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Grangie

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Eine Grangie (lateinisch: grangium, Vorratshaus) ist die ursprüngliche Bezeichnung für einen Getreidespeicher, später wurden damit umfriedete beziehungsweise befestigte Gutshöfe bezeichnet, die im Mittelalter von Klöstern in Eigenwirtschaft betrieben wurden.

Bedeutung

Um die Versorgung der Klöster mit Lebensmitteln zu sichern, wurde der Landbesitz in einem Netz von Grangien organisiert. Diese Höfe wurden von Konversen und Klosterhörigen unter der Leitung eines Verwalters betrieben.

Über die betriebenen Wirtschaftszweige einiger Klöster liegen aussergewöhnlich gute Informationen vor. So ist beispielsweise für das Kloster Dobrilugk im westlichen Teil der Niederlausitz bekannt, dass in den dazugehörigen Grangien neben dem Getreidebau insbesondere Mohn, Flachs, Hanf und Leinen angebaut wurden. Annähernd geleichbedeutend war auch die Viehwirtschaft. Die Pferdezucht in der Grangie Grautitz an der Elbe (dem heutigen Graditz) hat sich bis heute erhalten.

Orte

In französischsprachigen Gegenden sind Ortsnamen mit dem Namensbestandteil Granges oft mit einer früheren Grangie verbunden. Siehe den Begriffsklärungsartikel Granges.