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Strontium

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Eigenschaften
Rubidium - Strontium - Yttrium
Ca
Sr
Ba  
 
 
Allgemein
Name, Symbol, Ordnungszahl Strontium, Sr, 38
Serie Erdalkalimetalle
Gruppe, Periode, Block 2 (IIA), 5, s
Aussehen silbrig weiß metallisch
Massenanteil an der Erdhülle 0,01 %
Atomar
Atommasse 87,62
Kernmasse ≈ 87,599
Atomradius 219 pm
Kovalenter Radius 192 pm
van der Waals-Radius -
Elektronenkonfiguration [Kr]5s2
Elektronen pro Energieniveau 2, 8, 18, 8, 2
Oxidationszustände (Oxide) 2 (stark basisch)
Normalpotential -2,89 V (Sr2+ + 2e- → Sr)
Elektronegativität 0,95 (Pauling-Skala)
1. Ionisierungsenergie 549,5 kJ/mol
2. Ionisierungsenergie 1064,2 kJ/mol
3. Ionisierungsenergie 4138 kJ/mol
Physikalisch
Aggregatzustand fest
Kristallstruktur kubisch flächenzentriert
Dichte (Mohshärte) 2630 kg/m3 (1,5)
Magnetismus paramagnetisch
Schmelzpunkt 1050 K (777 °C)
Siedepunkt 1655 K (1382 °C)
Molares Volumen 33,94 · 10-6 m3/mol
Verdampfungswärme 144 kJ/mol
Schmelzwärme 8,3 kJ/mol
Dampfdruck 246 Pa bei 1042 K
Schallgeschwindigkeit -
Verschiedenes
Spezifische Wärmekapazität 300 J/(kg · K)
Elektrische Leitfähigkeit 7,62 · 106 S/m
Wärmeleitfähigkeit 35,3 W/(m · K)
Isotope
Isotop NH t1/2 ZM ZE MeV ZP
84Sr 0,56 % Sr ist stabil mit 46 Neutronen
86Sr 9,86 % Sr ist stabil mit 48 Neutronen
87Sr 7,0 % Sr ist stabil mit 49 Neutronen
88Sr 82,58 % Sr ist stabil mit 50 Neutronen
90Sr {syn.} 28,78 a beta- 0,546 90Y
NMR-Eigenschaften
87Sr
Kernspin -9/2
gamma 1,159 · 107 rad/T
Empfindlichkeit 0,00269
Larmorfrequenz bei B = 4,7 T 8,67 MHz
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt,
gelten die angegebenen Daten bei Normbedingungen.

Strontium ist ein chemisches Element; sein Symbol ist Sr, seine Kernladungszahl ist 38. Wie alle Erdalkalimetalle ist auch Strontium an der Luft sehr reaktionsfreudig, und oxidiert schnell. Unter Schutzgas zeigt sich Strontium als ein weiches, weißlich-silbriges Metall. Das radioaktive Isotop Sr-90 wurde durch Atomwaffenversuche in der Biosphäre verbreitet, und ist dort aufgrund seiner Halbwertszeit von 28 Jahren immer noch nachweisbar.

Geschichte

Adair Crawford erkannte 1790, dass das Mineral Strontianit, benannt nach der schottischen Stadt Strontian, von anderen Mineralen zu unterscheiden sei. Klaproth und Hope wiesen Strontium selbst im Jahre 1798 nach; metallisches Strontium wurde zuerst von Sir Humphry Davy im Jahre 1808 mittels Elektrolyse hergestellt.

Vorkommen

Strontium ist in der Natur verbreitet, in der Hauptsache als Sulfate (Coelestin ist SrSO4) und als Carbonat (Strontianit ist SrCO3). Der bergmännische Abbau erfolgt in der Regel bei Coelestin, da die Vorkommen oft ausgedehnter sind. Strontianit wäre geeigneter, da Strontium oft als Carbonat Einsatz findet.

Die wichtigsten Vorkommen liegen in England.

Eigenschaften

Aufgrund seiner Reaktionsfreudigkeit kommt Strontium in der Natur nur in Verbindung mit anderen chemischen Elementen vor. (Strontianit, Coelestin).

Das reine Metall ist weicher als Kalzium, und in Wasser auch reaktiver als selbiges; dabei entsteht Strontiumhydroxid und Wasserstoffgas.

Strontiumpulver entflammt spontan in Luft.

Verwendung

Strontium wird vorwiegend als Leuchtstoff in Fernsehschirmen eingesetzt.

Daneben wird es zur Herstellung von Ferritmagneten benutzt.

Strontiumtitanat besitzt einen sehr hohen Brechungsindex. Daher findet es sich in optischen Geräten.

Strontiumsalze werden im Feuerwerk eingesetzt, um rote Farbwirkungen zu erzielen.

Neuere medizische Untersuchungen belegen, dass Strontium-Ralenat zur Behandlung von Osteoporose geeignet ist. Das neue Medikament senkt das Risiko, eine Fraktur zu erleiden.

Isotope

Strontium hat vier stabile, natürlich vorkommende Isotope: Sr-84 (0,56 %), Sr-86 (9,86 %), Sr-87 (7,0 %) und Sr-88 (82,58 %).

Sr-87 ist ein Zerfallsprodult von Rubidium-87, das eine Halbwertszeit von 48,8 Millionen Jahren hat. Daher kann man das Alter mancher Gesteine mit Hilfe ihrer Strontiumisotopenverhältnisse bestimmen. Gesteine, die viel Kalzium enthalten, sind für derartige Altersbestimmungen geeignet, da Strontium aufgrund seines ähnlichen Atomradius und Bindungsstruktur im Kristallgefüge Kalzium ersetzen kann.

Daneben kennt man 16 instabile Isotope, deren bekanntestes und wichtigstes Sr-90 mit einer Halbwertszeit von 29 Jahren ist. Es ist eines der energiereichsten, langlebigen Isotope, die Betastrahlung aussenden. Daher wird es in Isotopenbatterien verwendet.

Vorsichtsmaßnahmen

Aufgrund seiner Reaktivität gilt reines Strontium als feuergefährlich.

Der Menschliche Körper unterscheidet kaum zwischen Kalzium und Strontium. (Kalzium ist ein wichtiger Bestandteil, unter anderem der Knochen.) Die geringen Mengen natürlich vorkommenden Strontiums schaden dem Organismus nicht, aber das radioaktive Strontium-90 Isotop ist aufgrund seiner Anreicherung gefährlich. Mögliche Folgen sind Knochenerkrankungen und auch Knochenkrebs.