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Wetzlar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
fehlt noch Karte Wetzlar in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Gießen
Landkreis: Lahn-Dill-Kreis
Fläche: 75,67 km²
Einwohner: 53.000 (31. Dezember 2002)
Bevölkerungsdichte: 700 Einwohner je km²
Höhe: 148-401 m ü. NN
Postleitzahlen: 35576 - 35585
(alt: 6330)
Vorwahl: 06441
Geografische Lage: 50° 34' n. B.
8° 30' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: LDK
Gemeindeschlüssel: 06 5 32 023
Adresse der
Stadtverwaltung:
Ernst-Leitz-Straße 30
35578 Wetzlar
Offizielle Website: www.wetzlar.de
E-Mail-Adresse: stadtverwaltung@wetzlar.de
Politik
Oberbürgermeister: Wolfram Dette (FDP)

Wetzlar ist die Kreisstadt des Lahn-Dill Kreises in Hessen. Die Stadt ist Oberzentrum und wie 6 weitere größere Mittelstädte in Hessen eine Stadt mit Sonderstatus (Sonderstatusstadt), d.h. sie gleicht in vielen Dingen einer kreisfreien Stadt. Das Stadtgebiet liegt in Höhe der Dill-Mündung in die Lahn links und rechts von Lahn und Dill.


Überblick

Die Stadt als Oberzentrum ist Sitz der Kreisverwaltung des Lahn-Dill-Kreises und wichtiges Industrie- und Handelszentrum.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind: die historische Altstadt, der Dom, die 750 Jahre alte Lahnbrücke, die Reichsburgruine Kalsmunt sowie die Burgruine Hermannstein. Es gibt eine reiche Auswahl an Museen.

Die Stadt besitzt interessante Kirchenbauten, so den Dom mit Baustilen von der Romanik bis zum Barock, ist vermutlich der einzige Kirchenbau in Deutschland mit einem romanischen und einem gotischen Turm, die Hospitalkirche, die Franziskanerkirche, die Michaeliskapelle, das Kloster Altenberg und die Überrreste der Theutbirg-Basilika.

Als kulturelle Höhepunkte sind zu nennen: die Wetzlarer Festspiele, die Stadthallen mit Theater, die Phantastische Bibliothek oder die Phantastiktage.

Daß in der Stadt gut und gerne gefeiert wird, ist seit dem Jahr 1318 amtlich. König Ludwig verlieh der Stadt das Recht am Tag des heiligen Gallus also alljährlich am 16.Oktober einen Jahrmarkt abzuhalten. Wetzlar ist auch eine Sportstadt mit vielen Sportstätten und -vereinen (darunter viele Bundesliga-Mannschaften).

Geografie

Geografische Lage

Wetzlar liegt in Mittelhessen an der Lahn, kurz nach ihrer Richtungsänderung von Süd nach West in Höhe der Dillmündung. Die Stadt liegt im Trennungspunkt Hessischer Mittelgebirge: südlich der Lahn liegt der Taunus; nördlich der Lahn und westlich der Dill beginnt der Westerwald; nördlich der Lahn, aber östlich der Dill beginnt das Rothaargebirge. Lage: 50° 34' nördl. Breite, 8° 30' östl. Länge.

Geschichte

(folgt; das vorhandene erstmal aus anderen Kapiteln gesammelt --UlrichJ)

Hier die Schlaglichter der Stadtgeschichte: ein Gründungsdatum ist derzeit nicht bekannt, aber eine Besiedlung ist schon in der Altsteinzeit nachweislich; im Jahre 897 ließ Konrad I. eine Salvatorkirche, eine der Vorgängerkirchen des Domes weihen; Freie und Reichsstadt von 1180 bis 1803; seit 1693 Sitz des Reichskammergerichts. Goethe schrieb in seiner Zeit beim Reichskammergericht "Die Leiden des jungen Werther".

Mit der Eröffnung zweier Eisenbahnlinien 1862/63, die sich in Wetzlar trafen, fand die Stadt Anschluss an ferne Rohstoff- und Absatzmärkte und damit eine neue Bestimmung: Wetzlar wurde Industriestandort. Hierbei ist nicht zu vergessen die BERLIN-WETZLARER-EISENBAHN die sog. "Kanonenbahn"(1880). Der Streckenabschnitt südlich Berlin heißt noch heute "Wetzlarer Strecke". Eisenerzeugung und -verarbeitung haben in Wetzlar eine lange Tradition. Klein-und Mittelbetriebe entwickelten sich zu beachtlichen Industrieunternehmen. Sie haben die Stadt nicht weniger bekannt gemacht als die großen Namen ihrer Geschichte.

Politik

Stadtgliederung

Der Kernstadtbereich ist unterteilt in die 12 Stadtbezirke. Daneben gibt es acht äußere Stadtteile, die alle erst mit der Auflösung der Stadt Lahn 1979 zu Wetzlar kamen:

  • Blasbach, war ab 1972 ein Ortsteil von Hermannstein
  • Dutenhofen (3000 Einwohner, 31.12.2002)
  • Garbenheim (2200 Ew.)
  • Hermannstein (3700 Ew.)
  • Münchholzhausen (2500 Ew.)
  • Nauborn (3500 Ew.)
  • Naunheim (3900 Ew.)
  • Steindorf (1800 Ew.)

Der ehemalige Stadtteil Dorlar, der 1972 auf freiwilliger Basis eingemeindet wurde, wurde nach der Auflösung von Lahn Ortsteil der Gemeinde Lahnau.

Städtepartnerschaften

Die Partnerstädte von Wetzlar sind: Avignon in der Provence, Südfrankreich; Colchester in Essex, England; Siena in der Toskana, Italien; Neukölln als südlicher Stadtbezirk Berlins; Ilmenau in Thüringen; Schladming in der Steiermark, Österreich und Reith im Winkel in Österreich als Partnerstadt des Wetzlarer Stadtteils Garbenheim.

Wetzlar ist Trägerin der Europafahne.

Kultur

Theater und Konzerte

Neues Kellertheater Wetzlar, Besenkammerspiele, Stadthalle, Arena (ab 2005), Wetzlarer Festspiele, Theaterring, Kulturring "Nach Feierabend", Wetzlarer Kulturtage (Juni), Sommermatineen im Rosengärtchen.

Museen und Bibliotheken

  • Stadt- und Industriemuseum
  • Lottehaus
  • Jerusalemhaus
  • Sammlung Dr. Irmgard von Lemmers-Danforth mit Europäischer Wohnkultur aus Renaissance und Barock,
  • Reichskammergerichtsmuseum
  • Atelier Ludwig Leitz
  • Messingmuseum
  • Sammlung historischer Mikroskope Ernst Leitz (im Neuen Rathaus)
  • Wetzlarer Spielzeug- und Puppenmuseum
  • Landwirtschaftliches Museum
  • Heimatmuseen und Dorfstuben in den Stadtteilen,
  • Besucherbergwerk "Grube Fortuna" [1]
  • Phantastische Bibliothek Wetzlar. Die 1989 eröffnete Bibliothek entwickelte sich zur weltweit größten öffentlich zugänglichen Sammlung phantastischer Literatur (Link).



Historische Altstadt

Das Ensemble historischer Bauwerke mit Fachwerkhäusern und Steinbauten aus der Zeit der Romanik (Dom), der Gotik, aus Renaissance, Barock und Aufklärung ist im Zustand, wie es sich zum Ende des 18. Jahrhunderts darstellte, erhalten und weitgehend restauriert.

Im Jahre 897 ließ Konrad I. durch seinen Bruder Bischof Rudolf von Würzburg eine Salvator-Kirche als eine der Vorgängerkirchen des Domes weihen. Sie wurde mehrfach umgebaut und vergrößert, bis im 10. Jh. das Kollegial-/Marienstift gegründet wurde und man mit dem Bau des Domes begann, aber bis zum heutigen Tag nicht vollendet hat. Im II. Weltkrieg wurde das Gebäude durch Bomben stark beschädigt und nach dem Krieg bis auf den Lettner wieder völlig hergestellt.

Weitere bedeutende Kirchen: Michaeliskapelle (als ehemalige Bauhütte des Domes), Hospitalkirche, Franziskanerkirche, Kloster Altenberg, Theutbirg-Basilika.

Die steinerne Lahnbrücke wurde im Jahre 1334 erstmals erwähnt. Ein in der Mitte des 14. Jh. als Rathaus errichtetes Gebäude wurde nach mehrfachem Umbau vom Reichskammergericht (1693 bis 1806) als Sitz und Kanzlei genutzt.

Es stehen noch zahlreiche historische Wohnhäuser, wie z.B. eines der vielen Fachwerkgebäude, ein sog. Wandständerbau aus dem Jahr 1356. Reste der Stadtbefestigung stammen aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Die Herkunft der Reichsburgruine Kalsmunt ist nicht eindeutig geklärt. Nicht ausgeschlossen werden kann die folgende Deutung: Kals- = Karls und -munt = Vasall, d.h. ein Lehensmann des Fränkischen Hofes. Damit handelte es sich um eine Anlage aus der Zeit Karls des Großen . Die Burgruine Hermannstein war Sitz eines Hessischen Landgrafen.

Sport

Bundesligamannschaften wie z.B. die HSG Wetzlar (Handball-Bundesliga Männer), der KTV Wetzlar (Bundesliga-Kunstturnen der Damen und Herren), RSV Lahn-Dill (Bundesliga-Rollstuhlbasketball, Männer) - Deutscher Meister, Deutscher Pokalsieger, Championsleague-Europacupsieger 2004 -, Kunstturnen Männer (Fabian Hambüchen), Twirling, Radpolo, Eisstockschießen, Skat - um nur einige zu nennen, weiterhin Ruderverein RG Wetzlar (mit etlichen Olympiasiegern, Welt-, Europa- und Deutschen Meistern), Tanzsport (ebenfalls mit Welt-, Europa- und Deutschen Meistern), TV Wetzlar (Volleyball, Badminton, Minigolf etc.), Eintracht Wetzlar (Fußball, Landesliga). In der Vielzahl der Vereine werden so gut wie alle Sportarten angeboten. Im Jahr 2004 wurden über das ZDF allein zwei Wetzlarer unter die besten 100 deutschen Sportler des Jahrhunderts gewählt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Wetzlar liegt an der A 45 (Sauerlandlinie/Dortmund-Aschaffenburg) und ist über die A 480 (Reiskirchen-Wetzlar) mit der A 5 (Kassel-Frankfurt/Main) verbunden. Es liegt an den Bundesstraßen B 49 (als Ost-West-) und B 277 (als Nord-Süd-Verbindung) und an den Bahnstrecken Köln-Hagen-Frankfurt am Main und Koblenz-Gießen (Lahntalbahn), die von RegionalBahn- und RegionalExpress-Zügen befahren werden. Die Stadt verfügt über ein gut ausgebautes städtisches Buslinien-Netz mit 16 Buslinien. Sie ist dem Rhein-Main-Verkehrsverbund angeschlossen.

Ansässige Unternehmen

Der Buderus-Konzern, gegründet im Jahre 1731, ist heute größter Arbeitgeber im Mittelhessischen Raum. Wetzlar ist neben Jena und Oberkochen ein deutsches Zentrum der Optik sowie der bedeutendste deutsche Standort für die feinmechanische Industrie. Wetzlarer Industrieprodukte brachten es zu Weltruf, allen voran die Mikroskope und die Leica der Firma Ernst Leitz mit der ersten Kleinbildkamera der Welt. Außerdem sind die Kameras der Firma Minox (früher Heuchelheim bei Gießen), die Ferngläser und Fernrohre der Firma Hensoldt AG Carl Zeiss-Gruppe, die Mikroskope der Firma Seibert, der Wilhelm Loh Optikmaschinenbau, die Helmut Hund GmbH und eine Vielzahl weiterer mittelständischer optischer Unternehmen zu nennen. Weiterhin bekannte Unternehmen sind die Philips Automotive Playback Modules AG oder Siemens VDO und die (inzwischen im benachbarten Aßlar ansässige) Arthur Pfeiffer Vakuumtechnik.

Medien

Bildung

  • Hochschule

Das StudiumPlus, ein duales Hochschulstudium mit internationalen Hochschulabschlüssen (Bachelor) besteht seit dem 25. April 2001. Die Zusammenarbeit der Fachhochschule Gießen-Friedberg mit führenden hessischen Unternehmen ermöglicht ein hochwertiges und praxisnahes Studium. Es werden 3 Studiengänge angeboten, nämlich Wirtschaftsingenieurwesen, Betriebswirtschaft und Ingenieurwesen / Mikrosystemtechnik.

  • Schulen

Alle Schultypen, hauptsächlich jedoch Gesamtschulen (Klassen 5-10) und drei Oberstufenschulen (Klasse 11-13), Fachgymnasien, Berufsschulen mit Technikerausbildung, Hessenkolleg, Zivildienstschule, Krankenpflegeschule, Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) der hessischen Handwerkskammern.