden kann[7]. Es ist primär als Raketenwarngerät konzipiert, weist aber auch weitere Funktionen auf. So können feuernde SAM- und Flak-Stellungen automatisch erkannt und mit an Bord verfügbaren Waffen (z. B. JDAM) umgehend bekämpft werden[7], während gleichzeitig geeignete Gegenmaßnahmen (Flares, Chaff und EloGM) zielgerichtet eingesetzt werden. Auch sich aus beliebiger Richtung nährende Kampfflugzeuge können erfasst werden und anschließend mit Fire-and-Forget Waffen (z. B. AIM-9X oder AIM-120) angegriffen werden, ohne das die F-35 sich durch Flugmanöver in Abschussposition bringen muss[7]. Während eines Luftnahkampfes mit einer Vielzahl von beteiligten Freund- und Feind-Maschinen identifiziert und verfolgt das AAQ-37 alle Flugzeuge, so dass der Pilot auch bei ähnlich aussehenden Maschinen stets zwischen Freund und Feind unterscheiden kann[7].
Während Nacht-Missionen dient das System als Ersatz für konventionelle Nachtsichtgeräte. In Kombination mit dem HMDS-Helm kann der Pilot in jeder belibigen Richtung auf ein Nachtsichtbild von hoher Qualität (die Schärfe entspricht in etwa der des menschlichen Auges) zurückgreifen[7]. Dies ist ein deutlicher Fortschritt gegenüber den üblichen, auf dem Helm aufgesetzte Nachtsichtgeräte, da diese durch ihre Konstruktion und die Cockpitkanzel nur ein verhältnismäßig kleines Blickfeld abdecken können. Kombiniert mit dem Bordcomputer können auch Fahrzeuge am Boden sicher verfolgt werden.
Das AAQ-37 wird von Northrop Grumman entwickelt und wird zur Zeit auf einigen F-16 der Edwards Air Force Base getestet.
CNI
Das CNI (Communication, Navigation & Identification) ist ein zentrales Computersystem zur Navigation, Kommunikation und Zielidentifizierung. Es wird von Northrop Grumman entwickelt und ähnelt dem Avioniksystem der F-22. Es ist mit nahezu allen militärischen Kommunikationsprotokollen kompatibel (u.a. Link 16, JTRS und UHF/VHF). Des Weiteren sind folgende Merkmale integriert: GPS, TACAN, IFF, Joint Precision Approach and Landing System (JPALS). Auch Breitbandkommunikation mittels des AN/APG-81-Radars soll unterstützt werden.
Beschaffung und Kosten
Aktuell (Februar 2008) erwartet die US Air Force folgende Beschaffungen und Kosten für das F-35A Programm[8].
Alle Angaben in Millionen United States Dollar.
Position | FY 2007 | FY 2008 | FY 2009 | FY 2010 | FY 2011 | FY 2012 | FY 2013 | Ab 2014 | Gesamt |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Anzahl der Beschaffungen | 2 | 6 | 8 | 12 | 24 | 42 | 48 | 1.621 | 1.763 |
Basiskosten | 478 | 1.289 | 1.674 | 2.084 | 2.930 | 4.151 | 4.337 | 129.302 | 146.244 |
Vorschusszahlungen | 94 | 123 | 137 | 232 | 358 | 366 | 469 | 11.202 | 12.980 |
Waffensystemkosten | 572 | 1.412 | 1.811 | 2.316 | 3.288 | 4.517 | 4.805 | 140.504 | 159.224 |
1. Tranche Ersatzteile | 76 | 37 | 86 | 122 | 227 | 355 | 373 | 11.240 | 12.515 |
Stückkosten („Flyaway“) | 247 | 215 | 199 | 159 | 125 | 102 | 91 | 80 | 83 |
Stückkosten (komplettes Waffensystem) |
286 | 235 | 226 | 193 | 137 | 108 | 100 | 87 | 90 |
Beteiligte Staaten
Insgesamt sind neun Staaten an der Entwicklung des JSF beteiligt. Ausgehend von den USA als Hauptentwickler sind die anderen Staaten in so genannte Partnerlevel unterteilt. Dies gibt unter anderem an, welchen Einfluss ein Land auf die Entwicklung und Einblicke in die Technologie des Flugzeuges hat. Die prozentualen Anteile am Programm richten sich vor allem nach den Investitionen der jeweiligen Länder.

Level und Anteil | Nation | Bestellung | Version |
---|---|---|---|
Level 0 (88,8%) | USA | 2443 | F-35A,B,C |
Level 1 (5,1%) | Großbritannien | 150 | F-35B,C |
Level 2 (2,5%) | Italien | 131 | F-35A,B |
Level 2 (2,0%) | Niederlande | 85 | F-35A |
Level 3 (0,4%) | Türkei | 100 | F-35A |
Level 3 (0,4%) | Australien | 100 | F-35A |
Level 3 (0,3%) | Norwegen | 48 | F-35A |
Level 3 (0,3%) | Dänemark | 48 | F-35A |
Level 3 | Kanada | 88 | F-35A |
100% | Gesamt | 3165 Flugzeuge |
Israel hat den Kauf von mehr als 100 F-35A angekündigt[9]. Die ersten Maschinen sollen ab 2012 ausgeliefert werden, wobei die Avionik teilweise aus israelischer Produktion stammen soll[10].
Kritik und Probleme


Kritiker des Programms geben zu bedenken, dass der JSF unter falsch definierten Entwicklungszielen leide; dass er zu wenig internen Treibstoff und Waffen mitführe und daher kein Ersatz für Bodenangriffsflugzeuge sein könne; dass seine Unfähigkeit zu langen Überschallflügen ihn als Luftverteidigungsplattform weniger brauchbar macht, und dass es fast sicher sei, dass das Projekt unter längeren Verzögerungen leiden und seinen Kostenrahmen sprengen würde. Darüber hinaus verfügt die F-35 nur über vier interne Waffenschächte, die nur Luftkampfraketen und kleine Bomben aufnehmen können. Auch die geringe Höchstgeschwindigkeit (Mach 1,8) schränkt die Einsatzpalette erheblich ein. Um das Angriffspotential zu erweitern müssen zusätzliche Außenlasten an den Tragflächen angebracht werden, wodurch die Tarneigenschaften reduziert werden. Trotz dieser Bedenken haben inzwischen mehrere Länder großes Vertrauen in das JSF-Design und wurden zu Minderheits-Partnern im JSF-Herstellerkonsortium.
Die Fürsprecher des Programms sehen den JSF als Möglichkeit aus dem Jahrzehnte alten Muster der US-Flugzeugbeschaffung auszubrechen: Anstatt traditionell drei Flugzeuge zu entwickeln ist der JSF ein Gemeinschaftsprojekt von der amerikanischen Luftwaffe, Marine und Marine Corps. Dies erlaubt, dass die verschiedenen JSF-Varianten zu 80 % identisch sind, und senkt so die Flugzeug- und Wartungskosten. Man folgt dabei zum Teil der Philosophie der Europäer, deren Panavia Tornado von Anfang an als „Multi-Role Combat Aircraft“ (MRCA) geplant wurde und sehr erfolgreich war. Der JSF ist außerdem das erste US-Flugzeugprogramm, bei dem die Kosten als unabhängige Variable angesehen werden. In früheren Programmen waren die Flugzeugkosten eine abhängige Variable – zusätzliche Fähigkeiten haben immer die Stückkosten erhöht. Solche Design-Änderungen werden während der JSF-Entwicklung nicht erlaubt.
Ursprünglich war die US Air Force von einer Fertigungsrate von 110 Maschinen pro Jahr für die F-35A ausgegangen. Diese Fertigungsrate wird benötigt, um die im Laufe der Zeit außer Dienst gestellten F-16 rechtzeitig zu ersetzen[11]. Nunmehr ist nur noch eine Produktionsrate von 48 Maschinen pro Jahr, ab dem Jahr 2012, geplant. Dadurch steigt der Preis pro Maschine deutlich an. Einige Analysten sehen schon die 100-Mio-US$-Marke pro Maschine überschritten. [12] Im April 2007 gab das Verteidigungsministerium der USA bekannt, dass der Preis pro F-35 sich auf 121,97 Mio.-US$ pro Maschine erhöht.[13] Im März 2008 gab der Rechnungshof des Kongresses bekannt, dass das gesamte Programm die US-Streitkräfte in den nächsten Jahrzehnten fast eine Billion US-$ kosten werde. Davon entfallen auf die Entwicklung und Anschaffung von 2.458 Flugzeugen 300 Mrd., auf Betrieb und Unterhalt in den nächsten Jahrzehnten weitere 650 Mrd. Dollar. [14]
Am 3. Mai 2007 kam es zu einem elektrischen Kurzschluss innerhalb einer Hydraulik Control Box der F-35 AA-1, worauf der Pilot eine Notlandung durchführen musste. Im August 2007, kam es zu einem Schaufelbruch im Niederdruckverdichter bei einem F115 Prüfstandstriebwerk, worauf man das Triebwerk der AA-1 überprüfte und Risse in dem fraglichen Bereich fand. Am 7. Dezember 2007 wurde das Testflugprogramm, mit der F-35 AA-1, wieder aufgenommen. Am 4. Februar 2008 kam es während des Triebwerksabnahmelauf für die erste F-35B ebenfalls zu einem Schaufelbruch in der Niederdruckverdichterstufe des F115 Triebwerks[15]. Hierdurch verzögerte sich der Erstflug der F-35B BF-1. Am 11. August 2008 wurde bekannt, dass die F-35 AA-1 wegen Problemen mit den Kühlluftgebläsen den Tesflugbetrieb unterbrechen muss. Auch soll die F-35 lauter sein als eine F-16, was bei einigen Exportbetreibern Probleme bereiten würde. So forderte Australien zusätzlich Lärmmessungen mit der F-35. Auch ist der Stickoxidausstoß des F135 Triebwerks höher als bei allen anderen vergleichbaren Triebwerken, wegen der höheren Verbrennungstemperaturen. [16][17]
Im August 2007 wurde bekannt, dass durch einen Fehler in der Ausschreibung der elektrische Generator des F-35C nur 65% der geforderten Stromstärke liefern kann, was bei der F-35 mit seinen elektrisch betriebenen und besonders bei der F-35C mit ihrer vergrößerten Steuerflächen die Manövrierfähigkeit einschränkt. Ein verstärkter Generator wird jedoch erst Ende 2009 verfügbar sein. Dieser Fehler betrifft das Standardtriebwerk, das in der F-35 A und F-35 C verwendet wird und zusätzlich macht eine Verstärkung des Nebenaggregatgetriebes notwendig.[18][19]
Technische Daten
Daten aus F-35 Program brief [20] F-35 JSF Statistics[21]
Kenngröße | Daten der F-35A | Daten der F-35B | Daten der F-35C |
---|---|---|---|
Länge: | 15,61 m | 15,67 m | |
Spannweite: | 10,67 m | 13,11 m | |
Flügelfläche | 42,70 m² | 57,60 m² | |
Flügelstreckung: | 2,67 | 2,98 | |
Tragflächenbelastung: |
Minimal (Leergewicht): 309 kg/m²
|
Minimal (Leergewicht): 342 kg/m²
|
Minimal (Leergewicht): 254 kg/m²
|
Höhe: | 4,57 m | 4,72 m | |
Leergewicht: | ca. 13.200 kg | ca. 14.600 kg | |
Maximales Startgewicht: | ca. 27.215 kg | ||
Interne Tankkapazität: | 8.382 kg | 6.351 kg | 9.110 kg |
Höchstgeschwindigkeit: | Mach 1,6+ (~1.930 km/h) | ||
Dienstgipfelhöhe: | 15.240 m | ||
Einsatzradius: | 1.090 km | 833 km | 1.111 km |
Flugreichweite: | 2.225 km | 1.665 km | 2.590 km |
maximale Waffenlast: | ca. 8.165 kg, davon 6.805 kg extern[22] | ||
Triebwerk: | 1x P&W F135-100-Turbofan |
1x P&W F135-400-Turbofan
|
1x P&W F135-600-Turbofan |
Schubleistung: |
mit Nachbrenner: 181,36 kN
|
mit Nachbrenner: 181,36 kN
|
mit Nachbrenner: 181,36 kN
|
Schub-Gewicht-Verhältnis: |
Maximal (Leergewicht): 1,4
|
Maximal (Leergewicht): 1,27
| |
g-Limits: | 9 g[23] | ||
Kosten: (Stand 2007) | siehe Beschaffung und Kosten | ca. 102 Mio. US-$ | ca. 105 Mio. US-$ |
Bewaffnungsoptionen
Eine F-35 kann mit folgenden Waffensystemen ausgerüstet werden, wobei eine Gesamtlast von 8.165 kg nicht überstiegen werden darf:
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1 Kann nicht intern mitgeführt werden
2 Kann von der F-35B nicht intern mitgeführt werden
Bewaffnungslayout
Anmerkung: Bei den Nummern 4, 5, 7 und 8 handelt es sich um interne Waffenstationen
Begriffserläuterung:
- Station: Nummer der Waffenstation
- Store: Mögliche Bewaffnungstypen
- A/A: Luft-Luft-Rakete
- A/S: Luft-Boden-Waffe
- Gun: 25 mm GAU-12 Gatling-Kanone in LO-Behälter (bei der F-35A intern)
- Capacity C: Maximale Zuladung der entsprechenden Waffenstation (Angaben in Pfund)
Vergleichbare Typen
Vereinigte Staaten: Lockheed Martin F-22
Deutschland,
Vereinigtes Königreich,
Italien,
Spanien: Eurofighter Typhoon
Russland: Mikojan-Gurewitsch MiG-35
Frankreich: Dassault Rafale
Schweden: Saab JAS-39 Gripen
Weblinks
Deutsch
Englisch
Quellen
- ↑ http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,406196,00.html Neuer US-Kampfjet sorgt für Ärger
- ↑ http://www.airforcetimes.com/news/2008/02/military_09budget_dod_080204w/ DoD calls for 7.5% budget increase in ’09
- ↑ http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/284779.html?nv=cd-topnews Zwangspause für US-Kampfflieger
- ↑ http://www.lockheedmartin.com/news/press_releases/2007/1207ae_20thf35.html
- ↑ http://www.lockheedmartin.com/news/press_releases/2008/061108ae_f35B_firstflight.html
- ↑ http://www.ausairpower.net/0830-ASPI-Rebuttal-HR.pdf
- ↑ a b c d e Video von Northrop Grumman
- ↑ United States Air Force – Committee Staff Procurement Backup Book – FY 2009 Budget Estiamates, Februar 2008. Seite 43
- ↑ http://www.defenseindustrydaily.com/israel-plans-to-buy-over-100-f35s-02381/ Israel Plans to Buy Over 100 F-35s
- ↑ http://www.jpost.com/servlet/Satellite?cid=1192380645400&pagename=JPost%2FJPArticle%2FShowFull US to speed up stealth fighter delivery to Israel
- ↑ http://www.afa.org/magazine/feb2008/0208watch.asp Let those geezers go; Up front on C-17s; F-15 options ....
- ↑ http://www.airpower.at/news07/0209_jsf-30nosedown/index.html USAF & JSF: "30° nose-low and 90°bank - all we see is ground..."
- ↑ http://www.defense-aerospace.com/cgi-bin/client/modele.pl?prod=88477&session=dae.31239435.1196087647.21uJ@X8AAAEAAD6Q@aMAAAAO&modele=jdc_1
- ↑ Spiegel Online 12. März 2008 "Neuer US-Kampfjet kostet Unsummen"
- ↑ Blade failure will delay STOVL F-35B JSF first flight
- ↑ JSF Delays Pile Up, Bill Sweetman 11.08.2008
- ↑ Component Failures Impact F-35 Flight Testing
- ↑ FliegerRevue Oktober 2008, S.26-30, JSF - zum Erfolg verdammt
- ↑ F-35 JSF Hit by Serious Design Problems, englisch
- ↑ F-35 Program brief (PDF) englisch
- ↑ F-35 Joint Strike Fighter Media Kit Statistics (ZIP, 98.2 KB) englisch
- ↑ F-35 Program Brief (Norwegen)
- ↑ F-35 Joint Strike Fighter Lightning II