Kartoffelkäfer
Kartoffelkäfer | ||||||||||||
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![]() Kartoffelkäfer | ||||||||||||
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Die Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata - etwa: "Zehnstreifen-Leichtfuss") ist eine Art aus der Familie der Blattkäfer.
Aussehen

Der Kartoffelkäfer ist gelb, wobei sein Halsschild schwarze Flecken aufweist und sich auf den Flügeldecken zehn dunkle Streifen befinden. Er ist etwa 1 cm groß.
Verbreitung
Der Käfer ist weltweit verbreitet. Ursprünglich kam er aus Amerika, von wo aus er 1877 nach Europa eingeschleppt wurde. Seine ursprüngliche amerikanische Heimat lag im Bundesstaat Colorado. Im Amerikanischen wird der Kartoffelkäfer auch "Colorado beetle" genannt. Seine ursprüngliche Nahrungspflanze war die "Büffelklette", die auch zur Familie der Nachtschattengewächse gehört. Der Übergang auf die Kartoffel vollzog sich im Grunde zufällig. Durch das Vordringen weißer Siedler (und mit ihnen ihrer Kartoffelpflanzen) wurde dem Käfer seine neue Nahrungspflanze praktisch entgegengebracht.
Nahrung
Der Kartoffelkäfer und seine Larven ernähren sich von Teilen der Kartoffelpflanze (und anderen Nachtschattengewächsen). Daher auch der Name "Kartoffelkäfer". Kartoffelkäfer können innerhalb kurzer Zeit ganze Felder kahl fressen.
Entwicklung

Die Käfer legen im Juni ihre Eier, aus denen schon nach 3 bis 12 Tagen die Larven schlüpfen. Die Larven sind rötlich mit schwarzen Punkten. Nach etwa 2 - 4 Wochen kriechen diese in die Erde, um sich dort zu verpuppen. Nach etwa zwei Wochen schlüpfen dann die Kartoffelkäfer, die jedoch noch mindestens eine Woche im Boden bleiben. Pro Jahr gibt es 1 - 2 Käfergenerationen. Die Kartoffelkäfer überwintern im Boden.
Kartoffelkäfer als Mittel der Propaganda
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs vermehrten sich Kartoffelkäfer in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands sprunghaft, bis um 1950 fast die Hälfte der landwirtschaftlichen Anbaufläche befallen war. Die DDR-Führung war nicht in der Lage, der Katastrophe Herr zu werden, nutzte die Plage aber zu propagandistischen Zwecken im Kalten Krieg, indem sie fälschlicherweise behauptete, dass eigens in den USA gezüchtete Käfer durch amerikanische Flugzeuge gezielt als biologische Waffe zur Sabotage der sozialistischen Landwirtschaft abgeworfen wurden. Ab 1950 wurde auf Plakaten und in zahlreichen Medienberichten eine Kampagne gegen die Amikäfer oder Colorado-Käfer gestartet, die Saboteure in amerikanischen Diensten genannt wurden.
Literatur
- Welcher Käfer ist das?, Kosmos, ISBN 3-440-05728-3
Weblinks
- http://www.kindernetz.de/oli/tierdb/index.php?tid=124&reiter=steckbrief
- http://www.tmg.musin.de/bodentmg/tmgnatur/insektenhome/kartoffelkaefer.html
- http://www.m-ww.de/kontrovers/gentechnik/kartoffelkaefer.html
- http://www.faunistik.net/DETINVERT/COLEOPTERA/CHRYSOMELIDAE/LEPTINOTARSA/leptinotarsa.decemlineata.html
- Ausstellung u.a. mit Plakaten zum "Amikäfer"
Siehe auch: Bacillus thuringiensis, Biologische Schädlingsbekämpfung