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Unihockey

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Unihockey (englisch/international: Floorball) ist eine relativ junge Mannschaftssportart aus der Familie der Stockballspiele, die wie zum Beispiel Feldhockey, Rollhockey oder Eishockey vom Bandy abstammt und in den siebziger Jahren in Schweden und der Schweiz entwickelt worden ist. Es handelt sich dabei um ein dem Hallen- oder Eishockey ähnliches Spiel, wobei auch hinter den Toren gespielt werden kann. Am meisten verbreitet ist Unihockey derzeit in Schweden, Finnland, Tschechien und in der Schweiz. Unihockey ist eine Trendsportart welche stets an popularität gewinnt und insbesondere in Schulen auf hohe Akzeptanz stößt. Aufgrund der Spieldynamik mit sich rasch ändernden Spielsituationen auf dem Spielfeld gehört Unihockey zu den schnellsten Hallensportarten, ist leicht zu erlernen und benötigt nur wenige Ausrüstungsteile. Die Verletzungsgefahr in diesem Sport ist aufgrund der Ausprägung des Spielmaterials und des auf Fairness ausgerichteten Regelwerkes besonders gering.

Allgemeines

Unihockey ist wie Handball eine Sportart, die in der Sporthalle gespielt wird. Es wird dabei zwischen Klein- und Grossfeld unterschieden. Diese Unterscheidung existiert allerdings nur in der Schweiz. Dort werden zwei parallele Meisterschaften gespielt. Das Kleinfeld misst 24 m x 14 m (mindestens 22 m x 13 m), das Grossfeld 40 m x 20 m (mindestens 38 m x 19 m). Das Spielfeld ist von einer 50 cm hohen Bande umgeben (Bandenhöhe Kleinfeld: 30 cm bis 50 cm). Auf dem Gross- oder Kleinfeld werden Tore einschließlich Torhüter eingesetzt. Gespielt wird nicht etwa mit einem Puck, sondern mit einem gelochten Kunststoffball, der aus dem Baseball-Training entlehnt worden ist. Zudem gibt es eine "Mixed-Variante" (manchmal auch "Stockey" genannt), in der jeweils zwei Männer und zwei Frauen auf dem Feld (ebenfalls Kleinfeld) eine gemischte Mannschaft bilden und auf kleine Tore ohne Torhüter gespielt wird. Bei allen Unihockey-Varianten kann, wie beim Eishockey auch, während des Spieles fliegend gewechselt werden.

Ausrüstung

Zu der Ausrüstung eines Unihockeyspielers gehört nebst der üblichen Sportausrüstung (Schuhe, Dress) nur der Unihockeyschläger. Er besteht aus Kunststoff, darf laut International Floorball Federation (IFF) nicht länger als 112 cm und nicht schwerer als 380 Gramm sein und ist damit wesentlich kleiner als ein Eishockeyschläger. Der Torhüter trägt lange, gepolsterte Hosen, einen Brustpanzer, sowie ein gepolstertes Oberteil (oft in den Teamfarben), Tiefschutz und Handschuhe (nicht obligatorisch). Ein Helm mit einem Gitter zum Gesichtsschutz vervollständigt seine Ausrüstung. Diese Bekleidung darf nur dem eigenen Schutz dienen, nicht aber der Vergrößerung der Abwehrfläche. Im Gegensatz zu anderen Hockeyarten spielt der Torhüter ohne Schläger und die meiste Zeit auf den Knien.

Regeln

Die Regeln des Unihockey sind strenger als die des Eishockey. Unihockey ist ein (fast) körperloses Spiel, wie zum Beispiel Basketball. Jedoch sind die Regeln nicht ganz so schwer.

Grundsätzlich darf man den Ball nur mit dem Unihockeyschläger spielen. Es ist eine Berührung mit dem Fuss erlaubt. Dabei darf der Ball nicht ins Tor oder zu einem Mitspieler geschossen werden, der Spieler darf sich den Ball aber selber mit dem Fuß einmal vorlegen, Ein Spieler darf den Ball nicht mit seinen Händen und seinem Kopf spielen, macht er das mit Absicht (das entscheidet der Schiedsrichter) führt es zu einer 2-Minuten-Strafe . Es ist außerdem verboten während des Spiels in die Luft zu springen, mit dem Ziel den Ball anzunehmen. Wenn ein Unihockeyspieler den Ball aufs Tor schießt muss er darauf achten, dass die Kelle des Unihockeyschlägers niemals höher als seine Hüfte ausschwänkt.

Harter Körpereinsatz (Bandenchecks usw.) wie z.B. im Eishockey ist auf den Unihockeyfeldern untersagt, ebenso wie das Drücken und Heben des Stocks. Insbesondere untersagt sind Stockschlag und Stockwurf. Das führt zu einem mehrheitlich dynamischen Spiel, das Technik und Taktik in den Vordergrund stellt, bei dem aber im Kampf um den Ball Drücken bzw. Schieben mit den Schultern (anstatt hartem Körpereinsatz) durchaus erlaubt ist. Sowohl die Feldspieler als auch der Torhüter dürfen jederzeit während des Spiels in unbegrenzter Anzahl ausgewechselt werden.

Unihockey in Deutschland

Die Förderung des Unihockey Sports in Deutschland und die Regelung des Spielbetriebes hat sich der Deutscher Unihockey Bund (DUB) zur Aufgabe gemacht. Es wird eine Deutschlandweite Damen- und Herrenbundesliga in der Großfeld Variante ausgetragen, die den Deutschen Unihockey Meister ausspielen. Die Kleinfeld Variante wird in einer Regionalen Vorrunde ausgetragen, wobei sich die besten Regional Teams für die Playoffs um die Deutschen Kleinfeldmeisterschaft qualifizieren. Eine weitere wichtige Rolle spielen einzelnen Landesverbände, die für die regionale Verbreitung dieser Sportart in den Vereinen sorgen.

Siehe auch: Liste der Unihockey-Mannschaften

Unihockey International

Weltmeisterschaften

Damen

Jahr Austragungsort Sieger Zweitplatzierter Drittplatzierter
2005 Singapur
2003 Schweiz Schweden Schweiz Finnland
2001 Lettland Finnland Schweden Norwegen
1999 Schweden Finnland Schweiz Schweden
1997 Finnland Schweden Finnland Norwegen

Herren

Jahr Austragungsort Sieger Zweitplatzierter Drittplatzierter
2004 Schweiz Schweden Tschechien Finnland
2002 Finnland Schweden Finnland Schweiz
2000 Norwegen Schweden Finnland Schweiz
1998 Tschechien Schweden Schweiz Finnland
1996 Schweden Schweden Finnland Norwegen


Weltverband

Ordentliche Mitglieder des Unihockey-Weltverbandes

Provisorische Mitglieder

Deutschland Landesverbände

Unihockey in Österreich und der Schweiz,

Deutsche Bundesliga Männer

Schweizer NLA-Teams Männer

Schweizer NLA-Teams Frauen