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Cher

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Cher (eigentlich Cherilyn LaPiere Sarkesian Bono Allman * 20. Mai 1946 in El Centro, Kalifornien) US-Amerikanische Sängerin und Schauspielerin. Seit frühen Kinderjahren wusste die Diva, dass sie eines Tages zu den ganz Großen gehören würde. Bereits in der Grundschule fiel sie durch ihr exzentrisches Verhalten (sie ging barfuß und trug ständig riesige Sonnenbrillen) auf. Als sie 16 wurde, begann der Traum sich langsam am Horizont abzuzeichnen. Sie trifft Sonny Bono in einem Restaurant und die beiden lernen sich kennen & lieben. Er brachte das schüchterne Mädchen in die legendären Plattenstudios von Phil Spector und sie sang auf Platten von den Ronettes und den Righteous Brothers im Backgroundchor. Die prägnante Stimme faszinierte Sonny sowie Phil Spector, doch Cher war zu schüchtern um ein Stück solo vorzutragen. Deshalb half ihr Sonny aus und eines der berühmtesten Pop-Duos überhaupt ward geboren.

Die erste Single Baby don't go floppt zunächst, doch als die beiden in England aus dem noblen Hilton Luxushotel aufgrund ihrer unpassenden Kleidung geschmissen werden, wird das eben aktuelle I got you babe zum Megahit. Auf beiden Seiten des Antlantiks erfreut sich der Song Nr. 1-Platzierungen und Dutzenden von Gold- und Platinauszeichnungen. Zugleich wird er zu einer der beliebtesten Hymnen der 60er Jahre.

Von nun an geht alles sehr schnell. Weitere 7 Male entert das Duo die amerikanischen Top 10 Singlecharts und auch die Alben finden reißenden Absatz. Auch Cher solo kann kräftigen Erfolg verbuchen. Mit Bang bang schafft sie es gar bis auf Platz 2 in Amerika.

Doch 1968 kommt es zum ersten herben Fehlschlag. Sonny Bono inszeniert und finanziert das Hippie-Movie Good times und treibt das Paar in den finanziellen Ruin. Durch Enagements in Las Vegas kommen die beiden allerdings wieder auf die Beine. Aus den Charts sind sie allerdings verschwunden...

Anfang der 70er ändert sich jedoch auch das. Mit der Sonny & Cher Comedy Hour erschaffen Sonny & Cher eine der erfolgreichsten TV-Shows in der Zeit. Und auch im musikalischen Bereich geht es bergauf. Cher platziert die Singles Gypsies, tramps & thieves, Half-breed und Dark lady auf Platz 1 der amerikanischen Hitparade. Mit schwerer zugänglichem Material wie auf den Alben Jackson Highway 3614 oder Bittersweet floppt sie allerdings.

1974 kommt es dann zum Split. Das allseits beliebte Pärchen macht die Trennung publik und Cher beschreitet den harten Weg zum Erfolg nun alleine weiter. Als sie Mitte der 70er neues Songmaterial veröffentlicht, fallen die 3 Alben Stars, I'd rather believe in you und Cherished sowohl bei den Käufern als auch den Kritikern durch, obwohl diese Platten (allen voran Stars) heute zu absoluten Fan-Lieblingen zählen. Mit der Cher Show die erfolgreich im Fernsehen vertreten ist, macht sie sich jedoch auch weiterhin einen Namen.

Erst 1979 gelingt der Sängerin der Sprung zurück in die Charts. Als neuerschaffene Disco-Queen macht sie mit Hits wie Take me home oder Hell on wheels von sich reden. Ein Jahr später folgt die nächste Verwandlung: das Hard-Rock Projekt Black rose welches Cher von ihrer rockigsten Seite zeigt, kommt jedoch bei weitem nicht an die Erfolgserwartungen heran und auch der Synthie-Pop auf I paralyze findet keinen Zuspruch. Lediglich in England lässt sie sich gemeinsam mit Meat Loaf auf Dead ringer for love kurz in den englischen Charts blicken.

Aufgrund der heftigen Rückschläge in der Musikbranche verlegt sich der Star nun auf sein eigentliches Traumgebiet: die Schauspielerei. In Come back to the five & dime Jimmy Dean, Jimmy Dean liefert die 35-jährige eine überzeugende Leistung, die sich Film für Film kontinuierlich steigert. Für Silkwood erhält sie einen Golden Globe und sogar eine Oscarnominierung und wird nun allseits als ernstzunehmende Aktrice respektiert. Mit Mask und Die Hexen von Eastwick manifestiert Cher ihren Status als Filmstar weiterhin. Die Krönung folgt allerdings 1988 als bei der 60. Oscarverleihung die Figur der Loretta Castorini zur besten Hauptdarstellerin gekührt wird. In einem Hauch von Nichts (geschneidert von Kult-Designer Bob Mackie) steht sie nun auf dem Gipfel ihrer Filmkarriere. Und auch musikalisch stellt sich der Erfolg wieder ein. Mit dem Image als Rockröhre gelingt dieses Mal das große Comeback, die Alben Cher und Heart of stone werden zu Cher's bis dahin größten Erfolgen. Das furiose Skandalvideo If I could turn back time, in dem die Dame mit der wohl leichtesten Bekleidung der Musikvideogeschichte auftritt, wird postwendend zum Anlass für den weltweiten Erfolg des eingängigen Rock-Ohrwurms. Das umjubelte Comeback wird von der Grammy-Jury allerdings vollkommen ignoriert und Cher geht wieder einmal leer aus (die bis dahin 3 Nominierungen waren erfolglos). Mit der Platte Love hurts, die in Amerika nicht mehr so gut ankommt, steigt sie dafür in Europa in den engültigen Olymp der Superstars auf und Cher wird zum weltbekannten Namen.

In den darauffolgenden Jahren steht es dafür sehr schlecht für die Dame. Krankheiten und Erfolglosigkeit minimieren ihren künstlerischen Output und die Klatschpresse zerreißt sich lieber über die regelmäßig eintrudelnden Schönheitsoperationen, die Cher's Aussehen allerdings nur noch verstärken bzw. verbessern. Die gefühlvolle CD It's a man's world, die durch atemberaubenden Gesang glänzt wird leider auch fast komplett ignoriert.

Doch 1998 folgt dann das richtig große Comeback. Die Danceproduktion Believe verhilft Cher zu einem Welthit und zugleich dem größten Verkaufsschlager ihrer über 30-jährigen Karriere. Und dieses Mal fruchtet der Erfolg bei den Grammys: von 3 Nominierungen (unter anderem auch für die Platte des Jahres) erhält Believe immerhin die Trophäe für den besten Dance-Titel. Mit dem Drama Tee mit Mussolini ist sie nun auch wieder im Kino, wenn auch mit vermindertem kommerziellen Erfolg. Die Kritiken sind dafür voller Lob und bestätigen ihr Talent auch weiterhin. Anschließend folgt eine durchwegs ausverkaufte Welt-Tour, mit der etliche neu dazugewonnene Fans begeistert werden.

Als 2001 ein weiteres Comeback mit Living proof und neuerdings blonden Haaren folgt, will allerdings niemand so wirklich hinhören. Die Platte verkauft sich mäßig, aber es reicht immerhin für eine Nominierung bei den Grammys. Auch eine kleine Rolle in Unzertrennlich wird kaum merklich wahrgenommen, dafür wird ein daraufhin veröffentlichtes Best Of Album zum absoluten Verkaufsrenner.

2002 besinnt sich Cher ihres Alters von stattlichen 56 Jahren und beschließt von den Konzertbühnen abzutreten. Es folgt eine Abschiedstournee, die mit nichts davor zu vergleichen ist. Bis heute wurden über 300 Konzerte gegeben und der Erfolg nimmt anscheinend kein Ende.

Keine Frage: Cher ist Legende.

Familie

Cher war einige Jahre lang mit ihrem musikalischen Partner Sonny Bono verheiratet, von dem sie 1974 geschieden wurde. Aus dieser ersten Ehe hat sie eine Tochter mit dem Namen Chastity Bono. Später heiratete sie Gregg Allman von den Allman Brothers, mit dem sie einen gemeinsamen Sohn namens Elijah Blue Allman hat. Cher und Elijah Blue haben auch musikalisch schon mehrfach zusammengearbeitet.

Werk

Filmographie

TV-Auftritte

In der Serie Will & Grace hat sie in zwei Folgen mitgespielt und ihr eigenes Image parodiert. In der 5. Staffel der Serie Akte X sollte sie ursprünglich einen Gastauftritt haben, die scheiterte jedoch an Termingründen. Daraufhin wurde sie durch ein Double ersetzt, nach eigener Aussage war sie dennoch sehr angetan von dieser Folge. In den 60er Jahren spielte sie in zwei Folgen der Serie Batman mit. Außerdem ist sie regelmäßiger Gast der britischen Ausgabe von Top of the Pops.

Diskographie

  • 1965 - All I Really Want To Do
  • 1965 - Look At Us mit Sonny Bono
  • 1966 - The Sonny Side of Cher
  • 1966 - Cher
  • 1966 - The Wonderous World of Sonny and Cher mit Sonny Bono
  • 1967 - In Case You're in Love mit Sonny Bono
  • 1967 - Backstage
  • 1967 - Good Times mit Sonny Bono
  • 1968 - With Love, Cher
  • 1969 - 3614 Jackson Highway
  • 1971 - Sonny & Cher Live mit Sonny Bono
  • 1971 - Gypsys, Tramps and Thieves
  • 1972 - All I Ever Need Is You mit Sonny Bono
  • 1972 - Foxy Lady
  • 1973 - Mama Was A Rock & Roll Singer... mit Sonny Bono
  • 1973 - Bittersweet White Light
  • 1973 - Half Breed
  • 1974 - Live In Las Vegas Vol. 2 mit Sonny Bono
  • 1974 - Dark Lady
  • 1975 - Stars
  • 1976 - I'd Rather Believe in You
  • 1977 - Cherished
  • 1977 - Two The Hard Way" mit Gregg Allman
  • 1979 - Take Me Home
  • 1979 - Prisoner
  • 1980 - Black Rose
  • 1982 - I Paralyze
  • 1987 - Cher
  • 1989 - Heart of Stone
  • 1991 - Love Hurts
  • 1995 - It's a Man's World
  • 1998 - Believe
  • 2000 - Not Commercial
  • 2001 - Living Proof
  • 2003 - Live: The Farewell Tour

Literatur

  • Peter Wagner: Cher, Believe in Love! (1999, Ideal Verlag)
  • Cher / Jeff Coplon: The First Time (2000, Time Warner Paperbacks)
  • Mark Bego: If You Believe (2004, Taylor Trade Publishing)
  • J. Randy Taraborrelli: Cher (1991, Pan)
  • Mary Anne Cassata: The Cher Scrapbook (2002, Citadel Pr)