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Zentralkomitee der deutschen Katholiken

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Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ist der Zusammenschluss von Vertretern der Diözesanräte und der katholischen Verbände sowie von Institutionen des Laienapostolates und weiteren Persönlichkeiten aus Kirche und Gesellschaft. Entsprechend dem Dekret des II. Vatikanischen Konzils über das Apostolat der Laien (Nr. 26) ist das ZdK das von der Deutschen Bischofskonferenz anerkannte Organ, das die Kräfte des Laienapostolats koordiniert und das die apostolische Tätigkeit der Kirche fördern soll. Der Sitz des ZdK ist in Bonn.

Historie

Karl VI. zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg gründete 1848 den Katholischen Verein Deutschlands als Vorläuferorganisation. 1952 gab man sich den Namen Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK).

Organisation

Die Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken besteht aus ca. 230 Mitgliedern. 97 Mitglieder werden von der Arbeitsgemeinschaft der katholischen Organisationen Deutschlands (AGKOD) gewählt, 84 Mitglieder kommen aus den Laienvertretungen der deutschen Diözesen (Katholikenräte bzw. Diözesanräte), 45 Mitglieder werden als Einzelpersönlichkeit hinzugewählt. Diese entstammen meist der Politik oder dem öffentlichen Leben. Zu ihnen gehören Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU), die Journalisten Peter Frey und Klaus Prömpers, der Präsident des Bayerischen Landtags Alois Glück (CSU), die Parlamentarischen Staatssekretäre Karin Kortmann (SPD) und Dr. Hermann Kues (CDU), Staatssekretärin a.D. Christa Nickels (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesministerin Dr. Annette Schavan (CDU), die Ministerpräsidenten a.D. Erwin Teufel (CDU) und Prof. Dr. Bernhard Vogel (CDU) und der Vizepräsident des Deutschen Bundestags Dr. Wolfgang Thierse (SPD).

Das ZdK ist u. a. der Initiator und Träger der Deutschen Katholikentage.

Präsident des ZdK ist derzeit der CDU-Politiker Prof. Dr. Hans-Joachim Meyer, Vizepräsidenten sind Heinz-Wilhelm Brockmann, Dr. Christoph Braß, Magdalena Bogner und Dr. Claudia Lücking-Michel. Generalsekretär ist Stefan Vesper, Geschäftsführer ist Bernhard Schmitz.

Aufgrund der Strukturreform der Laiengremien im Bistum Regensburg ist es zwischen dem ZdK und dem Bischof Gerhard Ludwig Müller von Regensburg zu einem verschärften Konflikt gekommen. In den Jahren 2006 und 2007 gewährte das Bistum Regensburg dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken keine finanzielle Unterstützung.[1] Seit 2008 beteiligt sich das Bistum wieder vollständig.

Aufgaben

Das ZdK hat nach seinem Statut folgende Aufgaben:

- es beobachtet die Entwicklungen im gesellschaftlichen, staatlichen und kirchlichen Leben und vertritt die Anliegen der Katholiken in der Öffentlichkeit;

- es gibt Anregungen für das apostolische Wirken der Kirche und der Katholiken in der Gesellschaft und stimmt die Arbeit der Kräfte aufeinander ab, die in ihm zusammengeschlossen sind;

- es wirkt an den kirchlichen Entscheidungen auf überdiözesaner Ebene mit und berät die Deutsche Bischofskonferenz in Fragen des gesellschaftlichen, staatlichen und kirchlichen Lebens;

- es hat gemeinsame Initiativen und Veranstaltungen der deutschen Katholiken, wie die Deutschen Katholikentage, vorzubereiten und durchzuführen;

- es nimmt die Anliegen und Aufgaben der deutschen Katholiken im Ausland und auf internationaler Ebene wahr;

- es trägt für die Durchführung und Erfüllung der entsprechenden Maßnahmen Sorge.

Sonstiges

  • Im September 2007 verurteilte der kulturpolitische Sprecher des ZdK, Prof. DDr. Thomas Sternberg MdL, Bemerkungen des Kölner Kardinals Joachim Meisner scharf, der sich über das Verhältnis von Kunst und Gott geäußert hatte.

Mitgliedschaften

Das Zentralkomitee ist Mitglied im Netzwerk Europäische Bewegung Deutschland.

Siehe auch

Im Jahr 2000 wurde von konservativen, papsttreuen Katholiken das Forum Deutscher Katholiken gegründet, u.a. auch mit der Begründung, dass das ZdK die deutschen Katholiken nicht mehr vertreten würde.

Aktuelles

ZdK Präsident Meyer zum Anti-Islamisierungskongress in Köln ZdK protestiert gegen Verhalten der Barmer Ersatzkasse Spätabtreibungen ZdK-Präsident kritisiert Gleichgültigkeit gegenüber Christenverfolgungen ZdK-Präsident zum Kaukasus-Konflikt

Einzelnachweise

  1. http://www.kath.net/detail.php?id=15379