Triceratops
Triceratops | ||||||||||||
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![]() Lebendrekonstruktion von Torosaurus | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Obere Kreide | ||||||||||||
68-66 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Triceratops | ||||||||||||
Marsh, 1889 | ||||||||||||
Art | ||||||||||||
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Triceratops („Dreihorngesicht“) ist eine Gattung von Vogelbeckendinosauriern (Ornithischia) aus der Gruppe der Ceratopsia. Er ist einer der größten und bekanntesten Vertreter der Ceratopsidae, die durch ihre Hörner und ihren Nackenschild charakterisiert waren. Triceratops lebte am Ende der Oberkreide im heutigen Nordamerika.
Merkmale
Triceratops erreichte eine Länge von 8 Metern, sein Gewicht wird auf mehrere Tonnen geschätzt. Damit ist er neben dem 2007 beschriebenen, aber nur wenig bekannten Eotriceratops der größte Vertreter der Ceratopsidae. Ein vollständiges Skelett wurde bis jetzt nicht gefunden, es sind aber über 50 zumindest teilweise erhaltene Schädel und Teile des Rumpfskeletts bekannt.
Schädel
Der Schädel von Triceratops war wie bei allen Neoceratopsia sehr groß und wuchtig. Er hatte von oben betrachtet eine grob dreieckige Form, wofür die zugespitzte Schnauze und die weit ausladende Wangenregion verantwortlich waren. Die Schnauzenspitze war wie bei allen Ceratopsia aus dem Rostralknochen (vor dem Oberkiefer) und dem Praedentale (vor dem Unterkiefer) gebildet. Das hinter dem Rostralknochen gelegene Zwischenkieferbein (Praemaxillare) war sehr hoch und eines der prägendsten Elemente des Gesichtsschädels. Die Nasenlöcher waren deutlich vergrößert und annähernd rund. Das Nasenbein trug einen relativ kleines Nasenhorn, das möglicherweise mit Keratin überzogen war.
Die Überaugenhörner waren Auswüchse des Postorbitale, das auch den hinteren Rand der Augenhöhle und einen Teil der Wange bildete. Diese Hörner waren relativ lang, die Form ist bei den einzelnen Funden jedoch sehr variabel. Die ausladende Wangenregion war stark modifiziert, das Jugale bildete einen Wangenhöcker.
Der Nackenschild wurde wie bei allen Ceratopsidae aus dem Scheitel- und dem Schuppenbein gebildet. Verglichen mit dem Nackenschild verwandter Arten war es relativ kurz und wies auch nicht die ansonsten vorhandenen paarigen Öffnungen auf. Der äußere Rand des Schilds war manchmal mit wellenförmigen Verknöcherungen bedeckt, die Epoccipitale genannt werden.
Die Bezahnung von Triceratops bestand wie bei allen Ceratopsidae aus Zahnbatterien, das sind reihenförmig angeordnete Zähne, die bei Abnutzung durch den nachfolgenden Zahn ersetzt wurden. Die einzelnen Zähne standen in dicht gepackten Zahnreihen, jede Zahnposition verfügte über drei bis fünf Ersatzzähne. Triceratops besaß 36 bis 40 Zahnpositionen. Die Okklusionsflächen des Gebisses standen annähernd senkrecht, was dafür spricht, dass die Zähne vorwiegend für eine schneidende Tätigkeit eingesetzt wurden.
Rumpfskelett

Die ersten Halswirbel von Triceratops waren wie bei allen Ceratopsidae zum Syncervical verschmolzen. Seine Gliedmaßen waren robust gebaut, die Vordergliedmaßen waren wie bei fast allen Dinosauriern kürzer als die Hintergliedmaßen und erreichten nur rund 70 % von deren Länge. Die Röhrenknochen wiesen stark vergrößerte Enden mit rauer Oberfläche auf, was ein Anzeichen für dicke Knorpelballen darstellen könnte. Der Oberarmknochen war länger als die Speiche. Der Vorderfuß war immer kleiner als der Hinterfuß und kurz und breit gebaut. Er endete in fünf Zehen. Auch der Oberschenkelknochen war stets länger als das Schienbein. Der Hinterfuß war kurz und kräftig und endet in vier Zehen mit stumpfen Hufen.
Lebensweise
Triceratops war ein Pflanzenfresser und besaß einen scharfen Schnabel zur Nahrungsaufnahme.
Da viele der gefundenen Schädel und Nackenschilde Beschädigungen aufweisen, wird angenommen, dass sie oft miteinander kämpften. Ob die spitzen Hörner dabei eine Rolle spielten oder ob diese ausschließlich zur Abwehr von Raubsauriern dienten, ist noch nicht klar.
Systematik
Folgende Arten wurden beschrieben:
- Triceratops horridus
- Triceratops prorsus
- Triceratops albertensis (Nomen dubium)
- Fossilien: Schädel-Teile
- Triceratops alticornis (Nomen dubium) (ursprünglich für ein Bison gehalten)
- Fossilien: ein Paar Brauen-Hörner
- Triceratops eurycephalus (Nomen dubium)
- Fossilien: teilweise erhaltener Schädel einschließlich Wangenknochen und Brauen-Hörner
- Triceratops galeus (Nomen dubium)
- Fossilien: Nasen-Horn.
- Triceratops maximus (Nomen dubium)
- Fossilien: 8 Wirbel, 2 Rippen
- Triceratops sulcatus (Nomen dubium)
- Fossilien: ein Paar Brauen-Hörner
- Triceratops ingens (Nomen nudum)
- Fossilien: teilweise erhaltene Exemplare
Literatur
- Peter Dodson, Catherine A. Forster und Scott D. Sampson: Ceratopsidae: In; D. Weishampel, P. Dodson und H. Osmólska (Hrsg.): The Dinosauria. University of California Press, 2004, ISBN 0-520-24209-2, S. 494–513
- David Fastovsky und David Weishampel: The Evolution and Extinction of the Dinosaurs. Cambridge University Press, 2005, ISBN 0-521-81172-4.
Weblinks
- Commons: Triceratops – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Datenblatt auf dinoruss.com
- Datenblatt bei dinodata.org