Zum Inhalt springen

Geschichte der christlichen Mission

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Oktober 2008 um 23:38 Uhr durch Lutero (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

In Ergänzung zur Kirchengeschichte oder Christentumsgeschichte befasst sich die Missionsgeschichte als Teilbereich der Missionswissenschaft besonders mit der Ausbreitung des Christentums.

Epochen

Mission im römischen Reich von 30 bis 500

Mission in Europa von 500 bis 1200

Die katholische Mission von 1200

Im Christlichen Orient waren einige katholische Orden (z.B. Zisterzienser, Benediktiner) während der Zeit der Kreuzzüge tätig. Einige Niederlassungen so wie z.B. das Kloster Balamand legen Zeugnis über die Präsenz der Zisterzienser im 12. Jahrhundert im heutigen Libanon ab.

Die katholische Mission ab 1500

Im spanischen Kolonialreich und den portugiesischen Kolonien nimmt die Missionierung der indigenen Bevölkerungen in Amerika, Asien und Afrika einen wichtigen Platz in der allgemeinen Kolonialpolitk ein. In Mexiko betätigen sich seit den frühen 1520er Jahren Missionare der Franziskaner an der Missionierung. Später kommen auch weitere katholische Orden (Augustiner und Dominikaner) hinzu. Besonders bekannt wird die Mission der Jesuiten in Paraguay. Sie sind aber auch in anderen Teilen des spanischen Kolonialreichs tätig: Besonders in den heute zu Bolivien gehörigen Regionen Mojos und Chiquitos, in Chile auf der Insel Chiloe, im Amazonasgebiet (hier besonders an den Oberläufen des Amazonas), besonders aber im Nordosten von Mexiko, bei den Pima und Seri, werden jesuitische Missionarsgebiete gegründet. In der Historiographie ist umstritten, wie stark diese Gebiete vom eigentlichen Kolonialsystem unabhängig waren. Sowohl die Jesuiten als auch die anderen Orden waren in abgelegenen Gebieten tätig, welche zum Teil noch nicht von den Kolonialmächten kontrolliert wurden. So arbeiteten die Dominikaner beispielsweise am Orinoko (auch Alexander von Humboldt weist auf ihre Arbeit hin). Wie ambivalent das Verhältnis von Mission und Kolonisation zu beurteilen ist, wird an dem Beispiel von Bartolomé de Las Casas (1484-1566) deutlich. Zwar ist er ein vom spanischen Staat entsandter katholischer Missionar, entwickelt sich aber zu einem der profiliertesten Gegner der Ausbeutung der Indios. Die Jesuiten waren auch im Kolonialreich einer anderen wichtigen katholischen Kolonialmacht, Frankreich tätig. Besonders bekannt ist ihre Arbeit unter den Irokesen und Huronen in Kanada. Zu den bekannten Märtyrern zählen Johannes de Brébeuf und sieben seiner Gefährten, deren Geschichte im Spielfilm "Black Robe" verarbeitet ist. Neben den Gebieten in Amerika, waren die Missionsorden auch auf den Philippinen tätig. Besonders auf der Hauptinsel Luzon, aber auch auf Jolo, Mindanao und Zebu finden sich Jesuiten, Augustiner und Dominikaner. In anderen Teilen Asiens hatten sie weniger Erfolg. Ein wichtiges Gebiet der katholischen Mission wurde im 19. Jahrhundert Afrika. Neben den Jesuiten betätigten sich beispielsweise die Weißen Väter, zunehmend aber auch - nach protestantischem Vorbild - katholische Laiengesellschaften an der Missionierung.

Im Christlichen Orient gab es ab dem 16. Jahrhundert eine Welle der Missionierung durch mehrere katholische Orden, die von Armenien bis Sudan (Comboni-Missionare) und vom Libanon (Jesuiten, Franziskaner) sowie Anatolien bis Iran tätig waren. Sie gründeten meist Schulen (1875 eine Universität Saint Joseph im heutigen Libanon) und Krankenhäuser. Die Missionierungen führten meist zu neuen Kirchengründungen bzw. Abspaltungen von den orthodoxen bzw. altorientalischen Kirchen: (syrisch-katholische, griechisch-katholische (Melkiten), armenisch-katholische (Mechitaristen), katholisch-koptische Kirchen, den sogenannten unierten Kirchen oder katholischen Ostkirchen und zu Versuchen der ´Latinisierung z.B. bei den Maroniten.

Die frühe protestantische Mission von 1600 bis 1750

Die Evangelische Missionsbewegung beginnt 1705/06 mit der Entsendung von Bartholomäus Ziegenbalg und anderen Missionaren nach Tranquebar, Indien durch die Dänisch-Hallesche Mission. Stärker als bei der katholischen Mission war die Missionsarbeit der Protestanten auf bereits kolonialisierte Gebiete ausgerichtet. Die frühen protestantischen Kolonialmächte (England beziehungsweise Großbritannien und Niederlande) zeigten aber nicht das gleiche und privilegierte Interesse an der Evangelisierung der unterworfenen Bevölkerungen. Ab dem 16. gab es verbunden mit dem Kolonialismus der Weltmächte auch eine Verbindung zur Ausbreitung des Christentums. Missionare zogen mit Händlern und Soldaten und waren in manchen Fällen auch an der Ausbeutung, Unterwerfung, Zerstörung von Kulturen, Verletzung der Menschenrechte und Menschenwürde beteiligt.

Die spätere protestantische Mission von 1750 bis 1850

Erst im 19. Jahrhundert wurde von britischer Seite die Missionsarbeit als ein Instrument staatlicher Kolonialpolitik begriffen. So konnten sich die zum Ende des 18. Jahrhunderts gegründeten Missionsgesellschaften, unter staatlichem Schutz betätigen. Zu diesen Gesellschaften gehörten unter anderem die Society for the Propagation of the Gospel in Foreign Parts (SPG), die Church Missionary Society (CMS), die Scottish Mission Society und in Deutschland die Berliner Missionsgesellschaft oder die Leipziger Missionsgesellschaft. Missionsgebiete waren besonders, der kolonialen Ausbreitung folgend, Afrika und Indien. Es wurden zwischen den einzelnen Missionsgesellschaften Verträge abgeschlossen, so dass auch deutsche Missionare in englische Protektorate oder Kolonien gehen durften. Aber auch einzelne karibische Inseln, die Philippinen durch US-amerikanische Gesellschaften und China waren Ziel der Missionierung.

Die Mission der Neuzeit von 1850

Kontinente

Afrika

Asien

Lateinamerika

Europa

Missionswissenschaftler - Fachgebiet Missionsgeschichte

Quellen

  • H. R. Flachsmeier: Geschichte der evangelischen Weltmission, Giessen und Basel 1963.
  • H. W. Gensichen: Die Kirche in ihrer Geschichte, Missionsgeschichte der neueren Zeit, Göttingen 1976, 3. Auflage.
  • J. Hebert Kane: A concice history of the christian world mission - A panoramic view of missions from pentecost to the present. Baker, 1992, ISBN 0-8010-5395-1
  • Tucker, Ruth A.: Bis an die Enden der Erde. Missionsgeschichte in Biographien.
  • Werner Raupp: Mission in Quellentexten : Geschichte der Deutschen Evangelischen Mission von der Reformation bis zur Weltmissionskonferenz Edinburgh 1910. Erlangen : Verl. der Evang.-Luth. Mission 1990
  • Johannes Paul: Von Grönland bis Lambarene : Reisebeschreibungen christlicher Missionare aus drei Jahrhunderten. Berlin : Evang. Verl.-Anst., 1951
  • Klaus Wetzel: Missionsgeschichte Deutschlands. VTR, Korntaler Reihe, Bd 2 ISBN 3-937965-18-1