Erwin Huber

Erwin Huber (* 26. Juli 1946 in Reisbach) ist ein deutscher Politiker (CSU). Er war von 2007 bis Oktober 2008 Parteivorsitzender der CSU und Bayerischer Staatsminister der Finanzen.
Ausbildung und Privates
Nach der mittleren Reife 1963 an der Realschule in Dingolfing absolvierte Huber zunächst eine Ausbildung im gehobenen Dienst bei der Bayerischen Finanzverwaltung. Er war dann in den Finanzämtern Dingolfing, Landshut und München tätig, die er 1968 mit der Inspektorenprüfung abschloss. Von 1969 bis 1973 besuchte er auf dem Zweiten Bildungsweg das Abendgymnasium in München, auf dem er 1973 das Abitur bestand. Anschließend absolvierte Huber ein Studium der Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München, das er 1978 als Diplom-Volkswirt beendete. Erwin Huber ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Reisbach.
Erwin Huber ist seit 2004 Ehrenmitglied der Katholischen Deutschen Studentenverbindung Oeno-Danubia im CV.
Politischer Werdegang
Von 1967 bis 1983 war Huber Kreis- und Bezirksvorsitzender der Jungen Union. Er gehört seit 1972 dem Kreistag des Landkreises Dingolfing-Landau an. Seit 1978 ist er als Abgeordneter Mitglied des Bayerischen Landtags. 1987 wurde er zum stellvertretenden Generalsekretär gewählt und war dann von 1988 bis 1994 Generalsekretär der CSU. Während dieser Zeit brachte er anlässlich der bayerischen Landtagswahl von 1994 die Broschüre ÖDP - Irreale Vorstellungen gefährden Aufschwung, Wohlstand und soziale Sicherheit heraus, die sich kritisch mit den Zielen der ödp auseinandersetzte.[1]
Seit 1988 gehört Huber auch dem Vorstand und dem Präsidium der CSU an und ist daneben seit 1993 Vorsitzender des CSU-Bezirksverbands Niederbayern.
Im Oktober 1994 wurde Huber als Staatsminister und Leiter der Bayerischen Staatskanzlei in die von Ministerpräsident Edmund Stoiber geführte Bayerische Staatsregierung berufen. Von November 1995 bis Oktober 1998 war er dann Bayerischer Staatsminister der Finanzen. Ab 1998 war Huber wieder Staatsminister und Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und ab Oktober 2003 zusätzlich Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Verwaltungsreform.
Parteivorsitz

Huber wurde neben Innenminister Günther Beckstein als aussichtsreichster Nachfolger Stoibers als bayerischer Ministerpräsident, im Falle dessen Eintritts in die Bundesregierung nach den Bundestagswahlen, gehandelt. Stoiber übernahm schließlich aber überraschend kein Bundesministeramt. Vielmehr beerbte Huber im November 2005 Otto Wiesheu als bayerischer Wirtschafts- und Verkehrsminister. Nach Stoibers Rücktrittsankündigung Anfang 2007 galt er unter den Bewerbern für den Parteivorsitz, neben Huber Horst Seehofer und Gabriele Pauli als aussichtsreichster Kandidat. Mit 58,19 % der Delegiertenstimmen wurde er am 29. September 2007 auf dem CSU-Parteitag zum neuen CSU-Parteivorsitzenden gewählt. Der neue bayerische Ministerpräsident Beckstein berief ihn am 16. Oktober 2007 ins Bayerische Staatsministerium der Finanzen, dem Huber bereits ca. 10 Jahre zuvor knapp drei Jahre als Minister vorgestanden war. Im Februar 2008 wurde Huber vorgeworfen, er habe Informationen über den finanziellen Zustand der BayernLB verschwiegen. Die Opposition im bayerischen Landtag forderte daraufhin (im Vorfeld der Bayerischen Kommunalwahlen) seinen Rücktritt.[2] Mit dem Scheitern des Transrapid und der Bekanntgabe der ersten Quartalszahlen der BayernLB 2008 (weiterer Verlust in Höhe von 2 Milliarden Euro) haben sich die Rücktrittsforderungen verstärkt - im Landtag wurde zudem ein Untersuchungsausschuss einberufen.[3] Nach der Wahlschlappe vom 28.09.2008 tratt Erwin Huber am 30.09.2008 von seinem Amt als Parteivorsitzender zurück.
Politische Ausrichtung
Huber gilt selbst in der CSU als konsequent konservativ – insbesondere in der Familienpolitik – und wirtschaftsliberal. Während ihn viele Parteifreunde schätzen, hat er sich durch sein kompromissloses Vorgehen bei der Verwaltungsreform in der bayerischen Verwaltung zahlreiche Feinde gemacht. Er gilt außerdem als Vertrauter von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die ihm anbot, als Chef des Bundeskanzleramts in ihr Kabinett zu wechseln.
Quellen
- ↑ Mankau, S. 162
- ↑ ftd.de
- ↑ spiegel.de
Literatur
- Raphael Mankau (Hg.): 20 Jahre ödp – Anfänge, Gegenwart und Perspektiven ökologisch-demokratischer Politik. dolata verlag, Rimpar 1999, ISBN 3-344-70790-6.
Weblinks
- Vorlage:PND
- Website von Erwin Huber
- Lebenslauf beim Bayerischen Landtag
- Bayerns Finanzminister Erwin Huber im Netz
- Porträt Hubers
Personendaten | |
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NAME | Huber, Erwin |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (CSU) |
GEBURTSDATUM | 26. Juli 1946 |
GEBURTSORT | Reisbach |