Alkoholkrankheit
Die Alkoholkrankheit (früher auch: Alkoholismus) ist eine chronische stoffgebundene Suchtkrankheit. Laut ICD-10 zählt sie zu den Psychischen und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen (F10). Der die Abhängigkeit und körperlichen Krankheitsbilder verursachende Stoff ist der Alkohol, genauer Ethanol (Äthylalkohol), der bei der alkoholischen Gärung entsteht.
Alkohol ist in vielen Kulturen eine gesellschaftlich anerkannte Droge, deren Konsum in manchen Situationen geradezu erwartet wird. Dies erschwert die Auseinandersetzung mit dem Problem und begünstigt Alkoholmissbrauch und Alkoholsucht wesentlich. Dabei kann die Alkoholkrankheit bereits durch den regelmäßigem Konsum kleinerer Mengen beginnen. Nicht immer fallen die Betroffenen durch häufige Rauschzustände auf. Um den Krankheitswert der Störung zu betonen, aber auch um die Hemmschwellen bezüglich Inanspruchnahme ärztlicher Hilfe abzubauen, sollte heute auf den Ausdruck Alkoholismus verzichtet werden.
Übermäßiger Alkoholkonsum verursacht schwere und bleibende psychische und körperliche Folgeerkrankungen. Die Alkoholkrankheit verläuft relativ unauffällig und langsam. Sie kann tödlich verlaufen. Den erkrankten Personen wird die Schwere ihrer Erkrankung oft nicht bewusst. Im fortgeschrittenen Zustand leiden sie unter dem körperlichem Verfall durch Folgeerkrankungen und geschwächten Abwehrkräften, sowie unter einem schlechten allgemeinen Zustand wegen des beeinträchtigten Stoffwechsels und unter sozialer Isolation (Verlust von Freunden, Familie). Hinzu kommen Wahrnehmungs- und Hirnstörungen sowie Psychosen. Viele Alkoholiker sterben daher unbeschwert. In manchen Fällen bleibt die Alkoholkrankheit aber auch lange durch die soziale Einbindung der Menschen moderat.
Es wird angenommen, dass Persönlichkeitsdefizite eine Ursache des Alkoholmissbrauch sind, welche durch den Genuss von Alkohol teilweise kompensiert werden können. So sind viele Alkoholkranke kaum in der Lage in nüchternem Zustand eine Bitte abzuschlagen, weil sie Angst vor Ablehnung haben (so genannte Ja-Sager). Dies gelingt erst mit Hilfe des Alkohols, dann jedoch häufig als Überreaktion.
Die Defizite eines Alkoholpatienten werden oft von dessen Lebenspartner mitgetragen oder (über-)kompensiert, wodurch der Erkrankte keine Notwendigkeit zur Überwindung seiner Mängel sieht. Meistens zieht der Lebenspartner aus den vermehrten Aufgaben mit dem Alkoholpatienten eine persönliche oder gesellschaftliche Anerkennung, weshalb er teilweise die Beziehung mit dem Alkoholiker für sein persönliches Selbstwertgefühl benötigt („dass du das mit so einem aushältst, finde ich toll“). Daher werden die Partner eines Alkoholikers als Co-Alkoholiker bezeichnet. Eine dauerhafte alkoholfreie Beziehung ist deshalb nur möglich, wenn beide dies erkennen und ändern.
Doch Alkoholismus betrifft nicht nur den Partner, sondern das gesamte Familiensystem. Kinder von Alkoholikern weisen später oft bestimmte Verhaltensmuster auf und sind besonders gefährdet, selbst abhängig zu werden bzw. sich an einen abhängigen Partner zu binden.
Die Alkoholkrankheit wird teilweise der Gruppe der Borderline-Persönlichkeitsstörungen zugeordnet. Darunter fallen Patienten mit grenzwertigen, psychosozialen Defiziten.
Ursachen
Die Hauptursache für die Erkrankung scheinen in der psychosozialen Entwicklung der Person zu liegen, auch wenn immer wieder eine genetische Komponente diskutiert wird. Hier sind zum einen genetisch verursachte Unterschiede im Alkoholabbau selbst Gegenstand der Diskussion (Effizienz der Alkoholdehydrogenase), zum anderen werden genetisch determinierte Unterschiede im Neurotransmitterstoffwechsel zwischen Alkoholikern und Nichtalkoholikern diskutiert, wie etwa im dopaminergen System. Sicherlich bestimmen auch Glück oder Unglück bei der Partnerwahl, ob die Krankheit auftritt oder nicht. Grundsätzlich muß wohl, wie bei vielen psychischen Erkrankungen, von einer multifaktoriellen Entstehung ausgegangen werden, die auch von der sog. Vulnerabilität (psychische Verletzlichkeit) des Einzelnen abhängt.
Behandlung
Nach der vorherrschenden Auffassung auch in der medizinischen Praxis kann nur der absolute Verzicht auf Alkohol (siehe aber Delirium tremens), sowie eine so genannte Nachreife zur Korrektur der psychosozialen Probleme und die Bereitschaft zur Änderung des Lebenspartners zu einem anderen Leben führen. Als praktisch unverzichtbar gilt auch (zumindest für einige Jahre) die Mitarbeit in einer der vielen Selbsthilfegruppen für Alkoholiker und/oder deren Angehörige.
Die Notwendigkeit des absoluten Verzichts wird unter anderem damit begründet, dass der Körper auf kleine Mengen Alkohols ähnlich "übertrieben" wie bei einer Allergie reagiere, so dass der Patient nicht mehr in der Lage sei, die Trinkmenge selbst zu bestimmen. So bleibe nur der absolute Verzicht.
Empirische Untersuchungen zeigen allerdings, dass ein großer Teil von Alkoholkranken ohne jegliche Behandlung (Selbsthilfegruppen eingeschlossen) entweder zu einem Leben ohne Alkohol oder zu einem unproblematischen moderaten Alkoholkonsum übergehen, während ein anderer Teil der Alkoholkranken aus allen sozialen Bezügen fällt: Die Familie wendet sich ab, die Arbeitsstelle geht verloren, Obdachlosigkeit ist nicht selten. Zuletzt endet das Leben als chronisch mehrfachgeschädigter Alkoholiker (CMA) mit Korsakow-Syndrom oder Amnestischem Syndrom sowie vielfältigen Begleit- und Folgekrankheiten in einer Pflegeeinrichtung.
Der Verlauf der Krankheit lässt sich nicht zuverlässig vorhersagen, so dass die Entscheidung für oder gegen Abstinenz zur existenziellen Frage wird.
Phasen
Prof. E. M. Jellinek formulierte 1951 ein bis heute weit verbreitetes Modell vom Verlauf der Alkoholkrankheit. Er unterscheidet vier Phasen:
1. Die voralkoholische, symptomatische Phase: Der Beginn des Konsums alkoholischer Getränke ist immer sozial motiviert. Im Gegensatz zu durchschnittlichen Trinkern empfindet der spätere Alkoholiker befriedigende Erleichterung. Entweder weil seine inneren Spannungen größer sind, oder er, im Gegensatz zu anderen, nicht gelernt hat, mit ihnen umzugehen. Anfangs schreibt der Trinker seine Erleichterung eher der Situation zu (lustige Gesellschaft), als dem Trinken. Er sucht Gelegenheiten, bei den beiläufig getrunken wird. Im Laufe von Monaten bis Jahren lässt seine Toleranz für seelische Belastungen so sehr nach, dass er praktisch tägliche Zuflucht im Alkohol sucht. Da er nicht offen betrunken ist, erscheint sein Trinken weder ihm noch seiner Umgebung verdächtig. Mit der Zeit erhöht sich die Alkoholtoleranz. Der Alkoholiker entwickelt einen gesteigerten Bedarf. Nach weiteren Monaten bis Jahren geht das Stadium vom gelegentlichen zum dauernden Erleichterungs- /Entlastungstrinken über. Für die gleiche Wirkung wird immer mehr Alkohol benötigt.
2. Die prodromale Phase oder Vorläufer-Phase der Sucht ist gekennzeichnet durch plötzlich auftretende Erinnerungslücken oder Amnesien. Sie können ohne Anzeichen von Trunkenheit auftreten. Der Trinker kann Unterhaltungen führen und Arbeiten leisten, sich aber am nächsten Tag tatsächlich nicht mehr erinnern. Bier, Wein und Spirituosen hören auf Getränke zu sein, werden zur dringend benötigten "Medizin". Dem Trinker wird allmählich bewusst, dass er anders trinkt als andere. Er beginnt sich zu schämen und vor Beurteilung durch andere zu fürchten. Er trinkt heimlich bei geselligen Gelegenheiten und legt sich Verstecke mit größeren Alkoholvorräten an. Der Alkoholiker denkt dauernd an Alkohol. Wegen der verstärkten Abhängigkeit tritt das "gierige Trinken" auf, das Herunterkippen des oder der ersten Gläser. Der Alkoholiker spürt, dass etwas nicht stimmt und entwickelt Schuldgefühle und Scham wegen seiner Trinkart. Er vermeidet Anspielungen auf Alkohol und Trinkverhalten in Gesprächen. Der Alkoholkonsum war bisher schon sehr hoch, fiel aber noch nicht auf, da er zu keinem deutlichen Rausch führte. Diese Phase endet mit "zunehmenden Gedächtnislücken". Durch die täglichen Betäubungen mit Alkohol verändern sich Nerven- und Stoffwechselvorgänge. Der Alkohol wird zur Droge.
3. Mit der kritischen Phase beginnt die Alkoholsucht. Der Trinker erleidet Kontrollverluste. Schon nach dem Konsum kleiner Mengen Alkohols entsteht ein intensives Verlangen nach mehr, das erst endet, wenn der Trinker zu betrunken oder zu krank ist, um mehr zu trinken. Ein Rest von Kontrolle besteht noch. Der Betroffene versucht, sich zu "beherrschen". Er verspricht Abstinenz und versucht sie auch einzuhalten, scheitert damit aber auf Dauer. Er sucht Ausreden für sein Trinken. Jeder Kontrollverlust habe einen guten äußeren Grund gehabt. Diese Erklärungsversuche seines Verhaltens sind ihm wichtig, da er außer dem Alkohol keine anderen Lösungen seiner Probleme kennt. Sie erweitern sich zu einem ganzen Erklärungssystem, das sich auf sein gesamtes Leben ausdehnt. Er wehrt sich damit gegen soziale Belastungen durch immer häufigere Konflikte im privaten und beruflichen Bereich wegen seiner Persönlichkeitsveränderungen. Der Süchtige kompensiert sein schrumpfendes Selbstwertgefühl durch übergroße Selbstsicherheit nach außen.
Das Erklärungssystem isoliert den Kranken zunehmend. Er sucht aber die Fehler nicht bei sich, sondern den anderen und entwickelt ein auffällig aggressives Verhalten. Als Reaktion auf den sozialen Druck durchlebt der Kranke Perioden völliger Abstinenz. Er versucht eine andere Methode, sein Trinken zu kontrollieren. Er ändert das Trinksystem und stellt Regeln auf (nur bestimmte Alkoholarten an bestimmten Orten zu bestimmten Zeiten). Auf mangelndes Verständnis seiner Umgebung ("ein Bier ist doch o.k.") für sein Leiden reagiert der Süchtige mit zunehmender sozialer Isolation. Er zieht sich von Freunden zurück und wechselt Arbeitsplätze. Der Trinker "verliert das Interesse" an seiner Umgebung, er richtet seine Tätigkeiten nach dem Trinken aus und entwickelt ein auffallendes Selbstmitleid. Die soziale Isolation und die Verstrickung in Lügen und Erklärungen werden unerträglich, der Alkoholiker flüchtet in Gedanken oder durch tatsächliche Ortswechsel.
Das Familienleben ändert sich. Die Familie, die den Trinkenden oft noch "deckt" (Koalkoholismus, Koabhängigkeit), isoliert sich gesellschaftlich oder, ganz im Gegenteil, flüchtet sich vor dem häuslichen Umfeld in ausgiebige Aktivitäten. Der Alkoholiker reagiert mit grundlosem Unwillen. Wenn der "Stoff" fehlt, startet er abenteuerliche Beschaffungsversuche. Er versucht seinen Vorrat zu sichern, indem er Alkohol an den ungewöhnlichsten Orten versteckt. Körperliche Folgen treten auf, wie Händezittern, Schweißausbrüche und sexuelle Störungen. Sie werden verstärkt durch Vernachlässigung der Ernährung. Die ersten Krankenhauseinweisungen wegen alkoholbedingter Schwierigkeiten erfolgen. Es kommt zum morgendlichen Trinken. Tägliche Trunkenheit wird zur Regel. In der kritischen Phase kämpft der Süchtige gegen den Verlust der sozialen Basis.
4. Die chronische Phase endet in der Zerstörung des Menschen. Der Alkoholiker baut ethisch ab, Räusche werden länger. Bei einigen treten alkoholische Psychosen auf. Der Alkoholiker trinkt mit Personen weit unter Niveau. Falls keine alkoholischen Getränke verfügbar sind, konsumiert er auch vergällten Alkohol (Spiritus). Ein Verlust der Alkoholtoleranz fällt auf, der Alkoholiker verträgt weniger. Es treten undefinierbare Ängste und Zittern auf. Auf die Entzugssymptome reagiert der Alkoholiker mit besessenem Trinken. Viele Alkoholiker entwickeln unbestimmte religiöse Wünsche. Die Erklärungsversuche werden schwächer, es kommt der Punkt, an dem das Erklärungssystem versagt. Der Süchtige gibt seine Niederlage zu. Der Kranke bricht zusammen, nicht wenige begehen Selbstmordversuche. Manche Kranke trinken weiter, entwickeln sich zu gespaltenen Menschen. Im Alkoholdelirium treten Alkoholpsychosen auf mit Halluzinationen, Stimmenhören, Angst, Desorientierung. Die schwerste (lebensgefährliche!) Form ist das Delirium tremens, das bei plötzlichem Alkoholentzug auftreten kann. In dieser (End)phase ist der Kranke am ehesten bereit, Hilfe anzunehmen. Eine Einweisung in eine spezielle Entgiftungsklinik ist für ihn lebensrettend – und der mögliche Einstieg in eine Entwöhnungsbehandlung.
Typen
Auf Jellinek geht auch die gebräuchlichste Einteilung von Erscheinungsformen des Alkoholismus zurück:
Der Alpha-Typ (Erleichterungstrinker) trinkt, um innere Spannungen und Konflikte zu beseitigen. Die Menge hängt ab von der jeweiligen Stress-Situation. Es besteht vor allem die Gefahr psychischer Abhängigkeit, da noch keine körperliche Abhängigkeit eingetreten ist. Alphatrinker sind nicht alkoholkrank, aber gefährdet.
Der Beta-Typ (Gelegenheitstrinker) trinkt bei sozialen Anlässen große Mengen, bleibt aber sozial und psychisch unauffällig. Betatrinker haben einen alkoholnahen Lebensstil. Gesundheitliche Folgen entstehen durch häufigen Alkoholkonsum. Sie sind weder körperlich noch psychisch abhängig, aber gefährdet.
Der Gamma-Typ (Rauschtrinker, Alkoholiker) hat längere abstinente Phasen, die sich mit Phasen starker Berauschung abwechseln. Typisch ist der Kontrollverlust: Er kann nicht zu trinken aufhören, auch wenn er bereits das Gefühl hat, genug zu haben. Auch wenn er sich wegen der Fähigkeit zu längeren Abstinenzphasen sicher fühlt, ist er alkoholkrank.
Der Delta-Typ (Spiegeltrinker, Alkoholiker) bleibt lange Zeit sozial unauffällig, weil er selten erkennbar betrunken ist. Dennoch besteht eine starke körperliche Abhängigkeit, so dass er ständig Alkohol trinken muss, um Entzugssymptome zu vermeiden. Durch das ständige Trinken entstehen körperliche Folgeschäden. Deltatrinker sind nicht abstinenzfähig und alkoholkrank.
Der Epsilon-Typ (Quartalssäufer, Alkoholiker) erlebt in unregelmäßigen Intervallen Phasen exzessiven Alkoholkonsums mit Kontrollverlust, die Tage oder Wochen dauern können. Dazwischen kann er monatelang abstinent bleiben. Epsilontrinker sind alkoholkrank.
Alkoholfolgekrankheiten
- Leberzirrhose
- Speiseröhrenvarizen
- Magenblutungen
- Aszites (freie Flüssigkeit in der Bauchhöhle)
- Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse)
- Epilepsie
- Psychosen
- Mund- und Speiseröhrenkrebs
- Myokarditis (Entzündung des Herzmuskel)
- Myositis (Muskelentzündung)
- Immunschwäche mit vermehrten Pneumonien und TBC
- Rippenfrakturen und andere Unfallfolgen
- Nervenerkrankungen wie die Polyneuropathie
- Hirnleistungsstörungen wie das Korsakow-Syndrom
Erstaunlich ist die geringe subjektive Beeinträchtigung des Alkoholikers durch seine Erkrankungen. Trotz objektiv katastrophalen Gesundheitszustandes wird dies vom Betroffenen oft nicht so empfunden. Viele Alkoholiker sterben deswegen relativ unbeschwert.
Sozialmedizinische Bedeutung und Kosten
Die Verbreitung und die Folgen der Alkoholkrankheit werden meist unterschätzt. Nach Schätzungen der Betriebskrankenkassen gibt es 2,5 Millionen alkoholabhängige Menschen in Deutschland, darunter 30 % Frauen. Man geht von ca. 12 Millionen Deutschen aus, die alkoholkrank sind.
Das Statistische Bundesamt zählte 16 000 Tote durch Alkoholkonsum im Jahr 2000. Dabei trat der Tod in 9 550 Fällen durch Leberzirrhose ein.
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, die Staatsekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Marion Caspers-Merk spricht für 2003 von 40 000 Todesfällen als Folge übermäßigen Alkoholkonsums in Deutschland, davon 17 000 an Leberzirrhose (Zum Vergleich: Drogentod durch illegale Drogen 1 477, Tod als Folge des Tabakrauchens: 110 000). Zudem kommen jährlich etwa 2 200 Kinder wegen des Alkoholmissbrauchs ihrer Mütter alkoholgeschädigt zur Welt. Weiterhin wird geschätzt, dass etwa 250 000 Kinder, Jugendliche und Junge Erwachsene unter 25 Jahren stark alkoholgefährdet oder schon abhängig sind.
(Quelle: Drogen- und Suchtbericht 2004; Spektrum der Wissenschaft Dossier, 4/2004).
Die Folgekosten der Alkoholkrankheit sind enorm, da neben den Belastungen des Gesundheitswesens auch indirekte Kosten wie die Verluste an volkswirtschaftlicher Produktivität durch Arbeitsunfähigkeit und Frühberentung, sowie Folgekosten von alkoholbedingten Verkehrsunfällen (inkl. Führerscheinverlust), Straftaten und möglicherweise erhöhte Scheidungsraten von Alkoholkranken zu berücksichtigen sind. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtgefahren schätzt den jährlichen volkswirtschaftlichen Schaden auf 20 Milliarden Euro, andere Schätzungen belaufen sich auf 15 bis 40 Milliarden Euro. Dem stehen staatliche Einnahmen an Alkoholsteuern von zur Zeit etwas mehr als 3,5 Milliarden Euro gegenüber. Die Umsätze der Alkoholindustrie Deutschlands belaufen sich auf gleich bleibend zwischen 15 und 17 Milliarden Euro, die mit rund 85 000 Beschäftigten erzielt werden.
Sozialmediziner fordern , dass die Steuereinnahmen des Staates für die verschiedenen Alkoholika zumindest in Höhe des abschätzbaren Gesundheitskosten liegen sollten. Bislang ist das nicht gewährleistet.
Siehe auch
- Jugendalkoholismus, Abstinenzverein,
- Todesursache, Entgiftung,
- Kreuzbund, Anonyme Alkoholiker, Guttempler, IOGT, Blaues Kreuz
Weblinks
- Alkoholismus - Patienteninfo von NetDoktor.at
- Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.
- Schweiz. Fachstelle füt Alkohol- und andere Drogenprobleme SFA
- 'a-connect' - Homepage mit Chat-Raum
- 'saufnix' - private, informative Homepage mit Forum (www.alkoholikerforum.de), Klinikliste und Chat
- Forum für Betroffene und Angehörige
- http://www.alkohol.schwarz-netz.de/html/Alkohol_und_die_Folgen.htm - Alkoholmissbrauch und seine Folgen
- http://www.alkoholpolitik.ch Private, unabhängige und kritische Webseite
- http://www.kontrolliertes-trinken.de Therapie-Konzept des 'kontrollierten Trinkens'