Schönes-Wochenende-Ticket
Das Schönes-Wochenende-Ticket ist eine ermäßigte Gruppenfahrkarte der Deutschen Bahn (DB). Es ermöglicht bis zu fünf Personen an einem Samstag oder einem Sonntag alle Nahverkehrszügen (Regionalbahn, Regionalexpress, InterRegio Express, S-Bahn) in beliebigem Umfang in der 2. Klasse zu nutzen. Außerdem gilt das Ticket bei vielen Unternehmen des kommunalen ÖPNV für 30 Euro (beim Kauf am Schalter 32 Euro)
Zu Beginn kostete das Ticket 15 DM und war am gesamten Wochenende gültig – chaotische Zustände bei der Bahn waren die Folge. Das Ticket war ursprünglich eingeführt worden, um die Auslastung der Nahverkehrszüge am Wochenende zu verbessern. Dadurch ermöglichte es der Bevölkerung Kurztrips in kleinen Gruppen zu günstigen Konditionen. Die Möglichkeiten der Fahrkarte wurde im Laufe der Jahre zurechtgestutzt; galt es zum Beispiel früher an beiden Tagen des Wochenendes, muss man sich heute für einen Tag entscheiden. Laut Aussage der DB war ein Grund für diese Änderungen der zunehmende Missbrauch wie Weiterverkauf und die spontane Bildung von zufälligen Gruppen am Bahnhof. Auch die nun deutlich gestiegene Auslastung der Züge hat vermutlich eine Rolle gespielt.
Ein weiteres Problem ist die Nutzung diese Tarifmodelles durch die bereits erwähnten zufällig zusammen gestellten Reisegruppen, die einen Bruchteil des für einen einzelnen Fahrgast üblichen Tarifes zu tragen haben. Viele dieser Gruppen finden sich auch in Mitfahrzentralen im Internet zusammen, was die erwähnten Probleme zusätzlich verschärft.
Mehrfach hatte die DB angekündigt, das Ticket ganz abschaffen zu wollen, scheiterte aber immer am Widerstand der Länder und der Bevölkerung. Stattdessen wurde der Preis von ursprünglich 15 DM auf mittlerweile 30 Euro (32 Euro beim Kauf an einem Schalter) mehrfach erhöht, was das Ticket praktisch nur noch für die Fernfahrten und Reisegruppen attraktiv macht – aber kaum noch für den urprünglich angedachten Zweck der spontanen Ausflüge. Mehrere Vorschläge zur Reform – unter anderem einiger Mitglieder und Gliederungen von PRO BAHN - wurden von der DB AG nicht umgesetzt.
Siehe auch: Preissystem der Deutschen Bahn AG