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Vor Sonnenaufgang

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Vor Sonnenaufgang ist ein Sozial-Drama von Gerhart Hauptmann, geschrieben 1889.




Hoffmann

Hoffmann ist durch die Heirat mit Martha Krause zu Reichtum gekommen. Seine Frau ist Alkoholikerin und er ist dem Trinken auch nicht abgeneigt.

Helene

Sie ist die zweite Tochter von Bauer Krause, die Schwester von Hoffmanns Frau Martha. Helene wurde in Herrenhut in einem Kloster erzogen und besitzt kein typisch bäuerliches Aussehen. Des weiteren ist sie sehr unglücklich am Hof.

Dr. Schimmelpfennig

Ein Jugendfreund von Loth, mit einer ähnlichen Einstellung. Er ist nur zum Geldverdienen in Schlesien.

Herr Krause

Bauer und Alkoholiker. Ist durch den Verkauf von Grundstücken an Bergbaufirmen reich geworden.

Frau Krause

Ist die zweite Frau von Bauer Krause, ebenfalls Alkoholikerin.

Wilhelm Kahl

Ist der Neffe von Frau Krause und hat mit dieser ein Verhältnis. Wilhelm Kahl soll einmal Helene heiraten.

Inhaltsangabe

1. Akt

Alfred Loth, der in Witzdorf (Schlesien) einen Bericht über die ausgebeuteten Kohlearbeiter schreiben will, trifft zufällig auf seinen alten Gymnasialfreund Hoffmann, welcher ihn freundlich empfängt. Die Beiden unterhalten sich über alte Zeiten und über Loths Ideale, es soll keine Armen und Reichen geben; Hoffmann distanziert sich von dieser, seiner früheren Ansicht, da er nun auch vermögend ist und von der Ausbeutung der Armen lebt. Da Loth wenig Geld besitzt, bittet er Hoffmann um 200 Mark an. Dieser gibt ihm sogleich einen Scheck, möchte aber den neuesten Wirtshaus-Klatsch über sich hören. Beim darauffolgenden Abendbrot, es gibt Hummer, Austern und teuren Champagner, Loth allerdings verweigert den Alkohol und kränkt somit seinen genussfreudigen Gastgeber. Bei Loths Feststellung, dass es in Witzdorf genügend Alkoholiker gäbe, gibt er unbewusst Bauer Krause als abschreckendes Beispiel an. Alle anwesenden werden verlegen und Helene, welche sich in Loth verliebt hat, verlässt beleidigt das Zimmer. Loth versteht die Zusammenhänge (noch) nicht.

2. Akt

(Auf dem Hof, am nächsten Morgen um 4.Uhr)


Beibst, ein alter Arbeiter auf Krauses Hof, dengelt an seiner Sense. Der total betrunkene Bauer Krause schwankt singend nach Hause. Helene möchte ihm helfen, doch als er sie „begrabbscht“ lässt sie ihn fallen. Beibst eilt herbei und sie bringen den Bauer ins Haus. Gleich darauf schleicht sich Wilhelm Kahl nur halb angezogen aus dem Haus. Er ist der Geliebte von Frau Krause und er bezahlt Beibst Schweigegeld. Kurz darauf kommt Loth aus dem Haus und macht einen Spaziergang. Als er zurückkommt, trifft er auf Helene und sie unterhalten sich über die soziale Ungerechtigkeit und die Ausnutzung der Arbeiterschicht. Nach diesem Gespräch kommt es zum Streit zwischen Krause und Helene, da die Bäuerin einer Magd kündigen will. Helene unterbindet dies, indem sie droht, dem Bauern von der Affäre mit Kahl zu erzählen.

3. Akt

(im Haus)


Dr. Schimmelpfennig rät Hoffmann, sein Kind der Mutter zu entziehen, da durch ihren Alkoholismus schon das erste Kind umkam. Als Hoffmann und Helene allein im Zimmer sind, beginnt er, sie zu bezirzen und schlägt ihr vor, sie soll mit ihm weggehen, damit das Kind eine gute Mutter hat. Doch Helene durchschaut ihren Schwager und sagt, er nutze sie nur aus. In diesem Moment tritt Loth ein und Hoffmann bittet ihn zum Frühstück. Vorsichtig fragt Hoffmann nach, was Loth in diese Gegend verschlägt. Er offenbart ihm, dass er eine Studie über Bergleute machen möchte. Hoffmann ist bewusst, was so eine Studie für ihn heißt und versucht Loth den Gedanken auszureden, aber erfolglos. Es kommt zum Streit und Loth will abreisen. Helene hat im Nebenzimmer alles mitgehört und gesteht Loth ihre Liebe.


4. Akt

(auf dem Hof)


Als Loth abreisen möchte bittet ihn Hoffmann zu bleiben. Loth und Helene treffen in der Laube zusammen. Nach kurzem Gespräch küssen sie sich. Sie schmieden Heiratspläne. Sie möchte ihm gerne erklären, dass ihr Vater und ihre Schwester Alkoholiker sind, bringt es aber nicht übers Herz, da dies das Aus ihrer Beziehung gewesen wäre. Bei Helenes Schwester Martha setzen die Wehen ein.

5. Akt

(im Haus, 2 Uhr nachts)


Alle sind wegen der Geburt des Kindes auf den Beinen. Loth trifft auf den alten Freund Dr. Schimmelpfennig und sie unterhalten sich über alte Zeiten. Das Gespräch wird wegen der Geburt öfter unterbrochen. Als der Doktor herausbekommt, dass Loth mit Helene zusammen ist, hält er es für seine Pflicht, ihn über den Alkoholismus der Familie aufzuklären. Da Loth nur eine gesunde Frau aus gesundem Hause heiraten will, schreibt er ihr einen Abschiedsbrief und verschwindet. Kurz darauf berichtet Helene Hoffmann, dass das Kind tot geboren wurde. Danach findet sie den Abschiedsbrief und bringt sich um