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Te Deum

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Tedeum (von lat.: Te Deum laudamus, Gott wir loben Dich) ist der Anfang des so genannten "Ambrosianischen Lobgesangs", der früher Ambrosius von Mailand zugeschrieben wurde. Wer ihn wirklich geschrieben hat, ist unbekannt. In neuerer Zeit wird Niketas, Bischof von Remesina (um 400) vermutet. Die deutsche Übersetzung stammt von Romano Guardini. Das Tedeum wird innerhalb der römisch-katholischen Liturgie vor allem an Festtagen (außer in der Advents- und Fastenzeit als Abschluss des Matutin gesungen und außerhalb des liturgischen Zusammenhangs bei Prozessionen, Priesterweihen und anderen feierlichen Anlässen, die zur Danksagung Anlass geben. Auf dieselbe Melodie wurde Luthers Umdichtung "Herr Gott, Dich loben wird" un das geistliche Volkslied von "Großer Gott, wir loben Dich" gesungen. Die frühesten mehrstimmigen Fassungen stammen aus dem 13. Jahrhundert, spätere aus dem 15. und 16. Sie wurden im Wechsel zwischen Gemeinde und Chor gesungen. Allen diesen Tedeums lag die ursprüngliche Choralmelodie als cantus firmus zugrunde. Aus dem 18. Jahrhundert stammen Kompositionen im konzertanten Stil nach Art von Kantaten, die bedeutendsten von Georg Friedrich Händel. Typisch für die Wiener Klassik ist das Tedeum von Franz Joseph Haydn. Die oratorischen Tedeums des 19. Jahrhundert tragen sinfonische Züge (Franz Liszt, Hector Berlioz, Antonín Dvořák). Den Höhepunkt bildet das Tedeum von Anton Bruckner.

Text des Te Deum

Dich, Gott, loben wir, dich, Herr, preisen wir.
Dir, dem ewigen Vater, huldigt das Erdenrund.
Dir rufen die Engel alle,
dir Himmel und Mächte ingesamt,
die Kerubim dir und die Serafim
mit niemals endender Stimme zu:
Heilig, heilig, heilig
der Herr, der Gott der Scharen!
Voll sind Himmel und Erde
von deiner hohen Herrlichkeit.

Dich preist der glorreiche Chor der Apostel;
dich der Propheten lobwürdige Zahl;
dich der Märtyrer leuchtendes Heer;
dich preist über das Erdenrund
die heilige Kirche;
dich, den Vater unermeßbarer Majestät;
deinen wahren und einzigen Sohn;
und den Heiligen Fürsprecher Geist.

Du König der Herrlichkeit, Christus.
Du bist des Vaters allewiger Sohn.
Du hast der Jungfrau Schoß nicht verschmäht,
bist Mensch geworden,
den Menschen zu befreien.
Du hast bezwungen des Todes Stachel
und denen, die glauben,
die Reiche der Himmel aufgetan.

Du sitzest zur Rechten Gottes
in deines Vaters Herrlichkeit.
Als Richter, so glauben wir,
kehrst du einst wieder.
Dich bitten wir denn,
komm deinen Dienern zu Hilfe,
die du erlöst mit kostbarem Blut.
In der ewigen Herrlichkeit
zähle uns deinen Heiligen zu.

Rette dein Volk, o Herr, und segne dein Erbe;
und führe sie und erhebe sie bis in Ewigkeit.
An jedem Tag benedeien wir dich
und loben in Ewigkeit deinen Namen,
ja in der ewigen Ewigkeit.
In Gnaden wollest du, Herr,
an diesem Tag uns ohne Schuld bewahren.

Erbarme dich unser, o Herr, erbarme dich unser.
Laß über uns dein Erbarmen geschehn,
wie wir gehofft auf dich.
Auf dich, o Herr,
habe ich meine Hoffnung gesetzt.
In Ewigkeit werde ich nicht zuschanden.

Siehe auch

Literatur

  • Bone: Das Tedeum. Frankfurt 1881