Mazda
Die Mazda Motor Corporation ist ein japanischer Automobil-Hersteller mit Sitz in Hiroshima. Neben zwei eigenen Produktionsstätten in Japan (Hiroshima und Hofu) wurden und werden Mazdamodelle in Produktionsplantagen in allen Teilen der Welt gefertigt. Die Ford Motor Company, mit der Mazda seit 1979 eine strategische Partnerschaft unterhielt, erwarb 1996 den Kontrollanteil von 33,4% an Mazda und ist seitdem der Mutterkonzern der Mazda Motor Corporation.

Geschichte
Die heutige Mazda Motor Corporation wurde 1920 von Jujiro Matsuda als Toyo Cork Kogyo Ltd. gegründet und widmete sich der Veredelung von Kork. 1928 wurden erstmals Maschinenbauteile hergestellt, von 1930 an wurden auch Motorräder produziert.
Mitte der 1930er Jahre wurde die Entwicklung von motorisierten Dreirädern und LKWs vorangetrieben. Außerdem gab es eine Firmensparte Gesteinsbohrer.
Während des Zweiten Weltkrieges war das Unternehmen in die japanische Rüstung eingebunden.
1950 nahm Mazda die Herstellung kleiner Lastwagen mit drei oder vier Rädern erneut auf. Im Jahr 1961 wurde ein Lizenzvertrag mit dem deutschen Unternehmen NSU zur Nutzung und Weiterentwicklung von Wankelmotoren geschlossen. Ab 1967 wurde der Mazda 110 S Cosmo mit Zweischeiben-Wankelmotor produziert.
1972 gründete Mazda die Mazda Motors Deutschland GmbH als deutschen Ableger und begann mit dem Aufbau der deutschen Mazda-Zentrale in Hilden. Ein Jahr später begann der Vertrieb von Mazda-Modellen in Deutschland.
1984 wurde die Firma in Mazda Motor Corporation umbenannt.
Im Jahr 1989 schaffte es Mazda mit seinem Roadster MX-5, die Begeisterung für offene Sportwagen in Europa und Nordamerika wieder aufleben zu lassen.
Im Jahre 1991 gelang Mazda auch der Durchbruch im Motorsport. Als erster und bisher einziger japanischer Automobilhersteller gelang es Mazda mit dem Mazda 787B den Sieg in Le Mans mit 2 Runden Vorsprung vor Jaguar davonzutragen.
Einige Mazda-Modelle der Vergangenheit
Der Mazda 110 S Cosmo war der erste Mazda mit einem Zweischeiben-Wankelmotor.
1977 wurde die erste Generation des Erfolgsmodells 323 (werksinterne Bezeichnung FA) vorgestellt. Die Modellreihe ersetzte die über 10 Jahre gebauten Mazda 1000 und 1300.
Im Gegensatz zu seinem Vorgänger hatte der 323 eine Schrägheck-Karosserie à la VW Golf. Er wurde zunächst mit drei und fünf Türen verkauft, später folgte der fünftürige Kombi Variabel.
Das Sportmodell SP gab es ausschließlich mit drei Türen. Es war an gelb-roten Rallye-Streifen, mattschwarzen Stoßstangen und bunt karierten Sitzstoffen zu erkennen.
In Japan hieß das Modell Familia, in Amerika wurde der 323 als GLC verkauft. Diese Abkürzung stand für "Great Little Car".
Nach einem Facelift hat der 323 ab Anfang 1979 rechteckige Scheinwerfer und größere Rückleuchten.
1978 war das Geburtsjahr einer neuen Generation von Wankelsportlern. Mazda brachte den RX-7 SA2 auf den Markt. An den Kritikpunkten wie Verbrauch und Haltbarkeit des Kreiskolbenmotors setzte der damalige Entwicklungschef Kenichi Yamamoto an, und verbesserte diese Eigenschaften nachhaltig. In der ersten Generation erreichte der 2-Scheiben Wankelmotor eine Leistung von 77 kW (105 PS) bei 6000 U/min und ein maximales Drehmoment von 147 Nm bei 4000 U/min.
Ein ganz neuer 323 rollt im Herbst 1980 zu den Händlern. Der Neue (werksinterne Bezeichnung Mazda BD) ist kantig, glattflächig und modern. Erstmals werden nun die Vorderräder angetrieben. Zu haben ist der zweite 323 ebenfalls mit drei oder fünf Türen. Er wird zum deutschen Import-Japaner Nr. 1.
Der Kombi 323 Variabel wird vorerst in der alten Form weitergebaut.
Auch der zweite 323 heißt in Japan Familia und in Amerika GLC.
1983 wird der 323 BD einem Facelift unterzogen. Die vorderen Blinker wandern in die Stoßstange, die Rückleuchten werden überarbeitet.
Die Änderungen zum Vorgängermodell lagen bei einem Facelift und einer Leistungssteigerung des Wankelmotors. Die überarbeitete Version erreichte nun eine Leistung von 85 kW (115 PS) bei 6000 U/min und einem Drehmoment von 152 Nm bei 4000 U/min.
1986 stellte Mazda einen Sportwagen vor, der Maßstäbe, die für normale Personenwagen galten, weit hinter sich lassen sollte. Das neue Design der Karosserie war stark an bestimmtw Porsche-Fahrzeuge angelehnt. Der Motor leistete in einer Sauger-Version 110 kW (150 PS). Später folgten dann turbogeladene Motoren mit 132 kW (180 PS) und 147 kW (200 PS).
Mazda MX-5 I (1989-1998)
Der MX-5 der ersten Generation (werksinterne Bezeichnung NA) war bei seiner Lancierung im Jahr 1989 einer der wenigen Sportwagen auf dem Markt, die für Normalverdiener erschwinglich waren. Zu Anfang gab es ihn nur mit einem 115 PS starken 1,6 Liter-Benziner, später standen ein 1,6 Liter-Benziner mit 90 und ein 1,9 Liter-Benziner mit 131 PS zur Wahl.
Ein auf dem 323 basierender 2-türiger Sportwagen mit großer Heckklappe und Frontantrieb wird von Mazda im Jahr 1991 präsentiert (werksinterne Bezeichnung Mazda EC). In Europa und in Japan wird er noch bis 1998 gebaut und verkauft. In Nordamerika wird der Verkauf bereits 1994 (USA) und 1996 (Kanada) trotz der günstigen Verkaufspreise wieder eingestellt.
Das Modell ist mit zwei Motorisierungen lieferbar: Zunächst verrichten ein Vierzylinder-Benziner (SOHC) mit 88 PS und der mit nur 1.845 cm³ Hubraum weltweit kleinste V6-Motor mit 133 PS ihren Dienst. 1994 erfährt das Modell ein Facelift. Der Innenraum erhält ein neugestaltetes Cockpit mit runden Luftauslässen, und die Vordersitze ändern sich. Ab sofort zählen Fahrer- und Beifahrerairbags zur Serienausstattung. Die Motoren werden auf neue Abgasvorschriften umgestellt, wodurch der V6 vier PS verliert. Mit nun 129 PS erfüllt er die Euro-2-Norm. Der Vierzylinder wird zu einem Motor mit DOHC und hat 107 PS.
Im Ausland wird das Modell unter verschiedenen Bezeichnungen angeboten. In Nordamerika hat es z. B. den Namenszusatz Precidia. In Japan und anderen Märkten wird es auch als Eunos Presso oder Autozam AZ-3 verkauft.
Vor allem die Version mit V6-Motor beeindruckte angesichts der gegebenen Motorleistung mit sehr guten Fahrleistungen. Zurückzuführen waren diese auf das geringe Fahrzeuggewicht von nur 1145 Kilogramm und dem kurz abgestuften Fünfganggetriebe, das letztendlich eine Höchstgeschwindigkeit von knapp über 200 km/h ermöglichte. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h wurde in 8,5 s absolviert.
Der Gesamtverkauf aller MX-3-Versionen summierte sich in Deutschland auf ca. 20.000 Stück. Für viele bedauerlich hat Mazda bis heute keinen Nachfolger im Programm.
Der RX-7 FD stellte die konsequente Weiterentwicklung des RX-7 FC dar. Mit einem erneut verbesserten und immer noch turbogeladenen 13B REW Wankelmotor wurde in der letzten Ausbaustufe eine Leistung von 206 kW (280 PS) bei 6.500 U/min und ein maximales Drehmoment von 314 Nm bei 5.000 U/min erreicht.
Der RX-7 FD war das leistungsstärkste Modell aus der RX-7 Reihe und überzeugte mit besonderen Details wie einer üppig dimensionierten Bremsanlage und Schalensitzen.
Das Modell wurde in Deutschland nur von 1992 bis 1996 angeboten, ehe neue Abgasvorschriften den Verkauf von Neuwagen dieses Typs unmöglich machten. Zuletzt wurde der RX-7 nur noch in Japan angeboten.
Der damals happige Neupreis von über 80.000 DM führte dazu, daß nur wenige Fahrzeuge verkauft wurden. Heute ist das Modell ein gesuchtes Sammlerstück.
Einige aktuelle Mazda-Modelle
Mazda 2 (seit 2003)
Mazda 3 (seit 2003)
Auf der IAA in Frankfurt wurde im September der fünftürige Mazda 3 Sport vorgestellt. Im Februar 2004 folgte die viertürige Stufenheck-Variante Mazda 3.
Mazda 5 (seit 2005)
Mazda 5 ist der Nachfolger des Mazda Premacy und MPV. Wird als 7-sitziger Van mit den Schiebetüren auf beiden Seiten hergestellt.
Mazda 6 (seit 2002)
Der Mazda 6 wird in drei Karosserievarianten angeboten: Mazda 6 (Stufenheck, 4 Türen), Mazda 6 Sport (Fließheck, 5 Türen) und Mazda 6 Sport Kombi (Kombi, 5 Türen). Der Mazda 6 gewann mehrere Vergleichstests bei zahlreichen Autozeitschriften.
MX-5 II (seit 1998)
Im Frühjahr 1998 wurde die zweite Generation des MX-5 (werksinterne Bezeichnung NB) vorgestellt. Auffälligste Neuerung: die feststehenden Scheinwerfer (im Gegensatz zu den Klappscheinwerfern des NA). Motorisierungen: 1,6-Liter-Benziner mit 110 PS, 1,9-Liter-Benziner mit 140 PS.
Im Laufe der vergangenen Jahre wurde der NB mehrmals dezent überarbeitet (Klarglasscheinwerfer, Alu-Look im Innenraum, 1,9-Liter-Benziner mit 146 PS etc.). Ein Nachfolger ist für 2005 geplant.
MX-5 III (seit 2005)
Werksinterne Bezeichnung NC. Vorstellung auf dem Genfer Automobilsalon 2005. Markteintritt Herbst 2005.
Motoren: 1,8-Liter-4-Zylinder mit 126 PS und 2,0-Liter-MZR-4-Zylinder mit 160 PS.
Mazda RX-8 (seit 2004)
Im Januar wurde der Sportwagen RX-8 (werksinterne Bezeichnung SE) vorgestellt. Der flache Viersitzer wird von einem komplett überarbeiteten 13B-Renesis-Wankelmotor mit 141 kW (192 PS / 4-Port) oder 170 kW (231 PS / 6-Port) angetrieben. Der Renesis-Motor hat gegenüber seinen 13B-Vorgängern einige drastische Veränderungen erfahren. Das Gewicht des Wankelmotors wurde um 30% gesenkt und die Einlasskanäle wurden komplett überarbeit und völlig anders angeordnet. Aufgrund der geringen Abmessungen des Motors war es möglich ihn 60 mm näher zur Fahrzeugmitte und tiefer zu platzieren. Weiterhin soll der Kraftsoffverbrauch um 40% und der Ölverbrauch um 50% reduziert worden sein. Als Besonderheit verfügt der RX-8 über vier gegenläufig öffnende Türen (Freestyle-Türsystem).
Skurriles
Im Jahr 2004 brachte Mazda einen Bildband mit dem wohl größten Format der Welt heraus: 3,07 m x 3,42 m.
Literatur
- Gerhard Windpassinger: Mazda - Meine Marke (VfZ-Verlag 1988). 162 Seiten, viele Bilder (s/w). ISBN 3-926121-06-8
- Takehisa Motoda (Hrsg.): Mazda 1972-1992 (1992). 164 Seiten, viele Fotos (s/w und Farbe). ISBN nicht angegeben.
- John Matras: Illustrated Mazda Buyer´s Guide (Motorbooks International 1994). 130 Seiten, viele Bilder (s/w). ISBN 0-87938-842-0
- Mike Riedner: Mazda MX-5 (Motorbuch-Verlag). 64 Seiten, viele Farbfotos.
- Brian Long: Mazda MX-5. Chronik eines Trendsetters. Dt. Ausgabe 1999. ISBN 3-89365-762-2
- Stefan Heth: The History of Mazda MX-5 and mx-5.de. 188 Seiten, 21 x 25 cm, Hardcover-Einband, ca. 250 Bilder, limitierte Auflage 1500 Stück.
Weblinks
- Mazda Deutschland: http://www.mazda.de/