Senne
Dieser Artikel befasst sich mit der Landschaft Senne, andere Bedeutungen unter Senne (Begriffsklärung).
Datei:Senne.png Lage der Senne |
Die Senne ist eine Landschaft im Osten von Nordrhein-Westfalen. Sie erstreckt sich auf etwa 250 km² südwestlich des Übergangs vom Teutoburger Wald zum Eggegebirge bis zur Paderborner Hochfläche. Die Senne umfasst Teile der Kreise Gütersloh, Paderborn und Lippe sowie der kreisfreien Stadt Bielefeld.
Landschaft
Der Begriff Senne lässt sich von der niederdeutschen Bezeichnung für Sand ableiten. Dies weist auf den dortigen Sandboden hin, den durch die Eiszeiten entstandenen Sander. Die Landschaft ist von Heide- und Moorflächen sowie Wald geprägt. In der Senne entspringen mehrere Flüsse, unter anderem die Ems.
Geschichte
Bis in die Frühe Neuzeit war die Senne nur gering besiedelt, da der nicht sehr fruchtbare Boden sich kaum für Landwirtschaft eignete. Ab dem 17. Jahrhundert wurden dort jedoch Menschen angesiedelt, die Ackerbau betrieben. Als größte Siedlungen entstanden 1659 das Dorf Haustenbeck und 1775 Augustdorf. Im 19. Jahrhundert wurde die Landschaft auch forstwirtschaftlich genutzt.
1890 legte sich die Militärverwaltung des Deutschen Reichs auf die Senne als Standort eines Truppenübungsplatzes fest, der 1892 in Betrieb genommen wurde und zunächst etwa 50 km² umfasste. Dabei wurden hauptsächlich unbesiedelte Flächen zum Sperrgebiet. In den 1930er Jahren wurde der Platz jedoch erweitert, Einwohner mussten umgesiedelt werden und 1939 wurde Haustenbeck geräumt. Seitdem umfasst der militärisch genutzte Bereich etwa 115 km², also fast die Hälfte der Senne.
Seit Ende des Zweiten Weltkriegs steht der Platz unter britischer Verwaltung. Heute wird er sowohl von der britischen Armee (Standort Sennelager bei Paderborn) als auch von der Bundeswehr (Augustdorf) und anderen Truppen der NATO genutzt.
Durch die Sperrung oder geringe Nutzung weiter Teile des Militärgebiets hat sich dort im Laufe der Jahrzehnte eine vielfältige Flora und Fauna erhalten, die in dieser Form einzigartig ist. Zur Erhaltung dieses Biotops soll das Gebiet des Truppenübungsplatzes deshalb nach Einstellung der militärischen Nutzung zum Nationalpark erklärt werden. Ein Termin dafür steht jedoch noch nicht fest.