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Herbert Rösler (Künstler)

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Herbert Rösler (* 1924; † 11. November 2006 in Tübingen) war ein Tübinger Künstler. Außer Bildern und Skulpturen schuf er Möbelentwürfe und entwarf Schmuck und Mode.

Über 35 Jahre lang war er Mittelpunkt seiner zur Zeit 7 Mitglieder zählenden Kommune der Künstlergruppe G91, die seit 1968 existiert und seit 1983 in Tübingen ansässig ist. Rösler entwickelte zusammen mit ihnen einen eigenen Kunststil, den er mit "Chadasch" bezeichnet. Seine farbenprächtigen Arbeiten sind in einem großen Ausstellungsgebäude, dem G91 Bau, in Tübingen zu besichtigen. Er und seine Gruppe setzen sich neben der kulturellen Arbeit auch für soziale Projekte ein. [1]


Vorwort

Dieser Artikel wurde von Linda Li, einem Mitglied der Künstlergruppe G91 verfasst, deshalb vielleicht auch etwas persönlich. Um Herbert Röslers menschlichen, aber auch künstlerischen Werdegang erfassen zu können, bedarf es aber unbedingt auch der menschlichen Beschreibungen seines Lebens, sonst kann man sich kein Bild über diesen wirklich besonderen Menschen machen. Dieser Artikel wird noch weiter bearbeitet, und ich bitte alle Wikipedianer nachsichtig zu sein und nicht das Eigentliche über die Form zu vergessen.

Biographie über den Künstler - Herbert Rösler -

Datei:Web-Herbert.jpg
2004 Herbert Rösler mit 80 Jahren

Seine Herkunft

Der Künstler Herbert Rösler ist 1924 in Stuttgart-West geboren. Sein Vater stammte aus Neu-Trebbin im Oderbruch, seine Mutter war Fränkin, und wie das Leben so spielt, trafen sich beide im Süden Deutschlands. Herbert war das jüngste von drei Kindern. Sein Vater war gelernter Forstmann und Gutsverwalter, tätigte aber, wie es damals so üblich war, viele verschiedene Arbeiten als Klavierträger, Hausmeister, aber auch als Beleuchter am Theater und Logenschließer. Herbert war als Kind so artistisch veranlagt, daß er bald den Spitznamen „Gummi“ hatte und fast von einer Zirkustruppe engagiert worden wäre, hätten Mama und Papa keinen Einspruch erhoben. Herberts Lieblingsbeschäftigung war nicht die Schule, sondern um die Häuserblocks mit der Stoppuhr rennen, die Autogrammkiste des Vaters durchstöbern oder auf dem Flachdach des mehrstöckigen Wohnhauses zum Entsetzen der Nachbarn artistische Übungen durchzuführen. Nach der Hauptschule begann er eine Lehre als technischer Kaufmann. Voller Stolz durfte er im Schaufenster einen der ersten Zehnplattenspieler unter Bewunderung der Straßenpassanten bedienen.

Krieg und Gefangenschaft

Als der Krieg begann, schlug das junge Männerherz auch für Deutschland, und er zog mit 18 Jahren freiwillig als Panzersoldat Richtung Afrika. In Neapel machte die Truppe Halt. Im Lager wurde eines Nachts ein Anschlag auf die vollmunitionierten Lastwagen gemacht. Befehle rissen die Soldaten aus dem Schlaf. Alle „Gehorsamen“ rannten, um die Lastwagen zu löschen. Auch Herbert Rösler wollte, wäre da kein anderer Soldat gewesen, der ihn immer wieder daran hinderte, nach vorne zu laufen, bis die Lastwagen explodierten und alle Soldaten zerrissen, die ja gehorsam sein wollten. Ein Mann, der Karten legte und eine Antenne für die unsichtbare Welt hatte, rettete Herbert Rösler das Leben. Aber dieses Leben war ein anderes als vorher. Keine Abenteuerreise mehr, denn wer in so jungen Jahren so viele zerfetzte Körper gesehen hat, bei dem hat das Abenteuertum aufgehört.

In Afrika angekommen, kämpften junge Männer einen sinnlosen Kampf für ihre Heimat. Schwer verwundet kam Herbert Rösler als Gefangener nach Amerika. Dort wieder langsam genesen, arbeitete er als Baumwollpflücker und Holzfäller im Urwald, und in der freien Zeit entstanden die ersten Zeichnungen. Besonders die Augen des Menschen faszinierten ihn. Nach Kriegsende sollten die Soldaten angeblich nach Deutschland gebracht werden, mußten aber bald merken, dass sie nicht zu Hause, sondern in einem Land waren, dass ihnen damals noch ganz und gar nicht gut gesonnen war - Frankreich -. Monate Hungerlager schwächten die Männer so, dass viele starben. Herbert Rösler fasste den Entschluß zu fliehen, und er führte ihn auch durch. Er orientierte sich am Moos, versteckte sich tagsüber, und nachts floh er Richtung Heimat, und es gelang ihm.

Flucht aus französischer Gefangenschaft

In Differten an der Saar erreichte Herbert Rösler Deutschland. Hochgradig wassersüchtig und in Sträflingskleidern mit PG dekoriert sah ihn eine alte Frau, die entsetzt rief: " Kommen sie rein ". Sie gab Herbert Rösler Kleider ihres verstorbenen Mannes und RM 20,--, mit denen er sich bis Ludwigshafen zu einem Cousin durchschlug. Da er als vermisst galt, und seine Eltern in Stuttgart in der amerikanischen Zone wohnten, war es für ihn nicht so leicht, nach Hause zu gehen, denn er war ja geflohen. Er suchte in den Trümmern Stuttgarts in der Rotebühlstraße nach dem Wohnhaus seiner Eltern und der Handschuhfabrik, wo Herbert Röslers Vater Hausmeister war. Aber auch diese Gebäude gab es nicht mehr. Es waren nur noch Trümmer. Auf dem Gelände war ein Schild an einer Stange befestigt mit der neuen Adresse außerhalb Stuttgarts. Seine Eltern lebten also noch. Nach glücklichem Wiedersehen – denn die Eltern hatten ja mit seinem Tod rechnen müssen und er mit ihrem – lebte Herbert unter falschem Namen, wie man damals so lebte: Schwarzhandel, Gelegenheitsarbeiten, Tauschgeschäfte usw.

Beginn der beruflichen Laufbahn und Beginn tiefgründigen Denkens

Nach der Entnazifizierung, die bei Herbert Rösler nur eine Äußerlichkeit war, denn er war lange kuriert und mittlerweile zum totalen Pazifisten geworden, wurde er einer der ersten - Weltbürger – eine Bewegung, die damals aus dem Hass gegen jeden Krieg und Rassenwahn entstand. Es gab sogar Weltbürgerausweise.

Naheliegend wäre gewesen, dass Herbert Rösler nun an seinem gelernten Beruf als technischer Kaufmann angeknüpft hätte, denn auch seine frühere Chefin hätte ihn gerne genommen....Aber das Schicksal wollte einen anderen Weg für ihn....Ungelernt konnte er gut mit Pinsel Werbeslogans schreiben, zum Beispiel für Catbury-Schokolade, Liberty-Zigaretten, für die ersten italienischen Eissorten, die nach Deutschland kamen, und so verdiente er sich mit dieser Tätigkeit sein erstes reelles Geld nach dem Krieg. Dann kam Plakatmalerei für Kinogroßflächenwerbung dazu, - Dekorateur bei einer amerikanischen Einkaufskette (American Post Exchange). - Später gründete er mit einem Freund eine eigene Werbeorganisation, setzte sich aber dann wieder ab, weil die Polydor auf ihn aufmerksam wurde und ihn als Dekorateur einstellte. - Wieder abgeworben von der Electrola (heute EMI) wurde er bald zum Chefdekorateur über ganz Deutschland gesetzt und mußte deshalb nach Köln umziehen. Das war so ungefähr um das Jahr 1960.

Herbert Rösler als Ehemann und Vater

Neben diesem beruflichen Leben gab es natürlich auch den Menschen Herbert Rösler, der nach den Wahnsinnskriegsjahren leben wollte. So gab es viele Partys und menschliche Vergnügungen, mit denen er das Grauen vergessen wollte, und so begegnete er 1948 beim Tanz auf einem kleinen Dorf in der Nähe von Bad Mergentheim - Ischabell Nadler - einer hübschen jungen Frau, die aus dem Sudetengau vertrieben worden war. Sie heirateten 1951 - 1955 bekamen sie eine Tochter - und 1957 einen Sohn. Da Herbert Rösler ja eine gute Stellung bei der Electrola hatte, ging es der Familie für damalige Zeiten sehr gut. Sie hatten ein Einfamilienhaus in Köln-Ostheim gemietet, und das Leben ging so seinen Lauf.

Auf der Suche

Herbert Rösler war aber nie der typische Familienvater. So baute er zum Beispiel zum Entsetzen der kleinen Tochter keinen Schneemann mit Kohlenaugen und Karottennase, sondern baute mit seiner Frau Ischabell eine vollbusige Riesendame.

In Herbert Röslers Seele war einfach nicht alles so " normal " und ruhig, wie man es vielleicht hätte denken können. Er machte sich viele Gedanken über das Leben und das ...ICH BIN... Es muss doch etwas Endgültiges geben, war zum Beispiel eine seiner Seelenfragen. Er beschäftigte sich mit Farblehre, dem Einfluss von Steinen und Metallen auf den Menschen, Chiromantie, sammelte Fingerabdrücke von Kindern bis zum Massenmörder, sammelte Handschriften, hörte Musik konkret und viele ungewöhnliche Dinge bewegten sein Herz. Er entwarf neue Friedhofsmodelle, Fußgängerbrücken, Altersheime ....es ging um eine bessere Welt

....Bin ich meines Glückes Schmied...,war z.B.eine der markanten Fragen seiner Seele. Er glaubte an „Etwas“, aber durch sein tiefgründiges Denken kamen alle Religionen und be- sonders die christliche nicht gut ab. Durch eine Familienfeier musste er einmal in einen Gottesdienst, bei dem er von hinten in den Kirchenraum rief:" Maria weint und Buddha lächelt." Herbert Rösler war Karikaturist, aber auch sich selbst gegenüber war er total kritisch.

Ab 1964 Leiter eines Grossraumstudios für Werbefotografie

Ungefähr 1964 warb ihn ein Bekannter von der Electrola ab, kaufte eine Bonbonfabrik in Köln, ließ diese als Großraumstudio umbauen, und Herbert Rösler übernahm die Geschäftsführung dieses Studios. Zwei Fotografen halfen, und so begann die Arbeit eines Großraumstudios. Innerhalb eines Jahres lief das Unternehmen so gut, dass sich alles amortisiert hatte. Denn wenn Herbert Rösler sich gab, dann gab er sich ganz. Herbert und sein Team fotografierten alles, was kam: Fotomodelle, Möbel, Suppen, Stars – eben alles, was fotografiert werden will, um öffentlich zu werden.

Um 1966 Gehirnschlag - Spezialklinik - Verkauf des Studios

Der Besuch auf einem Rummelplatz mit einer Nichte sollte Herbert Röslers Leben wieder auf eine ganz andere Spur bringen. Er fuhr mit dem Kind in einer Art Käfig, der sich in allen Himmelsrichtungen bewegte, erlitt einen Gehirnschlag und war unfähig, sich zu bewegen. Man brachte ihn in eine Spezialklinik. Es sah so schlimm aus für Herbert Rösler, der damals ungefähr 41 Jahre alt war, dass sein Kompagnon nicht mehr an seine Genesung glaubte, die angestellten Fotografen entließ und das Großraumstudio an die Westdeutsche Werbeagentur(Westag) verkaufte. An viele Apparate angeschlossen gab Herbert Rösler die Hoffnung nicht auf. Ein Professor, der Augendiagnostik praktizierte, prophezeite ihm, dass alles gut wird. Herbert Rösler glaubte ihm und arbeitete innerlich immer an sich ... einfach aufzustehen ... wieder gesund zu sein...und an einem Tag schaffte er es auch...durch sein positives Denken oder Glauben... wie auch immer ... er ging zum Fenster. Keiner glaubte ihm, aber er war gegangen, und langsam Stück für Stück kam er wieder auf die Beine. Aber die Welt außerhalb der Klinik war eine andere geworden.

Neuer Anfang - Neue Gedanken - Neue Oppositionen

Herbert Röslers Arbeitsplatz gab es nicht mehr. Eine Frau und zwei Kinder waren da, die er versorgen musste, und so ging er auf seinen noch schwachen Beinen bei Firmen „Klingel putzen“. Er bot seine Fähigkeiten an, und nach und nach bekam er sehr gute Werbeaufträge. Seine Kunden waren die Gothaer Feuerversicherung, der Gerling-Konzern, die Stadt Köln, die Sparkasse der Stadt Köln, Parfümeriehersteller, der Zoo usw. Er machte auch den Umbruch für die Ärztezeitung und das alles autodidakt. Sein Körper hatte sich einigemassen erholt, außer dass ein Gleichgewichtsorgan ausgefallen war. Zu dieser Zeit verdiente Herbert Rösler so gut, dass er viel freie Zeit zum Denken hatte. Meistens arbeitete er nur sonntags. Damals machte er auch mit seiner Frau Ischabella eine Reise nach Marokko, denn wenn andere sparten, gab Herbert Rösler aus. Wenn andere ein Auto fuhren, nahm er die Straßenbahn, wenn andere kurze Haare trugen, hatte er lange oder umgekehrt. Er hatte eine unterbewusste Angst, mit der Masse weggeschwemmt zu werden. So besaß er auch keinen Fernseher, als die meisten Menschen sich von dieser „großen Errungenschaft“ einfangen ließen.

Meditation

Seine Überlegungen über den Sinn des Lebens wurden immer intensiver. Er begann autogenes Training und praktizierte transzendentale Meditation mit Maharishi, der damals in den 68er Jahren sehr bekannt war – unter anderem war er auch der Guru der Beatles. Das Seelenleben Herbert Röslers wurde immer mehr strapaziert. Ohne Schlaftabletten konnte er gar nicht mehr schlafen. Obwohl er täglich seine geistigen Übungen machte und im Berufsleben alles bestens war, fand seine Seele keine Ruhe. Die ganze Familie praktizierte transzendentale Meditation und jeder hatte sein " Mantra " – eine Wortschwingung -, mit der man die unnötigen Gedanken abtöten kann. Plötzlich kam Herbert Rösler auf die Idee, anstatt des Mantras „Unser Vater in dem Himmel“ im Geist zu sprechen.

September 1968 - Neues Leben -

Es war im September 1968. - Herbert Rösler fuhr „gedankenverloren“ mit der Straßenbahn in den Königsforst, ein großes Waldgebiet am Rande Kölns. Dort warf er sich auf den Boden und mußte bitterlich weinen über sein Leben. Vom Regen und seinen Tränen durchnässt fuhr er in sein Haus in Köln-Ostheim zurück. Dort legte er sich ins Bett, und in der Nacht vom 18.zum 19.September geschah etwas, was sein Leben in eine ganz neue Bahn lenken sollte. Er hörte eine unbeschreiblich laute Stimme, sah den Himmel offen mit Riesenbuchstaben – darin stehend: Unser Vater in dem Himmel. Er schlief ein wie ein Toter, und am nächsten Morgen waren alle Fragen beantwortet. Er wusste, dass Jesus Gottes Sohn ist, war ein neuer Mensch, der die Welt und unser Leben mit ganz anderen Augen sah. Auf einmal hatte alles Sinn. Er liebte Jesus von Nazareth – den Mann, der die Welt vor zirka 2000 Jahren auf den Kopf gestellt hat wie sonst niemand. Er hatte sich ihm offenbart, ohne dass ein Mensch Herbert Rösler etwas gesagt hätte.

Gemeinsam

Ischabell Rösler ging immer mit ihren Mann. Neben anderen hatte Herbert Rösler auch mit ihr die vielen tiefgründigen Gespräche geführt. Nun war ihr Mann ein anderer, aber auch in ihrem Leben, unabhängig von ihm, auf ihr Wesen abgestimmt, gab es einen Tag, wo alles neu wurde. Auch sie erkannte die Liebe, die ihr kein Mensch geben konnte, auch nicht ihr Mann. Nun waren da zwei Menschen – ein Grundstock für ein gigantisches Werk. Herbert Rösler konnte nicht still sein. Sein Erlebnis war so überwältigend für ihn, dass er es allen erzählte – Freunden, Geschäftspartnern, Verwandten, Menschen auf der Straße – einfach allen denen er begegnete. Er war glücklich geworden und wusste warum er lebt.

„Ich bin für Zeit und Ewigkeit gemacht, in aller Liebe nach Gottes Ebenbild, am Ende vollendet und vollbracht.“ H.R.

1968 war vom geistigen Zustand dieser Welt ein sehr bewegtes Jahr, und es gab viele, die mehr von diesem Leben wollten als nur essen, trinken, heiraten, Kinder bekommen, Rentner werden und sterben – und so fielen Herbert Röslers Reden bei vielen Menschen auf einen guten Boden. Er wusste nichts außer dem, was Gott ihm eingab und das funktionierte wunderbar. Junge suchende Menschen brachen zusammen vor Gott, weil ihnen ihr Leben leid tat. Sie spürten, dass sie der Liebe und damit Gott sehr oft wehgetan hatten, aber Gott ist wunderbar und vergibt. Dafür kam Jesus und wer ihn liebt, dem wird er alles vergeben.

Gründung der Jesus-People Gruppe 91

In dieser Zeit des geistigen Umbruchs entstand die Gruppe 91. Außer Herbert Rösler, er war damals 44 Jahre, waren die meisten von der Gruppe suchende Jugendliche. So hat jeder von ihnen seine Geschichte, wie er Herbert Rösler kennenlernte und durch seine Rede wusste, was er zu tun hat, um auch in Verbindung mit Gott zu kommen. Es wäre zuviel, wenn man auch noch die Geschichte jedes einzelnen der Gruppe 91 erzählen würde, aber die Truppe kommt aus allen Himmelsrichtungen Deutschlands - wie Berlin,- Dortmund, -Bremen, -Köln,- Stuttgart, -Eifel, -Metzingen und Herbert Röslers Frau aus der Tschechoslowakei. Die Gruppe ist zwischen 1968 bis 1972 auf wunderbare Weise zusammengeführt worden und lebt und arbeitet seit dieser Zeit gemeinsam. Der Namen Gruppe 91 kommt daher, weil der Ortsteil Köln-Ostheim, wo Herbert Rösler damals wohnte, der Postleitzahlenbezirk "91" war.

Röslers Haus war damals oft belegt vom Keller bis zum Dach mit jungen Leuten, die Zuflucht bei ihm suchten. Die Truppe um ihn war nun die Jesus-People-Gruppe 91. Als Kirchen und Gemeinden von ihr erfuhren, wurden sie oft eingeladen, um von ihren Erlebnissen mit Gott zu berichten. Das taten sie auch.

Da Herbert Rösler ja Werbespezialist war, hatte die Truppe für ihre Auftritte auch die dementsprechende Dekoration. Fast jedes Wochenende gastierten sie in einer anderen Stadt. Auch in Frankreich, Italien sowie der Schweiz berichteten sie von ihren Erlebnissen. Das ging so ein paar Jahre.

Während dieser Zeit musste die Gruppe aber den Wohnsitz wechseln, weil die Bewohner der exclusiven Wohngegend, in der Herbert Rösler damals wohnte, die vielen jungen Leute in Herbert Röslers Haus nicht akzeptierten. Ein schwäbischer Fabrikant kaufte daraufhin für ihre Zwecke ein Haus im Schwarzwald. Dort bekam die Gruppe bald ein zweites und ihre Arbeit erweiterte sich. Herbert Rösler malte die ersten Bilder für eine grosse Ausstellung. Die anderen Mitglieder der Gruppe druckten Zeitungen und Broschüren, probten Gesang und Musik und bereiteten sich so auf die vielen Veranstaltungen vor.

Umbruch und Umzug an den Bodensee

Ab 1975 wehte dann plötzlich ein anderer Wind in der Gruppe 91. Bis dahin waren sie die Jesus-People. Ihr äußeres Erscheinungsbild war ungefähr wie das der Hippies. Die Frauen trugen lange Kleider, die Männer hatten eine „Matte“, wie man damals sagte. Die Gruppe waren nie starr, deshalb konnte sie der Wind oder der Geist der Zeit auch bewegen. Herbert Rösler wurde damals eingegeben, auf andere exklusivere Weise der Menschheit das zu vermitteln, was er und seine Freunde erlebt hatten. Die Gruppe kleidete sich anders und sie mauserten sich zu ernstzunehmenden jungen Leuten.

Um 1976 überredete ein Bekannter die Gruppe, einen Gutshof in der Nähe des Bodensees zu übernehmen. Es war zwar ein total verrottet Anliegen, aber die Gruppe sagte ja, denn die Lage war für ihre Zwecke ideal. Der Hof lag zwischen Überlingen und Pfullendorf, außerhalb eines kleinen Dorfes. Ein Teil von der Truppe zog voraus, um die ersten Vorbereitungen zu treffen, damit man überhaupt dort wohnen konnte.

So deckten sie zum Beispiel in Tübingen das damals im Umbau befindliche Wilhelmsstift ab, um mit diesen Ziegeln das Dach des Gutshauses neu zu decken. Die Gruppe machte einen Fünf-Jahres-Vertrag mit dem Besitzer des Hofes, der Betrag war nur symbolisch, aber sie verpflichteten sich, das Gutsgelände zu renovieren. So begann die Gruppe um Herbert Rösler mit der Arbeit. Sie verputzten das Haus komplett neu mit einem Spezialputz gegen Schimmelpilz und renovierten das Gebäude vom Keller bis zum Dach. Marmortreppen wurden gelegt, das ganze Haus isoliert und mit weißen Wänden bestückt, Glaswände wurden eingezogen – es war eine Totalrenovierung. Sogar die Scheunen wurden umgebaut und eine grosse exclusive Galerie entstand. Nach einiger Zeit Arbeit war es ein Kunst und Kulturgenuss, die Gruppe zu besuchen. Zu dieser Zeit so um 1980 gab es dann auch die ersten Presseberichte über den Künstler Herbert Röslers und die Gruppe 91

Explosives Schaffen Herbert Röslers

Schon währed den handwerklichen Umbauten auf diesem Hof begann Herbert Rösler zu malen „wie ein Wilder“.In mancher Nacht, in der die andern der Gruppe schliefen, überraschte Herbert Rösler sie am nächste Morgen mit einer Menge von Bildern, Plastiken und Entwürfen. Rösler war nicht zu bremsen, aber die Malerei allein stellte ihn nicht zufrieden. Er entwarf in allen Richtungen: Mode, Möbel, Schmuck, Geschirr, Architektur, Innenarchitektur – einfach alles -, was zum Leben gehört.

Bis dahin war die Kleidung der Truppe nicht sonderlich auffällig, aber nun begann eine neue Zeit. Die Frauen setzten die Modeentwürfe Röslers um, und auf einmal war das Erscheinungsbild der Truppe um Herbert Rösler ganz spezial. Wenn sie irgendwo unterwegs waren und durch eine Stadt gingen, waren sie plötzlich der Mittelpunkt, denn da war keine Konfektion mehr. Es begann ein wunderbares Erwachen für – die Gruppe 91 – die Menschen, die nun schon ein paar Jahre mit Herbert Rösler lebten. Die einzelnen Mitglieder entdeckten und entwickelten ihre verschiedenen Talente, und es begann ein reges Schaffen in allen Gebieten. Man übte sich im Gesang, im Tanz, in der Musik und auch im Schauspiel, sowie in den verschiedenen Techniken um die Entwürfe Röslers umzusetzen. Es war eine riesige künstlerische Explosion, und bald setzte die Gruppe sich zusammen und suchte nach einen Namen für diesen Stil. Sie ließen die Gedanken fließen, und plötzlich war er da, der Slogan für ihre Arbeit – FÜR EINE NEUE WELT -

H. Rösler Design 
Mode 
Galerie auf dem Gutshof am Bodensee 
Neues Musikinstrument 
Handskulptur aus verschiedenen Metallen 
Galerie auf dem Gutshof am Bodensee 
Mode 

Mode

Stuhl und Tisch 
Galerie am Bodensee 
Schminktisch 
Architektur 
Galerie am Bodensee

1981 erste Ausstellung unter dem Motto "für eine neue Welt"

1981 machte die Gruppe 91 dann die erste Ausstellung unter diesem Namen in der Halle 8 auf dem Friedrichshafener Messegelände

5000 qm bestückt mit Malerei, Grafik, Plastiken, Architekturmodellen sowie Mode, Möbel und Schmuckdesign. Weil der Messeleitung diese Ausstellung so gut gefiel, wurde die Truppe dann öfter zu Messen als Auflockerung eingeladen. Sie bekam einen Platz zugewiesen, an dem sie neben den kommerziellen Ausstellungen als Ausgleich ihren kulturellen Beitrag gab, zum Beispiel 1982 bei der Ratio und bei der Internationalen Bodenseemesse (IBO).

Eigentlich lief alles gut, wäre da nicht der Hausbesitzer des Gutshofes gewesen, der mit dieser Arbeit der Gruppe 91 und Herbert Röslers künstlerischem Werdegang überhaupt nicht einverstanden war. Es ging dann soweit, dass er der Gruppe nach fünf Jahren, wo alles fertig umgebaut war, kündigte. Was wollten die Gruppe machen, sie war diesen Vertrag eingegangen. Eines Tages stand morgens der Möbelwagen vor der Tür. Weil niemand wusste, wo sie mit der Gruppe hinsollten, machten die Gruppe selbst den Vorschlag, in eine der Scheunen zu ziehen, die aber mittlerweile ja schon zu einer exklusiven Galerie ausgebaut war. Dort wohnnten sie dann einige Monate und suchten nach einer neuen Bleibe .

1983 - Schwerer Autounfall - Markanter Schnitt in Herbert Röslers Leben

Am 18.Juni 1983 fuhr ein Teil der Gruppe nach München, unter anderem , um nach einem neuen Platz zu suchen. Auf der Rückfahrt kam ein Augenblick, der das Leben erneut auf ein ganz anderes Gleis setzen sollte. Ein schwerer Unfall mit einem Motorradfahrer nahm diesem Mann das Leben und Herbert Rösler 90 % seines Sehens. Schon in der Nacht wurde Herbert Rösler nach Tübingen in die Uni-Augenklinik gebracht. Monatelang wurde durch Operationen versucht, sein Augenlicht zu retten oder zu verbessern, aber nur 10 % auf einem Auge blieben, das andere wurde völlig blind.

Ende 1983 entstand in der Uniklinik Herbert Röslers Buch

" FÜR EINE NEUE WELT "

Herbert Rösler wollte schon lange ein Buch schreiben unter dem Motto „für eine neue Welt“. Da er aber so motorisch war, fand er dazu nie die Ruhe. Während seines monatelangen Aufenthalts in der Augenklinik hatte er nun Ruhe und wirklich – sein Wunsch wurde wahr-. Er diktierte seiner Frau Ischabella in dieser Zeit wunderbare Lyrik und Prosa sowie Erläuterungen zu vielen Themen des Lebens, und sein Buch „für eine neue Welt“ wurde 1985 gedruckt und verlegt vom G91 Verlag.

Ende 1983 Umzug nach Tübingen

Da die Gruppe ihren Wohnsitz am Bodensee ja verlassen musste, suchte sie in Tübingen und Umgebung nach Lagermöglichkeiten und einer Bleibe. Es war nicht leicht, aber sie fanden dann doch eine exklusive Penthousewohnung , in der sie Herbert Rösler dann auch nach seiner Entlassung aus der Klinik empfangen konnten. Die Truppe richteten die Wohnung im Rösler-Stil ein, und so waren sie umgeben von wunderbaren Bildern und exclusiven Kunstgegenständen. Es gab Situationen, dass Menschen speziell in diese Wohnung kamen, nur um zu fotografieren, weil es dort so einzigartig war.

Man hätte nun, nach dem Autounfall, denken können, das Schaffen Herbert Röslers wäre zu Ende, denn mit 10 % Sehen auf einem Auge ist bei einem normalen Menschen nicht mehr viel drin. Rösler war aber kein „normaler“ Mensch. Er war so positiv und fröhlich, als wenn ihm eine Last genommen wäre, malte und entwarf in einer Intensität wie noch nie. Es ging immer um das Eine „für eine neue Welt“. Rösler und seine Truppe störte jeder konfektionierte Gegenstand wie Türgriff-rahmen, Lichtschalter usw., und so versuchten sie allem eine neue gekonnte Form zu geben.


Eine Lyrik Herbert Röslers bestimmte schon einige Zeit das Fühlen und Denken der Gruppe.


Was Wahrheit ist

ist keine Frage nach Verstand

doch nach Verstehen meiner Sinne voll erkannt

wer sagt mir Breite Höhe Tiefe

und wenn ich bis zur Morgenröte liefe

kann ich's nicht fassen mit Verstand

dies zu verstehen

es kommt von einem andern Land

Trotz hohem Verlust seiner Sehkraft - unerschöpfliches Gestalten

Zu dieser Zeit, also kurz nach dem Autounfall, ist wohl der größte Teil des sichtbaren Werks Herbert Röslers entstanden. Während er malte, setzten die Gruppe seine unzähligen Entwürfe um. Es ging vom Tablett bis zum Stuhl, Schrank, Bett, Schmuck, Bekleidung – es ging einfach in alle Lebensbereiche.

Die Gruppe 91 arbeitete „dem Schönen zuliebe“. Die Frauen setzten ein paar hundert Modeentwürfe um, und sie trugen sie auch. Plötzlich ging da ein Mann durch die Stadt mit zwei Frauen an seiner Seite, die man einfach nicht einordnen konnte. Freie Menschen an keinen Modezwang gebunden – einfach neu. Es gab Leute, denen die Begegnung mit Herbert Rösler und seinen Freunden zu einem Erlebnis für das ganze Leben wurde. Aber hinter all diesen scheinbaren Äußerlichkeiten stand dieser eine Mann, der vor zirka 2000 Jahren schon einmal alles auf den Kopf gestellt hat - Jesus von Nazareth - .

Wer Herbert Röslers Werk in aller Nüchternheit betrachtet und seine Sinne nicht betrügt, muß zugeben, dass diese Fülle an Inspiration einmalig ist und das für einen " ungelernten fast blinden Menschen "


Fotos folgen


Plan für Weltkulturzentrum[Bearbeiten] Herbert Röslers Schaffen in Tübingen 
Stuhl 
Architektur 
Tablett 
Malerei 
Innenarchitektur 
Emblem der G91 

Innenarchitektur

Showaufnahme 
Mode 
Regal 
Happening 1979 
Schuhdesign

" Jetzt können wir sagen Chadasch "

Unter diesem Titel hat das Tagblatt Tübingen 2002 einen Artikel über Herbert Rösler und seine Gruppe geschrieben und wirklich, plötzlich war er da, der Name für Herbert Röslers Kunststil Chadasch.

Hinter diesem Namen verbergen sich viele verschiedene Malstile und Techniken wie Naturalismus, Impressionismus, Expressionismus, Surrealismus usw.usw...Aber auch die vielseitige Gestaltungsarbeit Herbert Röslers fällt darunter. Er liess sich nie festlegen, auch wenn das für sein Bekanntwerden eventuell besser gewesen wäre. Rösler blieb sich treu, ohne Kompromisse einzugehn, ihn konnte man in keine Schublade zwängen. Er war "neu" wie sein Stil.

1991 Umzug in den "Wilden Westen" Tübingens

Zum Leben der Gruppe um Herbert Rösler hat es immer wieder gehört, keine zu tiefen Wurzeln fassen zu können – so mußte die Gruppe auch ihr Domizil in der Quenstedtstraße Tübingen wieder verlassen. Es war die Eigentumswohnung eines Arztes aus Rottweil, der sich mit diesem Kauf verschuldet hatte und die Wohnung verkaufen mußte. Die Gruppe wandte sich an die Stadt als wohnungssuchend. Es gab dann einen Termin zur Besichtigung der neuen Unterkunft. Man trafen sich im Westen Tübingens, am Rande einer kleinen Siedlung mit Holzhäusern – ungewöhnlich für Tübingen -.

Die Aussage eines Gruppenmitglieds, - Linda Li - , eine der engsten vertrauten Herbert Röslers: " Mein Herz rebellierte, da ich ja Herberts exklusive Architekturmodelle kannte. Aber Herbert sagte ja mit der Begründung "Gott hat uns so geführt". Heute bin ich sehr dankbar für diese Entscheidung."

Das „Dorf“ war beim Einzug der Gruppe noch fast unbewohnt und sie begannen ihr Häuschen innen zu verzaubern. Langsam kamen die ersten Nachbarn – keine Deutschen, die Farben und Mentalitäten dieser Erde umgaben plötzlich die Gruppe – und da die meisten der Gruppe Deutsche waren und auch noch etwas ungewöhnliche Deutsche, wurde ihr Häuschen in der Sindelfinger Straße zum Anlaufplatz vieler menschlicher sowie materieller Nöte. Durch ihre geistige Einstellung halfen sie so gut es ging. Die Gruppe um Herbert Rösler engagierten sich einige Jahre ziemlich stark in diesem „Dorf“.So baute Rösler für die Asylanten zum Beispiel eine Wohnung zur Festwohnung aus – alles vom Feinsten - mit Plexiglaswänden, Tanzraum, Küche usw. Linda Li machte mit den Kindern jede Woche „Müllabfuhr“ im Dorf. Die Gruppe stellte Papierkörbe auf und besorgten für das ganze Dorf Polstergarnituren über's Wochenblatt. Viele Asylanten bekamen von Herbert Rösler speziell entworfene und von der Gruppe angefertigte Regale mit Glimmer und Plexiglas für die ersten Telefone. Nachdem die neuen „Freunde“ etwas selbstständiger geworden waren und die Gruppe bereichert durch das Kennenlernen von so vielen anderen Arten und Kulturen, zog sie sich wieder ein wenig zurück, um der eigentlichen kulturellen Arbeit wieder mehr nachzugehn.

Die Galerie an der Steinlach

Mittlerweile hatte die Gruppe um Herbert Rösler nun auch eine Räumlichkeit, um der Öffentlichkeit die Werke Röslers zu presentiren „die Galerie an der Steinlach“ - der ehemalige Pferdestall der Thiepvalkaserne. Sie bekamen diese Räume 1991 in total heruntergekommenem Zustand, aber da sie ja in Umbau und Renovierungsarbeiten geeicht waren, war der dieses Gebäude bald eine exklusive einmalige Ausstellung. Die Gruppe leugnete nie, was uns antrieb und das nahmen ihr viele Menschen übel. Man setzte ihr einen Stempel auf, den sie bei vielen bis heute haben - „ man nannte sie eine Sekte“. - Obwohl die Gruppe nie Mitglieder sammelte, keine Rituale durchführte und auch keine Gelder einnahm, blieb dieses Makel bei manchen haften, aber alles ist gut. Wer den Mut hat, seine Augen und Sinne selbst urteilen zu lassen, und das Werk der Gruppe in aller Objektivität betrachtet, wird bald merken, daß es Menschen sind, die Gott, die Kunst und das Schöne lieben, aber ohne Religion, Konfession, Tradition und Vorurteile. Die Mitglieder der Gruppe 91 lieben den, nach dem unsere europäische Zeit gerechnet wird – Jesus von Nazareth - aber so wie er wirklich war und ist.

Entstehung des G91 Baus

Das Ringen um eine neue Welt ging immer weiter, und so mietete die Gruppe 1995 eine alte verrostete Panzerhalle – direkt am Eingang Tübingens, wenn man von Reutlingen über die B 28 kommt – um ihr Dekorationsmaterial unterzubringen, so war es anfangs gedacht. Wenn aber die Gruppe 91 etwas in die Hände bekam, wurde es immer der Verwandlung unterzogen, und so begannen sie nach einigen Überlegungen die komplette Halle zu umbauen. Mit architektonischen Anbauten, nach Entwürfen von Herbert Rösler bekam die alte Panzergarage langsam ein neues Kleid, welches der Gruppe und Herbert Rösler einigermaßen entsprach.

So entstand der G91 Bau. Viele Autofahrer fuhren von der B 28 ab und fragten nach, was denn da geschehe, aber in der Halle war noch nichts geboten außer Rost und festgefahrener Erde. So beschloss die Gruppe, die Halle asphaltieren zu lassen und begann dann doch, einen Teil als Ausstellungraum auszubauen. Irgendwann um das Jahr 1998 öffnete der G91 Bau zum ersten Mal seine Pforten. Es wurde nie ein Platz für die Masse, aber viele feinfühlige und tiefgründige Menschen fanden in den letzten Jahren etwas ganz Besonderes in dieser Kunst und Kulturschau. Auch Gruppen und Schulklassen kommen und kamen, und sogar Familienfeiern bekamen ein besonderes Flair durch den Besuch im G91 Bau.

Herbert Rösler als Protektor

Da Herbert Rösler ein wunderbares Gespür dafür besaß, welche Begabungen in jedem Menschen stecken, wenn man davon auch noch gar nichts sieht, kam auch aus – den Mitgliedern der Gruppe 91 – etwas heraus. So berichtet z.B. Linda Li über sich, daß ihr Sein ohne diesen Mann, ein ganz anderes wäre. Er sah in ihr das Modell, obwohl sie anfangs vor jedem Fotoapparat davonlief. Auch sah er in ihr die Sängerin, obwohl sie keine Stimme und auch kein musikalisches Gehör hatte. Linda Li glaubte diesem Mann, überwand ihre Hemmungen, wurde selbst zur Künstlerin und durfte nun schon vielen Menschen Freude bringen durch das, was sie durch Herbert Rösler bekam. Ähnlich ging es auch den anderen Mitgliedern der Gruppe

Eine persönliche Aussage der Gruppe 91 Danke, lieber Herbert !

2002 Verlust der Galerie an der Steinlach

Wie schon berichtet, gab es die Galerie an der Steinlach, die sich auf dem Gelände der Thiepvalkaserne Tübingen befand. 2001 wurde das ganze Areal vom Bund an privat verkauft und es hieß, unter den Bedingungen wie beim Bund ginge es nicht mehr. Es war ein Kampf zwischen der Liebe zum Schönen und dem Geld. Das Resultat: die Galerie an der Steinlach und auch die Bühne und die Kleiderschau im G91 Bau mit 70 umgesetzten Modellen von Herbert Rösler gibt es nicht mehr, da der Platz gebraucht wurde, um das Material aus der Galerie an der Steinlach unterzubringen. Die Gruppe um Herbert Rösler war und ist positiv, denn alles wird gut,ein Slogan Röslers. Durch alle Höhen und Tiefen des Lebens entstanden immer weiter schöne Dinge. Die Liebe zur Kunst und die unkonventionellen Liebe zu Gott waren das Lebenselixier der Gruppe. Diese beiden Dinge trieben Herbert Rösler und seine Truppe durch die Zeiten und gaben immer neue Inspirationen "FÜR EINE NEUE WELT"

Persönliches

Linda Li behauptet von sich, seit sie Herbert Rösler kennt, gab es für sie keinen Augenblick der Langeweile. Die Gruppe 91 machte auch gemeinsame Reisen, nicht viele, aber diese bewußt. Es gab viele G91 Partys mit Freunden, bei denen wunderbare Lieder entstanden und Happenings stattfanden. Die Gruppe lebte ,liebte und litt dieses Leben gemeinsam mit Herbert Rösler - eine Seltenheit in unserer heutigen Zeit -.

G91 Bau

Der fast letzte Schlag, den die Gruppe um Rösler ertragen muß, ist der Eventuellabriß des G91 Baus. In diesem Bau ist ein unsagbarer Schatz verborgen, aber auch dieses, wenn es denn kommen sollte, wird die Gruppe 91 überleben.

2006 Abschied von Herbert Rösler

Seit der Nacht des 11.November 2006 ist der Motor der G91 – ihr geliebter Freund, Vater, Chef, Bruder, Clown, Kind – einfach alles, was ein Mensch geben kann – leiblich nicht mehr bei der Truppe. Aber seine Maschine läuft, bis sie ihn wiedersehen in einer neuen wunderbaren Welt.

Herbert Rösler ging mit den Worten „alles wird gut.“

Einzelnachweise

  1. Schwäbisches Tageblatt vom 7. 11. 2007 [1]