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Goldfund vom Borgbjerg

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Der Goldfund vom Borgbjerg Banke (dän. Offerfund von Borgbjerg Bakker), auf Seeland, stammt aus der dänischen Spätbronzezeit, etwa von 800 v. Chr. Der Borgbjerg von Boeslunde nördlich von Skælskør war damals eine Heilige Stätte. Beleg sind die Funde, die man Mitte des 19. Jahrhunderts an den Seiten der Erhebung machte. Bei zwei Anlässen fand man sechs Goldgefäße, zwei Becher, zwei große Schalen, und zwei Ösenschalen mit Pferdeköpfen verzierten Griffen. Die Behältnisse wurden wahrscheinlich speziell als Opfergabe gefertigt, da ihre dünnwandige Beschaffenheit sie nicht als Gebrauchgegenstände nutzbar erscheinen lässt. [1]

Einschätzung

Der dänische Archäologe Peter Vilhelm Glob (1911-1985) erkannte in einigen der natürlichen Anhöhen Versammlungsplätze der Bronzezeit. Mehrere Hügel lassen seitlich terassenartig eingegrabene breite Prozessionswege oder eine Rampe erkennen, die zur Kuppe führt. Derartige Kuppen sind bei Havegård in der Nähe von Illebølle auf Langeland (Dänemark) und im Nymarkshave beim Schloss Egeskov auf Fünen erhalten. Der Borgbjerg hat eine ähnliche Rampe. Eisenzeitlich sind die Funde von den Kuppen des „Borrebjerg" und des „Bygbjerg" auf Sejerø, in deren Seiten ebenfalls Rampen eingegraben sind. Der „Dyret" bei Onsbjerg auf Samsø und der „Ellemandsbjerg" auf Helgenæs und der „Dagbjerg Dos" in Jütland sind weitere Beispiele dieser Art. Auf keiner der drei letztgenannten Anhöhen wurden jedoch Funde gemacht oder Erdarbeiten vorgenommen.

Umgebung

Boeslunde ist auch Beispiel dafür, dass man in frühchristlicher Zeit an alten Kultstätten Kirchen baute. Auch hier soll eine Holzkirche gestanden haben. Die neue Kirche von Boeslunde liegt auf der Ostseite des Hügels. An ihrem Fuß liegt die Hellig-Kors-Kilde, (Heilig-Kreuz-Quelle), die im Mittelalter von Kranken besucht wurde und schon in der Vorzeit Bedeutung gehabt haben muss. Der Hügel ist heute stark zerstört. Er wurde durch Kiesentnahme abgegraben, und die Bebauung rückte dicht an den Hügel. Die unbedeutenden Reste der Rampe kann man im Süden erkennen, und nur ein kleiner Teil der flachen Kuppe ist erhalten. Heute ist hier eine Open-Air-Bühne und eine Gedenkstätte für den Minister F. J. Borgbjerg, dessen Großvater einen der Goldfunde machte und sich nach der Stätte benannte.

Einzelnachweise

  1. Abbildung des Fundes


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