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Vinometer

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Handelsübliches Vinometer (darüber Streichholzschachtel zum Größenvergleich); links am Vinometer der Trichter, rechts das Reservoir, dazwischen das skalierte Kapillarröhrchen
Ablesen des Messergebnisses von einem Vinometer: die dunkle Flüssigkeitssäule im Vinometer reicht von oben bis knapp unter die 14 (Pfeil), der gemessene Wein hat also gut 14 % Vol. Alkohol

Mit einem Vinometer (lateinisch „Weinmessgerät“) kann der Alkoholgehalt von Wein und weinähnlichen Getränken wie Obstwein gemessen und gewöhnlich in Volumenprozent angezeigt werden.

Ein Vinometer besteht aus einem mit einer Skala versehenen, an beiden Enden offenem Röhrchen aus geblasenem Glas. Die Messgenauigkeit liegt bei ca. 0,5% Vol bei 20° Celsius; der Messbereich reicht bis etwa 25 Volumenprozent. Seine Funktionsweise basiert auf der Herabsetzung der Oberflächenspannung des Wassers durch Alkohol sowie dem Kapillareffekt: Demnach wird ein Wasser-Alkohol-Gemisch um so stärker in ein Kapillarröhrchen eingesaugt je höher der Alkoholanteil ist.

Zur Anwendung wird etwas Wein in den Trichter des Vinometers geschüttet und dieses nach Durchlauf des Weines umgedreht. Dabei bleibt eine geringe Menge Wein im oberen Reservoir. Je mehr Wein in das darunter liegende Kapillarröhrchen gesaugt wird, desto tiefer fällt die Flüssigkeitssäule und desto höher ist der angezeigte Alkoholgehalt. Wird reines Wasser eingefüllt, so wird dieses von der Oberflächenspannung fast komplett im oberen Reservoir gehalten, der angezeigte Alkoholgehalt ist also gleich Null.

Diese Methode ist auf ein reines Wasser-Alkohol-Gemisch abgestimmt; deshalb ist das Ergebnis um so genauer, je mehr die zu testende Flüssigkeit diesem Idealgemisch ähnelt. Bei Wein muss die Gärung vollständig abgeschlossen und der Restzuckergehalt möglichst niedrig sein. Dazu darf er keine Schwebeteilchen (Trubstoffe) enthalten. Die Methode kann Alkoholgehalte größer als ca. 25 % Vol. nicht mehr genau messen und ist deshalb nicht für Destillate geeignet.

Vinometer ermöglichen die grobe Bestimmung von Alkoholgehalten mit billigem Gerät auf schnelle und einfache Weise. Sie werden deshalb auch als „Alkoholschnellmessgeräte“ bezeichnet. Exakte Messungen etwa auf Zehntelprozente sind damit jedoch nicht möglich.

Quellen

Siehe auch

  • Zur Flüssigkeitsdichtenmessung bestimmte Aräometer können zur Alkoholmessung von Destillaten verwendet werden.
  • Önometer