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Przewalski-Pferd

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Przewalski-Pferd
Przewalski-Pferd im Tierpark Sababurg
Przewalski-Pferd im Tierpark Sababurg

Przewalski-Pferd (Equus przewalskii)

Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Subclassis: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Vorlage:Superordo: Laurasiatheria
Vorlage:Ordo: Unpaarhufer (Perissodactyla)
Vorlage:Familia: Pferde (Equidae)
Vorlage:Genus: Equus
Vorlage:Species: Przewalski-Pferd (Equus przewalskii)


Das Przewalski-Pferd (Equus przewalskii), auch Takhi, Asiatisches Wildpferd oder Mongolisches Wildpferd genannt ist ein echtes Wildpferd aus der Familie der Pferde (Equidae).

Tarpan (Waldtarpan, Steppentarpan) ist der Name für zwei Unterarten des Przewalski-Pferds, die in vergangenen Jahrhunderten Eurasien bewohnten. Meistens wird aber nur die Nominal-Unterart (Equus przewalskii przewalskii) als Przewalski-Pferd bezeichnet.

Eigenschaften

Das Przewalski-Pferd unterscheidet sich in einigen Punkten von unserem Hauspferd:

  • Es hat eine höhere Zahl von Chromosomen (66 statt 64)
  • Sowohl die Randhaare der Mähne als auch die kurzen Randhaare der Schweifrübe machen den Fellwechsel mit
  • Alle 6 von Eberhard Trumler untersuchten Skelette haben 19 statt 18 Brustwirbel

Obwohl es wegen dieser Untersuchungsergebnisse als eigene Art vom Hauspferd abgetrennt wird, sind Haus- und Przewalski-Pferde uneingeschränkt untereinander fortpflanzungsfähig.

Zucht

Przewalski-Pferde im Schneetreiben, Kölner Zoo

Man unterscheidet heute zwei Zuchtlinien von Przewalski-Pferden, die A- und die B-Linie. Zwischen 1899 und 1904 gelangten 39 Fohlen als Wildfänge aus der Mongolei nach Polen. Von diesen 39 Tieren stellten sich nur 12 als reine Przewalski-Pferde heraus, während die übrigen 27 Einkreuzungen von mongolischen Hauspferden aufwiesen. Die A-Linie baut auf den 12 reinen Przewalski-Pferden auf, während die B-Linie auf der Zucht mit den übrigen 27 Pferden basiert, die allerdings mittlerweile durch Einkreuzung von Hengsten aus der A-Linie stark an diese angeglichen wurde. Das internationale Zuchtbuch der Rasse wird in Prag geführt. Heute existieren etwa 2000 Przewalski-Pferde. Aufgrund der geringen Zahl von Pferden, die zur Zucht gelangten, macht den Przewalski-Pferde ein so genannter genetischer Flaschenhals zu schaffen.

Wiederauswilderung

1877 entdeckte Przewalski das Thaki für die europäische Wissenschaft in der Mongolei, doch schon 1965 war es in freier Wildbahn ausgestorben. 1990 wurde mit einigen Pferden im Südwesten der Mongolei ein erster Auswilderungsversuche unternommen. Zwei Jahre später wurden 62 Pferde in die Mongolei ausgeflogen - bis heute wurden etwa 40 Fohlen geboren. Nachdem die ersten ausgewilderten Przewalski-Pferde unter Krankheiten litten, wurde 1999 die International Takhi Group (ITC) gegründet, die seither das Projekt leitet. Im extrem harten Winter 2000/2001 starben 20 der bis dahin 60 Tiere. Im Juni 2002 wurden weitere 14 Przewalski-Pferde in die Mongolei ausgeführt, so dass im Jahre 2004 etwa 40 Pferde in vier Gruppen in freier Wildbahn leben.

Przewalki-Pferde werden auch in der Hortobágy-Puszta in Ungarn ausgewildert. Diese Puszta ist das größte mitteleuroäische Steppengebiet und dehnt sich über 100.000 Hektar aus. Gemeinsam mit dem Kölner Zoo und der Nationalparkverwaltung von Hortobágy wird hier eine Population von Przewalskipferden mit natürlicher Alters- und Geschlechtsstruktur aufgebaut. Man erhofft sich hier, wesentliche Erkenntnisse über ihre Nahrungsökologie und ihre soziale Organisation zu lernen. Aus diesen Projekt erhofft man sich, wesentliche Erkenntnisse zu gewinnen, die die Wiedereinbürgerung in der Mongolei unterstützen. Die Anpassungsschwierigkeiten, die die aus der Zootierhaltung stammenden Tiere an die Gegebenheiten in Hortobágy hatten, zeigten auch, dass die in der Zootierhaltung erwünschten Eigenschaften wie verminderter Fluchttrieb und Aggressivität die Tiere bei der Auswilderung beeinträchtigen. Während bei den ehemaligen Zootieren deshalb große Eingewöhnungsschwierigkeiten auftraten, haben sich die in Hortobágy geboren Fohlen gut an ihre natürlichen Lebensraumbedingungen in der ungarischen Steppe angepaßt.

Siehe auch