Immanuel Kant
Immanuel Kant (* 22. April 1724 in Königsberg, Ostpreußen; † 12. Februar 1804) war einer der bedeutendsten deutschen Philosophen der Neuzeit und ein einflussreicher Denker. Er ist bekannt durch seine Theorie des transzendentalen Idealismus.
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Wichtigste Werke
- 1781: 1. Auflage der Kritik der reinen Vernunft
- 1783: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung
- 1783: Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können
- 1785: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten
- 1787: 2. Auflage der Kritik der reinen Vernunft
- 1788: Kritik der praktischen Vernunft
- 1790: Kritik der Urteilskraft
- 1793: Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft
- 1795: Zum ewigen Frieden. Ein philosophischer Entwurf
- 1797: Die Metaphysik der Sitten
Geistesgeschichtliche Bedeutung
Er verstand sich als Gegenspieler zu Gottfried Wilhelm Leibniz, dessen rationalistische Monadologie er ablehnte. Aber auch den Empirismus eines David Hume wollte Kant nicht übernehmen. Als Gegensatz zur traditionellen dogmatischen Metaphysik begründete Kant den Kritizismus. Dieser stellt an den Anfang philosophischer Untersuchungen die Fragen nach den Grenzen der menschlichen Erkenntnisfähigkeit. So fordert er eine selbstkritische Metaphysik.
Kant kritisiert den dogmatischen Glauben an die Vernunft der Rationalisten ebenso wie den radikalen empirischen Skeptizismus.
Kant unterscheidet zwei Arten von Erkenntnis:
- empirische (aposteriorische), d.h. auf Wahrnehmung beruhend, und
- apriorische, d.h. unabhängig von allen Sinneseindrücken gewonnen.
Urteile können analytisch oder synthetisch sein.
In der Kritik der reinen Vernunft untersucht Kant, welche Möglichkeiten die reine Vernunft habe, vor jeder Erfahrung Erkenntnisse zu gewinnen, d.h. wie synthetische Urteile a priori möglich sind. Dazu gehören insbesondere die reine Mathematik und die reine Naturwissenschaft. In der Auseinandersetzung mit der Kritik der reinen Vernunft wurden die erkenntnistheoretischen Randbedingungen der neuzeitlichen Naturwissenschaft weiterentwickelt.
Auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden ist der Kategorischer Imperativ ("Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie ein allgemeines Gesetz werde."). Kant selbst hat aus dem kategorischen Imperativ weitere Imperative gefolgert und sein Rechtssystem entfaltet.
Die Aufklärung wird eng mit dem Namen Kant verbunden. Berühmt ist seine Definition "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Anleitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude [wage es verständig zu sein]! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung." (Beantwortung der Frage: was ist Aufklärung? Berlinische Monatsschrift, 5. Dezember 1785).
Weblinks
- Kant und der Deutsche Idealismus: http://idealismus.de/index.phtml
- Marburger Kantarchiv
- Was ist Aufklärung - ein klassischer Text von I.Kant:
- Projekt Gutenberg, Kurzbiographie und Online-Texte: http://gutenberg.spiegel.de/autoren/kant.htm
- Kant-Fibel
- Kant-Forschungsstelle
- / Kant
- / Kant on the Web