Wolle
Als Wolle bezeichnet man die weichen (im Gegensatz zum Deckhaar) Haare des Felles einiger Säugetiere, insbesondere von Wollschafen (Schurwolle), einigen Ziegenrassen (Kaschmirwolle), Kaninchen (Angorawolle), Kamelen (Kamelhaarwolle) und Lamas (Alpaka). Die Tiere werden meist geschoren oder ausgekämmt (Kaschmirwolle), Angorakaninchen werden gar gezupft (das ist für die Tiere schmerzfrei, man löst jeweils vorsichtig nur die fast schon losen Haare). Die Wolle anschließend vorbehandelt (gewaschen, gekämmt, gefärbt oder gebleicht) und zum langen Faden versponnen. Dieser Faden lässt sich dann zu Stoffen weben, wird auch zum Stricken Strickwaren und Trikotage verwendet oder bei Teppichen von Hand oder maschinell geknüpft.
Wolle, besonders die Schafwolle enthält das wertvolle Wollfett Lanolin. Das wird vor der üblichen Verarbeitung der Wolle entzogen um es entweder später, der gereinigten und veredelten Wolle wieder zu verabreichen oder es wird in der Kosmetikindustrie und Textilindustrie noch für weitere Zwecke gebraucht.
Die gereinigte und gekämmte Wolle kann auch zu Filz verarbeitet werden, etwa durch Filzen oder Walken. Darüber hinaus wird Wolle, auch für Matratzen oder als natürliche, biologische Isolation verwendet. Speziell Schafwolle ist als Isolation gut geeignet, da sich nicht brennbar ist und bei Brandeinwirkung nur verklumpt. (Man kennt sie leich am typischen Brandgeruch)
Die Bezeichnung Schurwolle bzw. "Reine Schurwolle" drückt aus, dass es sich um neue, unmittelbar von einem lebenden Tier stammende Wolle handelt und nicht um eine wiederverwendetes, also als Alttextilien hergestelltes Recyclingprodukt Reißwolle.
Die Strickwolle, die für die kreativen Strickerinnen im Wollhandel verkauft wird, ist heute meistens ein Gemisch von Wolle und Kunstfasern, man spricht auch von Ausrüstung. Dabei werden der Wolle verschiedene Eigenschaften verliehen, die das Naturprodukt Wolle nicht hätte: Mottensicherheit, Filzfreiheit, Waschmaschinenfähigkeit usw.
- Der Name Baumwolle leitet sich von den Büscheln langer Fasern in den Fruchtständen der Baumwollpflanze (lat. Gossypium) ab, die die Ausbreitung der Pflanzensamen über größere Distanzen ermöglichen. Viele Pflanzensamen tragen solche Samenhaare (auch Samenwolle), doch nur die von der Baumwollpflanze werden zur Textilherstellung verwendet. Wie die tierischen Wollhaare dienen diese Pflanzenfasern als Grundlage zur Herstellung von Fäden und Stoffen. Baumwolle ist die in der Textilherstellung verbreitetste Naturfaser.