Milchkuh
Die Milchkuh ist ein weibliches Hausrind, das speziell für die Produktion von Milch gezüchtet wird.
Voraussetzung für eine hohe Qualität der Milch nach den gängigen Auflagen und eine gute Jahresmilchleistungen je Kuh (nicht vordergründig gute Tagesleistung) ist, dass das Tier regelmäßig kalbt – d. h. ungefähr einmal jährlich ein Kalb zur Welt bringt. Hierfür wird sie ca. alle 12 bis 13 Monate besamt (durch ein männliches Tier befruchtet).
Zwischen dem Abkalben und Besamen sollten mindestens sechs Wochen bzw. zwei Zyklen zur Erholung eingehalten werden. Dies entspricht den Vorgaben der sogenannten guten fachlichen Praxis und gilt unabhängig davon, ob die Milchkuh konventionell oder ökologisch gehalten wird – ist aber nicht gesetzlich geregelt.
Das neu geborene Kalb wird nach einigen Stunden von der Mutterkuh weggenommen und mit der von dieser abgemolkenen Milch, später mit Ersatzfutter, großgezogen. Männliche Kälber landen je nach Abstammung entweder in der Zucht oder - wahrscheinlicher - in der Rindermast bzw. im Schlachthof; den weiblichen Tieren blüht meist ein ähnliches Leben wie ihren Müttern.
Eine normale Laktation (Milchperiode) dauert rund neun Monate. Im ersten Drittel steigt die Tagesmilchmenge stark an, im zweiten Drittel werden die Höchstmengen erreicht und im letzten Drittel sinkt die Tagesmilchmenge dann stetig ab. Hieran schließt sich eine mindestens 30 Tage dauerne "Trockenstehperiode" an, die zur Erholung vor dem nächsten Abkalben dienen soll.
Eine Kuh kann bis zu 18.000 (sehr selten mehr) Liter Milch im Jahr geben, die Durchschnittsmenge liegt zwischen 7.000 und 9.000 Liter je nach Rasse.
Gegenwärtig werden in Deutschland etwa 5 Millionen Kühe gehalten. Auf der ganzen Welt gibt es etwa 1,3 Milliarden Rinder, darunter die 190 Millionen heiligen Kühe in Indien. Ein ständiger Rückgang der Kuhzahl in Europa bei gleichzeitigem Anstieg der Milchleistung der Kühe liegt ganz offensichtlich im Trend. Die Milchwirtschaft kann zweifelsohne als die stärkste Branche der deutschen Ernährungsindustrie bezeichnet werden.
Generell gilt, dass die Milch einen möglichst geringen Gehalt an Keimzellen aufweisen sollte. Eine hohe Belastung der Milch mit Keimzellen deutet auf hygienische Mängel, ungeeignete Melktechnik oder eine zu lange Melkdauer hin. Vor allem durch letzteres werden die Euter sehr belastet.
Große Euter sind in der Regel kein Hinweis auf Überzüchtung und hohe Milchkapazität sondern auf eine Schwäche des Bindegewebes.
Die Milchkuh macht beim Fressen und Wiederkäuen ca. 30.000 Kaubewegungen pro Tag.