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Blinkgeber

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Der Blinkgeber dient zum rhythmischen Ein- und Ausschalten der Blinkleuchten und ist Bestandteil des Fahrtrichtungsanzeigers.

Grundlagen

Ein Blinkgeber dient dazu, einen Stromkreis periodisch zu öffnen und zu schließen. Häufigster Anwendungsfall ist das Blinken von Signallampen, beispielsweise in der Eisenbahn- oder Kraftfahrzeugtechnik. Üblicherweise wird bei der Konstruktion darauf geachtet, dass die Schaltvorgänge als deutliches Klicken hörbar sind und die Funktion akustisch signalisiert werden. Das laute Ticken ist keine Fehlkonstruktion, sondern eine erwünschte Eigenschaft.

Als Besonderheit verfügen Blinkgeber über eine Überwachungsfunktion der Blinkerlampen. Bei Ausfall einer Glühlampe verinngert sich der Stromfluss im Blinkerstromkreis. Der Blinkgeber arbeitet daraufhin mit der doppelten Schaltfrequenz und zeigt dem Fahrzeugführer an, dass an der Blinkeranlage ein Fehler vorliegt. Hörbar am schnelleren Ticken und sichtbar an der vorgeschriebenen grünen Blinkerkontrolleuchte. Manche Blinkgeber besitzen einen Schaltausgang der Ansteuerung der Kontrollleuchte für den Blinker eines Anhängers. Diese Kontrollleuchte signalisiert die Funktion der Anhängerblinkleuchte und ermöglicht dem Fahrzeugführer die vorgeschriebene Kontrolle der Fahrtrichtungsanzeiger des Anhängers.

Blinkgeber sind für eine bestimmte Spannung und einen bestimmten Strom ausgelegt. Bei Austausch ist zu beachten, dass die Leistung und die Anzahl der Lampen zu den Daten des Blinkgebers passen. Sehr alte Kraftfahrzeuge und manche Zweiradfahrzeuge haben leistungsschwächere Blinklampen oder andere Bordspannungen als heute üblich, dies ist beim Ersatz eines Blinkgebers zu berücksichtigen.

Blinkgeberarten

Blinkgeber für Autos.

Im Laufe der Jahre wurden bereits verschiedene Blinkgeber konstruiert und eingesetzt. Dies sind unter anderem:

  • Bimetallblinkgeber
  • Hitzedrahtblinkgeber
  • Pneumatische Blinkgeber
  • Elektronische Blinkgeber
  • Hightech Blinkgeber

Bimetallblinkgeber

Die ersten Blinkgeber benutzten zur Zeitverzögerung des Anzugs und Abfalls einen Bimetallstreifen, welcher von einer Heizwicklung aufgeheizt wurde (siehe Bimetallrelais). Bei späteren Modellen kam ein Hitzedraht zur Anwendung.

Hitzedrahtblinkgeber

Hitzdraht-Blinkgeber funktionieren so: Im Ruhezustand sind ein Heizdraht, eine Magnetspule und die zu schaltende Lampe in Reihe geschaltet. Der Widerstand des Heizdrahtes ist so groß, dass der durch die Glühlampe fließende Strom zu klein ist um sie zum Leuchten zu bringen. Vor der Magnetspule befindet sich ein Anker, welcher vom straff gespannten Heizdraht von der Spule fern gehalten wird.

Durch den Stromfluss erhitzt sich nun der Draht, dehnt sich aus und ermöglicht dem Anker, sich vom Magnetfeld der Spule immer mehr anziehen zu lassen. Am Ende dieser Bewegung erreicht der Anker einen Schaltkontakt welcher den Heizdraht kurzschließt. Nun fließt der Strom nur noch durch die Spule zur Glühlampe. Die Glühlampe leuchtet auf, da der Spannungsverlust an der Spule nur gering ist. Während die Magnetkraft der nun vom starken Lampenstrom durchflossenen Spule den Anker weiterhin anzieht kühlt sich der Heizdraht ab und hat das Bestreben sich wieder zu verkürzen. Nach ausreichend starker Abkühlung zieht sich der Heizdraht so stark zusammen, dass er den Anker von der Spule wegziegen kann und den Kontakt öffnet. Die Lampe erlischt und der Vorgang beginnt von neuem.

Es gibt Hitzedraht Blinkgeber die mit dem Hellphase beginnen und solche mit der Dunkelphase beginnen. Für Kraftfahrzeuge sind Blinkgeber die mit mit einer Dunkelphase beginnen weder geeignet noch erlaubt. Doch eine Besonderheit der Glühlampe mindert diesen Effekt. Glühlampen sind Kaltleiter und haben im ausgeschalteten Zustand einen rund zehn mal kleineren Widerstand als in Betrieb. Die beim Einschalten des Blinkgebers kalte Glühlampe zieht einen wesentlich höheren Strom und lässt den Heizdraht schneller ausdehnen. Während des regulären Blinkbetriebes kühlt sich die Glühlampe nie vollkommen ab und ihr Kaltleiterverhalten kommt weniger zum Tragen.

Pneumatische Blinkgeber

Es gab in den 70er-Jahren auch Blinkgeber mit pneumatischer Schaltverzögerung. Bei diesen Blinkgeber wird ein kleiner Anker von einer Magnetspule im Wechsel angezogen und wieder losgelassen. Im Prinzip arbeitet so ein Blinkgeber wie ein Horn. Die Frequenz des schwingenden Ankers war für die Blinkleuchtensteuerung viel zu hoch. Aus diesem Grund wurde bei diesem Blinkgeber die Ankerbewegung durch eine Luftdüse gebremst.


Diese Blinkgeber wurden jedoch nur in geringem Maße eingesetzt.

Elektronische Blinkgeber

Moderne Blinkgeber besitzen eine elektronische Steuerung und sind technisch gesehen normale Relais mit Ansteuerschaltung. Durch die gemeinsame Anordnung von Elektronik und Relais in einem Gehäuse werden sie jedoch auch als Blinkgeber bezeichnet. Diese Bauform findet in Kraftfahrzeugen seit Jahren Verwendung.

Hightech Blinkgeber

Bei heutigen Fahrzeugen entfällt der Blinkgeber völlig. Das Blinken (An- und Ausschalten) wird vom entsprechenden Beleuchtungssteuergerät übernommen. Das scheinbare Klicken des Blinkgebers wird durch einen Lautsprecher in der Armaturentafel erzeugt. Bei dieser Technik ist es ebenfalls wie bei anderen Blinkgebern möglich, durch eine Steuergeräteinterne Strommessung den Lampenausfall zu erkennen. Die Meldung an den Fahrer wird dann mittels Anzeige ausgegeben (an der Frequenz ändert sich nichts) oder das Steuergerät reagiert mit einer steigenden Blinkfrequenz wie es die anderen Blinkgeber tun.

Fachliteratur

Fachbücher

  • Dipl. Ing. Jürgen Kasedorf, Richard Koch: Service-Fibel für die Kfz-Elektrik. Vogel Buchverlag, ISBN 3-8023-1881-1
  • Norbert Adolph: Autoelektronik / Grundlagen und Bauvorschläge. Verlagsgesellschaft Schulfernsehen, Köln, ISBN 3-8025-1128-X
  • Rudolf Hüppen, Dipl. Ing. Dieter Korp: Autoelektrik alle Typen. Motorbuchverlag, Stuttgart, ISBN 3-87943-059-4

Fachbroschüren

  • Bosch: Technische Unterrichtung Schaltzeichen und Schaltpläne der Kraftfahrzeugelektrik. Robert Bosch GmbH, Stuttgart, VDT-UBE 001/10