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Urbi et orbi

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Urbi et Orbi (Latein für: der Stadt und dem Erdkreis) ist im allgemeinen Sprachgebrauch der traditionelle Segen, den der Papst in besonders feierlicher Form an Weihnachten und Ostern, aber auch nach seiner Wahl, von der Benediktionsloggia erteilt. Der Papst ist zugleich Bischof der Stadt bzw. Diözese Rom. Der Segen Urbi et Orbi ist verbunden mit einem besonderen Ablass, dabei ist jedoch eine fromme Gesinnung vorausgesetzt. Im Auftrag des Papstes kann der Segen auch von Kardinälen, Bischöfen und Priestern erteilt werden. Priester können diesen Segen jedoch nur am Totenbett eines Gläubigen aussprechen. Seit Dezember 1995 auch über das Internet.

Das Ritual reicht bis in das Mittelalter zurück und entwickelte sich aus dem römischen Reichsbewusstsein. Vergleich beispielsweise die Inschrift über dem Hauptportal der Lateranbasilika:

"Omnium urbis et orbis mater et caput"
(Aller Kirchen in der Stadt und auf dem ganzen Erdkreis Mutter und Haupt)

Auch als Formel für allgemeine Dekrete die Weltkirche betreffend verwendet.

Von den Römern übernommene imperiale Formel für Dokumente, die sowohl für die Stadt Rom (urbis) wie auch für den gesamten katholischen Erdkreis (orbis) gelten (z.B. Heiligsprechungen).

Nach seiner Wahl werden dem Papst die Insignien mit den lateinischen Worten "... auf dass Du vorstehest der Stadt und dem Erdkreis" überreicht.