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Transmongolische Eisenbahn

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Transmongolische Eisenbahn
Der Bahnhof von Ulaanbaatar
Der Bahnhof von Ulaanbaatar
Streckenlänge:2215 km
Spurweite:Nauschki bis Eren Hot: 1524 mm
Eren Hot bis Jining: 1435 mm
Verlauf
Strecke
von Moskau
Bahnhof
Ulan-Ude
Abzweig nach links
nach Wladiwostok
Haltepunkt / Haltestelle
Zaudinskiy
Haltepunkt / Haltestelle
Sayantun
Selenga
Haltepunkt / Haltestelle
Ganzurino
Haltepunkt / Haltestelle
Ubukun
Haltepunkt / Haltestelle
Sulfat
Bahnhof
Zagustay
Haltepunkt / Haltestelle
Gusinoye Ozero
Haltepunkt / Haltestelle
Selenduma
Haltepunkt / Haltestelle
Dzhida
Haltepunkt / Haltestelle
Khuzhir
Bahnhof
Naushki
Grenze
Bahnhof
Süchbaatar
Haltepunkt / Haltestelle
Darchan
Abzweig nach linksStrecke nach links und geradeaus
Strecke
Scharyn Gol
Haltepunkt / Haltestelle
Salchit
Strecke nach rechts und geradeausAbzweig nach rechts
Strecke
Erdenet
Haltepunkt / Haltestelle
Dsüüncharaa
Haltepunkt / Haltestelle
Tolgoit
Strecke nach rechts und geradeausAbzweig nach rechts
Strecke
Songino
Bahnhof
Ulaanbaatar
Haltepunkt / Haltestelle
Chonchor
Abzweig nach linksStrecke nach links und geradeaus
Strecke
Nalaich
Haltepunkt / Haltestelle
Bagachangai
Abzweig nach linksStrecke nach links und geradeaus
Strecke
Baganuur
Haltepunkt / Haltestelle
Manit
Haltepunkt / Haltestelle
Tschoir
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Char Airag
Abzweig nach linksStrecke nach links und geradeaus
Strecke
Bor Öndör
Haltepunkt / Haltestelle
Sainschand
Strecke nach rechts und geradeausAbzweig nach rechts
Strecke
Dsüünbajan
Bahnhof
Dsamyn-Üüd
Grenze
Bahnhof
Eren Hot Grenz- und Spurwechselbahnhof
Haltepunkt / Haltestelle
Sonid Youqi
Haltepunkt / Haltestelle
Qahar Youyi Houqi
Bahnhof
Jining
Strecke
nach Peking

Als Transmongolische Eisenbahn bezeichnet man die quer durch die Mongolei führende Bahnlinie von Ulan-Ude an der Transsibirischen Eisenbahn über Nauschki (Russland) und Ulaanbaatar nach Jining (VR China).

Andere wichtige Bahnhöfe sind Süchbaatar, Darchan, Tschoir, Sainschand, Zamin-Uud und Eren Hot (Grenz- und Spurwechselbahnhof in China) und weiter durch die Innere Mongolei nach Jining und Peking. Die Bahnlinie wurde von 1949 bis 1961 errichtet. In der Mongolei ist sie meistens eingleisig, in China zweigleisig. Die Spurweite beträgt von Nauschki bis Ereen 1524 mm, ab Ereen bis Jining 1435 mm. Wichtige Stichbahnen führen nach Erdenet und Bajan-Nuur. Der chinesische Abschnitt wurde nach 1965 auf Normalspur umgebaut und verlor somit ihre Bedeutung für den Transitverkehr. Die Transmongolische Eisenbahn ist die kürzeste Verbindung von Moskau nach Peking.

Die Transsibirische Eisenbahn, mit der sie oft verwechselt wird, verläuft nicht durch die Mongolei, sondern von Ulan-Ude weiter nach Wladiwostok.

Geschichte der Mongolischen Eisenbahnen

Die Transmongolische Eisenbahn in der Gobi
Fahrgestellwechsel in Eren Hot

Als erste Eisenbahnlinie in der Mongolei wurde die 43 Kilometer lange Strecke Ulaanbaatar - Nalaich am 11. Juli 1938 eröffnet (bis zur Umspurung 1958 schmalspurig). Im gleichen Jahr ging im Osten der Mongolei auch die Strecke von Solowjowsk nach Bajantümen bei Tschoibalsan (238 km) in Betrieb. In Borsja hat diese Strecke zwar Anschluss an die Transsib, sie hat jedoch keine innermongolische Anbindung an die Transmongolische Eisenbahn. 1940 erreichte die Eisenbahn von Norden her die mongolische Grenze, 1950 die Hauptstadt Ulaanbaatar. Die Verlängerung zur chinesischen Grenze wurde 1955 in Betrieb genommen. Das Netz um Tschoibalsan weist nur Güterverkehr auf und wurde aus militärstrategischen Gründen 1941 durch zwei Schmalspurbahnen nach Tamzag Bulag und Dsun Bulag ergänzt, welche jedoch seit 1956 beziehungsweise 1962/63 nicht mehr in Betrieb sind.

Nach dem Lexikon "Eisenbahn International" gab es 1976 sogar 200 Kilometer elektrifizierte Strecken, allerdings wird die Transmongolische Eisenbahn ausschließlich mit der Dieseltraktion befahren.

Betrieb

Die Transmongolische Eisenbahn mit ihren Nebenstrecken
Das Netz der MTZ um Tschoibalsan

Da die Mongolischen Eisenbahnen Mongolyn Tömör Zam über 80 Prozent aller Güter transportieren und die Mongolei ein äußerst dünn besiedeltes Land mit entsprechend großen Entfernungen ist, werden meist Doppelloks in Doppeltraktion, das heißt zwei Doppelloks vor den Zügen eingesetzt. Eine Unterbrechung durch einen liegen gebliebenen Zug hätte schwerwiegende Folgen für das Land, da die Ersatzlok über weite Entfernungen herangeschafft werden müsste und die Strecke so lange blockiert wäre. In den letzten Jahren wurden mehrere Kreuzungsmöglichkeiten entlang der Transmongolischen Eisenbahn errichtet. Nach der Wende ging das Güterverkehrsaufkommen um etwa die Hälfte zurück, hat jedoch bis 2005 fast die einstigen Mengen erreicht. Auf dem kleinen Schienennetz werden 30 Prozent des Personenverkehrs abgewickelt. Mit 4,1 Millionen Reisenden wurde hier schon 2001 der Vorwendewert wieder erreicht. Allerdings bekommt die langsame Eisenbahn im Personenverkehr starke Konkurrenz durch asphaltierte Straßen.

Fahrzeuge

Als Triebfahrzeuge kommen vor allem die im sowjetischen Lugansk gebauten Doppellokomotiven 2M62, vergleichbar mit der ehemaligen Baureihe 120 (V 200 - "Taigatrommel") der Deutschen Reichsbahn, zum Einsatz. Auf einer Briefmarke aus der Mongolei ist auch eine 2TE10L zu sehen. Die 2TE10 wurden ebenfalls in Lugansk gebaut. Aus den USA wurden mittlerweile DASH-7-Loks importiert. Trotz Doppellokomotiven in Doppeltraktion quälen sich die Güterzüge über die Steigungen.