Schenkenzell
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 19′ N, 8° 22′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Rottweil | |
Höhe: | 361 m ü. NHN | |
Fläche: | 42,14 km2 | |
Einwohner: | 1773 (31. Dez. 2007)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 42 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 77773 | |
Vorwahl: | 07836 | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 25 050 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Reinerzaustraße 12 77773 Schenkenzell | |
Website: | www.schenkenzell.de | |
Bürgermeister: | Thomas Schenk (CDU) |
Schenkenzell ist die kleinste selbständige Gemeinde im Landkreis Rottweil in Baden-Württemberg (Deutschland).
Geographie
Geographische Lage
Der Luftkurort Schenkenzell liegt im Nordwesten des Landkreises Rottweil im Herzen des Mittleren Schwarzwald am Zusammenfluss von Kleiner Kinzig und Kinzig in 340 bis 800 Meter Höhe.
Nachbargemeinden
Beginnend im Süd-Westen: Schiltach, Wolfach, Alpirsbach, Aichhalden. Die Stadt Schiltach und die Gemeinde Aichhalden liegen ebenfalls im Landkreis Rottweil. Die Stadt Wolfach liegt im Ortenaukreis, die Stadt Alpirsbach im Landkreis Freudenstadt.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Schenkenzell besteht aus den Ortsteilen Schenkenzell und Kaltbrunn mit insgesamt 59 amtlich benannten Wohnplätzen. Die beiden Ortsteile sind identisch mit den früheren Gemeinden gleichen Namens. Die Ortsteile bilden zugleich Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung und im Ortsteil Kaltbrunn ist eine Ortschaft im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender eingerichtet.[2]
Zum Ortsteil Kaltbrunn gehören die Weiler Kaltbrunn (Tal), An der Gütsch, Roßberg, Vortal, Wittichen und Zundelgraben, die Zinken Gallenbach, Hinter Heubach, Müllers(Mühle)grund und Wüstenbach, die Höfe Auf dem Bühl(hof) und Rinkenbach und die Wohnplätze Auf der Lay, Bei der Gütegottesgrube, Beim Försterhaus, Brestental, Grausenloch, Heubachmühle, Jägerhaus und Reilinsberg. Zum Ortsteil Schenkenzell gehören das Dorf Schenkenzell, die Zinken An der Witticherstraße, Dachsloch, Grubersgrund, Holzebene (Nußhard), Kaibach, Müllerswald (Hinter und Vorder), Tannengrund (Ober und Unter), Tös und Vorder Heubach, Häuser und Höfe Bühl, Haldenhof (Unterhalden), Im Löchle, Tannenhof und Wiedmenhof, die Höfe Auf der Steig, Dürrhof (Tierhof), Erlenberg, Fräulinsberg, Herrenwald, Kuhberg, Neuhaus bei Zollhaus Württemberg, Oberhalden, Rotlehof, Stockhof, Süßlesberg, Waldenbrunn und Winterhalden und die Wohnplätze Brandsteig, Burgstall, Eselgrund, Gelbeckle (Oberer Stockhof), Herrenberg, Herrengrund, Kegelriß, Nachtloch, Schloßhof mit Schenkenburg, Stockmühle und Teufelsküche (Granitwerk). Im Ortsteil Kaltbrunn liegen die Burgruine Wittichenstein und Reste einer Befestigungsanlage am Silberberg. Im Ortsteil Schenkenzell liegt die in den einzelnen Höfen rund um Schenkenzell aufgegangene Ortschaft Bergzell.[3]

Geschichte
Im Jahre 1244 wird ein Schenk von Celle erstmals als Zeuge in einer Urkunde der Grafen von Freiburg erwähnt und gehörte vermutlich zu deren Ministerialität, obwohl der Ort zur Grafschaft Sulz gehört haben dürfte. Schenkenzell ging im Jahr 1250 vermutlich im Erbgang von den Grafen von Sulz an die Herren von Geroldseck über, zum Teil wurden Verwalter auf der Burg eingesetzt, zum Teil wurde sie, vor allem im 15. Jahrhundert, selbst bewohnt. 1251 wurde Schenkenzell erstmals als Ort erwähnt. Luitgard von Wittichen gründete das Kloster Wittichen im Jahr 1324. 1498 wurde die Herrschaft Schenkenzell von den Herren von Geroldseck an die Grafen von Fürstenberg verkauft. Die Schenkenburg wurde von den Grafen von Fürstenberg selbst zerstört, im Jahr 1534 war sie nur noch eine Ruine.
1806 fiel Schenkenzell mit der fürstenbergischen Herrschaft Kinzigtal an das Land Baden. Die Gemeinde zerfiel 1819 in die Gemeinden Schenkenzell und Bergzell. Zu Schenkenzell gehörten das Dorf und der Brrgfried, zu Bergzell gehörten die Hofgüter. Kirche, Pfarr- und Schulverband bleiben gemeinsamer Besitz.
1849 wurde eine erste Straße gebaut. Der Fortschritt kehrte 1886 mit der Fertigstellung der Kinzigtalbahn ein. Ab 1890 wandelte sich Schenkenzell in einen Luftkurort um, die staatliche Anerkennung erfolgte 1973.
1937 wurde Bergzell wieder mit Schenkenzell vereinigt. Nach der Auflösung des Kreises Wolfach wurde die Gemeinde dem Landkreis Rottweil im Jahr 1973 zugeordnet. 1974 erfolgte die Eingliederung der Gemeinde Kaltbrunn mit Wittichen nach Schenkenzell.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Schenkenzell hat derzeit zehn Mitglieder. Seit der letzten Kommunalwahl am 13. Juni 2004 setzt sich dieser wie folgt zusammen:
Bürgermeister
Der Bürgermeister von Schenkenzell ist Thomas Schenk, sein langjähriger Vorgänger war Paul Armbruster.
Besonderheiten
Für einige Bereiche hat die Gemeinde Schenkenzell mit der Nachbarstadt Schiltach eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart. Diese übernimmt als so genannte „erfüllende Gemeinde“ unter anderem die Aufgaben der vorbereitenden Bauleitplanung (Flächennutzungsplan), den Gutachterausschuss und die Verwaltung der gemeinsamen Einrichtungen (Nachbarschaftshauptschule, Freibad und Sporthalle).
Wappen
Das Wappen von Schenkenzell zeigt auf blauem Schild einen silbernen Stierkopf mit einem goldenen Ring durch die Nase der von zwei goldenen sechsstrahligen Sternen beseitet wird. Das Wappen ist in der heutigen Gestaltung seit 1958 in Gebrauch.
Städtepartnerschaften
Im Jahr 1991 wurde nach fünf Jahren des Kennenlernens die Städtepartnerschaft mit der Gemeinde Schenkon aus dem Kanton Luzern in der Schweiz offiziell unterzeichnet und damit die Partnerschaft formell besiegelt.
Sehenswürdigkeiten

Museen
- Klostermuseum Wittichen im Kloster Wittichen
Wanderwege
- Geologischer Lehrpfad Wittichen
- Hansjakobweg I
Musik
- Musikverein Schenkenzell, gegründet 1875 als Musikverein Schenkenzell-Bergzell
- Gesangverein Frohsinn
- Männergesangverein Liederkranz, gegründet am 19. Januar 1911

Bauwerke
- Kath. Pfarrkirche St. Ulrich
- Schenkenburg, siehe auch Burgstall Schenkenzell
- Kloster Wittichen
- Burgrest der Burg Wittichenstein
- Bahnhof (abgebrannt)
- Turn- und Festhalle Schenkenzell
Sport
- Turnverein Schenkenzell 1910 e. V., gegründet am 1. Mai 1910
- Tennisclub Schenkenzell e. V.
- Sportclub Kaltbrunn 1967 e. V.
- Bogensportverein Schwarzwald-Kinzigtal
Narrenvereine
- Haldenhexen
- Schenkenhexen
- Wustelegeister
- Guggenmusik Dorfbätscher
Regelmäßige Veranstaltungen
- Erstes Wochenende im August: Schnakenfest des Handballfördervereins auf dem Sportplatz
- 30. Dezember: Silvesterfete des Handballfördervereins in der Festhalle
Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr
Schenkenzell liegt verkehrsgünstig, denn durch den Ort verlaufen die dem Tal der Kinzig folgenden Bundesstraßen 294 und 462. Eisenbahntechnisch ist Schenkenzell durch die Kinzigtalbahn erschlossen, die durch den Tarifverbund Ortenau (TGO) betrieben wird. Freudenstadt und Offenburg sind über die Strecke umsteigefrei erreichbar.
Ansässige Unternehmen
In Schenkenzell sind mehrere Firmen ansässig, die auch über die Region hinaus einen großen Bekanntheitsgrad haben. Genannt seien hier insbesondere
- Duravit AG
- Schwarzwälder Textilwerke STW

Öffentliche Einrichtungen
- Gemeindeverwaltung Schenkenzell
- Tourist Information im Haus des Gastes
- Bücherei
- Bauhof
- Freibad
- Turn- und Festhalle
Bildung
Eine Grundschule ist am Ort vorhanden, ebenso ein Kindergarten. Gemeinsam mit der Nachbarstadt Schiltach wird eine Hauptschule, eine Sporthalle sowie ein Freibad betrieben.
Literatur
- Hans Harter: Adel und Burgen im oberen Kinziggebiet. Studien zur Besiedlung und hochmittelalterlichen Herrschaftsbildung im mittleren Schwarzwald. Freiburg / München
- Hans Harter: Die Schenkenburg In: Die Ortenau Band 64. 1984.
- Gemeinde Schenkenzell (Hrsg.):Schenkenzell - Ein Blick zurück 1. Auflage. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 2005
Weblinks
Quellen
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Schenkenzell vom 11. Oktober 2001
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 501–502