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Hernán Cortés

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Hernán Cortés, Museo de América, Madrid

Hernán (auch Hernando) Cortés (* 1485 in Medellín in der heutigen Provinz Badajoz, Extremadura; † 2. Dezember 1547 in Castilleja de la Cuesta bei Sevilla) war ein spanischer Konquistador und von 1521 bis 1530 Generalgouverneur von Neuspanien.

Erste Erfolge in Westindien

Hernán Cortés mit katalanischer Markierungsfahne, Meister von Saldana

Cortés entstammte dem niederen spanischen Adel. Seine Familie war nicht wohlhabend. Er studierte an der Universität Salamanca Rechtswissenschaft. Anschließend trat er in den Kriegsdienst ein und schiffte sich 1504 nach Westindien ein, wo er beim Statthalter von Hispaniola, Nicolás de Ovando, einem Verwandten, arbeitete.[1] Im Jahre 1511 begleitete er den Statthalter Don Diego Velázquez nach Kuba und wurde dessen Sekretär, als dieser Statthalter von Kuba wurde. Trotz wiederholter Differenzen, die durch den trotzigen Charakter Cortés hervorgerufen wurden, konnte er seine Anstellung auf Grund seiner Tüchtigkeit erhalten. Durch Ausbeutung von Goldgruben und Pflanzungen erwarb er ein beträchtliches Vermögen.

La Malinche und Hernán Cortés
Altmexikanische Bilderhandschrift der Tlaxcalteken aus dem 16. Jahrhundert (Lienzo de Tlaxcala)

Zweimal versuchte Velázquez seinen Machtbereich zu erweitern und schickte Expeditionen unter Francisco Hernández de Córdoba und Juan de Grijalva an die unbekannte Küste Mittelamerikas aus. Dadurch erfuhr er vom Goldreichtum das Landes. So rüstete er eine dritte Expedition aus und setzte Cortés als Kommandant ein. Doch Freunde warnten Velázquez vor dem Ehrgeiz des Hernán Cortés. So nahm er seinen Auftrag zurück, doch es war bereits zu spät. Denn Cortés ließ sich nicht mehr aufhalten und segelte am 18. Februar 1519 von Havanna mit einer Mannschaft von 670 Mann, zumeist blutjunge Männer aus Spanien, Genua, Neapel, Portugal und Frankreich, Richtung der neu entdeckten Küste los. Eine Flottille von 11 Schiffen stach in See; neben dem Flaggschiff des Konquistadors mit dem Namen Santa Maria de la Conception, drei weitere Karavellen und sieben kleinere Brigantinen.

Auf der Insel Cozumel gelang es ihm, den Spanier Gerónimo de Aguilar aus den Händen der Indianer zu befreien. Er war acht Jahre zuvor an der Küste gestrandet und hatte bei den Eingeborenen als Sklave gelebt und die Sprache der Maya erlernt.[2] Cortés umfuhr die östliche Spitze von Yucatán, segelte dann in nördlicher Richtung an der Küste entlang, lief in den Fluss Tabasco ein und erstürmte die gleichnamige Stadt. Darauf unterwarfen sich die Indianer dem König von Spanien und erklärten sich bereit Tribut zu zahlen und 20 Sklavinnen zu liefern. Eine dieser Sklavinnen, Doña Marina (La Malinche), wurde die Geliebte des Eroberers Hernán Cortés. Gemeinsam mit Gerónimo de Aguilar diente sie ihm als Dolmetscherin und wurde zu seiner wichtigsten Beraterin.

Die Eroberung Mexikos

Hauptartikel: Spanische Eroberung Mexikos

Cortés Eroberungszug durch Mexiko 1519 - 1521

Cortés setzte seine Fahrt in nordwestlicher Richtung fort und landete am 21. April 1519 bei San Juan de Ulúa. Die Eingeborenen empfingen ihn freundlich, aber der Aztekenherrscher Moctezuma II. lehnte Cortés Angebot ab, ihn in Tenochtitlán zu besuchen. Doch der ließ sich dadurch nicht abschrecken. Die prachtvollen Geschenke Moctezumas reizten vielmehr seine Habgier. Um sich zunächst vom Statthalter in Kuba unabhängig zu machen, gründete er eine selbstständige Kolonie nach dem Vorbild der spanischen Korporationen, im Namen des Königs und unter königlicher Autorität. Er gab ihr den Namen Villa Rica de Vera Cruz. Nachdem er ein Rechtfertigungsschreiben zusammen mit den von den Azteken erhaltenen Geschenken an den König nach Spanien gesandt hatte, ließ Cortés die Segel, Kompasse, Anker und alle beweglichen Teile an Land schaffen. Die Schiffe ließ er zerstören. [3] So nahm er sich und seinen Leuten absichtlich die Möglichkeit zur Rückfahrt. Außerdem zwang er so die Matrosen in seine Truppe.

Am 16. August 1519 brach er auf, mit 500 Fußsoldaten, 16 Reitern und 6 Geschützen, dreißig Armbrustschützen und zwölf Arkebusiere, zehn bronzene Feldschlangen, vier Falconiere und etliche Lombarden. Zusätzlich wurden sie von 400 Kriegern des Kaziken von Cempoala begleitet. Dieser Kazike hatte Cortés von der tiefen Feindschaft der Tlaxcalteken zu den Azteken erzählt. Das wollte Cortés nutzen und sich mit den Tlaxcalteken verbünden. Doch die Krieger aus Tlaxcala hörten ihn nicht an. Statt dessen griffen sie seine kleine Armee mit vielen Tausend Kriegern an. Trotzdem konnte die Übermacht der Indianer die Spanier nicht schlagen. So verbündeten sie sich nach mehreren Schlachten mit Cortés, gegen die Azteken.

Durch 2000 Mann aus Tlaxcala verstärkt, gelangte Cortés nach Cholula, einer erst kürzlich von den Azteken unterworfenen, reichen und als Götterheiligtum sehr angesehenen Stadt. Vermutlich aufgewiegelt von den Tlaxcalteken und in der Annahme eines baldigen Angriffs der Azteken, griff Cortés die Einwohner der Stadt selbst an und metzelte sie nieder.[4] Moctezuma empfing ihn am 8. November 1519 vor den Toren der Hauptstadt Tenochtitlán und ließ den Spaniern einen Palast als Wohnung anweisen, den Cortés mit seinen Kanonen besetzte.

Siehe auch: Zeittafel Mexiko, Geschichte Mexikos

Moctezumas Gefangennahme

Sehr schnell erkannten die Konquistadoren ihre bedrohte Situation in der riesigen Hauptstadt der Azteken. Deshalb forderten sie Moctezuma unter Drohungen auf, sie in ihr Quartier zu begleiten. Dort eröffneten sie ihm, dass er jetzt ihr Gefangener wäre.[5] Der gedemütigte Fürst regierte dem Namen nach weiter. In Wirklichkeit aber war von nun an Cortés sein Gebieter. Er sandte Spanier in die Provinzen, um diese nach Reichtümern zu untersuchen, setzte missliebige Beamte ab und andere ein. Er brachte Moctezuma schließlich so weit, dass er die Oberherrschaft Kaiser Karls V. förmlich anerkannte und die Zahlung eines jährlichen Tributs versprach. Nachdem ein Feldherr Moctezumas den Befehlshaber von Vera Cruz Escalante und ein paar seiner Männer verwundet hatte, und den abgeschnittenen Kopf des Gefangenen Spaniers Arguello [6] überall herumschickte, ließ Cortés die aztekischen Hauptleute, die gegen Escalante gekämpft hatten und für Arguellos Tod verantwortlich waren, im Namen Moctezumas vorführen und öffentlich verbrennen.[7]

Spanier gegen Spanier

Diego Velázquez de Cuéllar hatte unterdessen eine Flotte von 18 Schiffen mit 1200 Mann, 12 Kanonen und 60 Pferden unter dem Oberbefehl des Pánfilo de Narváez ausgesandt, um Cortés und seine Offiziere gefangen zu nehmen und die Eroberung von Neuspanien zu vollenden. Auf diese Nachricht ließ Cortés 150 Mann unter Pedro de Alvarado in Tenochtitlán zurück und marschierte am 20. Mai 1520 mit den übrigen 250 Mann dem Feind entgegen. Er überfiel Narváez, der sich bereits der Stadt Cempoala bemächtigt hatte, schlug ihn in der Nacht und nahm ihn mit dem größten Teil seiner Leute gefangen. Die meisten der gefangen genommenen Truppen traten in seine Dienste. Noch während sich Cortés und Narváez auf dem Schlachtfeld bekriegten, bemächtigten sich die Krieger aus Texcoco des ungeschützten Trosses von Pánfilo de Narváez und der Menschen, die mit ihm an Land gegangen waren. Sie brachten die 550 Gefangenen nach Teocaque, opferten sie ihren Göttern und verspeisten sie in den nächsten 7 Monaten.

Siehe auch: Zeittafel Mexiko, Geschichte Mexikos

Die „Noche Triste“

Hernán Cortés
Zeitgenössische Zeichnung von Christoph Weidlitz (1529)

Mit einer Armee von über 1200 Mann kehrte Cortés nach Tenochtitlán zurück. Dort war inzwischen ein Aufstand gegen die Spanier ausgebrochen, weil Pedro de Alvarado die Teilnehmer des aztekischen Frühlingsfestes niedermetzeln ließ. Die Azteken hatten Cuitláuac als den neuen Herrscher des Reiches erwählt und Moctezuma die Macht entrissen. Nach einem Angriff der aztekischen Krieger auf den spanischen Palast wurde Moctezuma von seinen eigenen Männern getötet. Dies ist jedoch nur durch spanische Quellen belegt. Es ist ebenso wahrscheinlich, dass die Spanier sich des aztekischen Königs entledigten, als er ihnen nichts mehr nützte.[8] Cortés versuchte daraufhin in der Nacht vom 30. Juni auf den 1. Juli 1520 aus Tenochtitlán zu fliehen. Von den mehr als 1200 Soldaten und knapp 100 Pferden überlebten nur 425 Soldaten und 24 Pferde die Flucht. Cortés selbst verlor den Zeigefinger seiner linken Hand. In dieser Nacht musste Cortés den größten Verlust an Männern, Waffen und vor allem an Gold verkraften, weshalb diese Nacht auch als die „Noche Triste“, die traurige Nacht, bekannt geworden ist. Cortés floh mit den übrigen Soldaten nach Tlaxcala, wo er freundlich aufgenommen wurde.

Die Eroberung des Aztekenreiches

In Vera Cruz trafen vereinzelt immer wieder frische Kräfte aus Kuba ein. Diese Männer waren eigentlich ausgezogen um das Gebiet am Panuco zu erobern, waren dort jedoch gescheitert.[9] Jetzt schlossen sich die meisten Cortés an. Der startete einen neuen Feldzug um den Texcoco-See. Nachdem Cortés die meisten Verbündeten der Azteken geschlagen hatte, und einige Städte sich ihm sogar freiwillig anschlossen, um die aztekische Herrschaft abzuschütteln, belagerte er Tenochtitlán. In Tlaxcala hatte Martin López dreizehn Brigantinen gebaut. Die Tlaxcalteken trugen die Einzelteile der Schiffe mit mehreren tausend Kriegern, unter dem Schutz von Gonzalo de Sandoval, an den See von Texcoco. Dort wurden die Schiffe zusammengebaut, zu Wasser gelassen und mit leichten Kanonen bestückt. Von nun an wurde Tenochtitlán zu Lande und zu Wasser belagert und von jeder Versorgung abgeriegelt. Nur unter Lebensgefahr, wegen der ständigen Bedrohung durch die Brigantinen, konnten die Azteken mit Booten die notwendigsten Dinge in ihre Stadt schaffen. Die Schlacht um Tenochtitlán dauerte Monate. Der Hunger und eingeschleppte Krankheiten zwangen die Azteken schließlich zur Aufgabe. Die Stadt, welche einst als die schönste der Welt galt, war fast vollkommen zerstört, die Häuser und Paläste waren in den Kämpfen niedergerissen worden.

Im April 1521 konnte García Holguíns, einer der Männer von Gonzalo de Sandoval, mit seiner Brigantine den letzten Herrscher der Azteken Cuauhtémoc, bei seiner Flucht auf dem See von Texcoco festnehmen.[10] Sofort begann Cortés mit dem Wiederaufbau der Stadt. Im Jahre 1535 wurde sie in Ciudad de México umbenannt (Mexiko-Stadt). Aufgrund seiner Taten wurde Cortés von Karl V. zum Gouverneur, Obersten Richter und Generalkapitän von Neuspanien ernannt, womit er der mächtigste Mann nach dem Kaiser war. Mit der Eroberung des Aztekenreiches legte Hernán Cortés den Grundstein für das Vizekönigreich Neuspanien und das „Imperio Español“, das spanische Imperium.

Der Feldzug nach Honduras

Im Jahre 1523 schickte Cortés Cristóbal de Olid nach Honduras, um das Land zu erobern. Olid war ein Weggefährte der ersten Stunde und hatte Cortés nie einen Anlass zu Misstrauen gegeben. Doch er verbündete sich mit Diego Velázquez de Cuéllar, dem Erzfeind von Cortés. Er wollte, mit der Hilfe des Statthalters von Kuba, Honduras für sich selbst erobern, und sich von Cortés unabhängig machen. Als Cortés von dieser Entscheidung hörte, schickte er Francisco de Las Casas mit zwei Schiffen nach Honduras, um Cristóbal de Olid gefangen zu nehmen. Doch weil Cortés auch lange Zeit nichts von Las Casas hörte, machte er sich selbst mit einer Armee von mehreren hundert Spaniern und dreitausend indianischen Hilfstruppen auf den Weg nach Süden. Aus Furcht, dass der letzte König der Azteken Cuauhtémoc, während seiner Abwesenheit, einen Aufstand in der Hauptstadt anzetteln könnte, nahm Cortés ihn auf den Feldzug mit. Unterwegs soll er sich angeblich eines Mordkomplotts schuldig gemacht haben, und wurde von den Spaniern gehenkt. Fast wäre der Feldzug an den Strapazen des Weges, dem schlechten Wetter und dem Hunger gescheitert. In den Kämpfen mit den feindlichen Indianervölkern starben viele Teilnehmer der Expedition. Weil man in Tenochtitlán für so lange Zeit keine Nachricht von Cortés hatte, kam das Gerücht auf, dass er nicht mehr am Leben sei. Seine Feinde berichteten dieses Gerücht als Tatsache an den spanischen Königshof und verteilten den Besitz von Cortés untereinander. Doch Cortés nahm ein Schiff und fuhr über Havanna nach Vera Cruz. In Neuspanien wurde er begeistert empfangen und vor allem in Tlaxcala stürmisch begrüßt. Die absolute Macht hatte er jedoch verloren.

Am 13. Dezember 1527 hatte Karl V. eine Audiencia für Neuspanien ernannt. Sie sollte die Regierung der Kolonie übernehmen und bestand aus einem Präsidenten und vier Oidores (Richter). Ihr Präsident war Nuño Beltrán de Guzmán. Die Richter waren Juan Ortiz de Matienzo, Diego Delgadillo, Diego Maldonado und Alonso de Parada.[11]

Vor allem der Bischof von Burgos, Juan Rodríguez de Fonseca, hatte versucht die Siege von Cortés klein zu reden oder sie Diego Velázquez zu zuschreiben. Einen seiner Günstlinge, Christobal de Tapia, hatte er mit offiziellen Urkunden und Blanko-Schriftstücken ausgestattet. Diese Schriftstücke hatte er angeblich im Auftrag des Kaisers ausgestellt. So wollte er de Tapia an die Macht bringen und ihm die Statthalterschaft von Neuspanien zuschanzen.[12] Bischof Fonseca nutzte seine Macht als Vorsitzender des Consejo de Indias und warf die Boten, die Cortés nach Spanien sandte, ins Gefängnis. Er unterschlug Berichte an den Kaiser und angeblich sogar Gold.

Reise nach Spanien

In Spanien wollte Cortés 1528 an die Gerechtigkeit seines Kaisers appellieren. Mit großer Pracht zog er vor Gericht und antwortete offen auf die Anklagen seiner Feinde. Er bestritt, dass er Gold der Krone zurückgehalten hatte und wies nach, dass er mehr als das geforderte Fünftel nach Spanien geschickt hatte. Außerdem hatte er viel Geld aus eigener Tasche für den Wiederaufbau von Tenochtitlán ausgegeben. Für seine Verdienste wurde er von Karl V. zum "Marqués del Valle de Oaxaca" (Marquis des Tales von Oaxaca) erhoben. Damit gehörte er zum Hochadel von Spanien. Der Titel wurde von seinen Nachkommen bis 1811 geführt. Das Tal von Oaxaca war eines der wohlhabendsten Gebiete von Neuspanien. Trotz aller Ehrungen wurde er nicht wieder als Gouverneur in Neuspanien eingesetzt.

Rückkehr nach Neuspanien, Entdeckung Kaliforniens

Halbinsel Baja California noch als Insel dargestellt

Im Jahre 1530 schiffte sich Cortés wieder nach Neuspanien ein, hatte allerdings nur noch militärische Befehlsgewalt. Die Leitung der Zivilangelegenheiten wurde einer Behörde, der Audiencia de Nueva España, übertragen. Antonio de Mendoza wurde als Vizekönig nach Neuspanien gesandt, traf jedoch erst im Jahre 1535 dort ein und war mit der Verwaltung des Landes in den Zivilangelegenheiten betraut. Cortés behielt die militärische Macht und die Erlaubnis, seine Eroberungen fortzusetzen. Diese Teilung der Macht führte zu dauernden Streitigkeiten mit dem Vizekönig.

Als Cortés 1530 nach Neuspanien zurückkehrte, fand er das Land in Anarchie. Nach der Wiederherstellung der Ordnung im Lande konzentrierte er sich auf die Erforschung der Westküste von Neuspanien und fand 1536 die Halbinsel Baja California. Der Golf von Kalifornien trägt seit dieser Zeit auch den Namen Cortés-See.

Der Feldzug nach Algier

Im Jahre 1541 reiste Cortés noch einmal nach Spanien, wurde dort jedoch mit Kälte aufgenommen. Seine Ansprüche fanden vor Gericht kein Gehör. Statt dessen erlaubte ihm der Kaiser, sich der Flotte von Andrea Doria auf dem Feldzug nach Algier an die Berberküste anzuschließen und gegen die Osmanen zu kämpfen. Während dieses unglücklichen Unternehmens ertrank Cortés fast in einem Sturm. Die Flotte wurde von den Osmanen geschlagen. [13]

Letzte Tage und Tod

Cortés hatte viel Geld ausgegeben, um seine Entdeckungsreisen zu finanzieren. Im Februar 1544 erhob er einen Anspruch beim königlichen Finanzministerium, wurde aber in den nächsten drei Jahren nur vertröstet und von einem Gericht an das Nächste verwiesen. Angewidert entschied er sich 1547 dafür, nach Neuspanien zurückzukehren. Doch als er Sevilla erreichte, wurde er krank und starb am 2. Dezember 1547 in Castilleja de la Cuesta auf seinem Landgut im Alter von 62 Jahren. Er hinterließ sein Vermögen seinen Kindern und machte dabei keinen Unterschied, ob sie Europäer oder Mestizen waren. Bevor er starb, ließ er den Papst seine drei unehelichen Kinder legitimieren. Dabei ging es ihm besonders um seinen Sohn Martin, den Sohn, den er mit Doña Marina (La Malinche) hatte. Seine Gebeine wurden in Mexiko beigesetzt, verschwanden aber 1823. Cortés hinterließ seinem Sohn, Don Martín seine Titel und Besitzungen. Sie sind später an den neapolitanischen Herzog von Monteleone übergegangen.

Cortés Platz in der mexikanischen Geschichte

Heute ist Cortés in Mexiko sehr schlecht angesehen. Doch es gibt immer noch viele Straßen und Plätze, die seinen Namen tragen. Das aztekische Erbe steht heute bei den Mexikanern jedoch weit höher im Kurs als Cortés. Mit der spanischen Eroberung verloren Millionen der Ureinwohner ihr Leben. Sie starben vor allem an den eingeschleppten Krankheiten und den Grausamkeiten der Europäer. So ist es nicht verwunderlich, dass die Verdienste von Cortés, (die Einigung Mexikos, das Ende der Blumenkriege und die anschließenden Menschenopfer) die Verluste im Bewusstsein der Mexikaner nicht aufwiegen.

Einzelnachweise

  1. Cortés, Hernán: Die Eroberung Mexicos. Drei Berichte an Kaiser Karl V. S. 323
  2. Cortés, Hernán: Die Eroberung Mexicos. Drei Berichte an Kaiser Karl V. S. 38
  3. Cortés, Hernán: Die Eroberung Mexicos. Drei Berichte an Kaiser Karl V. S. 87
  4. Michael Wood: Auf den Spuren der Konquistadoren. Philipp Reclam jun. Verlag, Stuttgart 2003, S. 51f.
  5. Bernal Díaz del Castillo: Geschichte der Eroberung von Mexiko, 1988, S. 273
  6. Bernal Díaz del Castillo: Geschichte der Eroberung von Mexiko, 1988, S. 271
  7. Bernal Díaz del Castillo: Geschichte der Eroberung von Mexiko, 1988, S. 276
  8. Felix Hinz : Bernardino de Sahagún im Kontext der frühen Geschichtsschreibung über die Conquista Mexikos
  9. Bernal Díaz del Castillo: Geschichte der Eroberung von Mexiko, 1988, S. 376
  10. Bernal Díaz del Castillo: Geschichte der Eroberung von Mexiko, 1988, S. 517
  11. Bernal Díaz del Castillo Die Wahrhafte Geschichte der Eroberung von Mexiko S. 539
  12. Bernal Díaz del Castillo: Geschichte der Eroberung von Mexiko, 1988, S. 532
  13. Naval Battle of Preveza, 1538

Literatur

  • Hernán Cortés: Die Eroberung Mexicos. Drei Berichte an Kaiser Karl V.- Frankfurt a.M. : Insel Verl., 1980. ISBN 3-458-32093-8
  • Bernal Díaz del Castillo: Geschichte der Eroberung von Mexiko / hrsg. u. bearb. von Georg A. Narziß. - Frankfurt a.M. : Insel-Verl., 1988. - ISBN 3-458-32767-3
  • Claudine Hartau: Hernán Cortés. - Reinbek : Rowohlt, 1994
  • Felix Hinz: "Hispanisierung" in Neu-Spanien 1519-1568. - Hamburg : Dr. Kovac, 2005
  • Salvador de Madariaga: Hernán Cortés. - Zürich : Manesse-Verl., 1997.
  • Matis, Herbert: Hernán Cortés. - Göttingen : Musterschmidt, 1967
  • Arthur Schurig (Hrsg.) Die Eroberung von Mexiko durch Ferdinand Cortes. Mit den eigenhändigen Berichten des Feldherrn an Kaiser Karl V. von 1520 und 1522. Leipzig. Insel-Verlag. 1923.
  • Hugh Thomas: Die Eroberung Mexikos. - Frankfurt a.M. : Fischer, 2000
  • Jane Lewis Brandt: La Chingada - München: Scherz, 1985
  • Richard Lee Marks: Der Tod der gefiederten Schlange - München : Droemer Knaur 1993
  • W. H. Prescott: History of the Conquest of Mexico, with a preliminary view of the ancient Mexican civilization, and the life of the conqueror, Hernando Cortez. London, Routledge, 1857 Online-Version
Commons: Hernán Cortés – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Vorlage:Meyers ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890