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Richard Strauss

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Richard Strauss (* 11. Juni 1864 in München, † 8. September 1949 in Garmisch-Partenkirchen) war ein deutscher Komponist Klassischer Musik, der vor allem für seine erzählende Musik (Programmmusik) und seine Opern bekannt wurde. Außerdem war er auch als Dirigent tätig.

Strauss wurde am 11. Juni 1864 in München als Sohn von Franz Strauss, einem Hornspieler am Hoforchester München, geboren. Seine musikalische Ausbildung erhielt er früh von seinem Vater und begann bald darauf selbst zu komponieren. 1882 begann er ein Studium an der Universität München, das er nach einem Jahr aber wieder abbrach um nach Berlin zu gehen. Auch hier studierte er nur kurz, bevor er Assistent des als Musikkritiker berühmt gewordenen Hans von Bülow wurde und dessen Stelle ab 1885 übernahm. Seine Kompositionen zu dieser Zeit waren sehr konservativ im Stil von Robert Schumann oder Felix Mendelssohn Bartholdy. Dies änderte sich als er Alexander Ritter, einen bekannten Geiger und der Ehemann einer Nichte von Richard Wagner, traf, der ihn für die Musik Wagners begeisterte.

Diese Umorientierung mündete im Don Juan. Während dessen Premiere 1889 brach die eine Hälfte des Publikums in großen Beifall aus, die andere war stark enttäuscht und buhte Strauss aus. Strauss aber wusste, dass er seinen musikalischen Stil gefunden hatte und soll gesagt haben "Ich tröste mich selbst mit dem Wissen, dass ich auf der Straße bin, die ich nehmen möchte, im vollen Bewusstsein, dass es nie einen Künstler gegeben hat, der nicht von tausenden seiner Kollegen für verrückt erklärt wurde." (aus en:, wie lautet das Originalzitat?) Strauss schrieb eine Reihe weiterer Stücke wie z.B. Also sprach Zarathustra (1896), das heute vor allem durch den Film 2001: Odyssee im Weltraum bekannt wurde.

Ende des 19. Jahrhunderts wendete sich Strauss der Oper zu. Seine ersten beiden Versuche in diesem Genre, Guntram (1894) und Feuersnot (1901) wurden von den Kritikern zerrissen. Trotzdem arbeitete er weiter und brachte 1905 das Stück Salome heraus. Die Reaktionen waren ähnlich extrem wie bei der Aufführung von Don Juan. Nach der ersten Vorführung an der Metropolitan Opera in New York war die Öffentlichkeit so in Rage, dass von weiteren Aufführungen abgesehen wurde. Zweifellos war vieles auf das Thema der Oper zurückzuführen, allerdings spielten sicherlich auch die Dissonanzen, die Strauss entgegen damaligem Usus sehr zahlreich verwendete, eine Rolle.

Seine nächste Oper war Elektra, bei der die Dissonanzen noch stärker verwendet wurden als vorher. Es war auch die erste Oper bei der Strauss mit dem Dichter Hugo von Hofmannsthal zusammenarbeitete. Auch später schufen die beiden gemeinsame Werke, wobei Strauss seine Musiksprache etwas veränderte und dadurch große Publikumserfolge wie Der Rosenkavalier (1910) schuf. Strauss schrieb bis 1930 noch zahlreiche weitere Opern.

Kontrovers diskutiert wird die Rolle von Strauss nachdem die NSDAP an die Macht gekommen Einige Meinungen besagen, dass Strauss völlig apolitisch war und nie komplett mit den Nazis kooperierte. Andere heben hervor, dass er ein Offizieller im Dritten Reich war, und dsas obwohl seine Stellung überwiegend repräsentativ war, er sich trotzdem öffentlich gegen die Nazis stellen sollte. Viele Stimmen weisen auf Strauss teilweise jüdischen Enkel hin und vermuten, dass ihn dies davon abgehalten hat öffentlich gegen die Nazis zu sprechen. Mit dem Veröffentlichen von Die schweigsame Frau vom jüdischen Schriftsteller Stefan Zweig ging Strauss ein beträchtliches Risiko ein. Außerdem gibt es einige Vermutungen, dass Strauss seine offizielle Stellung nutzte um einige seiner jüdischen Freunde und Kollegen zu schützen.

1948 schrieb Strauss sein letztes Werk, die Vier letzten Lieder für hohe Stimme und Orchester, die sicherlich seine bekanntesten Liedkompositionen sind. Zu dieser Zeit waren Strauss' Harmonien und Melodien allerdings schon etwas altmodisch, verglichen mit Werken jüngerer Komponisten.

Hinweis: Richard Strauss war nicht verwandt mit Johann Strauß oder dessen Sohn, beides Wiener Walzer-Komponisten.