Oberschlesien
Oberschlesien (polnisch Górny Śląsk) ist eine historische Landschaft und ehemalige preußische Provinz im südöstlichen Schlesien, heute Teil von Polen. Der östliche Teil ist ein großes Industriegebiet.
Die Provinz Oberschlesien wurde 1919 durch Teilung der bisherigen Provinz Schlesien gebildet.
Nach dem Ersten Weltkrieg sollten nach dem Versailler Vertrag Teile des Grenzverlaufs zwischen Polen und Deutschland über Volksabstimmungen geregelt werden. Am Abstimmungstag 20. März 1921 stimmte bei einer Wahlbeteiligung von 97,8 Prozent 707.554 (59,6 Prozent) Oberschlesier, also auch sehr viele Polen, für Deutschland und 478.820 (40,4 Prozent) für Polen. Danach wurde der kleinere (29%) Teil Oberschlesiens (aber mit wirtschaftlich bedeutendsten Bergbauregionen) 10. Oktober 1921 auf Beschluss des Völkerbundes Polen zugeschlagen.
Heute gehört Oberschlesien zu Polen (und teilweise auch zu Tschechien: Hlučinsko) und umfasst die Woiwodschaft Oppeln und die Woiwodschaft Schlesien. Die Region ist auch die Heimat der nach den ethnischen Oberschlesiern (Volkszählung 2002) größten ethnischen Minderheit Polens, den Polendeutschen.
Politik
Oberpräsidenten
- 1919-1922: Joseph Bitta, Zentrum
- 1923-1929: Dr. Alfons Proschke, Zentrum
- 1929-1933: Dr. Hans Lukaschek, Zentrum
- 1933-????: Helmuth Brückner, NSDAP
Provinziallandtag
1925: Zentrum 48,2% - 26 Sitze | DNVP 20,9% - 12 Sitze | SPD 8,5% - 5 Sitze | KPD 8,4% - 5 Sitze | Polen 7,2% - 4 Sitze | DDP 2,2% - 2 Sitze
1929: Zentrum 42,2% - 24 Sitze | DNVP 17,3% - 10 Sitze | SPD 12,2% - 7 Sitze | KPD 8,9% - 5 Sitze | Polen 5,7% - 3 Sitze | Christlich-Nationale Bauern- und Landvolkpartei 4,7% - 3 Sitze | OBB 4,4% - 3 Sitze
1933: NSDAP 43,1% - 24 Sitze | Zentrum 33,3% - 18 Sitze | DNVP 8,3% - 5 Sitze | SPD 6,6% - 4 Sitze | KPD 6,4% - 4 Sitze
An 100% fehlende Stimmen = Nicht im Provinziallandtag vertretene Wahlvorschläge.
Siehe auch: Landsmannschaft der Oberschlesier