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Pyridoxin

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Strukturformel
Pyridoxin-Vitamere
Allgemeines
Trivialname Vitamin B6
Summenformel C8H11NO3
Andere Namen Pyridoxin, Pyridoxamin, Pyridoxal, 4,5-Bis(hydroxymethyl)-2-methyl-3-pyridinol
E-Nummer
CAS-Nummer 65-23-6
Dosierung
täglicher Bedarf 1,6-1,8 mg
Überdosis über 500 mg/d
Essentiell ja
Vorkommen Weizenkeime, Lachs, Walnuß
Physikalische Eigenschaften
Aggregatzustand fest
Farbe farblos
Löslichkeit wasserlöslich 120 g/l (20°C)
Dichte -
Molmasse 169,18 g/mol
Schmelzpunkt 156-159 °C
Siedepunkt -

Soweit möglich und gebräuchlich, wurden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Normbedingungen.

Vitamin B6 ist ein Sammelbegriff für Derivate des 3-Hydroxy -5- hydroxymethyl -2-methyl -pyridins. Sie unterscheiden sich durch eine unterschiedliche Restgruppe in 4 Position, die an der Coenzymfunktion beteiligt ist. Alle drei Derivate können ineinander überführt werden und besitzen dieselbe biologische Aktivität.

Beschreibung

Vitamin B6 kommt als Pyridoxol(Alkohol), Pyridoxamin(Amin), Pyridoxal(Aldehyd) und deren Phosphatestern vor. Der Sammelbegriff hierfür ist Pysidoxin.

Aufgabe/Funktion

Die phosphorylierten Vitamin B6-Derivate wirken als Coenzyme in etwa 100 enzymatischen Reaktionen. Fast alle Reaktionen finden im Aminosäurestoffwechsel statt. Eine weitere wichtige Aufgabe übernimmt das Pyridoxalphosphat (PALP) (ein Pyridoxin-Derivat) als Cofaktor bei der Synthese der Delta-Aminolävulinsäure, eines Zwischenproduktes in der endogenen Häm-Synthese.

Vorkommen

Vitamin B6 kommt in geringen Dosen in fast allen Lebensmitteln tierischer und pflanzlicher Herkunft vor. Leber, Hühner- und Schweinefleisch, Fisch, Kohl, grüne Bohnen, Linsen, Feldsalat, Vollkorngetreide, Weizenkeime, Nüsse, Hefe und Bananen sind sehr gute Quellen.

Bedarf

Da Vitamin B6 im Aminosäurestoffwechsel seine Wirkungen entfaltet, ist der Bedarf vom zugeführten Protein abhängig. Die DGE empfiehlt eine Dosis von 0,02 mg/g Protein. Das würde für Männer einen Bedarf von 1,8 mg und 1,6 mg für Frauen bedeuten. Bei übermäßiger Proteinzufuhr nimmt man an, dass der Bedarf durch die angegebene Menge nicht gedeckt werden kann.

Mangelerscheinungen (Hypovitaminose)

Weil in fast allen Nahrungsmitteln Vitamin B6 vorkommt, sind Mangelerscheinungen selten. Ein Mangel tritt meistens gemeinsam mit einem Mangel eines anderen wasserlöslichen Vitamins auf und hat folgende Anzeichen:

  • Appetitverlust, Durchfall und Erbrechen
  • Dermatitis, Wachstumstörungen und Anämien
  • Degeneration der peripheren Nerven mit Ataxie und Paralyse
  • Krampfzustände in unregelmäßigen Intervallen
  • Mikrozytäre, hypochrome Anämie (Störung der Häm-Biosynthese)
  • Seborrhoe-ähnliche Zerstörungen um Augen, Nase und Mund
  • Cheilosis und Glossitis

Folgen einer Überdosierung (Hypervitaminose)

Hypervitaminose tritt erst durch chronische Zufuhr von mehr als 500 mg/d auf. Diese Dosis kann nicht durch natürliche Zufuhr erreicht werden, sondern nur durch Supplemente. Sie führte bei einer geringen Anzahl von Fällen zu Neurotoxizität und Photosensivität. Im allgemeinen hat aber Vitamin B6 eine geringe Toxizität.

Vitamin B-Gruppe

Hier handelt es sich um eine Sammelbezeichnung wasserlöslicher Vitamine, unterschiedlicher, chemischer Zusammensetzungen. Außer den eigentlichen B-Vitaminen, wie B1 Thiamin, B2 Riboflavin, B6 Pyridoxin und B12 Cobalamin rechnet man noch Biotin, Folsäure, Nicotinsäure und Pantothensäure hinzu. Die Gruppe der B-Vitamine kommt in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln vor. Ohne die Faktoren der B-Gruppe laufen fast keine biochemischen Prozesse im Körper ab. Vitamine der B-Gruppe stellen keine einheitliche Klasse dar. Sie sind chemisch und pharmakologisch völlig verschiedene Substanzen. Einzelne B-Vitamine kommen in der Natur niemals isoliert vor. Aus diesem Grund wirken sie in der Regel auch im Verbund.

Geschichte

Entdeckung des Vitamins B6 1934

Weiterführende Informationen

Siehe auch: