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Norfloxacin

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Strukturformel
Allgemeines
Freiname Norfloxacin
Andere Namen
  • IUPAC: 1-Ethyl-6-fluor-4- oxo-7-(piperazin-1-yl) -1,4-dihydrochinolin -3-carbonsäure
  • Latein: Norfloxacinum
Summenformel C16H18FN3O3
Kurzbeschreibung

weißes bis schwach gelbes, hygroskopisches, lichtempfindliches, kristallines Pulver

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 70458-96-7
PubChem 4539
DrugBank DB01059
Wikidata Q417897
Arzneistoffangaben
ATC-Code
Wirkstoffklasse

Fluorchinolon-Antibiotika

Wirkmechanismus

Gyrasehemmer

Eigenschaften
Molare Masse 319,33 g·mol−1
Dichte

1,344 g·cm−3

Schmelzpunkt

227–228 °C [1]

Siedepunkt

555,8 °C (760 mmHg)

Dampfdruck

6,77·10−13 mmHg (25 °C) [1]

Löslichkeit

schwer oder sehr schwer löslich in Wasser; schwer löslich in Ethanol, Aceton; leicht löslich in Essigsäure; wenig löslich in Chloroform; sehr schwer löslich in Methanol, Ethylacetat; praktisch unlöslich in Diethylether

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Norfloxacin ist ein synthetisches Breitband-Antibiotikum aus der Gruppe der Gyrasehemmer zur oralen Einnahme. Es gehört zur Substanzklasse der Fluorchinolone. Das farblose bis blassgelbe kristalline Pulver ist unbegrenzt löslich in Eisessig und in sehr geringen Mengen löslich in Wasser, Ethanol und Methanol.

Es zeigt eine hohe in vitro Aktivität gegenüber einem weiten Bereich von grampositiven und gramnegativen, aeroben Bakterien.

Norfloxacin wird in Tablettenform als Noroxin® hauptsächlich zur Behandlung von Harnwegsinfektionen und Gonorrhoe verschrieben. Die wichtigsten Nebenwirkungen sind typisch für die Substanzklasse der Fluorchinolone. Dazu gehören Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Schwindel und neuropsychiatrische Reaktionen. Sehr selten kann es bei allen Gyrasehemmern – auch nach kurzzeitiger Einnahme – zur Ruptur großer Sehnen, z. B. zur Achillessehnenruptur kommen.[3]

Nach einer Empfehlung der europäischen Arzneimittelbehörde EMEA vom Juli 2008 sollte Norfloxacin aufgrund ungünstiger Risiko-Nutzen-Abwägung und nicht ausreichend nachgewiesener Wirksamkeit nicht mehr für die Behandlung der komplizierten Nierenbeckenentzündung/Pyelonephritis eingesetzt werden. [4]

Einzelnachweise

  1. a b c Eintrag in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM) (Seite nicht mehr abrufbar)
  2. a b Norfloxacin bei sigma-aldrich
  3. R. Stahlmann, H. Lode, Chemotherapie Journal 1998, 7(3), 107-116 (http://www.p-e-g.org/publikationen/ctj/107_116.pdf)
  4. http://www.emea.europa.eu/pdfs/human/press/pr/38026008en.pdf