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Joseph Berchtold

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Josef Berchtold (* 6. März 1897 in Ingolstadt) war ein Tabakhändler und erster "Reichsführer-SS", Mitglied des Reichstages

Berchtold nahm am Erster Weltkrieg teil und kehrt im Rang eines Leutnants zurück. Er tritt der NSDAP 1920 bei und wird im Ausschuß der Partei "II. Kassierer". In München im Tal 54 besaß er ein Geschaft für Tabakwaren. Obwohl er von kleiner Statur war, konnte er sich mit seinen Fäsuten durchsetzen.

Dieser Umstand war wohl entscheidend dafür, daß ihn Adolf Hitler im Sommer 1923 zum Führer der ersten NS-Eliteienheit ernennt: den "Stoßtrupp Hitler München", der nach einem Aufruf im Völkischen Beobachter in einem Aufruf vom 13. Juni 1923 aufgestellt wurde. Diese Vorläufertruppe der späteren SS hatte auf Hitler absolute "Gefolgschaft" bis in den Tod zu schwören. Der Leitsatz dieser Truppe ist "Macht ist Recht". Im November 1923 nimmt er den Posten eines Gaugeschäftsführers der NSDAP in Kärnten ein. Ebenso wird er dort SA-Führer.

Nach dem gescheiterten Hitler-Putsch am 9. November 1923 setzte sich Berchtold nach Tirol ab, um dann 1926 nach München zurückzukehren. Hier wurde er zum Oberleiter der inwischen gegründeten "Schutzstaffel" (SS) ernannt, die ihren Sitz in der Schellingstraße 50 hatte. Am 1. November 1926 erhält er als erster den Titel "Reichsführer-SS". Doch er kann sich gegen Widersacher in der NSDAP nicht durchsetzen und legt im März 1927 sein Amt nieder. Nachfolger wird im März 1927 sein Stellvertreter Erhard Heiden, der die Führung der SS am 6. Januar 1929 an Heinrich Himmler abtrat. Ab 1928 ist er im Stabe der Obersten SA-Führung in München tätig.

Danach wurde er auf einen unbedeutenden Posten eines Ratsherrn der Stadt München abgeschoben. Neben diesem Ehrenamt bringt es Berchtold zum Hauptschriftleiter (Chef vom Dienst) des "Völkischen Beobachters" in München. Seine Beförderungen in der SA:

Über den Wahlkreis Baden wird er 1936 in der NSDAP-Fraktion Mitglied des Reichstages.

Er verfaßte die Schrift "Adolf Hitler über Deutschland"

Anmerkung: In den alliierten Quellen wird der Vorname "Joseph" verwendet, was aber inkorrekt ist.