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Sehepunkte

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Begründung:Wenn das relevant ist (was es wohl ist), dann sollte der Text doch bitte nicht so anpreisend und werblich sein. Das liest sich ja wie eine Mitteilung aus deren PR-Abteilung. --Weissbier 11:34, 12. Sep. 2008 (CEST)



Die sehepunkte sind ein epochenübergreifendes, frei zugängliches (Open Access)- Online-Rezensionsjournal für die Geschichts- und Kunstwissenschaften.

Trägerschaft und Nutzung

Die sehepunkte erscheinen seit November 2001 am 15. eines jeden Monats mit ca. 80 bis 100 Buchbesprechungen. Im Sommer eines jeden Jahres erscheint eine Doppelausgabe (Nr. 7/8). Die Inhaltsverzeichnisse der monatlichen Ausgaben können als E-Mail-Nachricht kostenlos abonniert werden. Die sehepunkte sind aus einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Kooperation des Historischen Seminars der Ludwig-Maximilians-Universität München mit der Bayerischen Staatsbibliothek hervorgegangen. Sie werden heute überwiegend vom Freistaat Bayern finanziert und sind redaktionell an den Universitäten München und Mainz angesiedelt.

Das Impressum nennt als Herausgeber „Gudrun Gersmann, Peter Helmberger, Hubertus Kohle, Matthias Schnettger in Verbindung mit dem Herder-Institut, Marburg, und dem Institut für Zeitgeschichte, München-Berlin“.

Die Erstellung des Journals beruht zu einem wesentlichen Teil auf der Arbeit der (fast 50) ehrenamtlich tätigen Fachredakteurinnen und Fachredakteure. Der verantwortliche Fachredakteur/Die verantwortliche Fachredakteurin wird unter jeder Rezension namentlich aufgeführt („Redaktionelle Betreuung“).

Die Arbeit der Redaktion wird von einem Wissenschaftlichen Beirat begleitet, dem Prof. Dr. Peter Funke (Universität Münster) vorsitzt.

Bis Herbst 2008 haben über 3000 Internet-Nutzer das E-Journal (kostenlos) abonniert. Pro Monat verzeichnen die sehepunkte mehr als 400.000 Seitenaufrufe von über 35.000 unterschiedlichen Rechnern. Bis Herbst 2008 wurden insgesamt fast 6000 Bücher rezensiert.

Der Name

Der ursprünglich aus der Optik stammende Name sehepunkte wurde von den Herausgebern in programmatischer Absicht vom Theologen und Historiker Johann Martin Chladenius (1710–1759) entlehnt, einem typischen Vertreter der Auslegungskunst um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Chladenius hatte in seiner 1742 veröffentlichten Einleitung zur richtigen Auslegung vernünftiger Reden und Schriften mit dem „Sehepunckt“ die subjektive Perspektive des Historikers charakterisiert: Da jede Wahrnehmung vom Standpunkt der wahrnehmenden Person bedingt sei, hänge auch die Deutung historischer Ereignisse maßgeblich vom Wissen und von der Haltung des Urteilenden ab.

In einer Zeit, deren Geschichtsverständnis noch weitgehend den starren Auffassungen des Spätbarock verpflichtet war, trat mit Chladenus somit ein kritischer und innovativer Erkenntnistheoretiker hervor. Er hob die Relativität des menschlichen Urteilsvermögen im Allgemeinen hervor und verwies damit auch die Geschichtsschreibung auf das Problem des später so genannten Hermeneutischen Zirkels.

Konzept

Die sehepunkte legen neben Aktualität vor allem Wert auf Qualität und Vielfalt der Perspektiven im Sinne der von Chladenius geforderten pluralistischen Geschichtswissenschaft. Das Journal ist (im Gegensatz zu seinem Vorgängerorgan PERFORM) epochenübergreifend und interdisziplinär angelegt. So finden neben Beiträgen aus der Kunstgeschichte, auch die Rechts-, Medizin-, Wirtschafts-, Frauen- und Geschlechter- sowie die Umweltgeschichte ihren Platz. Neben der deutschsprachigen Fachliteratur werden in den sehepunkten in zunehmendem Maße auch internationale Publikationen rezensiert. Seit September 2006 werden – in unregelmäßigen Abständen – Rezensionen zum Bereich ‚Islamische Welten‘ publiziert. Die Buchbesprechungen erscheinen überwiegend in deutscher Sprache, in wachsender Zahl aber auch auf Englisch, Französisch oder Spanisch. Die kunsthistorischen Rezensionen erscheinen parallel zusätzlich im seit dem Jahr 2000 existierenden Online-Journal KUNSTFORM.

Die sehepunkte sind nach dem Prinzip von Open Access frei nutzbar. Das Journal folgt somit der übergreifend festzustellenden Tendenz, wissenschaftliche Inhalte der Scientific Community wie auch der interessierten Öffentlichkeit kostenfrei zugänglich zu machen.

Die Struktur des Journals folgt einem beständigem Schema: Neben einer Kategorien „Forum“, die in jeder Ausgabe einem oder mehreren besonderen Thema/Themen gewidmet ist, folgen „Altertum“, „Mittelalter“, „Frühe Neuzeit“, „19. Jahrhundert“, „Zeitgeschichte“ und „Kunstgeschichte“.

Zu einigen Büchern werden die Inhaltsverzeichnisse (als PDF) angeboten. Es gibt die Möglichkeit, direkt über den Karlsruher Virtuellen Katalog (KVK) nach der Verfügbarkeit der rezensierten Titel in Bibliotheken zu recherchieren. Jede Rezension kann über einen Link kommentiert werden (wobei den Rezensenten auch die Möglichkeit zur Replik offen steht).

In jeder Ausgabe werden die in der Redaktion neu eingetroffenen Bücher aufgelistet. Die Vergabe der Rezensionen erfolgt durch die Herausgeber und/oder die Fachredakteure.

Mit einer differenzierten Suche kann gezielt nach unterschiedlichsten Kriterien recherchiert werden.

Literatur

  • Gudrun Gersmann: Wege durch den Literaturdschungel. Rezensionen im Internet. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 54 (2003), Heft 7/8, S. 452–454
  • Peter Hassel: Geschichtsdidaktik im 18. Jahrhundert: Johann Martin Chladenius, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 42 (1991), Heft 1, S. 22-29

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