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Salzburg

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Vorlage:Infobox Ort in Österreich

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Blick vom Mirabellgarten auf die Festung
Die Salzburger Altstadt mit Blick auf den Rudolfskai. Im Hintergrund die Festung Hohensalzburg

Salzburg ist die Landeshauptstadt des gleichnamigen Bundeslandes Salzburg, sowie die Geburtsstadt von Wolfgang Amadeus Mozart, der die Hälfte seines Lebens in Salzburg verbrachte.

Die Landeshauptstadt Salzburg ist mit 150.378 Einwohnern nach Wien, Graz und Linz die viertgrößte Stadt Österreichs. Die Stadt ist dabei ein eigener politischer Bezirk im Land Salzburg. Sie ist fast zur Gänze vom Bezirk Salzburg-Umgebung, auch Flachgau genannt umgeben. Der Flachgau ist der nördlichste der fünf Salzburger Gaue und grenzt im Nordwesten des Stadtgebiet an den Freistaat Bayern.

Salzburg hat mit seiner Altstadt und dem Gebiet um Schloss Hellbrunn eine besonders lange kulturelle Tradition. Durch die Salzburger Altstadt mit ihren Salzburger Festspielen sowie Wolfgang Amadeus Mozart erreicht Salzburg internationale Bekanntheit.

Geografische Lage

Panorama der Salzburger Altstadt mit Blick auf den Kapuzinerberg

Die Stadt Salzburg liegt mittig im Salzburger Becken, das während der Eiszeit durch den einstigen Salzachgletscher ausgeschürft worden ist. Später wurde diese Ausschürfung durch Salzachsedimente wieder aufgefüllt. Der historische Altstadtkern liegt dabei direkt an der Salzach und wird eng umschlossen vom Festungsberg mit der Festung Hohensalzburg, dem Mönchsberg und dem Rainberg. Im Nord/West Teil der Stadt befindet sich der Kapuzinerberg mit dem Bürglstein. Im Süden erhebt sich der Hellbrunner Berg sowie der Morzger Hügel. Im Ortszentrum von Altliefering liegt der kleine Grafenhügel. Die äußere Umrahmung der Stadt und des Salzburger Beckens bildet im Südwesten von einer Seilbahn erschlossen, der 1.853 m hohe Untersberg. Der 1.288 m hohe Gaisberg erhebt sich im Osten aus dem Salzburger Becken. Im Norden umrahmt der Plainberg mit der bekannten Wallfahrtsbasilika Maria Plain das Becken. Daran schließt nordöstlich die Hügellandschaft des Flachgaus an. Im Norden reicht entlang von Salzach und Saalach ein geschlossener Auwaldgürtel ins Stadtgebiet. Der Auwald westlich der Salzach und das Hügelland der Högl, im Westen der Stadt, gehören bereits zum Landkreis Berchtesgadener Land im Freistaat Bayern. Die nächstgelegene Stadt ist Freilassing.

Stadtgliederung

Stadtteile

Die Stadt gliedert sich unabhängig von den historisch vorgegebenen Katastralgemeinden, deren Grenzen in den meisten Fällen funktionell nicht mehr nachvollziehbar sind, in 21 Stadtteile.

Den historischen Kern der Stadt Salzburg bildet die Altstadt, die an die alten bis ins Mittelalter zurückreichende Vorstädte Mülln und Nonntal anschließt. Durch Stadterweiterungen vor und nach 1900 entstand im Westen der Altstadt der Stadtteil Riedenburg. Im Raum der abgerissenen, großen rechsufrigen Bastione, sowie der dortigen Kasernen entstand das Andräviertel. Nördlich des Andräviertels, im Raum vor dem neuen Hauptbahnhof wurde der Stadtteil Elisabeth-Vorstadt geschaffen. Im Nordteil von Mülln wuchs der Stadtteil Lehen.

Wesentlich nach 1900 haben sich die Stadtteile Aigen, Parsch, Itzling und Gneis entwickelt. Weitere Stadtteile und spätere Erweiterungen sind die Elisabeth-Vorstadt sowie Leopoldskron-Moos entlang der Moosstraße.

In den Nachkriegsjahren nach 1950 entstanden schließlich die jüngsten Siedlungskerne der Stadt, nämlich Salzburg-Süd mit seinen Teilen Josefiau, Herrnau und Alpensiedlung. Auch die Stadtteile Langwied, Kasern, Taxham und Schallmoos entstanden erst Mitte des 20. Jahrhunderts. Isoliert liegt im Norden der junge Siedlungssplitter Schlachthofsiedlung, der nahtlos an den Siedlungsraum der Gemeinde Bergheim anschließt und südlich von Gneis die ebenfalls jungen, kleinen Siedlungen Eichethofsiedlung und Birkensiedlung sowie südlich des Flughafens die Kendlersiedlung. Die Kendlersiedlung setzt sich in den schon zur Gemeinde Wals gehörenden Siedlungsflecken Glansiedlung, Pointing und Loig fort. Außerhalb der Siedlungsräume liegen im Stadtgebiet von Salzburg die geschlossenen Landschaftsräume Hellbrunn, Gaisberg und Heuberg.

Katastralgemeinden

Salzburg ist heute in 14 Katastralgemeinden aufgeteilt: Salzburg, Maxglan, Morzg, Gnigl, Itzling, Aigen I, Liefering II und Leopoldskron, sowie randlich Gaisberg I, Heuberg I, Bergheim II, Hallwang II, Siezenheim II und Wals II. Die Bezeichnung Aigen I besagt, dass die einstige Gemeinde Aigen großteils in die Stadt Salzburg eingemeindet wurde. Der verbleibende kleinere Teil wurde in den Jahren 1935 sowie 1939 unter der Bezeichnung Aigen II als eigene Katastralgemeinde einer Nachbargemeinde zugeteilt wurde. (Im konkreten Fall ist dies Elsbethen). Ebenfalls in den Jahren 1935 und 1939 wurden die einst selbständigen alten Vororte Maxglan im Westen, Liefering im Nordwesten, Gnigl im Osten und Morzg im Süden als Stadttteile in die Stadt Salzburg eingegliedert.

Eingemeindungen im 20. Jahrhundert

Am 7. Juni 1935 beschloss der Salzburger Landtag das Gesetz „über die Erweiterung des Gebietes der Landeshauptstadt Salzburg“, mit dessen Inkrafttreten am 1. Juli 1935 die Gemeinden Maxglan und Gnigl/Itzling fast zur Gänze sowie Teile von Aigen, Morzg, Siezenheim, Leopoldskron, Bergheim und Hallwang in das Gebiet der Stadt Salzburg einbezogen wurden. „Bedienstete, Liegenschaften, aber auch die Schulden der Gemeinden Maxglan und Gnigl/Itzling wurden von der Stadtgemeinde übernommen. Für die beiden armen Arbeitergemeinden bedeutete dies die Rettung vor dem finanziellen Zusammenbruch.“ [1] Durch diese Eingliederungswelle erhöhte sich die Einwohnerzahl von damals 40.232 auf 63.275 Stadtbürger. Die Fläche der Stadt vergrößerte sich von 8,79 km² auf 24,9 km².

Die zweite Phase der Eingemeindung wurde am zum 1. Jänner 1939 vollzogen und bezog die bis dahin eigenständigen Gemeinden Aigen bei Salzburg, Liefering, Leopoldskron und Morzg zur Gänze, sowie Teile von Anif (Hellbrunn), Bergheim, Hallwang und Wals in das Stadtgebiet der Stadt Salzburg ein. Die Bevölkerung der Stadt stieg damit auf 77.170 Einwohner an. 1950 tauschte Bergheim sein Schlachthofareal gegen die flächenmmäßig viel größeren Plainberg. Die Stadtfläche verringerte sich damit auf eine Größe von 65,67 Quadratkilometer.

Beide Eingemeindungen fanden zwar in Zeiten autoritärer Regime statt, waren aber trotzdem begründet, so dass nach 1945 kein Einspruch dagegen erhoben wurde. Allerdings wurde die Eingemeindung des Schlossparkes Hellbrunns, der seit 1920 eigentumsrechtlich zur Stadt Salzburg gehört, von der Gemeinde Anif nach 1990 beeinsprucht. Der Rückforderung wurde aber nicht entsprochen, weil dies hoheitlich zu einer Zerschneidung des geschlossenen Landschaftsraumes um Hellbrunn und die Hellbrunner Allee geführt hätte.

Weitere Eingemeindungen, der infrastrukturell längst zum Stadtgebiet gehörenden „Speckgürtelgemeinden”, Wals-Siezenheim und Bergheim sind längst überfällig. Es wird zwar vor seiten der Raumordnung immer wieder gefordert, konnten aber politisch noch nicht umgesetzt werden. Dies führt im Ballungsraum zu immer größeren Problemen.

Einerseits werden verfügbare Baugrundstücke in der Stadt zunehmend knapp, andererseits neigen Gewerbebetriebe dazu, in die Umlandgemeinden der Stadt abzuwandern, weil entsprechende Erweiterungsgrundstücke in der Stadt zu teuer und unwirtschaftlich scheinen. Dies mindert die städtischen Steuereinnahmen und verstärkt das Ungleichgewicht zwischen der finanzschwachen Stadtgemeinde und den reichen Speckgürtelgemeinden. Immer wieder gefordert, jedoch bisweilen nicht vollzogen, werden neben den besonders wichtigen Eingemeindungen von Bergheim und Wals-Siezenheim daher die Eingemeindungen der Gemeinden Anif, Elsbethen, Grödig, Hallwang, Eugendorf, sowie von Teilen von Koppl zunehmend unumgänglich notwendig.

Nachbargemeinden

Freilassing Bergheim Hallwang
Wals-Siezenheim Koppl
Grödig Anif Elsbethen
Bevölkerungsentwicklung
Datum Einwohner
1869 27.858
1880 33.241
1890 38.081
1900 48.945
1910 56.423
1923 60.026
1934 69.447
Datum Einwohner
1939 77.170
1951 102.927
1961 108.114
1971 129.919
1981 139.426
1991 143.978
2001 142.662
2007 150.269
2008 150.378

Einwohnerentwicklung

Im Jahr 1935 stieg die Bevölkerung sprunghaft durch einige Eingemeindungen von 40.232 auf 63.275 Einwohner an. In der Nachkriegszeit erlebte Salzburg einen weiteren großen Bevölkerungszuwachs, viele Kriegsflüchtlinge, vor allem Volksdeutsche fanden hier eine neue Heimat. Auch für die amerikanischen Besatzungssoldaten wurde neuer Wohnraum (vor allem in der General-Keyes-Siedlung) geschaffen, der nach dem Abzug der Besatzungsmacht ebenfalls von den – zuvor in Baracken lebenden – Kriegsflüchtlingen genutzt werden konnte. Seit etwa 1950 darf sich Salzburg mit dem Überschreiten der 100.000-Einwohner-Marke Großstadt nennen, und im Jahr 2006 hatten bereits 150.000 Menschen ihren Hauptwohnsitz in Salzburg. Im Jahr 2007 sind es 150.269 Einwohner. Im Großraum Salzburg (Regionalverband Salzburg samt Gemeinden Koppl und Freilassing) leben in etwa 210.000 Menschen.

Kleines Deutsches Eck

Durch die besondere geografische Lage ist Salzburg verkehrstechnisch und wirtschaftlich mit den bayerischen Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein verzahnt. So führt die kürzeste Straßenverbindung zu den Städten und Gemeinden des Pinzgaus über das so genannte Kleine Deutsche Eck (Salzburg – Bad ReichenhallLofer), wirtschaftlich sind insbesondere Freilassing und Bad Reichenhall mit Salzburg verbunden. Seit 1995 bildet die Euregio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein eine politische Einheit dieses Ballungsraums mit etwa 700.000 Bewohnern.

Geschichte

Siehe auch: Geschichte des Landes Salzburg

Frühgeschichte und Römerzeit

Seit der Jungsteinzeit ist das Gebiet der Stadt Salzburg besiedelt (Rainberg, Festungsberg, Kapuzinerberg, Klessheimer Allee, Liefering-Rott, Hellbrunnerberg). In keltischer Zeit kamen außerdem Siedlungen am Bürglstein, in Parsch, Gnigl und Maxglan dazu. Diese Siedlungen bildeten zuletzt ein bedeutendes Verwaltungszentrum der keltischen Ambisontier. Die Bevölkerung auf den Stadtbergen wurde nach dem römischen Einmarsch in den Raum der Altstadt übersiedelt, die unter dem Namen „Juvavum“ neu angelegt wurde. Der Name Juvavum leitet sich nicht von einer römischen Gottheit her, sondern dürfte keltischen Ursprungs sein (Iuvavo). Die Stadt entwickelte sich vor allem am linken Salzachufer, wo die Salzach und der Mönchsberg einen natürlichen Schutz boten, nur nach Süden hin war eine starke Befestigung nötig. Um 45 nach Christi erhielt die Stadt durch Kaiser Claudius das Munizipalrecht und hieß dann "Municipium Claudium Juvavum". Salzburg war eine der wichtigsten Hauptstädte der neuen römischen Provinz Noricum und in spätrömischer Zeit von „Ufernoricum“ auf dem Weg nach Germanien.

Der heilige Rupert, meist dargestellt mit einem Salzfass

Frühmittelalter

Aus dem 5. Jahrhundert nach Christus ist ein Kloster bezeugt, das vermutlich die Zeit der Völkerwanderung überdauerte. Bischof Rupert erhielt 696 die Reste der alten Römerstadt von Herzog Theodo von Bayern geschenkt, um das Land im Osten und Südosten zu missionieren und begründete bzw. erneuerte das Kloster St. Peter und gründete das Benediktinen-Frauenstift Nonnberg. Der Name „Salzburg“ ist 755 erstmals nachweisbar. 739 wurden Salzburg Bischofssitz, 774 der erste Salzburger Dom fertig gestellt. Am 20. April 798 wurde Salzburg von Papst Leo III. auf bitten des Frankenkönigs Karl des Großen zum Erzbistum erhoben. Als Kirchenprovinz umfasste sie fast das gesamte altbairische Stammesgebiet. Hierzu gehörten damals Niederbayern, Oberbayern, Oberpfalz, sowie ein Großteil des heutigen Österreich.

Hoch- und Spätmittelalter

Der Erzbischof und damit auch Stadt und Land Salzburg standen während Investiturstreites zwischen Kaiser und Papst im 11. und 12. Jahrhundert großteils auf Seiten des Papstes. Der damals noch vom Kaiser ernannte Erzbischof war aber dem Papst und dem Kaiser verpflichtet. Auch Erzbischof Gebhard bekannte sich trotz seines früheren Amtes als Reichskanzler zum Papst Gregor VII. und in der Folge zu Gegenkönig Rudolf von Schwaben. Er wurde daher von Heinrich IV. wegen Untreue vertrieben.

Friedrich Barbarossa verhängte 1166 die Reichacht über Salzburg, da Erzbischof Konrad II. von Babenberg die Herrschaft Salzburgs ohne die kaiserliche Belehnung antrat und zudem Papst Alexander III. unterstützte und nicht den kaiserlichen Gegenpapst. Im Jahr 1168 brannten die kaisertreuen Grafen von Plain im Auftrag des Kaisers die Stadt zur Strafe nieder. Dabei wurde auch der Dom und sechs Kirchen zerstört. Konrad III. und sein Nachfolger bauen nach 1181 den Dom neu auf ("Konradinischer Dom"). Dieser neue Dom besaß fünf Türme. er war größer war als der heutige Dom und zählte damals zu den größten und bedeutendsten Kirchen nördlich der Alpen.

Erzbischof Eberhard II., gelang es mit Klugheit und Diplomatie zwischen 1200 bis 1246, aus Grafschaften, Gerichten und Vogteien innerhalb Bayerns ein geschlossenes erzbischöfliches Herrschaftsgebiet aufzubauen. Stadt und Land Salzburg erlebten damals eine drei Jahrhunderte lang nicht mehr erreichte wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit. Damals wird eine neue Stadtbrücke erbaut (möglicherwiese die erste Stadtbrücke), erste Brauereien siedeln sich in der Stadt an, die Franziskanerkirche wird neu erbaut und der Chiemseehof als Residenz der Bischöfe von Chiemsee errichtet. 1275 wurde Salzburgs westliche Grenze (Rupertigau) zum Chiemgau durch den Landshuter Herzog bestätigt. Salzburg wurde in der Folge immer einflussreicherund löste sich immer mehr vom Mutterland Bayern.

Seit der Schlacht von Mühldorf im Jahr 1322, in der Salzburg an der Seite der Habsburger gegen Bayern gekämpft hatte, war das Erzbistum mit dem Mutterland Bayern verfeindet. 1328 wurde Salzburg mit dem Erlass einer eigenen Landesordnung durch den Erzbischof zum weitgehend selbständigen Staat innerhalb des Heiligen Römischen Reiches.

1348-50 wurden viele Salzburger Bürger das Opfer einer großen Pestepedemie. Dessen ungeachtet wuchs in der Folge die Stadtbevölkerung rasch.

1481 gewährte Kaiser Friedrich III. im Zuge der Auseinandersetzungen des Kaisers mit dem Erzbischof Bernhard von Rohr den Bürgern der Stadt Salzburg in einem Ratsbrief das Recht der freien Wahl des Stadtrats und des Bürgermeisters.

1511 beendete Erzbischof Leonhard von Keutschach die folgenden jahrelangen Auseinandersetzungen mit der Salzburger Bürgerschaft und den Ratsherrn der Stadt durch List und Gewalt: Er nahm Bürgermeister und Ratsherren gefangen, die nichtsahnend zu einem Bankett gekommen waren und erzwang den Verzicht aller städtischen Privilegien.

Während des Deutschen Bauernkriegs kam es 1525 auch zu einem Aufstand der Bauern und Bergknappen in Salzburg. Die Aufständischen zogen dabei nach Salzburg und wurden dort von den Bürgern als Verbündeten in die Stadt eingelassen. Der Erzbischof Matthäus Lang von Wellenburg musste samt Gefolge auf die Festung fliehen, die nun drei Monate lang erfolglos belagert wurde. Herzog Ludwig von Bayern vermittelte nach dem Eingreifen von Truppen des Schwäbischen Bundes einen Waffenstillstand, in dem der Abzug der Aufständischen vereinbart wurde. Der Salzburger Bauernaufstand des Jahres 1526 blieb auf den Pongau und Pinzgau beschränkt.

Residenzbrunnen, größter barocker Brunnen Mitteleuropas

Salzburg im Barock

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts gestaltete Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau die Stadt Salzburg als ideale und repräsentative Stadt neu, was der heutigen Altstadt von Salzburg ihr charakteristisches Aussehen gab. Als Baumeister für einen Neubau des Salzburger Dom, der 1598 zum achten Mal abgebrannt war, wurde zuerst Vincenzo Scamozzi berufen. Streitigkeiten mit den Bayern um Salz und Zölle veranlassten Wolf Dietrich dann, die reichsunmittelbare Fürstpropstei Berchtesgaden 1611 zu besetzen. Bayern besetzte daraufhin Salzburg und sorgte für die Wahl von Markus Sittikus als Nachfolger Wolf Dietrichs. Nach der Absetzung Wolf Dietrichs wurde als Architekt für den Dom der Schweizer Meister Santino Solari beauftragt, der bis 1628 den heutigen vergleichsweise kleineren Dom fertigstellen konnte. Die Domtürme wurden allerdings erst 1655 vollendet. Dem Nachfolger von Markus Sittikus, Paris von Lodron, gelang es durch eine kluge und vorsichtige Neutralitätspolitik, Salzburg aus dem Dreißigjährigen Krieg herauszuhalten.

Als Vorstufe zur Universität wurde 1617 ein Gymnasium eingerichtet, frühere Versuche scheiterten meist am Platzmangel. 1622 wurde aus dem Gymnasium die Universität Salzburg mit theologischer und philosophischer Fakultät. Diese Gründung war wesentlicher Teil der gegenreformatorischen Politik der Fürsterzbischöfe, sie sollte auch der besseren Ausbildung der Priester dienen.

Bereits wenige Jahre nach Luthers Thesenanschlag war die Mehrheit der Bürger Salzburgs dem Protestantismus gegenüber sehr aufgeschlossen. Die Unzufriedenheit der Bürger mit dem Absolutismus des Fürsterzbischofs Matthäus Lang von Wellenburg kam hinzu. Die Bauernkriege von 1525 offenbarten erneut die Sympathie vieler „Gewerken“ und Bürger dem Protestantismus gegenüber. Der Prediger Paulus Speratus (Paul Hoffer) nutzt sogar eine Gelegenheit, um in der Salzburger Franziskanerkirche im evangelischen Geist zu predigen. In der Stadt Salzburg hatten schon vor dem Jahr 1590 fast alle protestantische Familien das Land verlassen müssen. Kinder unter 15 Jahren, darunter auch Säuglinge, mussten dabei oft zurückgelassen werden und wurden unter katholischen Familien verlost. Erzbischof Leopold Anton von Firmian erließ schließlich 1731 gemeinsam mit seinem dogmatischen Hofkanzler Christani di Rallo das Emigrationspatent, das die Ausweisung von weiteren 20.000 Salzburger Protestanten (Salzburger Exulanten) anordnete. Diese Ausweisung traf aber fast keine Bewohner der Stadt Salzburg, da es damals gab es in der Sadt so gut wie keine Protestanten mehr gab.

1772 bis 1803, während der Regierungszeit von Erzbischof Hieronymus Franz Josef Colloredo von Wallsee und Mels, wurde Salzburg zum Zentrum der Spätaufklärung. Das Schulwesen wurde nach österreichischem Vorbild reformiert und zahlreiche Wissenschafter und Künstler nach Salzburg gerufen.

Salzburg nach der Säkularisation

Mit dem Reichsdeputationshauptschluss erlosch die weltliche Herrschaft der Erzbischöfe von Salzburg. 1803 kam Salzburg als säkularisiertes Kurfürstentum vereint mit Freising und Passau an den Großherzog Ferdinand III. von Toskana und erhielt sogar die Kurwürde; 1805 wurde es zusammen mit Berchtesgaden dem neuen Kaiserreich Österreich zugeschlagen; 1810 wurde es wieder Teil von Bayern. 1816 (nach dem Wiener Kongress) fiel Salzburg ohne Berchtesgaden und dem westlichen Salzburggau (Rupertiwinkel mit den Pfleggerichten Mühldorf, Waging, Tittmoning, Laufen Staufenegg und Teisendorf) an das Kaiserreich Österreich. Der größte Teil wurde dabei an "Österreich ob der Enns" (heute Oberösterreich), ein kleinerer Teil (Raum um Matrei, Zillertal) an Tirol angegliedert. Der Landesname Salzburg verschwand von der Landkarte. die einstige Residenzstadt Salzburg wurde zur kaum beachteten Kreisstadt. 1850 wurde Salzburg (ohne Matrei und Zillertal) aber wieder ein selbstständiges österreichisches Kronland erhielt als Herzogthum Salzburg eine eigene Landesregierung.

1860 wurde begonnen die Stadtbefestigungen abzureißen (v.a. um Flussbausteine für die Salzachbegradigung zu erhalten), die Flächen jenseits der Festungswerke wurden bebaubar, die Stadt konnte sich nun weiter ausdehnen. Im gleichen Jahr erfolgte die Fertigstellung der Bahnlinien Wien-Salzburg und Salzburg-München.

1886 wurde das erste Teilstück der Salzburger Straßenbahn errichtet und in Betrieb genommen.

1919 fanden erstmals Wahlen nach allgemeinem Wahlrecht statt. 1921, am 29. Mai, ergab eine Volksabstimmung eine breite Mehrheit für den Anschluss von Deutschösterreich und damit auch der Stadt Salzburg an das republikanische Deutsche Reich.

Salzburg während des Zweiten Weltkriegs

Salzburger Synagoge, wiederhergestellt

Unter der NS-Diktatur kam es am 30. April 1938 auf dem Residenzplatz zur Bücherverbrennung und zu Verhaftungen von Juden und politischen Gegnern. Am 9. November, im Rahmen der so genannten „Reichspogromnacht“, wurde die Salzburger Synagoge zerstört.

1942 wurden Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht in der Stadt und in St. Johann im Pongau errichtet. 1943 ließ Gauleiter Gustav Adolf Scheel in den Stadtbergen Luftschutzbunker errichten. 1944/45 zerstörten oder beschädigten in 15 Bombenangriffen amerikanische Flugzeugverbände 46 Prozent der Bausubstanz mit 7.600 Wohnungen; 14.563 Menschen wurden obdachlos, mehr als 550 kamen ums Leben. Getroffen wurde vor allem das Bahnhofsgebiet, aber auch die Innenstadt mit der Domkuppel und Mozarts Wohnhaus. Luftangriffe erfolgten auch auf Grödig, Hallein, Bischofshofen und Schwarzach.

Gauleiter Gustav Adolf Scheel und Oberst Hans Lepperdinger erhielten in den letzten Kriegstagen den Befehl zur Verteidigung der Stadt. Lepperdinger und Scheel widersetzte sich dem Befehl, um die Stadt vor der Zerstörung zu retten. Lepperdinger übergab die Stadt Salzburg am 4. Mai 1945 kampflos an die Amerikaner.

Zweiter Weltkrieg bis heute

Die Amerikaner setzten nach dem Einmarsch Richard Hildmann als Bürgermeister und Adolf Schemel als Landeshauptmann ein. Es kam zur Gründung der politischen Parteien SPÖ, ÖVP und KPÖ. Flüchtlingswellen heimatloser Menschen (Displaced Persons – DP) erreichten die Stadt Salzburg und das Umland. Im Juli 1945 waren über 31.000 Flüchtlinge (vorwiegend Volksdeutsche) in der Stadt Salzburg ohne Unterkunft. 35.000 Flüchtlinge und „Reichsdeutsche“ lebten damals in Privatunterkünften, von denen 25.000 bald die Stadt verließen. Zur Unterbringung der Flüchtlinge wurden 3 ständige Lager und 5 Durchgangslager (DP-Lager) eingerichtet, das bekannteste war das Lager Parsch. Nur schleppend konnten die Flüchtlinge später in Wohnbauten übersiedeln.

Ehemalige Nationalsozialisten wurden im sogenannte Lager Glasenbach (in der Alpensiedlung) interniert. Am 11. August 1945 fand die erste Nachkriegsvorstellung der Salzburger Festspiele statt.

Am 26. September war Salzburg Schauplatz einer Länderkonferenz. Als erstes Land sprach sich Salzburg für die Wiederherstellung der Republik Österreich und für die Anerkennung der Staatsregierung Renner in Wien aus. Salzburg sowie Teile Oberösterreichs und der Steiermark bildeten die US-amerikanische Besatzungszone in Österreich. Salzburg war Sitz des US-Oberkommandos. In den ersten Wochen beschlagnahmte die Besatzungsmacht zahlreiche Gebäude und übte die totale Kontrolle aus, ging aber bald zur Kooperation mit den Landes- und Stadtbehörden über. Abgesehen von einzelnen Übergriffen arrangierte sich die Bevölkerung mit der Besatzungsmacht. Große Hilfeleistungen wirtschaftlicher Art (Marshallplan) und die Privatausgaben der Besatzungsangehörigen bewirkten rasche wirtschaftliche Erholung und brachten Salzburg den Beinamen „Goldener Westen“.

Am 1. Juli 1949 wurde nach neunjähriger Bauzeit die neue Staatsbrücke dem Verkehr übergeben. Am 31. Oktober 1953 wurde auf Wunsch der Besatzungsmacht das letzte Teilstück der Straßenbahn eingestellt und durch den O-Bus ersetzt. Am 15. Juli 1957 wurde mit dem 16-stöckigen Hotel Europa das bis heute höchste Haus Salzburgs eröffnet. Bis heute reichen die Meinungen der architekturkritischen Salzburger über dieses Gebäude von einem „Schandfleck der Fünfziger“ bis zu einem „schützenswertem Zeitdokument“. Am 1. Mai 1959 fand der erste Gottesdienst im wiederhergestellten Dom statt.

Am 5. Juli 1962, nach einer mehr als 150-jährigen Unterbrechung, konnte die Universität Salzburg mit einer (katholisch-)Theologischen und einer Philosophischen Fakultät wieder errichtet werden. Die Philosophische Fakultät entwickelte sich bald zur Geisteswissenschaftlichen und später zur Kultur- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät. Bald schon entstand auch die juridische Fakultät. Am 29. Juli 1963 wurde das umgebaute Kleine Festspielhaus wieder eröffnet. Ein Großteil der historischen Altstadt auf beiden Seiten der Salzach ist seit dem 9. Juli 1973 Fußgängerzone, wobei allerdings viele Ausnahmegenehmigungen bestehen. Am 3. Oktober 1986 wurde die Naturwissenschaftliche Fakultät im Süden der Stadt eröffnet.

Am 23. Juni 2001 wurde das neue Kongresshaus eröffnet. Im Oktober 2003 nahm die Paracelsus Medizinische Universität als erste ”Private Medizinische Universität” Österreichs ihren Betrieb auf.

Gemeinderatswahl
7. März 2004
ÖVP 17.250 27,4 %
SPÖ 27.565 43,78 %
FPÖ 6.448 10,24 %
BL 9.508 15,1 %
LIS 641 1,02 %
D92 530 0,84 %
KPÖ 1.019 1,62 %

Politik

Hauptartikel: Liste der Bürgermeister der Stadt Salzburg

Bürgermeister der Stadt Salzburg ist seit 1999 Heinz Schaden (SPÖ). Bürgermeister-Stellvertreter sind Dipl.-Ing. Harald Preuner (ÖVP) und Josef Huber (SPÖ). Stadträte sind Martin Panosch (SPÖ) und Johann Padutsch (Bürgerliste).

Die Stadt war bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts politisch eher konservativ geprägt. Robert Preußler war 1914 der erste Sozialdemokrat im Salzburger Gemeinderat. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Richard Hildmann, der schon von 1935 bis 1938 Stadtoberhaupt gewesen war, am 5. Mai 1945 von der US-Militärverwaltung als provisorischer Bürgermeister eingesetzt. Seit 1999 wird der Bürgermeister direkt vom Volk gewählt.

Wappen

altes Stadtwappen

Die älteste erhaltene Darstellung des Salzburger Stadtwappens, ein Stadtsiegel stammt aus dem Jahr 1249 und war in dieser Form bis ins 15. Jahrhundert in Verwendung. Das heutige Stadtwappen ist eine Weiterentwicklung des spätgotischen Stadtsiegeltyps. War bis vor etlichen Jahren ein färbiges und detailreiches Wappen (siehe Bild links) in Verwendung, so ist heute seitens der Stadt ein stark stilisiertes Wappen gebräuchlich. Dieses Wappen der Stadt zeigt in schlichten Linienzügen ausgeführt umgeben von einer Stadtmauern ein mittiges Stadttor mit offenen Torflügeln. Über der Stadtmauer befinden sich ein größerer Torturm, seitlich davon stehen symmetrisch angeordnet zwei kleinere Stadttürme.


Sehenswürdigkeiten

Die gesamte Altstadt wurde einschließlich der Bergstraße,der Linzergasse, der Neustadt mit dem Äußeren Stein, dem Inneren Nonntal, dem Inneren Mülln, dem Mönchsberg und dem Kapuzinerberg am 5. Dezember 1996 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Weltweit einzigartig ist auch Schloss Hellbrunn mit seinem Schlossgarten, den Wasserspielen und dem Landschaftsgarten um die alte Hellbrunner Allee. Sehenswert sind auch die historischen Kirchen der einstigen Vororte, besonders die Pfarrkirchen von Morzg, Liefering, Maxglan, Gnigl und Aigen.

Berühmte kirchliche Bauwerke

Die Fassade des Doms mit ihren drei Portalen

Berühmte kirchliche Bauwerke sind als erste Barockkirche nördlich der Alpen der Salzburger Dom, 1614–28 neu errichtet, das älteste bestehende Kloster im deutschen Sprachraum Stift Sankt Peter mit der Stiftskirche Sankt Peter, und das Benediktinen-Frauenstift Nonnberg, das weltweit älteste dauernd bestehende Frauenkloster mit der Stiftskirche Nonnberg. Von herausragender Bedeutung ist als Hauptwerk des Barockmeisters Johann Bernhard Fischer von Erlach die Kollegienkirche. Nach Plänen dieses Architekten entstanden in Salzburg ferner die Dreifaltigkeitskirche, die Markuskirche, Johannsspitalkirche. Zu den großteils im gotischen Stil erhaltenen Kirchen zählen in Salzburg neben der Kirche Nonnberg die Franziskanerkirche und die Bürgerspitalkirche St. Blasius. Alte, später barockisierte Kirchen sind die Michaelskirche, die Imbergkirche und die Pfarrkirche Mülln. Die basrocken Kajetanerkirche und die Erhardkirche in Nonntal wurden vom Giovanni Gaspare Zuccalli (Caspar Zugalli) entworfen, die Sebastianskirche vermutlich nach Plänen von Kassian Singer.

Die Fassade der Alten Residenz, davor der Residenzplatz

Berühmte Profanbauten, Plätze und Gassen der Altstadt

Weitere Besonderheiten sind: die Alte Residenz, die Neue Residenz mit dem Glockenspiel in dem sich heute das Salzburg Museum Carolino Augusteum befindet, die Alte Universität mit Saecellum und Großer Aula, das Rathaus, der Hofmarstall (Festspielhaus) mit Felsenreitschule mit der Marstall-Pferdeschwemme, das Sigmundstor (ältester Straßentunnnel Mitteleuropas).

Blick von der Festung Hohensalzburg auf die Altstadt

In der zentralen Getreidegasse, die für den Handel schon früh eine wichtige Rolle spielte, steht das Geburtshaus von W. A. Mozart. Weitere bekannte Straßen und Plätze der historischen Altstadt sind der Domplatz mit der Mariensäule, Kapitelplatz und Kapitelgasse mit der Kapitelschwemme, der Residenzplatz mit dem marmornen Residenzbrunnen, der Mozartplatz mit dem Mozartdenkmal, der Waagplatz, sowie der Alte Markt mit dem Florianibrunnen die Sigmund-Haffner-Gasse und der angrenzende kleine Rathausplatz. Auch die Kaigasse und Krotachgasse sowie die Pfeifergasse mit dem umgebenden Kaiviertel in der Altstadt sowie die Steingasse und die Linzergasse auf der Neustadtseite haben ihren historischen Charakter bewahrt. Auch die Griesgasse (zwischen Anton-Neumayr-Platz und Staatsbrücke) die Judengasse und die Herrengasse haben die eine wichtige Bedeutung.

Ein Gebäude der Paris-Lodron-Uni-versität, dahinter die Festung Hohensalzburg

Festung Hohensalzburg

Hauptartikel: Festung Hohensalzburg

Die ältesten Teile der Festung Hohensalzburg stammen aus der Zeit des frühen Investiturstreites (1077), die nach 1200 ausgebaut wurden. Die Ringmauer um die Burg wurde in der Zeit der ersten Bauernunruhen und der ersten Bedrohung durch die Türken erst 1465-1485 und um 1500 unter Leonhard von Keutschach verstärkt und mit prunkvollen Fürstenzimmern ausgestattet. Paris Lodron erweiterte die mittelalterliche Burg zur Festung, indem er die Burg mit einen starken Außenring aus Artilleriebasteien versah und dabei die Hasengrabentorbastei und die Hasengrabenbasteien erbaute und die beiden Nonnbergbasteien und die Katze erheblich verstärkte. Die Festung Hohensalzburg ist mit über 7.000 m² bebauter Fläche (einschließlich der Basteien über 14.000 m²) eine der größten Burgen Europas. Sie ist Europas größte Burganlage aus dem 11. Jahrhundert sowie die größte weitestgehend erhaltene Burg Mitteleuropas. Heute ist die Festung Hohensalzburg das Wahrzeichen der Stadt Salzburg.

Alte fürsterbischöfliche Schlösser

Schloss Mirabell mit Mirabellgarten

In der Zeit des Absolutismus erbauten verschiedene Salzburger Fürsterzbischöfe am Rand der Stadt zunehmend prunkvolle Sommerresidenzen. Das älteste derartige Schloss ist Schloss Freisaal, von Erzbischof-Administrator Ernst Herzog von Bayern 1549 als Wasserschloss neu erbaut. Schloss Mirabell, ursprünglich Schloss Altenau genannt erbaute 1606/07 als Landsitz Wolf Dietrich von Raitenau für seine heimliche Ehefrau Salome von Alt. Die große Schlossanlage Hellbrunn samt dem zugehörigen Landschaftsgarten errichtete Markus Sittikus von Hohenems wesentlich in den Jahren 1613-15 (siehe folgendes Kapitel). Mit dem Bau des Schlosses Klessheim im Nordwesten der Stadt begann Fürsterzbischof Johann Ernst von Thun, abschließende Arbeiten nahm aber nach dessen Tod erst Leopold Anton von Firmian vor. Der Nachfolger von Jahann Ernst Reichsfürst Franz Anton von Harrach ließ die Arbeiten an Schloss Klessheim ruhen und ließ stattdessen vom bekannten Barockbaumeister Johann Lucas von Hildebrandt das Schloss Mirabell zu einem stattlichen Barockschloss ausbauen. Das Schloss Leopoldskron mit dem großen Schlossweiher ließ Leopold Anton von Firmian für seinen Neffen Laktanz errichten.

Schlösser im Landschaftsgarten Hellbrunner Allee

Der weitläufige Landschaftsgarten der Hellbrunner Allee zieht sich im Grünraum von Schloss Freisaal nächst der Altstadt in südlicher Richtung bis zum Schloss und Park Hellbrunn. Im Wasserparterre des Schlosses Hellbrunn finden sich eingebettet in den manieristischen Park des Staunens und Verwunderns die Wasserspiele Hellbrunn, der religiöse Wildnisgarten um den Anifer Alterbach und am Hellbrunnerberg (Waldemsberg) das Monatsschlössl und das kunstvoll aus dem Fels herausgearbeitet das Steintheater. In der Schlossachse von Hellbrunn liegt zur Salzach führend der Fürstenweg. Mit alten Gartenachsen von Hellbrunn werden als Alleen gestaltet, auch Schloss Goldenstein und Schloss Anif in den Landschaftsraum mit einbezogen.

Entlang der Hellbrunner Allee liegen bald nach der Fertigstellung von Schloss Hellbrunn erbaut kleinere Adelsschlösser, die ihrerseits wieder Alleen aus kleinwüchsigen Baumarten besitzen und so den Landschaftsgarten kammartig gliedern. Die Kayserburg erinnert an den Erbauer, den hochfürstlichen Hauptmann Kayser, die Fronburg an die frühe Eigentümerin Freifrau von Frohburg. Schloss Herrnau]] unweit der Hellbrunner Allee hat seinen Namen nach den Auwiesen und Auwäldern der Herrenau, d.h. der Au der adeligen Herren, in der die Schlösserreihe errichtet wurde. Der Lasserhof (heute Gwandhaus) leitet sich vom Geschlecht der Lasser ab, das Schloss Emslieb und die Emsburg im Süden der Allee erinnern in ihren Namen an den Miterbauer der Schlösser, Fürsterzbischof Markus Sittikus von Hohenems.

Weitere Schlösser in Salzburg

Ein altes Landschloss in Salzburg, 1402 zuerst im Eigentum des Domkapitels erwähnt, ist Schloss Aigen, dessen naturnaher Schlosspark mit seinen Quellen am Hangfuß des Gaisberges und den umgebendne Hügeln im 17. Jahrhundert bis ins frühe 20. Jahrhundert weitum berühmt war. Kleine alte Ansitze auf dem Mönchsberg sind das Johannesschlössl und nächstgelegen das Marketenderschlössl. Das Schloss Mönchstein am Mönchsberg stammt in der Bausubstanz wesentlich aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Am Hangfuß des Kapuzinerberges liegen im Süden und Südwesten Schloss Arenberg, Schloss Elsenheim und Schloss Fürberg.
Erhaltene schlossartige Wehrbauten in Salzburg sind neben der Festung Hohensalzburg das von Fürsterzbischof Paris Lodron erbaute Franziskischlössl auf dem Kapuzinerberg und das alte Schloss Neuhaus auf dem Kühberg.

Friedhöfe

Der mit Abstand größte Friedhof von Stadt und Land Salzburg ist mit 25 ha ist der 1879 erbaute Kommunalfriedhof am Rand des Stadtteiles Gneis. Weniger Meter nordwestlich des Friedhofes lag seit 1699 der zuvor aufgelassene Arme-Sünder-Friedhof bei der Richtstätte Thumegg. Der zweite große Friedhof in Aigen wurde 1891 eingeweiht, nachdem der alte Friedhof bei der Aigner Kirche zu klein geworden war. Mehrmals erweitert wurde der ins Miitelalter zurückreichende Friedhof Maxglan.

Petersfriedhof


Kulturhistorisch bedeutend sind die beiden erhaltenen Friedhöfe in der Salzburger Altstadt, der Petersfriedhof neben dem Kloster und der Kirche von St. Peter, dem ältesten erhaltenen Friedhof der Stadt, und dem von Wolf Dietrich von Raitenau nach dem Vorbild italienischer Campo Santo neu gestalteten Sebastiansfriedhof neben der Sebastianskirche an der Linzergasse mit dem bekannten Mausoleum des Erzbischofs.

Kleine Friedhöfe in der Stadt Salzburg sind vielfach um früheren Vorstadtkirchen angelegt, nämlich bei den Kirchen Liefering, Gnigl, Leopoldskron und Morzg. Im idyllisch gelegenen Klosterfriedhof im Benediktinen-Frauenstift Nonnberg werden seit jahrhunderten die verstorbenen Ordensangehörigen des Klosters beerdigt. Der erhaltene Friedhof der Pfarrkirche Mülln ist dagegen heute aufgelassen, ebenso der Soldatenfriedhof im Nonntaler Donnenbergpark, in dem zwischen 1803 und 1882 viele Salzburger Soldaten beerdigt wurden. Von Bedeutung ist auch der 1893 errichtete Jüdische Friedhof in Aigen.

Verschiedene Friedhöfe aus fürsterzbischöflicher Zeit sind nicht erhalten und nur als einfache Grünfläche, in der Innenstadt als Hof oder Platz erlebbar.

Kultur

Musikstadt Salzburg

Schon unter Erzbischof Arn bestand im Austausch mit Gelehrten um Karl den Großen eine frühe Musiktradition. 870 erbat Papst Johannes VIII. angesichts des Rufes Musikstadt Salzburg den Erzbischof um eine Orgel samt Organisten für den Dienst im Vatikan. Unter Fürsterzbischof Eberhard II. wirkte hier Neidhart von Reuental, 1424 weilte hier Oswald von Wolkenstein bei Eberhard III.. Unter Pilgrim II. von Puchheim lebte am Salzburger Hof der Mönch von Salzburg, dessen volksliedhafte geistliche und weltliche Lieder bis heute Kraft und Wirkung bewahrt haben.

Unter Fürsterzbischof Matthäus Lang, selbst ein begnadeter Musiker, wirkten die Komponisten Heinrich Fink, Caspar Clanner und als „König der Organisten“ (monarcha organistarum) Paul Hofhaimer. Auch der frühe protestantische Kirchenliedautor Paul Speratus lebte hier bis zu seiner Vertreibung. 1591 gründete Fürsterzbischof Wolf Dietrich die Hofkapelle und Chormusik mit zusammen 78 Musikern neu. Am 27. Jänner (Mozarts Geburtstag) 1614 eröffnete Markus Sittikus das neue Hoftheater und wurde so zum Ahnherrn der festlichen Musik- und Theaterstadt Salzburg, die später in den Salzburger Festspielen wiederbelebt werden sollte. Dabei fanden hier die ersten Opernaufführungen außerhalb Italiens statt. Besonders glanzvoll war 1628 das Einweihungsfest für den Salzburger Dom. Stephano Bernardi, der auch eigene Werke zur Aufführung brachte, leitete damals die Hofmusik.

Der Komponist Georg Muffat war 1678–1787 Hoforganist, der von Fürsterzbischof Max Gandolf sehr gefördert wurde. Als Hofkapellmeister und Leiter der Sängerknaben wirkte damals Heinrich Ignaz Franz Biber, dessen Sohn als Kapellmeister später von Leopold Mozart abgelöst wurde. Leopold Mozarts „gründliche Violinschule“ wird auch heute von Musikstudenten geschätzt. Vor Mozart wirkten hier außerdem die Komponisten Johann Ernst Eberlin und dessen Schüler Anton Cajetan Adlgasser. Salzburgs größter Sohn Wolfgang Amadeus Mozart kam 1756 zur Welt. Unter Fürsterzbischof Hieronymus von Colloredo, selbst ein ausgezeichneter Violinspieler kam es zum Bruch mit Wolfgang Amadeus Mozart, der sich nicht ausreichend gefördert sah. Zwei Schüler von Johann Michael Haydn, dem bekanntesten Salzburger Kirchenmusiker waren Karl Maria von Weber und Sigismund von Neukomm. Mit dem Anschluss Salzburgs an Oberösterreich (1816) erlosch die Tradition der fürstlichen Hofkapelle, wenige Turnlehrer dienten nun als Hilfs-Instrumentalisten.

Großes Festspielhaus

1841 wurde hie der „Dommusikverein und Mozarteum“ und 1847 die Salzburger Liedertafel gegründet, die Joseph Taux beide bis zu seinem Lebensende leitete. 1842 leitete die Einweihungsfeier für das erste Mozartdenkmal die Tradition der Mozart-Festspiele ein, die maßgeblich gefördert von Joseph Friedrich Hummel (1841–1919) und Lilli Lehmann 1920 zur Gründung der Salzburger Festspiele führen sollten. Pater Peter Singer komponierte als einfacher Franziskanermönch viele geistliche Werke. Um 1880 wirkte im Salzburger Hoftheater der Liederkomponist Hugo Wolf. 1792 war in Salzburg Franz Xaver Gruber, der Komponist des Liedes „Stille Nacht“ zur Welt gekommen. Dessen Enkel Franz Xaver gründete 1921 den Domchor mit ehrenamtlichen Sängern neu, der unter seinem Nachfolger Joseph Messner seinen bis heute beachtlichen Ruf erhielt. Die Internationale Stiftung Mozarteum wurde 1870, die Musikschule Mozarteum 1880 gegründet. Diese Schule wurde 1914 zum Konservatorium und dann zur Hochschule bzw. zur heutigen Universität aufgewertet. Hier wirkten unter anderem Clemens Krauss, Bernhard Paumgartner und später Klaus Ager sowie Gerhard Wimberger. Nach dem ersten Weltkrieg löste sich das Mozarteum Orchester Salzburg vom Konservatorium. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden die heutige Camerata Salzburg und verschiedene weitere Chor-, Kammermusik- und Orchestergruppen. In dieser Zeit wirkten auch die Komponisten Cesar Bresgen (seit 1939) und Carl Orff (seit 1961).

Literatur

Eine der ältesten literarischen Schilderungen der Stadt Salzburg ist das Loblied, das der Nürnberger „Meistersinger“ Hans Sachs im Jahr 1549 auf die Stadt Salzburg schrieb. Franz Grillparzer, Nikolaus Lenau und Marie von Ebner-Eschenbach weilten nur kurz in Salzburg, länger dagegen der Mundartdichter Franz Stelzhamer.

In den späten Jahren der k. k. Monarchie lebten hier zeitweise der Impressionist Hermann Bahr, der Novellen- und Romanautor Franz Karl Ginzkey, der Librettist, Lyriker, Dramatiker und Mitbegründer der Festspiele Hugo von Hofmannsthal, der Epiker Thomas Mann, der Essayist Stefan Zweig und der Roman- bzw. Reisebuchautor Erik Wickenburg. Der Lyriker Georg Trakl, bekannt durch viele bildhafte Gedichte über Salzburger Stätten wurde hier geboren und verbrachte einen Großteil des kurzen Lebens hier. Im Gedenken an den Künstler wurde zu dessen 65. Geburtstag 1952 der Georg-Trakl-Preis für Lyrik geschaffen.

Hier lebten auch Johannes Freumbichler, dessen literarischen Werke erst durch seinen ebenfalls lange in Salzburg lebenden Enkel Thomas Bernhard weiter bekannt wurde, die Lyrikerin Erna Blaas, sowie die christlich geprägten Autoren Joseph August Lux und Georg Rendl. Gerhard Amanshauser und sein Sohn Martin Amanshauser sind durch Gedichte und Romane bekannt. In Salzburg lebten außerdem viele Jahre die bekannten Dichter H.C. Artmann, Ilse Aichinger und Peter Handke, geboren wurden hier u.a. Bodo Hell, Kathrin Röggla und Karl-Markus Gauß, gestorben sind in der Stadt Salzburg der Sprachwissenschaftler Mario Wandruszka, der Zukunftsforscher und Autor Robert Jungk und durch Selbstmord der Schriftsteller Jean Amery.

Seit 1991 prägt das Literaturgeschehen wesentlich das Literaturhaus Salzburg mit seinem Sitz im Eizenbergerhof im Stadtteil Lehen. Das Literaturhaus versteht sich dabei als Vermittler anspruchsvoller Gegenwartsliteratur. Im Eizenbergerhof arbeiten auch die Literatureinrichtungen erostepost, Autorenversammlung, prolit & Edition Eizenbergerhof, Salzburger Autorengruppe und das Salzburger Literaturforum Leselampe mit der Literaturzeitschrift SALZ. Die vielfältige Literaturgeschehen wird vom Salzburger Literaturarchiv verwaltet, das 1977 von Adolf Haslinger gegründet worden war.

Bildende Kunst

Malkunst

Die Malerei des Mittelalters in Salzburg ist wesentlich vom Mönchstum geprägt. Das Antiphonar des Klosters St. Peter, (heute Österreichische Nationalbibliothek) ist eine der bedeutendsten Leistungen der mittelalterlichen Buchmalereien im Alpenraum, hier entstanden auch viele weitere Arbeiten romanischer und gotischer Buchmalerei von europäischem Rang. Bedeutend sind die hochmittelalterlichen Fresken im Kloster Nonnberg. Hier hat sich auch ein gotisches Glasfenster erhalten (Clanerfenster). Namhafte Künstler der Spätgotik sind die Salzburger Bürger Rueland Frueauf und Conrad Laib.

Deckengemälde der Dreifaltigkeitskirche von Johann Michael Rottmayr

Der erste im Salzburg der frühen Neuzeit bekannte Maler war wohl Hans Bocksberger. Von ihm stammen so viele Ansichten der frühneuzeitlichen Stadt Salzburg. Auch von dessen Regensburger Zeitgenossen Albrecht Altdorfer sind Bilder der Stadt erhalten.

Die ersten und bekanntesten Barockmaler im süddeutsch-österreichischen Raum waren der Salzburger Johann Michael Rottmayr (Residenzgemälde, Gemälde der Kajetanerkirche und Dreifaltigkeitskirche) und Martino Altomonte (eigentlich Martin Hohenberg: Residenzgemälde) Der dritte bedeutende Maler dieses Raumes war der Paul Troger, der Hochaltarbild und Kuppelfresko der Kajetanerkirche malte, sein Deckenfresko der Sebastianskirche ging leider verloren.

In der Romantik erfolgte die „Wiederentdeckung“ Salzburgs maßgeblich durch Maler. Vor allem waren Ferdinand Olivier und auch Adrian Ludwig Richter, später zudem Johann Fischbach tief beeindruckt von der Ästhetik der prunkvollen aber oft leicht modrig wirkenden Stadt und ihrer umgebenden Landschaft. Ihre Bilder verklärten Salzburg und schufen gemeinsam mit Reiseschriftstellern die frühe Grundlage für den aufkommenden Fremdenverkehren. Auch Andreas Nesselthaler, Rudolf von Alt und Hubert Sattler malten Landschaftsbilder der Stadt und ihrer Umgebung. In dieser Zeit wirkte auch der in Salzburg geborene Hans Makart, dessen üppige Bilder großen Einfluss auf die jüngere Malergeneration ausübte.

Nach dem Ersten Weltkrieg wirkte in Salzburg Anton Faistauer, der in der Morzger Kirche und im Salzburger Festspielhaus großflächige Freskos schuf und zudem ungezählte Ölgemälde. Oskar Kokoschka gründete nach dem Zweiten Weltkrieg auf der Festung Hohensalzburg die bekannte Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg. In Salzburg lebten und wirkten auch die Maler Eduard Bäumer und Wilhelm Kaufmann.

Bildhauerkunst

Bernhard Michael Mandl: Rossebändiger der Marstallschwemme

Die mittelalterliche Bildhauerkunst war auch in Salzburg fast durchwegs sakral. Namhafte Bildhauer der Spätgotik in Salzburg waren Michael Pacher und Veit Stoß. Michael Pacher schuf für die Salzburger Franziskanerkirche einen der größten und schönsten Flügelaltäre Mitteleuropas, von dem aber nur die Madonnaskulptur erhalten ist. Aus der Schule von Veit Stoß stammt der kleine Flügelaltar der Johanniskapelle am Nonnberg. Die darstellungsfreudige Barockzeit gab den Künstlern vielfältige Aufgaben. Der namhafteste Bildhauer der Barockzeit in Salzburg war dabei Bernhard Michael Mandl, der in angeregt von italienischen Künstlern hier eigenständige Skulpturen schuf, vor allem den Rossebändiger der Marstallschwemme sowie Peter und Paul vor der Fassade des Domes.

Die Kunst des frühen 18. Jahrhunderts wurde in Salzburg von Georg Raphael Donner geprägt, zu dessen Frühwerken die Marmorstiege im Schloss Mirabell zählt. Damals wirkten hier auch Sebastian Stumpfegger, Johann Georg Hitzl, und Anton Pfaffinger. Die barocke Formensprache wurde über das Rokoko vielfach bis ins frühe 19. Jahrhundert weitertradiert, als Johann Baptist Hagenauer hier seine bekannten Werke schuf (Marienstatue am Domplatz, künstlerische Ausgestaltung des Sigmundstores etc.). Ein Salzburger Künstler des Spätklassizismus ist Johann Piger. Unter den Künstlern des 20. Jahrhunderts sticht mit seinen Skulpturen in Salzburg vor allem Giacomo Manzu heraus.

Architektur

Der gotische Chor der Franziskanerkirche

Romanische und gotische Architektur

Die romanischen und gotischen Kirchen und die frühen Klosterbauten prägten lange die mittelalterliche Stadt und ihre Fachwerkhäuser. Der unter Bischof Konrad III. erbaute kunstvolle dreischiffige Konradinische Dom war die damals größte Basilika nördlich der Alpen. Der Hallenchor der Franziskanerkirche begonnen von Hans von Burghausen und vollendet durch Stephan Krumenauer ist bis heute das bedeutendste Werk süddeutscher Bürgergotik. Erst gegen Ende der Gotik entstehen in Salzburg die Stiftskirche Nonnberg, die Margarethenkapelle im Petersfriedhof und die Georgskapelle sowie die bekannten herrschaftlichen Säle im Hohen Stock auf der Festung Hohensalzburg.

Architektur der Renaissance- und Barockzeit

Wolf Dietrich von Raitenau begann inspiriert von Vincenzo Scamozzi mit dem Umbau der mittelalterlichen Stadt in eine nach architektonischen Idealen der Spätrenaissance geprägten Stadt, dem „deutschen Rom“. Der vorgesehene gewaltige Dombau von Vincenzo Scamozzi kam zwar bedingt durch den Sturz des Fürsterzbischofs nie zur Ausführung, wohl aber Residenzplatz sowie die umgebaute alte Residenz mit der Dietrichsruh und die Neue Residenz. Der folgende Dombau unter Leitung von Santino Solari ist aber ebenfalls bedeutend. Er ist das erste frühbarocke Kirchenbau in Salzburg. Er wurde bahnbrechend für eine Vielzahl weitere Kirchenbauten im süddeutsch-österreichischen Raum. Markus Sittikus und Paris Lodron setzten den Umbau der Stadt mit bedeutenden Werken fort (Lustschloss Hellbrunn mit den Wasserspielen und dem herrschaftlichen Park, Fürstenresidenz, Universität, Festungsgürtel der Stadt etc.) Giovanni Antonio Daria leitete im Auftrag von Guidobald von Thun den Bau des großen Residenzbrunnens. Giovanni Gaspare Zuccalli schuf im Auftrag des gleichen Erzbischofs die Erhardkirche und die Kajetanerkirche im Süden der Altstadt.

Schloss Mirabell mit seinem Garten.

Vollendet wurde die Neugestaltung der Stadt von Johann Bernhard Fischer von Erlach unter dem „Stifter“ Fürsterzbischof Johann Ernst von Thun, die als Meisterwerke des deutschen Barocks gelten. Durch Schloss Klessheim und verschiedene bedeutende Kirchenbauten: die St. Johannskirche, die Dreifaltigkeitskirche, die Ursulinenkirche und als Krönung die Kollegienkirche.

Fürsterzbischof Franz Anton von Harrach ließ vom bedeutenden Baumeister Lucas von Hildebrandt das Schloss Mirabell und Teile der Residenz in hochwertiger Architektur neu gestalten. Nach Ernst Thun erlahmte allerdings der weitere Ausbau der Stadt. So besitzt die Stadt Salzburg keine Kirche im Stil des Rokoko. Sigismund Graf Schfrattenbach setzte mit dem Bau des Sigmundstores und der Marienstatue am Domplatz durch die Brüder Hagenauer einige neue Impulse. Mit der Aufteilung des früheren Fürsterzbistums Salzburg an Oberösterreich, Bayern (Rupertigau) und Tirol (Zillertal, Matrei) begann eine lange Zeit des städtebaulichen Stillstands. Erst in der Gründerzeit wurde die Stadt wieder neu belebt. Die Baumeisterdynastie Jakob Ceconi und Baron Karl von Schwarz hatten dabei wesentlichen Anteil an der damaligen Ausgestaltung der Stadt.

Moderne Architektur

In der Altstadt ist ohne Verlust des geschlossenen historischen Gesamtensembles eine aussagestarke moderne Architektur kaum umsetzbar. In den letzten Jahren entstanden dagegen außerhalb der Altstadt große und dominante moderne Bauwerke. Das Gebäude der Naturwissenschaftlichen Fakultät, am Rand des Grünraumes von Freisaal in Nonntal errichtet, ist mit seiner hohen Halle und dem ebenso hohem Wintergarten ein Kontrast innerhalb der Familie der Universitätsgebäude. Die große vorgegebene Baumasse wird kleingliedrig und funktionell ausgestaltet. Der historische Grünraum von Freisaal wird durch einen gebäudeseitige architektonisch gestalteten und freiraumseitig naturnah gestalteten Teich und durch weitere Außengestaltungselemente in die Architektur organisch miteinbezogen.

Hangar 7, Restaurant und Flugzeugmuseum

Der aufwändige Glasbau des Hangar 7 am Flughafen Salzburg dient Dietrich Mateschitz und seinen Flying Bulls als öffentlich zugängliche „Schatztruhe“. Der auch außen mit schwingenden Linien auffällig gestaltete Europark in Taxham hat seit seiner Erweiterung 2004/05 mit dem Oval auch einen Saal für Theater und Kino sowie eine organische Innengestaltung mit Passagen und Ruheräumen. Das Museum der Moderne Salzburg, an der Felskante des Mönchsberges gelegen, fügt sich trotz seiner dominanten Lage und der modernen Form in eher schlichter Weise die Altstadt ein. Die Heizkraftwerke Mitte und Nord der Salzburg AG wurden zur Jahrtausendwende neu gestaltet. Direkt an der Salzach gelegen, ist das Heizwerk Mitte mit seinen hohen Türmen und großen dunklen und glatten Flächen weithin sichtbar. Das Heizkraftwerk Nord ist ein Beispiel für zeitgemäße Industrie-Architektur in Salzburg. Weithin sichtbar sind der 70 Meter hohe Kamin und die schwingend gestalteten, mit Metallplatten verkleideten Lagertanks für das Heizöl. Dieser Bau des Architektenteams Marie-Claude Beatrix, Eraldo Consolascio und Eric Maier wurde mehrfach ausgezeichnet. Die Österreichzentrale der Bausparkasse Wüstenrot in der Alpenstraße wurde 2005 von der Gruppe TSB Architekten mit einer netzartig vorgesetzten kupferfarbenen Fassade neu gestaltet. Die Salzburg AG hat 1995 ihre neue viergeschossige kompakt wirkende Zentrale (135.000 Kubikmeter Bruttorauminhalt) um einen Innenhof konzipiert an der Vogelweiderstraße in Schallmoos fertiggestellt. Sie besitzt einen künstlichen 27 Meter breiten „Wasserfall“ und ein zugehöriges 1500 Quadratmeter großes Wasserbecken, sowie angrenzend einen öffentlich begehbaren kleinen Park. Das Europa Hotel ist mit 58.0 m Höhe das höchste Gebäude der Stadt Salzburg.

Kino und Film

1921 stellte die Salzburger Stiegl-Brauerei in Maxglan landwirtschaftliche Gebäude der eben gegründeten „Salzburger-Kunstfilm“ zur Verfügung. Dort errichtete die junge Filmproduktionsgesellschaft ein Labor und ein Filmatelier. Es wurde sogleich der Dokumentarfilm „Die Festspiele 1921“ hergestellt. Der erste Spielfilm „Die Tragödie des Carlo Prinetti“ hatte am 29. Jänner 1924 in Wien Premiere. Ein zweiter sollte nie erfolgen, da die Unternehmung mit Sitz im Hotel „Österreichischer Hof“ schon 1925 – mitten in der schwersten Krise des österreichischen StummfilmsKonkurs eröffnete. Das Maxglaner Kino war zu seiner Zeit das zweitgrößte Kino Österreichs außerhalb der Bundeshauptstadt Wien.

Das Mozartkino in der Altstadt wurde 1905 im Hotel Kasererbräu eingerichtet und zog seitdem mehrfach im Gebäude um. Zuletzt wurde das Kino 1987 erweitert, wobei ein Brunnen aus römischer Zeit gefunden wurde, der im heute im Salzburger Museum Carolino Augusteum ausgestellt ist. Römische Mauerreste sind im „Römersaal“ des Kinos sichtbar. Der Vorläufer des Elmo Kino entstand 1947 im Turnsaal der Volksschule Plain, nur wenige hundert Meter vom heutigen Standort an der Lehener Brücke entfernt. 1949 bauten Alfred und Else Morawetz ein neues Gebäude mit einem Saal mit 1000 Sitzplätzen. 1977 kam ein zweiter Saal hinzu, vier Jahre später nochmals zwei Säle und seit den 1980er sind es fünf, der größte mit 435 Sitzen. Das Programm umfasst Familien- und Nischenfilme. Am Äußeren Stein befinden sich Das Kino, dass dorten jeden Herbst das Berfilm-Festival veranstaltet. Der Schwerpunkt des Kinoprogramms liegt auf Kulturfilmen und Retrospektiven.

Am Bahnhofsareal befindet sich gegenüber des 2008 eröffneten Shoppincenters Forum1 das CityCenter, das den Hauptschwerpunkt auf Spielhallen, Bars und das Cineplexx City Kino gelegt hat. Am anderen Ende der Stadt, in der nähe des Flughafens, befindet sich das Cineplexx Aiportcenter. Das Kino wurde im Jahr 1998 eröffnet und ist das größte Kino des Bundeslandes.

Religiöse Gemeinschaften und Einrichtungen

Hauptartikel: Erzdiözese Salzburg
Hauptartikel: Salzburger Synagoge
Die Gotteshäuser in der Altstadt – Metapher einer überirdischen Welt

Salzburg ist wie keine andere Landeshauptstadt durch die katholische Kirche geprägt. Dafür ist nicht zuletzt die Tatsache verantwortlich, dass bis zum Ende das Fürsterzbistums Salzburg zu Beginn des 19. Jahrhunderts Kirche und Staat nicht getrennt waren. Die Schwierigkeiten der evangelischen Gemeinde, der jüdischen Gemeinde und der Wiedertäufer und auch die Protestantenvertreibung zeugen davon. Noch heute dominieren zahlreiche Kirchtürme das Bild der Stadt, die einmal die Bezeichnung „Das nördliche Rom“ trug. Während das 18. und vor allem das 19. Jahrhundert erste Möglichkeiten für das Aufleben nichtkatholischer Glaubensgemeinschaften brachte, kam es in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bedingt durch Krieg, Vertreibung und Migration, zu einer größeren Vielfalt an verschiedenen Religionen.

Die Katholiken stellen mit 55,6 % der Stadtbevölkerung auch heute die mit Abstand größte kirchliche Gemeinschaft. Die Stadt Salzburg ist dabei in 3 Dekanate und 24 Pfarrsprengel gegliedert, die im Wesentlichen den Stadtteilen entsprechen. Zur Evangelischen Kirche AB und HB bekennen sich 6,7 % der Einwohner. Diese Glaubensgemeinschaft ist in drei Pfarrgemeinden mit den zugehörigen Kirchen in der Neustadt, in Gneis und in Taxham gegliedert. Die Gemeinschaften des orthodoxen Christentums (Russisch-Orthodoxe Kirche, Rumänisch-Orthodoxe Kirche und Serbisch-Orthodoxe Kirche) stellen 5,3 % der Bevölkerung. Die russisch-orthodoxe Kirche Maria Schutz steht dabei in Mülln, die rumänisch-orthodoxe Kirche im Osten von Schallmoos.

Gebetssaal der Muslime in Schallmoos

Zu den Glaubensgemeinschaften der Altkatholiken, der den Methodisten, der Neuapostolischen Kirche, der Mormonen-Gemeinde(Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage), den Zeugen Jehovas, dem Bund evangelikaler Gemeinden, der Christengemeinschaft und Freie Christengemeinde/Pfingstgemeinde bekennen sich insgesamt 1,6 % der Stadtbevölkerung. Die Katholische Kirche steht mit den orthodoxen Kirchen, der evangelischen Kirche, der Altkatholischen Kirche und den Methodisten in christlich-ökumenischen Arbeitskreisen in einem Dialog, der sich auch in regelmäßigen gemeinsam gefeierten ökumenischen Gottesdiensten zeigt.

Die Muslime stellen mit 6,8 Prozent der Stadtbevölkerung die mit Abstand größte nichtchristliche Glaubensgemeinschaft dar. Zu nichtchristlichen Religionsgemeinschaften, etwa der buddhistische Gemeinde, den Bahai, der hinduistischen Gemeinschaft und der Gemeinschaft der Sikhs bekennen sich insgesamt 0,7 % der Stadtbevölkerung. 0,06 % der Salzburger Stadtbevölkerung bekennen sich zur Israelitischen Kultusgemeinde. Neben den etwa 10 Gebetsräumen („Moscheen“) der Muslime, vor allem in Schallmoos und Gnigl gelegen, gibt es eine jüdische Synagoge (Neustadt), einen Gurdwara der Sikhs (Schallmoos) sowie buddhistische Gebetsräume in der Rechten Altstadt (Linzerg. 27), in Lehen (Lehenerstr. 15) und Liefering (General-Keyes-Str. 25). Ohne religiöses Bekenntnis sind in Salzburg 17,1 Prozent der Bevölkerung. Bei 6,5 % ist das religiöse Bekenntnis gemäß Volkszählungsstatistik unbekannt.

Freizeit

Sport

Der älteste reine Sportclub im Bundesland Salzburg ist der Salzburger AK 1914 aus dem Stadtteil Nonntal. Älter sind verschiedene Turnvereine. Der Salzburger Turnverein wurde 1861 gegründet, der Maxglaner Turnverein 1902, der der „Amateur-Turn- und Sportverein Salzburg“ (ATSV) (1912). Der Arbeiter-Sportklub (ASK) Salzburg existiert seit 1922 im Stadtteil Maxglan und war als Arbeiterverein zwischen 1938 und 1945 aufgelöst. Erfolgreichster Fußballverein Salzburgs war der 1933 gegründete SV Austria Salzburg. 2003 verließ der Verein Salzburg in Richtung Wals-Siezenheim. Nach der Übernahme des Vereins im Jahre 2005 durch Red Bull, wurde der Sportverein Austria Salzburg als moralischer Nachfolger der „alten“ Austria gegründet, welcher zunächst im Nonntal, jetzt in Maxglan spielt. Der 1977 als Salzburger EC gegründete Eishockeyverein EC Red Bulls Salzburg spielt seit 2004 wieder erfolgreich in der ersten Liga, die Damenmannschaft Ravens Salzburg gewann in der Saison 2005/06 den Meistertitel. Zwischen 1986 und 1998 gab es auch beim PSV Schwarz-Weiß Salzburg eine Eishockey-Sektion deren Höhepunkt die Vizelandesmeisterschaft war. Im American Football gewannen die Salzburg Lions 1984 den erstmals ausgespielten österreichischen Meistertitel in dieser in Österreich noch jungen Sportart. Heute betreibt das Team als Salzburg Bulls in der zweitklassigen Division I Amateursport auf höchstem Niveau.

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Red-Bull Stadion, einer der Austragungsorte der EM 2008

1994 zog der Fußballklub Austria Salzburg erstmalig gegen Inter Mailand in das UEFA-Cup-Finale ein. Ebenfalls im Jahr 2003 erhielt Salzburg mit dem Stadion Wals-Siezenheim eine neue Fußballarena, in der 2008 Fußball-EM-Spiele stattfanden. Sportliche Großveranstaltungen gibt es in der Festspielstadt bisweilen nur wenige, der Salzburg-Marathon fand erstmalig 2005 statt und führt auch durch die Altstadt. Die Straßen-Radweltmeisterschaft wurde 2006 in der Stadt Salzburg und deren Umgebung durchgeführt. An den vier Renntagen wohnten mehr als 330.000 Besucher diesem Großereignis bei, für die Organisation und Durchführung erntete die Stadt weltweit großes Lob. Während der Fußball-Europameisterschaft 2008 fanden im EM-Stadion vor den Toren der Stadt drei Gruppenspiele statt. Salzburg hatte sich für die Olympischen Winterspiele 2010 und 2014 beworben, konnte die Wahl aber jeweils nicht für sich entscheiden.

Etwa zehn Kilometer südlich Salzburgs befindet sich seit 1986 das Universitäts- und Landessportzentrum Salzburg/Rif (ULSZ Rif) in der Stadt Hallein. Es ist das größte Sportleistungszentrum des Bundeslandes Salzburgs und beherbergt folgende Einrichtungen: den Interfakultären Fachbereich für Sport- und Bewegungswissenschaften (IFFB) der Universität Salzburg, das Sport Land Salzburg Heeresleistungssportzentrum (HLSZ), das Leistungssport Betreuungszentrum (LBZ), das Schul Sport Modell (SSM) und den Verein der Freunde des Sportzentrums Rif (Rif Aktiv).

Öffentliche Parks

Berühmte Salzburger Sehenswürdigkeiten sind der weitläufige Schlosspark von Hellbrunn mit seinen Wasserspielen und der barocke Mirabellgarten samt dem Heckentheater, dem Zwergelgarten und dem Bastionsgarten. An den Mirabellgarten grenzt in der Neustadt direkt der Kurgarten an, der erhaltene Erdkern der einstigen großen Lodronschen St.- Vitalis-Bastion.

Aus alten Gartenanlagen hervorgegangen ist in Schallmoos der Baron-Schwarz-Park, der anstelle des Gartens des Schallmooshofes und des späteren weitläufigen Gartens der Baron-Scharz-Villa angelegt wurde. Der Minnesheimpark in Gnigl ist der erhaltene Rest des einstigen Gartens des Lodronschen Schlosses „Minnesheim“. Der Preuschenpark in Aigen-Abfalter war früher als Garten der „Villa Preuschen“ der frühere "Abfalterhof" genutzt. Der Stölzlpark in Maxglan-Burgfried war im frühen 20. Jahrhundert der Garten des Villenbesitzers und späteren Maxglaner Bürgermeisters sowie Landeshauptmann-Stellvertreters Dr. Stölzl.

Der Volksgarten, in Parsch, früher Franz-Josefs-Park genannt, wurde anlässlich eines 50. Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Josef I. anstelle der dortigen Brothäuslau als Naherholungsraum für die Salzburger neu gestaltet. In die gleiche Zeit fällt auch die Anlage des ältesten Teiles des Donnenbergparks in Nonntal, der mehrfach vergrößert aus dem Garten des dortigen Seniorenheimes (ehemals „Versorgungshaus Nonntal“ entstand.

Das Erholungsgebiet Salzachsee nächst der Salzachseesiedlung ist ein parkartig gestalteter Raum, der auf einer großen 1967 rekultivierten Mülldeponie angelegt wurde um samt einem Badesee und weiteren kleinen Baggerseen der Bevölkerung zur Verfügung gestellt zu werden. Unweit davon befindet sich stadteinwärts der Lehener Park, ein Rest der einstigen Lehener Au. Der Dr.-Hans-Lechner-Park in Schallmoos ist ein neuer Park, den 1996 die Salzburg AG der Bevölkerung zur Verfügung stellte.

Nachtleben

Das Nachtleben in der Stadt Salzburg spielt sich großteils in der Altstadt, speziell rund um den Anton-Neumayr-Platz und am Rudolfskai ab, wo neben Bierlokalen auch Irish Pubs und andere Ausgehmöglichkeiten existieren. Am Hauptbahnhof wurde in den letzten Jahren ein Urban Entertainment Center, das City Center (Salzburg), errichtet, ebenso wie beim Airportcenter, dort findet man jeweils Diskotheken, Kinos und Bars.

Umwelt und Ökologie

Im Stadtgebiet befinden sich 41 Naturdenkmäler, großteils alte, landschaftsprägende oder kulturell bedeutsame Bäume. Unter den Geschützten Landschaftsteilen ist vor allem die 1615 angelegte Hellbrunner Allee, die wohl älteste erhaltene Allee Europas bedeutsam. Sie ist der größte Altholzbestand des Landes außerhalb der Gebirgsregion und so für den Artenschutz (holzbewohnende Käfer, Fledermäuse, Spechte) von besonderer Bedeutung. Im großen Bestand von Kopfweiden am Almkanal mit fast 500 Bäumen, sind die einzigen alten Kopfweiden im Land Salzburg. Die ununterbrochene Kopfweidentradition reicht dabei bis ins Mittelalter zurück. Die Felsensteppe am Rainberg beherbergt eine besonders trockenheitsliebende Pflanzen- und Tierwelt. Seit langem kaum genutzte Waldbestände sind die Itzlinger Au, der Kühberg und das Naturwaldreservat Gaisberg. Ein gut erhaltener Moorrest der Stadt ist im Nordosten das Samer Mösl.

Im Stadtgebiet sind große Teile des Grünraumes Landschaftsschutzgebiete. In der Innenstadt sind dies der Kapuzinerberg und der Grünraum Mönchsberg-Rainberg. Im Süden ist der Grünraum um Hellbrunn sowie die Hellbrnner Allee unter dem Namen Salzburg-Süd geschützt. Die dortige großteils kultivierte Moorlandschaft, als auch das Leopoldskroner Moos mit dem Leopoldskroner Weiher sind ebenfalls Landschaftsschutzgebiete.

Siehe auch: Liste der Naturdenkmäler der Stadt Salzburg
Siehe auch: Liste der geschützten Landschaftsteile der Stadt Salzburg

Infrastruktur

Verkehr

Fernverkehr

Salzburg verfügt mit dem W. A. Mozart Airport über den zweitwichtigsten Flughafen in Österreich, derzeit hält der Flughafen bei einer jährlichen Passagierzahl von 1.878.266, die Tendenz ist vor allem wegen des starken Wintertourismus in der Region stark steigend.

Flughafen Salzburg

Durch Salzburg führt die Westbahn und somit stellt die Stadt einen wichtigen nationalen wie auch internationalen Bahnknoten dar, was den Hauptbahnhof Salzburg zu einem der meist frequentierten Bahnhöfe Österreichs macht. Von hier aus gelangt man auf Hauptstrecken einerseits in die Bundeshauptstadt Wien, andererseits über die Tauernbahn in Richtung Süden (Villach, Slowenien, Italien, Graz), über die Bahnstrecke München–Salzburg nach München, sowie nach Innsbruck. Zudem verkehren zahlreiche Züge der Deutschen Bahn nach Salzburg, so zum Beispiel eine InterCity Linie (Frankfurt – Salzburg), mehrere Eurocitys und Nachtzüge.

Der Knoten Salzburg die Autobahnen A1 (Wien – Salzburg), A8 (München – Salzburg) und die A10 (Salzburg – Villach), welche zusammen einen Halbring im Westen der Stadt bilden. Autobahnabfahrten zum Stadtgebiet sind: Salzburg Nord, Salzburg Messegelände, Salzburg Mitte, Salzburg Klessheim, Salzburg Siezenheim, Salzburg Flughafen, Salzburg West und Salzburg Süd. Ein Teil der A1 kann inzwischen als Stadtautobahn angesehen werden, mit Nebenwirkungen wie häufigen Stau, und eine großzügigere Umfahrungsmöglichkeit wird immer wieder angeregt.

Öffentlicher Nahverkehr

Die unter Fernverkehr beschriebenen, von Salzburg ausgehenden Bahnstrecken werden auch mit Regionalverkehr bedient und bieten den zahlreichen Pendlern eine Möglichkeit nach Salzburg zu gelangen. Zusätzlich gibt es noch weitere regionale Bahnstrecken die eine Zubringerfunktion zur Stadt erfüllen, wie etwa die Strecken „Salzburg – Freilassing – Berchtesgaden“, „Salzburg – Freilassing – Mühldorf“, „Salzburg – Bürmoos – Oberndorf“, „Salzburg – Bürmoos – Trimmelkam“ und „Steindorf – Braunau“.

S-Bahnhaltestelle Salzburg-Sam

Der wichtigste Nahverkehrsträger im Zentralraum Salzburg ist die S-Bahn Salzburg, welche sich auch immer mehr als innerstädtisches Verkehrsmittel etabliert und derzeit im Nordwesten der Stadt Richtung Freilassing erweitert wird. Ergänzend dazu sorgt ein gut ausgebautes Regionalbusnetz rund um die Stadt für Verbindungen aus dem Umland.

Im Stadtgebiet von Salzburg übernimmt seit 1940 der O-Bus mit einem der europaweit größten Obusnetze die größte Rolle im ÖPNV. Die Lücken im O-Bus-System und einige Strecken in die Peripherie wie z. B. nach Freilassing oder Siezenheim erschließen die Albus-Autobuslinien. Das Netz ist hauptsächlich sternförmig ausgerichtet, weshalb einige Querverbindungen fehlen, wird aber kontinuierlich erweitert.

Die genannten Verkehrsträger sind durch den Salzburger Verkehrsverbund in ein gemeinsames Tarifsystem integriert und aufeinander abgestimmt.

Für Besucher der Stadt Salzburg mit PKW gibt es Park-and-Ride-Anlagen am Stadtrand (Autobahnabfahrten „Salzburg Süd“ und „Messegelände“). Von dort ist das Zentrum mit den öffentlichen Verkehrsmittel gut zu erreichen. Hingegen ist bei Anfahrt mit dem PKW in die Innenstadt mit längeren Stauzeiten und Problemen bei der Parkplatzsuche zu rechnen.

Fußgänger und Fahrradverkehr

Eine wichtige Rolle spielt in Salzburg das Fahrrad, der Anteil des Fahrrades am Gesamtverkehr liegt bei über 20 %. In der Stadtverwaltung arbeitet seit 1991 ein eigener Radverkehrskoordinator. Entlang der Salzach sind parallel zu den Fußgängerwegen eigene Fahrradwege entstanden, die stark genutzt werden. Besonders wichtig waren für den Radverkehr entlang der Salzach vor allem die Unterführungen unter den Autoverkehrbrücken und unter den von Fußgängern stark genutzten Makartsteg. Die Salzachstege wurden zudem für die Radfahrer verbreitert und ermöglichen es über die Stege (ausgenommen den Mozartsteg) die Salzachufer problemlos zu wechseln. Der Ausbau des Radwegenetz in der Stadt wird scherittweise weiter verbessert.

Eine günstige Möglichkeit sich auf dem gut ausgebauten Salzburger Radwegenetz fortzubewegen bietet im Stadtgebiet von Salzburg das Citybike mit dem Leihfahrrad. Nach der Registrierung via Internet oder direkt am Terminal bei einem der Standplätze kann mit der Maestro-Karte ein Fahrrad entliehen werden. Die Benützung ist für eine Stunde kostenlos. Zur stärkeren Verzahnung von ÖPNV und Radverkehr wurden 1999 am Hauptbahnhof und später auch am Bahnhof Itzling die ersten gesicherten Fahrradgaragen errichtet; eine weitere am Hanuschplatz ist in Planung.

Vor allem im Innenstadtbereich kommt man in Salzburg auch zu Fuß schnell und bequem voran, ein Großteil der Altstadt ist als Fußgängerzone deklariert.

Brücken

Hauptartikel: Brücken Salzburgs
Salzburger Stadtansicht mit dem markanten Makartsteg

Vom frühen Mittelalter bis 1859 war die hölzerne Stadtbrücke etwa an der Stelle der heutigen Staatsbrücke die einzige Salzachbrücke der Stadt. Bis 1788 war diese Brücke überdacht. Die nächste Salzachbrücke im Süden befand sich knapp 20 km entfernt in Hallein, die nächste im Norden knapp 20 km entfernt zwischen Laufen und seinem einstigen Stadtteil Oberndorf. Zuerst in der Mitte der Stadtbrücke, später am linken Salzachufer wurde vom Mautner die Brückenmaut eingehoben. 1959 wurde als zweite Brücke in der Stadt die erste Karolinenbrücke - noch als Holzkonstruktion - eröffnet, ein Jahr später die Eisenbahnbrücke.

Die Autobahnbrücke im Norden der Stadt, während des Zweiten Weltkrieg erbaut und 1997 neu erichtet, ist heute die am stärksten befahrene überregionale Straßenbrücke Salzburgs. Karolinenbrücke, Staatsbrücke und Lehenerbrücke besitzen ein ähnliches Verkehrsaufkommen und sind die drei wichtigsten Straßenbrücken für den innerstädtischen Verkehr. Unter Denkmalschutz steht der 1903 errichetete Mozartsteg mit seinem Jugendstilschmuck und dem Mautnerhäuschen. Die Mautpflicht für Fußgänger bestand hier bis 1921. Der 2001 neu errichtete Makartsteg ist in der Aufsicht leicht bogig gestaltet und besticht durch seine zeitgemäße Architektur.

Bildung und Forschung

Hauptartikel: Bildungssystem in Österreich

Universitäten und Hochschulen

In Salzburg sind fünf Universitäten und Hochschulen angesiedelt. Die älteste davon ist die Paris-Lodron-Universität Salzburg, die 1622 gegründet wurde, aber in der Zeit von 1810 bis 1962 aufgelassen war. Die Universität gliedert sich in die vier klassischen Fakultäten (katholische) Theologie, Rechtswissenschaften, Kultur- und Gesellschaftswissenschaften und Naturwissenschaften.

Das Universität Mozarteum wurde 1841 als Musikschule eingerichtet und ist (abgesehen von 1939–1953) seit 1970 eine Hochschule. Es werden vor allem Konzertfachstudien angeboten (Streicher, Bläser, Zupfinstrumente, Schlagzeug, Tasteninstrumente, Gesang) aber auch pädagogisch orientierte Fächer sowie Studienmöglichkeiten in den darstellenden Künsten Schauspiel, Bühnenbild und Regie.

Mit der Paracelsus Medizinische Privatuniversität wurde die an der Universität Salzburg fehlende medizinische Fakultät 2003 als private Universität gegründet. Ein Drittel der Finanzierung kommt dennoch von staatlicher Seite. Angeboten werden die Studiengänge Humanmedizin, Pflegewissenschaften sowie ein Postgraduate Studium der Molekularen Medizin. Die klinische Ausbildung der Studierenden erfolgt an den Universitätskliniken Salzburg. Die PMU kooperiert bei der praktischen Ausbildung außerdem mit Krankenhäusern in Bayern, bis hin zum Klinikum Rosenheim.

Die Fachhochschule Salzburg besteht seit 1995 und wurde 2005 vom Norden des Stadtgebiets in die südlich gelegene Gemeinde Puch bei Hallein verlegt. Sie bietet technische, wirtschaftliche, kreativ-gestalterische Studiengänge sowie Studiengänge im Bereich Gesundheit und Soziales an.

Die Salzburg Management Business School wurde 2001 eingerichtet und hat fünf Gesellschafter, zu denen auch die Universität Salzburg gehört. Angeboten werden ausschließlich Masterstudiengänge für Wirtschaftsstudenten.

Wirtschaft

Neben seiner Bedeutung als Tourismus-, Kultur-, Universitäts- und Sportstadt erlangt Salzburg durch das Messezentrum auch als Messestadt immer mehr an Bedeutung.

Die Stadt Salzburg und der angrenzende Flachgau präsentieren sich auch als attraktiver Standort für viele größere und kleinere Unternehmen und sind der wirtschaftliche Motor des gesamten Bundeslandes. Das kontinuierlich steigende Wirtschaftswachstum des Bundeslandes Salzburg liegt an zweiter Stelle hinter jenem Wiens, wobei sich die Wirtschaftskraft des gesamten Bundeslandes vor allem im bestens erschlossenen Zentralraum um die Landeshauptstadt selbst und dem (im Flachgau und Tennengau gelegenen) so genannten Speckgürtel rings um die Stadt Salzburg ballt. Die Betriebe der Stadt (60 %) und des Flachgaus (30 %) erzielten z. B. im Jahr 2005 gemeinsam 90 % des Gesamtumsatzes des Bundeslandes. Die restlichen Prozente verteilen sich auf die Gebirgsgaue (Tennengau 3 %, Pongau 3 %, Pinzgau 3 %, Lungau 1 %).

Städtepartnerschaften

Persönlichkeiten

Wolfgang Amadeus Mozart

Hauptartikel: Wolfang Amadeus Mozart
Inschrift am Geburtshaus Mozarts

Der Komponist Wolfgang Amadeus Mozart kam 27 Januar 1756 im Hagenauerhaus, Getreidegasse 9 als Sohn des Hofkomponisten, Vizekapellmeisters und Violinpädagogen Leopold Mozart und seiner Frau Anna Maria Pertl zur Welt. Leopold Mozart war hierher gezogen um in der angesehenen fürsterzbischöflichen Hofkapelle von Sigismund Graf Schrattenbach mitzuwirken, die damals unter der Leitung des bekannten Komponisten Johann Michael Haydn stand.

Wolfgang Amadeus Mozart

Schrattenbach förderte die Familie Mozart sehr. Schon mit sieben Jahren machte Wolfgang Amadeus auf ersten Konzertreisen mit seinem Vater als Klavier und Violine spielendes Wunderkind auf sich aufmerksam. Wolfgang Amadeus wurde 1769 zum unbesoldeten Hofkonzertmeister ernannt und unter dem neu gewählten Fürsterzbischof Hieronymus Colloredo, selbst ein guter Violinspieler, 1772 zum Konzertmeister der Hofkapelle ernannt.

Das musikalische Leben war aber für den freiheitsliebenden Mozart in dem kleinen Fürstentum zu beengt, die Stadt Salzburg wurde ein „Bettelort“, wo sein Genie nicht „verschlänzen“ durfte. Die Aufführung großer Musiktheater war in Salzburg nicht möglich. Colloredo zeigte zudem wenig Verständnis, seinen besten Hofmusiker ständig für Tourneen zu beurlauben. Mozart kündigte daher 1781 den Dienst als Salzburger Hofmusiker und setzte seine Laufbahn als gefeierter Komponist in der Kaiserstadt Wien fort, wo er 1791 starb. In der breiten Öffentlichkeit wurde der Name und die Musik Mozarts aber erst lange nach seinem Tod allgemein bekannt. Der aus Posen stammende Schriftsteller Julius Schilling regte zuerst 1835 an, Mozart in Salzburg ein erstes Denkmal zu errichten, das 1842 enthüllt wurde. Die erste Gesamtausgabe der Werke Mozarts wurde 1876-1907 von der Stiftung Mozarteum herausgegeben. Heute erinnern in Salzburg viele Orte und Institutionen an den großen Musiker: etwa der Mozartplatz, der Mozartsteg, der Salzburg Airport W.A.Mozart, die Universität und die Internationale Stiftung Mozarteum sowie das Mozarteum Orchester Salzburg. Aus den Internationalen Musikfesten in Salzburg zu Ehren Mozarts nach 1877 entstanden 1920 die Salzburger Festspiele.

Söhne und Töchter der Stadt

Hauptartikel: Liste der Persönlichkeiten der Stadt Salzburg

Ehrenbürger

Hauptartikel: Liste der Ehrenbürger von Salzburg

Die Ernennung zum Ehrenbürger ist die höchste von der Stadt Salzburg zu vergebende Auszeichnung. Mit ihr verbunden sind alle Rechte eines Salzburger Bürgers ohne dessen Pflichten. Erstmals vergeben wurde die Ehrenbürgerschaft am 6. Mai 1829 an den Landschaftsmaler Johann Michael Sattler. Nach beinahe 100 Jahren wurde 1920 mit der Kammersängerin Lilli Lehmann die erste Frau zur Ehrenbürgerin der Stadt Salzburg erkoren.

Einzelnachweise

  1. Heinz Dopsch und Robert Hoffmann in: „Die Geschichte der Stadt Salzburg“

Literatur und Quellen

  • Heinz Dopsch, Robert Hoffmann: Geschichte der Stadt Salzburg, Pustet Salzburg 1996.
  • Heinz Dopsch: Kleine Geschichte Salzburgs – Stadt und Land, Pustet 2001.
  • Robert Hoffmann: Mythos Salzburg. Bilder einer Stadt, Salzburg, Pustet München 2002.
  • Kurt Kaindl, Roland Floimair: Hundert Jahre Film, 1895–1995: Salzburger Film- und Fotopioniere, Amt der Salzburger Landesregierung, vertreten durch das Landespressebüro, Salzburg 1994.
  • Fritz Koller, Hermann Rumschöttel: Bayern und Salzburg im 19. und 20. Jahrhundert, vom Salzachkreis zur EUregio, Samson 2006. ISBN 3-921635-98-5
  • Herbert Rosendorfer: Salzburg für Anfänger, nymphenburger 2003.
  • Christian Strasser: The Sound of Klein-Hollywood: Filmproduktion in Salzburg, Salzburg im Film: mit einem Filmlexikon. Österreichischer Kunst- und Kulturverlag Wien 1993. ISBN 3854370474

Filme

Siehe auch

Portal: Salzburg – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Salzburg
Wiktionary: Salzburg – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wikinews: Salzburg – in den Nachrichten
Commons: Salzburg (Stadt) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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